Hund leidet unter Baby
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Kann es sein, daß der Hund einfach sich "zu kurz gekommen" fühlt?
Ich würde erstmal strikte Routinen einführen, um ihm Sicherheit zu geben. Also gleichmäßiger Tagesablauf, immer dieselben Gassizeiten und -dauern. Rituale im Alltag einführen, feste Zeiten: von...bis... ist Ruhezeit für den Hund. Und dann aber auch: von y... bis y... Uhr ist Hundezeit! Und das nicht nur am Abend kurz auf der Couch, sondern mitten am Tag, vlt. wenn Baby schläft, eine Spieleinheit, wo man toben kann, tricksen o.ä., was halt dem Hund Spaß macht, als Qualitätszeit mit Hund. Also sich gezielt Zeit nehmen für den Hund, der bis dahin wahrscheinlich immer im Mittelpunkt gestanden war. Und das dann GENAU SO in der neuen Wohnung auch beibehalten.
Dann vlt. besondere Erlebnisse mit Kind und Hund. Vlt. daß der Hund immer nur aufm Gassigang MIT Kind Freilauf kriegt. Oder immer gefüttert wird, wenn Kind mit im Raum ist (in Deinem Arm). Einfach, damit er das Kind positiv verknüpft. Oder immer mal, wenn Du das Kind im Arm hast, ihm n Leckerlie reichen. Nach Motto "ich weiß, Du bist auch da, und Du bist mir auch wichtig". Oder so.
Das fiele mir jetzt so spontan ein, um dem Hund bissel den Streß zu nehmen. Ist natürlich schwierig, grad mit so kleinem Kind, die haben ja oft noch keinen Rhythmus. Daher würd ich hat nicht genau definieren "um 12 ist Spielrunde mit dem Hund", sondern eher "wenn Baby Mittagsschlaf macht, ist Spielzeit mit Hund". Um Dich nicht selbst unter Druck zu setzen durch die Routinen. Quasi den Ablauf Kind schläft mittags (irgendwann)--> Hundespielzeit etablieren, ohne dabei aber nen Stundenplan mit Zeiten aufzustellen, die dürfen bzw. müssen sogar flexibel bleiben, damit das mit Kind durchführbar ist.
Schläft das Kind mit im Bett? Wenn nicht, darf das vlt. der Hund jetzt? Die Nähe könnte ihm seine Sicherheit wiedergeben, und signalisieren, daß er trotzdem noch wichtig ist für Euch. Wenn Kind im Bett ist, Hund vlt. wenigstens mit ins Schlafzimmer lassen? (wenn er das noch nicht durfte bisher)
Nichtsdestotrotz würde ich weiter gucken, wegen des Durchfalls - sei es, mal auf Verdacht gegen Giardien zu behandeln, wenn dem Doc nix mehr einfiele, oder mal einfach ne Ausschlußdiät zu machen - vlt. gibt´s tatsächlich Dinge, die er einfach nicht verträgt. Und wenn er öfter bei den Eltern ist, man weiß ja nie, was da alles in den Hund wandert.... Vlt. als Experiment Hund mal 4 Wochen nur bei Euch lassen, und gucken, ob immer noch Durchfall - wenn nicht, läge der Verdacht ja nahe, daß er bei den Eltern Dinge bekommt, die er vlt. nicht so verträgt, und Ihr müßtet Euch keinen Streß machen, ob der Hund vielleicht gestreßt sei, weils dann definitiv ne Unverträglichkeit wäre, die den Durchfall provoziert.
Zum künftigen Umzug: ich weiß nicht, wie weit vorher Ihr die neue Behausung zur Verfügung stehen habt, könnt Ihr da vorher rein, schonmal was renovieren oder so? Da würd ich den Hund mitnehmen, während Ihr da drin was macht, und ihm schon gleich mal sein Körbchen und Napf etc. in die Ecke stellen, die dann seine werden wird. Damit er mit "seiner" Ecke schonmal vertraut wird. Und dann ab und an mal hier ne Kommode, mal dort n paar Dinge aus der alten Wohnung mitnehmen und schonmal dort plazieren. Einfach, damit der vertraute Geruch und vertraute Gegenstände schonmal da sind. Die Lieblingsdecke fürs Körbchen darf sofort mit umziehen (und dort bleiben!)- weil dort ist es dann voll toll, weil die Lieblingsdecke dort schon liegt.
