Ich bin verzweifelt und am Boden zerstört
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Hallo,
erstmal super, dass Du merkst, da läuft was schief und Hilfe suchst und alles versuchen willst, dass Ihr wieder ein Team werdet.
Wie Du anfangs schreibst, ist sie Euer erster Hund und Du hast nur versucht, alles richtig zu machen. Das das Ein oder Andere nicht richtig war, konntest du vorher nicht wissen, woher auch.
Wichtig ist, dass Du gemerkt hast, dass was falsch läuft und nun was ändern willst.
Beim Lesen Deiner Beiträge fiel mir das sofort auf:
CodeDas Verhalten beim Gassigehen ist ja total anders als zu Hause. Beim Gassigehen ist sie "aufgedreht" und eigenlich normal. Zu HAuse ist sie mir gegenüber sehr ängstlich und unsicher und sucht teilweise Schutz bei meiner Frau
Und da stellt sich mir die Frage, wie es denn ist wenn Deine Frau nicht zu Hause ist? Oder umgekehrt, wenn Deine Frau mit Gassi geht?
Das fände ich erstmal ganz wichtig herauszufinden, denn die Frage ist ja, liegt es wirklich an Deiner Person oder liegt es an Deinem Verhalten im Haus.
Was auch noch eine Rolle spielen könnte ist erlerntes Verhalten.
Ich versuche es Dir mal an einem Beispiel zu erklären:
Sie hat vielleicht irgendwann einmal vor Dir Angst gehabt, vielleicht weil Du rumgschimpft hast über irgendwas und sie gar nicht gemeint hat. Sie ist dann vielleicht u Deine Frau gegangen und die hat sie gestreichelt.
Damit wurde Dein Hund in seinem Verhalten bestätigt - "ja es ist richtig bei der Frau Schutz zu suchen und vor dem Mann Angst zu haben".Jetzt kommt noch dazu, dass Du irgendwie ja unsicher bist - denn Du willst es ja richtig mache - und diese Unsicherheit spürt sie.
Und sucht dann vielleicht wieder Schutz bei Deiner Frau, die sie streichelt.
Deine Frau soll auf jeden Fall weiter mit ihr schmusen. Aber vielleicht nicht gerade dann, wenn sie vor Dir davon läuft und bei ihr Schutz sucht.
Anderes Beispiel: Ich habe eine fehlgeprägte Hündin und war in einer der moderenen Hundeschulen (glücklicherweise). Wir machten Fortschritte. Aber sobald Sina Menschen sah, hüpfte sie ins nächste Gebüsch - ich verzweifelte fast.
Und nahm deshalb nochmal eine Einzelstunde. Weisst Du was ich falsch gemacht habe? Ich sah Menschen und wurde nervös "Hoffentlich hüpft sie jetzt nicht ins Gebüsch" - Bingo die 1. Als sie dann drin war, versuchte ich sie rauszubekommen und zwar so wie ich es gelernt hatte - mit hoher Stimme lockte ich sie und flötete da in den höchsten Tönen rum.
Was hatte Sina damit gelernt - "Jawohl es ist richtig Angst zu haben, denn Frauchen ist ja auch total aufgeregt".
Also gewöhnte ich mir an, in solchen Situationen ganz ruhig zu sagen "Weiter". Es klappte. Heute ist Sina ein fast unbeschwerter Hund.
Du siehst, man kann auch mit positiven Dingen dem Hund falsche Signale vermitteln, das ist so schwierig. Man muss seine eigene Körpersprache beherrschen, auf die des Hundes achten und entsprechend reagieren.
Du kannst also auch gut gemeinte Dinge falsch machen. Es wäre von daher wirklich gut, wenn Ihr mal für 1 oder 2 Stunden einen kompetenten Trainer im Haus hättet, der sich das anschaut.
Hat sie wirklich Angst? Oder ist es erlerntes Verhalten? Übertreibst Du mit Deinen Versuchen Dich wieder anzunähern? Wie reagiert sie, wen Du was machst.
Ich habe mit Sina damals 3 Einzelstunden gehabt, die sich nur um diese Dinge drehten, denn grundsätzlich wusste ich ja, wie es geht. Und dabei fiel dann der Groschen.
Da Du gerne Hundebücher liest, ich habe vor 2 Jahren ein Buch gelesen, aus dem ich trotz Hundeschule und Einzeltraining noch eine Menge gelernt habe: Jean Donaldson - Hunde sind anders.
Es geht in diesem Buch weniger um Erziehungsmethoden sondern vielmehr darum, wie Hunde lernen. Wie sie das was wir vermitteln aufnehmen - es ist verblüffend.
