Zielobjektsuche (ZOS) - Wer kann uns Tipps geben?
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Hi,
wir haben angefangen mit unserem Pudel Zielobjektsuche (ZOS) zu trainieren. Wir folgen dazu den Schritten, die im Kosmos Buch beschrieben sind.
Aktuell sind wir an der Stelle, dass er das ruhige Anzeigen lernen soll. Wir haben dazu eine Wäscheklammer in der einen Hand und Clicker + Leckerli in der anderen. Er soll sich dann hinlegen und mit der Nase an der Klammer bleiben.
Auf die Wäscheklammer ist er schon konditioniert und berührt sie mit der Nase, um ein Leckerli zu bekommen. Nur scheitern wir einfach daran, ihn dazu zu bringen, sich ruhig hinzulegen und die Wäscheklammer anzuzeigen. Er wird dann immer unruhiger, steht sofort wieder auf und fängt an, an der Wäscheklammer zu lecken und schaut uns erwartungsvoll an. Wir versuchen dann mit "Platz" ihn zurückzuschicken, aber dann geht das gleiche wieder von vorne los.
Er ist generell ein sehr unruhiger Hund und wird schnell hibbelig. Wahrscheinlich ist das auch altersbedingt, er ist einfach ein Junghund.
Wir haben gedacht, die Zielobjektsuche hilft ein wenig dabei, ihn gut zu beschäftigen, aber für uns (und wahrscheinlich auch für ihn) wird es langsam frustig weil wir nicht weiterkommen. Habt ihr Tipps, wie man das ruhige Anzeigen trainieren kann?
Wir haben vor, die ZOS auch in der Hundeschule zu machen, aber leider startet der nächste Kurs erst im Januar.
Vielen Dank, das Forum ist echt super.
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Hi
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Vorwarnung: ich habe keine Ahnung von ZOS, aber mache eine andere Art Nasenarbeit mit meinem Hund, bei der die ruhige Anzeige auch sehr wichtig ist.
Meine Gedanken dazu basierend auf unserem Aufbau wären: ich würde ein neutrales Objekt für die Anzeige nehmen, was nicht schon mit Aufregung verbunden ist. Und, zumindest bei unserem Aufbau wo eine ruhige und präzise Anzeige sehr wichtig ist, dauert das Training einer sauberen Anzeige auch einfach sehr lange. Wir waren damit ein paar Wochen lang zugange und Phasen der Frustration waren normal. Vielleicht willst Du einfach zu schnell zu viel?
Wie reagierst Du denn, wenn er die Klammer anleckt o.ä.?
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Kann dein Hund als Einzelschritt schon ruhig im Platz liegen?
Also ohne zusätzliche Aufgabe dabei. Sondern nur ruhig im Platz liegen, ohne Hibbeln und immer nervöser dabei zu werden. -
Wie reagierst Du denn, wenn er die Klammer anleckt o.ä.?
Aktuell ziehe ich sie weg und warte bis er wieder ruhig ist. Das hat beim Schritt davor gut geklappt, aber in Kombination mit "Platz" hilft es nicht.
Kann dein Hund als Einzelschritt schon ruhig im Platz liegen?
Also ohne zusätzliche Aufgabe dabei. Sondern nur ruhig im Platz liegen, ohne Hibbeln und immer nervöser dabei zu werden.Ja, das geht. Man kann relativ wild um ihn herumlaufen, wenn es im Platz liegt. Er schaut dann zwar immer um sich herum, steht aber nicht auf.
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Aktuell ziehe ich sie weg und warte bis er wieder ruhig ist
Ich würde stattdessen das Zielobjekt wegnehmen. Möglichst kommentarlos und neutral.
Wie lange erwartest Du denn, dass er ruhig anzeigt? Wir haben das in einer sekundenweisen Steigerung gelernt.
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Ich würd die Klammer nicht wegziehen und keine Bewegung zusätzlich rein bringen. Das frustet doch nur.
Mein Ansatz wäre vermutlich als Versuch.
1. Hund ins Platz. zur ruhe kommen lassen. Selber durchatmen und in eine entspannte Haltung kommen. Die Klammer in der Faust halten, dann vor dem Hund ablegen, noch mit Hand drüber. (Meiner hilft es, wenn ich mit ruhigen Worten etwas begleite um ihre Erregungslage zu drosseln. Bei anderen Hunden kann zu viel Brabbelei mit dem Hund auch das Gegenteil bewirken).
Wenn der Hund entspannt liegt, dann würde ich immer noch mit der Hand über der Wäscheklammer, diese etwas freigeben. Aber die Hand so lassen, dass ich sofort die Wäscheklammer wieder abdecken kann. Das anstupsen der Wäscheklammer in ruhiger Stimmung im Platz würde ich Clickern und dann schon wieder die Klammer verdecken. Mehr wie 2mal würde ich das nicht wiederholen und die Dauer darf anfangs auch einen Wimpernschlag nur sein und wird dann über einige Wochen hinweg erst verlängert.
Das wäre jetzt mein Ansatz.
Oder du Übst erst mal das ruhige, mit der Nase an der Klammer stehen. Dazu wird die Klammer auf eine Stelle gelegt, wo dein Hund gemütlich vor stehen kann. Da würde ich auch eine Hand über der Klammer lassen und immer nur ein Stück dem Hund freigeben. Wird dran geleckt, einfach die Klammer kurz komplett verdecken, bevor die Zunge dran kommt. Und dann das ruhige Nase dran halten, im stehen erst mal Üben. So kann der Junghund seinen Bewegungsdrang über seinen Hintern und übers Wedeln ausleben. Vielleicht braucht er Bewegung auch als Ventil.
