Stubenreinheit zurück holen
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Hallo,
ich habe vor 1,5 Wochen einen 14 Jahre alten Hund übernommen. Er lebte bis dahin bei einer selbst Pflegebedürftigen Frau die nicht mehr mit ihm Gassi ging. Ihre Nachbarin rief mich an und erstmal ging es nur darum das der Hund mal rauskommt.. vor Ort stellte sich das aber alles dramatischer dar, sodass ich den Hund sofort (mit Einverständnis) mitnahm.
Angeblich war er wochenlang nicht draußen, seine Aussehen und seine Art sagen eher Monate.
Jedenfalls ist er offensichtlich irgendwann mal Stubenrein gewesen, bis auf eine Ausnahme, hat er bisher immer den Flur gesucht und gefunden um seine Geschäfte zu verrichten und lässt den Teppich aus. Auf ausgelegte Pinkelmatten geht er auch nicht. Ich schätze die sieht er als Teppich an.
Sein Problem scheint an 2 Stellen zu sein.
1. Er mag kein Gassi gehen, er zieht immer zurück bis er merkt die Runde ist fast um, dann zieht er nach Hause. Natürlich hat er dabei keine Zeit Geschäfte zu verrichten oder zu riechen und zu markieren. Er tut das einmal auf dem Weg und wenn wir dann wieder drin sind setzt er sich ne halbe Stunde/Stunde später in den Flur zum pinkeln.
2. Er sagt nicht Bescheid wenn er muss. Er sucht auch nicht groß, er geht in den Flur und lässt laufen.
Morgens ist vor allem das warten ein Problem. Er wird von Geräuschen die ich mache wach und muss dann sofort pinkeln egal ob 4,5 oder 6 Uhr
Er kann dann nicht warten bis man angezogen ist (und ich bin eigentlich Recht schnell)
Er wirkt keinesfalls irgendwie dement oder gestresst oder sonstwie nicht in der Lage nicht stubenrein zu sein.
Grundsätzlich bin ich der Meinung es ist wie es ist und wenn ich jetzt jeden Tag 3x meinen Flur putze ist er wenigstens sauber.
Allerdings wäre es schon cool wenn er wieder vermehrt draußen gehen würde.
Lange Rede kurzer Sinn steht schon in der Überschrift.
Außer regelmäßig raus gehen, ihn beobachten und morgens leiser aufstehen, gibt es sonst noch Tipps und Tricks wie ich den alten wieder dran gewöhnen kann das er Gassi geht?
Danke schonmal im Voraus
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Ist denn medizinisch alles abgeklärt, also Blase/ Spondylosen, die auf den falschen Nerv drücken/ Schmerzen/...?
Ohne Bewegung über Monate bauen Muskeln ganz schön ab, das braucht Zeit, bis das wieder auftrainiert ist. Nach dem Tierarzt würde ich persönlich auch einmal einen Physiotherapeuten draufschauen und mir Übungen zeigen lassen, wie ich den Hund dabei gut unterstützen kann.
Schön, dass der Hund einen Platz bei Dir gefunden hat!
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Ich würde auch erstmal tiermedizinisch alles durchchecken lassen.
Wenn der Hund Schmerzen beim Bewegen hat, will er natürlich nicht gerne Gassi gehen. Wir reden hier von einem 14-jährigen Hund, da sind Arthrose und Co. oft schon Begleiterscheinungen des Alters. Und je nach Größe des Hundes kann es auch einfach sein, dass er gar nicht mehr so lange einhalten KANN. Das musst du dir bewusst machen. Aus dem Grund geh ich morgens zB stumpf in meinen Schlafklamotten zum Gassi raus. Jacke drüber, Schuhe an, gut ist. Morgens um 5.30-6.00 juckt's doch eh keinen.