Und nun noch ein Satz zu Deinem allerersten Satz hier: Dass Du überlegt hast, sie zurück ins TH zu bringen:
Ich war mit Sina zwischenzeitlich kurz vor dem Verzweifeln, wusste nicht weiter und hatte genau dieselben Gedanken.
Aber dann stellte ich mir vor, wie es wäre, wenn ich in 3 Jahren jemand Anderes mit Sina auf der Straße sehen würde und Sina würde entspannt mit diesem Jemand laufen. Und da sagte ich mir "Ne, das schaffe ich selbst" - und ich habe es geschafft.
Viele Grüsse
Ingrid
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- Vor einem Moment
- Neu
Hi
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Hallo,
ersteinmal vielen herzlichen Dank für Deine Antwort sowie Deinen "tröstenden" Worte.
Zitat
Und da stellt sich mir die Frage, wie es denn ist wenn Deine Frau nicht zu Hause ist? Oder umgekehrt, wenn Deine Frau mit Gassi geht?Wenn ich alleine mit unserem Hund zu Hause bin, liegt sie in ihrem Korb und bleibt still liegen. Z. Zt. kann ich Sie nicht "animieren" zu kommen.
Beim gemeinsamen Gassigehen schaut sie nach uns beiden und kommt (auf rufen) zu beiden.
Zitat
Und nun noch ein Satz zu Deinem allerersten Satz hier: Dass Du überlegt hast, sie zurück ins TH zu bringen:Ich war mit Sina zwischenzeitlich kurz vor dem Verzweifeln, wusste nicht weiter und hatte genau dieselben Gedanken.
Aber dann stellte ich mir vor, wie es wäre, wenn ich in 3 Jahren jemand Anderes mit Sina auf der Straße sehen würde und Sina würde entspannt mit diesem Jemand laufen. Und da sagte ich mir "Ne, das schaffe ich selbst" - und ich habe es geschafft.
Danke, so ging es mir auch und ich hätte es auch nicht übers Herz gebracht ins TH zu fahren, geschweige denn, meine Süße einfach abzugeben.
Ach was ich ganz vergessen habe: Sitzen wir z.B. beide auf der Couch und unsere Süße darf auch hinauf (wenn ihre Decke daraufliegt) legt sie sich zu meiner Frau aber hin und wieder auch ganz entspannt an meine Seite. Entspannt, da sie dabei auch schläft und schnarcht.
Viele Grüße
DoggyFriend66 -
Zitat
Wenn ich alleine mit unserem Hund zu Hause bin, liegt sie in ihrem Korb und bleibt still liegen. Z. Zt. kann ich Sie nicht "animieren" zu kommen.
Ok, das grenzt das Problem ja doch sehr ein - es hat wirklich was mit Dir zu tun, aber nur wenn Du im Haus bist, draussen ja nicht, wie Du schreibst.
Dann kannst Du eigentlich wirklich nur mit Geduld es so versuchen wie bislang. In Ruhe lassen, freiwillig kommen lassen, aber vielleicht auch mal mit was locken und Dich super interessant machen.
Wie ist es denn wenn Du im Haus so "rumkasperst" wie draussen, hast Du das mal probiert?
Wichtig ist nur, wenn sie bei einem Annäherungsversuch von Dir zu Deiner Frau läuft, dass dieses sie in diesem Moment ignoriert - denn sonst würde die sie bestätigen, dass es richtig ist, Angst zu haben.
Vielleicht könnt Ihr ja auch mal auf dem Boden sitzen und Euch einen Ball zurollen, wenn sie Bälle mag? So dass ein Spiel daraus entsteht. Aber fordert sie nicht auf mitzuspielen, das muss sie von selbst drauf kommen.
Dass es auf der Couch in der Form klappt, kann wieder mit Deiner Frau zusammenhängen, die ihr ein Stück Sicherheit gibt.
Aber es zeigt auch, dass noch was machbar ist, denn wenn die Angst zu gross wäre, würde sie auch dann nicht kommen, wenn Deine Frau dabei ist.
Und nochwas ist wichtig: Männer sprechen ja normalerweise in tiefen Tönen und Frauen in höheren Tönen. Für Hunde sind die höheren Töne positiver. Trotzdem musste ich lernen, wenn ich Sina animieren wollte, in ganz hohen Tönen zu sprechen, man kommt sich da unendlich blöde bei vor aber mittlerweile rede ich mit all meinen Tieren so, wenn ich sie z.B. lobe oder rufe.
Genauso musste ich lernen, dass wenn ich es ernst meine, dass ich ganz tief spreche, vor tiefen Stimmen haben Hunde mehr Respekt und teilweise auch Angst.
