Neuer Junghund - wie Fütterung umstellen

  • Hallo zusammen,


    am Samstag bekommen wir einen 8 Monate alten, leider schon kastrierten Rüden aus dem Tierschutz. Bis jetzt wurde er dort mit minderwertigem Trockenfutter gefüttert.

    Ich möchte ihn frisch füttern - muss mich da aber auch erst einlesen. Vor allem habe ich keine Ahnung, was der Unterschied zwischen barfen und Frischfütterung ist :thinking_face:

    Aber meine erste Frage wäre: was füttere ich ihm wenn er am Samstag ankommt? Ich habe verschiedenes Trockenfutter hier weil meine alte Dame sehr mäkelig ist und ich sie manchmal mit Trockenfutter kriegen kann. Aber eigentlich möchte ich das dem Jungspund - Gino - nicht füttern. Kann ich auch direkt mit Frischem anfangen ohne seinen Magen-Darm-Trakt zu sehr zu belasten? Oder muss ich erst noch Trockenfutter füttern und es gaaanz langsam ausschleichen?

    Und meine zweite Frage: was muss ich bei der Fütterung eines Junghundes beachten? Welche Zusatzstoffe sind für ihn wichtig und könnt ihr mir auch verraten, in welchen Mengen?

    Gibt es hier im Forum jemanden, der sowas ausrechnen kann?

    Ich hatte mir im Internet verschiedene Barfrechner angesehen aber da kann man ja nichtmals das Alter eingeben oder die Größe deswegen bin ich da sehr skeptisch, lasse mich hier aber gerne vom Gegenteil überzeugen.


    Ich freue mich auf eure Antworten!

  • ich würde erstmal das füttern was du mit bekommst, oder ist das im Tierheim nicht üblich das sie für ein paar Tage Futter mit geben?

    Ansonsten wirst du nur wissen ob du einen Hund hast der mit einer sofort Umstellung zurecht kommt, wenn du es versuchst. Der Hund wird jetzt aber keinen Schaden davon tragen wenn er noch ne Zeit lang "Billigfutter" bekommt.

  • Ich würde erst mal Trockenfutter füttern und da möglichst was mit viel Getreide, da es das ist, was die Hunde aus dem (Auslands?-)Tierschutz idR kennen. Wenn er das frisst und verträgt, würde ich zumindest die erste Zeit dabei bleiben, damit er sich zusätzlich zum Umzugsstress nicht noch an ein neues Futter gewöhnen muss.


    Die Zeit kannst du nutzen, um dich damit zu beschäftigen, wie du das Futter zusammenstellen musst. Es gibt mittlerweile verschiedene Anlaufstellen, bei denen man von darauf spezialisierten Tierärzten Futterpläne erstellen lassen kann (z. B. Futtermedicus). Denn grad bei Hunden, die noch im Wachstum ist, ist es wichtig, da nicht einfach irgendwie zu füttern.


    Man muss ansonsten etwas aufpassen, wo man sich beraten lässt oder Infos holt. Da sich jeder einfach Ernährungsberater für Hunde nennen kann und auch das Internet geduldig ist, kommen dabei teils gruselige Sachen heraus. So typischerweise "die Verkäuferin im Barf-Shop hat einen Swanie-Simon-Wochenendkurs gemacht und erstellt jetzt Futterpläne" oder "ich hab mal irgendwo was gehört, das stell ich jetzt auf meiner Homepage als allein selig machende Wahrheit dar" |)

    was der Unterschied zwischen barfen und Frischfütterung ist

    Ich glaube, BARF soll quasi ein Beutetier nachbasteln, wahrend Rohfütterung eher ein allgemeiner Oberbegriff ist, aber größtenteils wird es doch eher synonym genutzt für alles, was irgendwie rohes Fleisch beinhaltet. Ganz allgemein sollte man dabei bedenken, dass ein Hund kein Wolf mehr ist und die hohen Fleischmengen, die oft propagiert werden, nicht braucht und oft genug auch nicht verträgt. So eine grobe 50/50 Aufteilung zwischen tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln, inklusive einem ordentlichen Anteil Kohlenhydrate (das kann auch ruhig Getreide sein), ist für die meisten Hunde deutlich passender. Manche Hunde vertragen oder mögen auch kein rohes Fleisch, da kocht man das dann lieber auch mit.

  • Ich würde erst mal Trockenfutter füttern und da möglichst was mit viel Getreide, da es das ist, was die Hunde aus dem (Auslands?-)Tierschutz idR kennen. Wenn er das frisst und verträgt, würde ich zumindest die erste Zeit dabei bleiben, damit er sich zusätzlich zum Umzugsstress nicht noch an ein neues Futter gewöhnen muss.

    Ich schließe mich Clover gerne an. Unsere eigene Erfahrung mit Hunden aus dem Ausland-TS hat gezeigt, daß ihr Magen-Darm-System erstmal nicht klar kommt mit unserer hochwertigen Fütterung. Wir haben nach ca 4-6 Monaten umgestellt.