Meine Große (Kangal-DSH-Mix, 70 cm SH) geht auch stramm auf die 14 zu und will bei dem aktuellen Wetter auch nicht mehr als nötig laufen - obwohl sie Schmerzmittel bekommt. Ist dann halt so. Dann gehen wir eben mehr als 3x täglich raus. Für zwischendurch haben wir auch einen großen Garten, da kann sie sich in ihrem Tempo bewegen - und das nutzt sie auch.
Du darfst auch nicht vergessen, dass der Hund jetzt monatelang einfach in die Wohnung/das Haus machen "durfte". Dazu kommt der Umzugsstress, der drückt zusätzlich noch mal auf die Blase. Ich würde nicht ausschließen, dass der Hund sich jetzt erstmal wieder ans Gassigehen usw. gewöhnen muss... und vor allem "lernen" muss, sich wieder zu melden. Vielleicht übersiehst du sein Melden aber auch einfach?
Wenn meine Kleine dringend muss, dann fiept die nicht. Die kratzt auch nicht an der Tür. Die legt sich mitten ins Zimmer und starrt mich solange an, bis ich mitkriege, dass sie muss.
Also, long story short, lass erstmal abklären, ob Hund ggf. Schmerzen oder sonstige körperliche Probleme hat. Achte vermehrt auf deinen Hund und geh bei wirklich jedem kleinen Signal mit ihm vor die Tür. Muss ja kein richtiges Gassi sein - einfach bis zur nächsten Grünfläche und dann warten, bis er sich löst. Wie mit nem Welpen.
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Hallo tassut, das erste was wir gemacht haben war zum Tierarzt gehen aber da wurde nur das nötigste Gemacht, allgemein Untersuchung, krallen schneiden, OP Vorbereitung.
Am Mittwoch hat er OP Termin für Zähne und Abszess am Kiefer durch die Zähne.
Ich werde den Tierarzt da dann auf das Blasenthema ansprechen.
Allerdings ist es, zumindest morgens, nicht immer nur die Blase.
Ich denke wirklich medizinisch ist da nicht viel.
Man merkt halt draußen, er sucht sich den erstbesten Platz und macht dann einmal. Und dann will er zurück den restlichen Weg ist er damit beschäftigt zurück zu wollen und kann sich nicht aufs blase entleeren konzentrieren.
Ich nehme an (so wie ich ihn und die Dame vorgefunden habe) dass das für viele Monate sein Leben war, wenn nicht vorher schon nur kleine Pippi runden gedreht wurden. Sie läuft schon länger am Rollator.
Das nach Hause wollen also antrainiert ist.
Schmerz Anzeichen beim Laufen hat/zeigt er nicht. Im Gegenteil auf dem Rückweg wird er richtig sportlich 😇
Das er Muskeldefizite hat davon gehe ich stark aus, daher laufen wie zwar oft aber nur kurze Strecken.
Gerade in dem Moment wo ich das schreibe wacht er auf.
Während er gähnt, sich streckt und kurz auf sein Leben klarkommt ziehe ich mir Jacke und Schuhe an.
Ich stehe im Flur und rufe ihn, er kommt, begrüßt mich, Ich habe den Mantel in der Hand, will ihn überstülpen da dreht er sich um und lässt laufen.
Danach steht er an der Tür und wartet das wir rausgehen.
Draußen dann das große Geschäft an der nächsten Kreuzung und dann will er zurück.
Wir laufen die Runde weiter, am Ende an meinem Haus vorbei sind so 2-3 Stellen wo jeder Rüde markiert. Eine Stelle interessiert ihn heute besonders, wir laufen 5x dran vorbei, riechen, gehen weiter, gehen zurück, dann hebt er das Bein.
Drinnen pinkelt er auf allen Vieren und öffnet einfach nur den Durchlauf.
Draußen hingegen sucht er sich eine Markierstelle, wenn er überhaupt draußen pinkelt und lässt 2-3 Spritzer los und ist dann fertig, das reicht natürlich keineswegs um die Blase vollständig zu entleeren, das erledigt er dann drinnen.
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Hallo Karpatenköter,
Auch dir lieben dank für die Antwort.