Darum lieber nur 1 oder 2 mal und nur kurz so eine Übung machen, wenn der Hund so Hibbelig wird.
Und erst wenn das klappt, dann das ganze in der Platz Version erarbeiten. -
Ich würd die Klammer nicht wegziehen und keine Bewegung zusätzlich rein bringen. Das frustet doch nur.
Das soll es ja auch. Ist halt ne negative Strafe. Die meisten Hunde (auch mein Hibbel) lernen dadurch sehr schnell "anlecken/raufbeißen/sonstwie rumkaspern = die Chance auf eine Belohnung ist vertan". Lässt man die Klammer liegen, ist halt die Gefahr, dass sich das "Fehlverhalten" als Teil der Anzeige-Verhaltenskette etabliert, also "erst anlecken, dann hinlegen und abwarten, dann anzeigen, dann Keks". Daher ist das in der Spürhundearbeit so die gängige Praxis für das Thema, auch bei sehr sehr positiv arbeitenden Trainerinnen. Aber wie gesagt, ZOS mag da anders funktionieren, das weiß ich nicht.
Mehr wie 2mal würde ich das nicht wiederholen und die Dauer darf anfangs auch einen Wimpernschlag nur sein und wird dann über einige Wochen hinweg erst verlängert.
Japp, genau so würde ich es auch machen. Dann sollten Situationen in denen man das ZO entfernen muss auch nur sehr selten vorkommen.
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Das soll es ja auch. Ist halt ne negative Strafe. Die meisten Hunde (auch mein Hibbel) lernen dadurch sehr schnell "anlecken/raufbeißen/sonstwie rumkaspern = die Chance auf eine Belohnung ist vertan". Lässt man die Klammer liegen, ist halt die Gefahr, dass sich das "Fehlverhalten" als Teil der Anzeige-Verhaltenskette etabliert, also "erst anlecken, dann hinlegen und abwarten, dann anzeigen, dann Keks". Daher ist das in der Spürhundearbeit so die gängige Praxis für das Thema, auch bei sehr sehr positiv arbeitenden Trainerinnen.
Darum würd ich die Hand drüber lassen und nur ein Stück freigeben, dass man schnell die Klammer verdecken kann .
Bei größeren Objekten kenne ich es auch mit wegnehmen, bevor der Hund dran kommt und rumkaspert. Aber durch eine Erfahrene Hilfsperson.
Mir schwirrt da nur im Kopf der Gedanke mit rum, je nach Rasse und Hundetyp, kann Bewegung + Beute Gegenstände Blöd sein und erst recht zu Frust führen, wenn man das immer wieder vor der Nase des Hundes wegschnappt.
Ich stelle es mir Gedanklich Fehler anfälliger vor, wenn der Mensch eine zu hohe Erwartungshaltung hat und zu viel im Training vom Hund verlangt.
Also das der Mensch die Verhaltenskette mit dem Hund abspult: Ich leg es auf den Boden, der Hund leckt an, ich nehme es Hektisch weg, bin als Mensch frustriert, weils wieder nicht geklappt hat, Versuchs nochmal, scheitert wieder, nehme es Hektischer weg wie zuvor, Versuchs nochmal, scheitert wieder, werde noch hektischer... Hund eh schon frustriert, weil macht ja eh nie was richtig....
Darum dachte ich mir, wenn man die Hand einfach drüber lässt und dann die Finger zusammen macht und eben selber keine hektische große Bewegung machen muss, ist das weniger Fehler anfällig und wirkt sich entspannender aus. Auf Mensch und dann auch auf den Hund. -
Je nach Hundetyp sehe ich zwei Trainingsmöglichkeiten:
Entweder man trainiert mit dem Hund das lange Nasentarget - also nicht einmal kurz antippen, sondern berührt halten und überträgt das dann.
Oder man schirmt das Objekt ab, lässt den Hund a la freies Shapen ein wenig wüten und anbieten und bestätigt dann das ruhige liegen und anschauen.
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wenn man das immer wieder vor der Nase des Hundes wegschnappt
Nee, man sollte da natürlich nicht hektisch "schnappen" oder irgendwelche hektischen Bewegungen machen, das habe ich ja auch nicht geschrieben. Am Ende unterscheidet es sich ehrlich gesagt nicht so sehr von dem, was Du vorschlägst: man lässt die Hand in dem Stadium sehr nahe am Objekt. Da wo Du sie dann ruhig drüber hältst (Frust durch nicht erreichen), nimmt man in "meiner" Variante das Objekt ruhig weg (Frust durch nicht erreichen). Das ist ja nicht mehr Bewegung oder Hektik, als die Hand drüber zu halten. Was das Frustpotential angeht, sehe ich da auch keinen großen Unterschied. Der Unterschied ist in meinen Augen eher, dass es bei der mir bekannten Vorgehensweise eine neue Chance eben erst wieder in einer neuen Auslage gibt.
Und eine zu hohe Erwartungshaltung haben, hektisch und frustig werden sollte man als Mensch natürlich nicht! Aber das ist ja unabhängig davon gültig, ob man das ZO entfernt.
Wenn man aber einen Hund hat, der diesbezüglich komplizierter ist, gesteigerten Beutetrieb zeigt, bei Frust gegen die Bezugsperson geht o.ä., dann sollte man generell nicht Tipps aus einem Forum ausprobieren, würde ich sagen! Daran hatte ich gar nicht gedacht, aber ja, da muss man dann deutlich vorsichtiger sein. Das würde ich dann aber generell nur in Trainerinnenbegleitung machen.
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