Meinst Du, Du könntest es mal versuchen, dass wenn Du sie z.B. mal freiwillig zu Dir kommt, dass Du ein ganz hohes "Ja feeein" hinkriegst, also fast so wie ein Kind
Das könnte einiges dazu beitragen, dass sie Dich positiver sieht, insbesondere dann wenn Du es bislang nicht gemacht hast.
Viele Grüsse
Ingrid
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Zitat
Meinst Du, Du könntest es mal versuchen, dass wenn Du sie z.B. mal freiwillig zu Dir kommt, dass Du ein ganz hohes "Ja feeein" hinkriegst, also fast so wie ein Kind
Jaaa, das Zauberwort! Bei meiner ist es gerade nicht ein "Feeein", sondern "Tüdeldüdelldüüü", das frau unmöglich nicht in den höchsten, fast Fieptönen aussprechen kann. Genau das sollte man finden, aber auch mein Partner hat monatelang gebraucht, sich seinem Zauberwort einigermaßen (für mich und Zazie aber noch nicht zufriedenstellend , aber immerhin) anzunähern.
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Hallo,
möcht mich mal kurz melden, da ich noch nicht ganz "100%" klarkomme bzw. nicht ganz deuten kann.
So lange meine Frau zu Hause ist, bessert sich die "Situation" langsam (auch nach ein paar Tagen bemerkbar), d.h. wenn ich mal nur den Namen rufe oder mit der Zunge leise "schnalze" kommt meine Süße auch mal zu mir. Sitzen wir am Tisch oder auf dem Sofa kommt sie auch so hin und wieder zu mir.
Aber heute ist meine Frau außer Haus und ich war mit meiner Hündin alleine. Wie folgt:
Ich stand in der Küche als meine Frau ging. Meine Süße hat sich dann zu meinen Füßen in die Ecke gelegt und lag wie erstarrt. Auch als ich den Kühlschrank aufmachen wollte ging sie nicht aus den Weg.
Ich bin dann ins Wohnzimmer gegangen und sie stand auf und ab ins Körbchen. Auf ein kurzes,f reundliches Namenrufen kam keine Reaktion. Ich ging dann wieder in die Küche und sie blieb im Körbchen. Auch wenn ich in andere Stockwerke ging, bleib sie im Körbchen.
Habe michg dann auf den Boden mit ihrem Lieblingsleckerlie (gekochte Leber) gelgt - keine Reaktion. Als ich mich zum Gassi angezogen habe und Gassi gerufen habe, kam sie.
Nach dem Gassigehen ist sie in ihr Körbchen. Auf ein Namenrufen kam sie her und nahm Leckerlie. Ich ging dann wieder in den 1. Stock und sie ins Körbchen. Als ich nach ca. 15 min wieder hinunterkam habe ich mich nochmal auf den Boden gsetzt und freundlich ihren Namen gerufen wie nach dem Gassigehen - hier dann wieder keine Reaktion sondern regungsloses liegenbleiben.
Meine Frau kam nach Hause und unsere Kleine stürmte zur Tür um sie zu begrüßen. Am Kaffeetisch kam sie dann zu mir, da ich den Kuchen aß.
Ein Stückchen zum Schluß gegeben und weg war sie.
Vielleicht habt ihr noch einen Tip was ich machen soll, wenn ich alleine mit ihr zu Hause bin. Kann ich ihr imit/durch irgendetwas noch langsam zeigen, "Hey Süße ich hab dich lieb, komm doch mal rüber".
Viele Grüße
DoggyFriend66 -
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ich denke wenn sie alleine mit dir ist fehlt ihr einfach die rückendeckung durch deine frau.
lass sie.. lass sie warm werden und probiere es weiter. wenn sie nicht kommt ignorieren.. wenn sie vor irgendwas liegt, falls möglich nicht stören... also du willst an den kühlschrank, sie davor... lass es sie nicht merken das du dran willst und mach was anderes. ignoriere sie vollkommen und versuche es ab und zu immer wieder
was du auch versuchen kannst... leg dich wieder auf den boden und mach dir vorher einen beutel leckerchen... füttere sie fleißig und dann soll deine frau das haus verlassen... während du fütterst... kann sein das sie dann weg rennt... kann sein das sie bleibt..
gib ihr zeit, das dauert!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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Nimmt sie, wenn sie nicht zu dir kommt, überhaupt keine Leckerlies? Sie muss ja nicht bis zu dir kommen, du könntest die Leckerlies auch einfach zu ihr hin werfen/rollen bzw. von dir weg, sodass sie hinterherrennen muss. Musst mal schauen, was ihr besser gefällt. So lernt sie, dass es in deiner Gegenwart Leckerlies gibt. Mit der Zeit kannst du ihr dann im immer geringeren Abstand zu dir Leckerlies geben.