Natürlich vergesse ich nicht das er schon alt ist, mein letzter ist im Juli im gleichen Alter verstorben und hatte ebenfalls seine Wehwehchen.
Wie du schreibst gehe ich auch stark davon aus, dass er sich ans draußen lösen wieder gewöhnen muss und das ist auch vollkommen klar. Während die ersten Tage nur aus rausgehen und putzen bestanden habe ich mittlerweile grob seine Zeiten raus und es ist nur noch halb so viel.
Sein Melden besteht, tagsüber derzeit aus rumlaufen/ Platz suchen, das ist mittel eindeutig, weil manchmal sucht er sich nur Futter oder den Weg (er ist auch blind)
Aber das klappt relativ gut.
Morgens wie eben schon erwähnt gibt es keine Anzeichen.
Wach werden, laufen lassen.
Natürlich läuft er draußen in seinem Tempo und darf auch hin wo er will, ich gehe ja nicht für mich raus.
Ich schaue auch, dass ich ihn dahin Lotse wo ich weiss da hatten wir schon öfter Erfolg (Markierstelle)
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Das freut mich riesig, dass du den kleinen Mann übernommen hast. Was für eine trostlose Zeit er da wohl mitmachen musste vorher. Ich könnte mir vorstellen, dass er mit der Zeit besser klar kommt und öfter draußen macht, wenn er regelmäßig dazu Gelegenheit bekommt. Alles Gute.
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Ich finde das total schön, dass du ihn übernommen hast und ganz ehrlich, ich finde, dass das nach einem total guten Weg klingt und man wahrscheinlich auch noch ein bisschen Geduld braucht, ehe man weiß, welches „Endergebnis“ man bei dem Thema noch erzielen kann.
Mein Weg wäre auch Tierarzt zur Abklärung, ganz viele Angebote zum Pieseln schaffen und schauen, wie es sich entwickelt, wenn er so einen verlässlichen Rhythmus für sich annimmt.
Alles Gute für euch!
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Ich finde das total schön, dass du ihn übernommen hast und ganz ehrlich, ich finde, dass das nach einem total guten Weg klingt und man wahrscheinlich auch noch ein bisschen Geduld braucht, ehe man weiß, welches „Endergebnis“ man bei dem Thema noch erzielen kann.
Mein Weg wäre auch Tierarzt zur Abklärung, ganz viele Angebote zum Pieseln schaffen und schauen, wie es sich entwickelt, wenn er so einen verlässlichen Rhythmus für sich annimmt.
Alles Gute für euch!
Sehe ich auch so.
Du schreibst ja auch, dass die Zähne gemacht werden müssen. Zahnprobleme gehen gerne auf die Nieren ... vielleicht wird es dadurch dann auch besser. Geriatrisches Blutbild wurde ja vermutlich gemacht?
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Wenn du die Kapazität hast und medizinisch alles abgeklärt ist, könntest du versuchen ihm zuvorzukommen und erstmal wie mit einem Welpen immer, wenn er wach ist, alle 2h und nach jedem Essen und schlafen raus. Immer auf die gleiche Stelle und wenn er laufen gelassen hat Loben und wieder rein. Damit er wieder merkt, dass er draußen gehen kann und nicht hineinmachen muss.
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Für mich klingt das nach einem Hund, der leider gelernt hat (oder: lernen musste), dass es normal ist, sich im Haus zu lösen. Mit dem Markieren draußen hat das nicht unbedingt was zu tun.
Wie ein paar schon geschrieben haben, würde auch ich öfters mit ihm raus, aber immer zur selben Stelle/dieselben Wege gehen und dann das Lösen draußen loben. Zugleich würde ich aber bei diesem speziellen Fall drinnen mit einem Abbruch arbeiten (so er den denn kennt). Denn Hundi muss ja erstmal verstehen, dass drinnen machen, auch wenn es bislang okay war, bei dir nicht mehr erwünscht ist.
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