  • Ich würde auch erst mal weiterfüttern wie bisher und mich in Ruhe erkundigen, was für euch am besten passt. Wenn du dich mit der Thematik noch gar nicht auskennst würde ich ggf. sogar warten bis der Hund aus der gröbsten Wachstumsphase (je nach Größe ca. 1 Jahr) raus ist, dann kannst du weniger falsch machen und es wird leichter weil sich der Bedarf nicht mehr so stark ändert und du nicht laufend anpassen musst. Wenn du dich mit dem TroFu nicht wohlfühlst kannst du ja solange ein höherwertiges für Junghunde nutzen.

  • Wir haben Moja auch mit 8 mon übernommen, zwar nicht aus dem AuslandsTS,, sondern aus Deutschland. Moja wurde schlecht ernährt und ich habe sie direkt vernünftig gefüttert, heißt Frischfleisch mit allem, was dazu gehört, allerdings habe ich mir Hilfe bei einer Ernährungsberaterin geholt, weil Moja noch nicht ausgewachsen war und ich Angst hatte, etwas falsch zu machen, speziell Ca/Ph Verhältnis

  • Vor allem habe ich keine Ahnung, was der Unterschied zwischen barfen und Frischfütterung ist :thinking_face:

    Barfen ist eine Variante des Frischfütterns, mit realtiv hohem Proteinanteil und ner Menge Pülverchen, vor allem geprägt von den Broschüren von Swanie Simons.

    Rohfütterung ist im Grunde der Überbegriff für alle Fütterungsvarianten mit rohen tierischen Anteilen.


    Ich muss gestehen, ich hab bei der Umstellung da nie ein Gewese gemacht (und finde es auch immer etwas befremdlich, was manch einer da für einen Aufwand betreibt, wenn es nicht medizinisch begründet ist). Wenn ich davon ausging, dass ich einen gesunden Hund habe, also einen ohne bislang bekannte Unverträglichkeiten, Allergien, etc. gab es - sobald ich mir sicher war, dass ich halbwegs weiß, was ich da treibe - den ersten Tag Rohfutter, das Richtung Schonkost tendierte und dann wurde einfach normal gefüttert.


    Wenn du aber bislang offensichtlich noch Null Ahnung von der Thematik hast, würde ich dazu raten, erstmal ein Trockenfutter zu nehmen, dass dir zusagt und dich dann erstmal ausführlich mit der Rohfütterung zu beschäftigen. Wenn man es richtig machen willd, damit der Hund es auf Dauer verträgt und davon profitiert, ist es da als Anfänger mit ein bisserl einlesen und einem Futterrechner nicht getan. Da gibt es einiges zu lernen und zu entscheiden.

  • Hallo ihr Lieben,


    ich danke euch für eure hilfreichen Antworten.

    Also: im Tierschutz ist es nicht üblich, Futter mitzugeben - es wird auch im Shelter nicht immer das gleiche Futter gegeben sondern es wird nach Preis eingekauft. Meine drei Montenegriner haben damals kaum Futter im Shelter bekommen sondern in Wasser aufgeweichtes Weißbrot :face_with_steam_from_nose:

    Als sie zu mir kamen habe ich mir auch keine großen Gedanken gemacht aber wenn zwei von drei Hunden an Krebs erkranken stellt man sich ja doch irgendwann die Frage, ob es mit der Fütterung zusammenhängen kann.

    Und ja, das mit der oft mangelnden Qualität der Ernährungsberater habe ich schon häufig gehört - deswegen bin ich auch so verunsichert. Wenn sie alle zertifiziert wären, würde ich mir einen raussuchen und gut ist aber so einfach ist es ja leider nicht.

    Als meine Hunde gebarft wurden, habe ich nach Swanie Simons Rechner die Mahlzeiten erstellt aber ich hatte immer Angst, dass sie nicht ordentlcih mkit allem versorgt werden.


    Vielleicht könnt ihr mir gute Lektüre empfehlen? Es muss nicht unbedingt Barf sein aber Rohfütterung und/oder selbstgekocht würde ich bevorzugen. Kennt jemand das Buch "Clean feeding" und kann es empfehlen?


    Von Trockenfutter halte ich nicht viel, werde mit Gino es dann aber jetzt so machen, dass er Trockenfutter bekommt und jeden Tag langsam steigernd auch rohes Fleisch und Gemüse. erst mal nur stückchenweise zum gewöhnen , bis ich das Trockenfutter weglassen kann.


    Vielen lieben Dank nochmal :growing_heart:

  • Bitte vergiss aber die Kohlenhydrate nicht. Hunde können Kohlehydrate (ja, auch das pöse pöse Getreide) sehr gut verwerten. Zuviel Fleisch können viele nicht vertragen und kann auf Dauer z.B. Nieren schädigen.


    Viel Freude mit deinem neuen Mitbewohner!

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