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Zitat
Nimmt sie, wenn sie nicht zu dir kommt, überhaupt keine Leckerlies? Sie muss ja nicht bis zu dir kommen, du könntest die Leckerlies auch einfach zu ihr hin werfen/rollen bzw. von dir weg, sodass sie hinterherrennen muss.
Hallo,
wenn ich die Leckerlies hin- oder wegrolle bleibt sie "regungslos" liegen.
Heutiges Beispiel: Meine Frau ging außer Haus und ich war mit ihr alleine. Ich im Büro am Dachboden, meine Kleine im Erdgeschos im Wohnzimmer. Als ich zum Gassi nach unten ging auch auf ein Rufen Ihres Namen keine Reaktion. Als ich mir die Jacke anzog und nochmal Gassi ruf, aufspringen und herumtänzeln. Natürlich habe ich meine Freude gezeigt.
Beim Gassigehen haben wir gespielt und es hat alles wunderbar geklappt. Als wir in die Nähe unseres Hauses kamen, wurde das Tempo meiner Kleinen langsamer und man merkte, dass sie nicht nach Hause mochte. Ist meine Frau zu Hause, läuft sie normal heim.
Zu Hause ist sie sofort in ihr Körbchen. Ich habe mich mit ihren Lieblingsleckerlies auf den Boden gesetzt und sie beim Namen gerufen. Sie kam zögerlich und hat sich auf den Boden zu mir (ich im Schneidersitz) gelgt und ihren Kopf in meinen Schoß. Ihre Körperhaltung war allerdings sehr, sehr angespannt. Leckerlie aus der Hand hat sie nicht genommen, nur den Kopf weggedreht.
Nach kurzer Zeitist sie dann wieder in ihr Körbchen und liegt seit dem wieder "regungs- und emotionslos". Kein weiteres "Animieren" war möglich.
Das bringt mich absolut zum verzweifeln, denn ich möchte ihr so gerne zeigen, dass es zu Hause nicht anders ist als beim Gassigehen.
LG
DogyyFriend66 -
Hey!
Sorry, vielleicht habe ich es überlesen... aber hast Du schonmal probiert, zu einem Trainer in Einzelstunden zu gehen, der Dich und den Hund beobachtet, evt. auch zu hause? Wenn Du jemand Gutes findest (der Dir wahrscheinlich sogar hier aus dem Forum empfohlen werden kann), könnte das sehr wertvoll sein, weil erfahrene Hundetrainer sicher besser sehen, wann Du dem Hund was signalisierst etc.
Hast Du es jemals mit Beschwichtigungssignalen probiert? Schaust Du den Hund direkt an? Läufst Du schnurstraks auf sie zu oder in einem Bogen, um ihr deine freundlichen Absichten zu signalisieren?
Vielleicht hast Du das alles schon erwähnt, ich muss aber grad arbeiten und kann nciht den ganzen Fred lesen...Ciao!
Coonaps: ich möchte ja hier keine Schleichwerbung machen. Aber wenn ich ein Problem Deiner Art hätte und an Deinem Wohnort ansässig wäre (hab gesehen Du hast PLZ 9...., würde ich den hier um Hilfe bitten:
Anton Fichtlmeier
Bachhauserwies 30
D-82335 Berg Starnberger SeeTel: 08171-27233
Fax: 08171-18641Kontakt: [email='mail@fichtlmeier.de'][/email]
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Vielleicht lässt Du ihr einfach mal eine Zeitlang Ruhe, Ruhe, Ruhe.
Gar nicht mehr drum kümmern. Keine Annäherungsversuche, keine Fütterungsversuche mit Leckerchen, einfach zu nichts auffordern und geh ihr aus dem Weg.
Lass ihr einfach Zeit das negative Erlebnis, wenn es dann so gewesen ist, das dazu geführt hat dass sie so anders zu Dir ist etwas zu vergessen.
Dann sieht sie längerfristig dass von Dir keinerlei Gefahr ausgeht und kommt garantiert mal von selbst.Du musst es natürlich aushalten können, was auch immer du so in das Hundeverhalten hinein interpretierst, es geht in Dir vor. Aber du hast doch alle Zeit der Welt.
Im schlimmsten Fall hat sich Euer Hund die Beziehungspartner ausgesucht, Dich für's außerhäusige und Deine Frau für innerhalb des Hauses.
Gruß
Herbert :kaffee2: & BelliniPS:
Coona, es ist schon sinnvoll den ganzen Thread zu lesen, stell Dir vor Dein Arzt würde das genauso machen wie Du... -
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