Ansonsten ihn einfach dort laufen lassen, während Ihr arbeitet, der soll ruhig erkunden und geruchlich "in Besitz nehmen". Und dabei würde ich auch drauf achten, wo er sich wohlfühlt oder freiwillig hinlegt, und überlegen, ob man da die künftige Hundeecke plazieren könnte, wenn er sich da wohlfühlt.
Also würd ich da auf langsame Gewöhnung setzen. Und diese Ecke würde ich dann auf Dauer so gestalten, daß sie sein Rückzugsort werden kann, auch wenn das Kind dann mal krabbelt und es ihm zu viel wird. Also mit Box, die immer offensteht, oder als Kennel-Ecke sozusagen, wo man ein Gitter davorstellen kann, sodaß das Kind nicht drangehen kann. Das gibt ihm die Sicherheit, daß er da safe ist, und mit dem Kind nicht muß, wenn er nicht will.
Wenn Ihr nicht vorher rein könnt, sondern von jetzt auf Gleich einfach umziehen müßt, würde ich ihm jetzt sofort daheim ne Höhle bauen, als Zufluchtsort - und diese dann im neuen Heim genauso aufstellen, damit er dort was Vertrautes hat.
Und auch da werden Euch feste Abläufe helfen. Wenn Hundi gelernt hat, daß Babyschlafzeit SEINE Spielzeit ist, und er das im neuen Heim auch bekommt, ändert sich nur die Umgebung, aber die vertrauten Abläufe sind da. Ist das in der Nähe, könnte man im selben Gassigebiet unterwegs sein wie jetzt in der alten Wohnung? Wäre auch wieder was Vertrautes für ihn, so für die erste Zeit.
Viel Erfolg auf jeden Fall, ich hoffe Ihr könnt eine Ursache ausmachen - so nicht zu wissen, was es ist, auf das der Hund reagiert, ist echt saublöd.... ;-( Weil man net weiß, was man dem Hund Gutes tun kann, damits verschwindet.
Ja, er ist ein komplettes Gewohnheitstier und wir haben trotz Baby NIE seine Routinen geändert. Futter, Spaziergänge, Spielen - alles hat sich für ihn nicht geändert. Es ist verdammt schwer mit einem kleinen Zwerg und Arbeit das unter einen Hut zu bekommen, aber ich bin da strikt, auch weil er es einfordert. Das heißt, 7 Tage die Woche, immer die gleichen Zeiten bei allen Aktivitäten 😅 ja wir werden beim ersten gemeinsamen Besuch der neuen Wohnung schon mal was mitnehmen, das er auch bekannte Gerüche kennenlernt.
Ja, ich hoffe auch, dass wir zeitnah eine Lösung finden. TA ist mittlerweile auch schwer überfragt, ist aber kein Dauerzustand weil wir allein heute von 0-6 Uhr 5x draußen waren und man merkt, wie fertig er von dem Ganzen schon ist...
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Auf dem Sofa liegen und kuscheln ist super, als Ergänzung fände ich auch eine aktive Einheit schön.
Also etwas, was ihr vor dem Baby mit ihm aktiv gemacht habt.
So etwas wie Tricks üben, gemeinsam nach Mäusen buddeln .... was auch immer.
Ich wünsche euch viel Kraft. Gestresster Hund, Baby und Umzug sind ja schon ein ganz gewaltiges Paket!
Ja, unser "Ritual" ist am Abend eine wesentlich längere Runde, die wir super langsam gehen und uns auch Mal auf eine Parkbank setzen und einfach Mal gemeinsam durchatmen, ohne Kind und Frau, so wie wir es immer gehandhabt haben und das möchte ich ihm auch nicht wegnehmen.
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Kann es denn vielleicht sein, dass er unbemerkt bei deinen Eltern irgendwas frisst, was ihm nicht bekommt? Wenn er da unterwegs ist? Schimmeliges Fallobst oder irgendein Kot? Das klingt so nach Bauernhof bei deinen Eltern?
Meine Hündin früher hatte immer Durchfall, wenn sie ne alte Maus von meinem Mietzekater irgendwo gefunden und gefressen hat *schüttel*
Also, nur als Alternativüberlegung oder Zusatz zum Stress?
Nein, das habe ich vor Jahren relativ hart antrainieren müssen, dass es keine Nahrungsaufnahme gibt, die nichts mit normalen Mahlzeiten zu tun hat. Hund geht auch am Feld an der Leine und es ist ziemlich privat, daher gibt es auch keine anderen Hunde, Mäuse oder andere Kleintiere, die sich da aufhalten. Den Faktor kann ich leider ausschließen, obwohl er insgeheim meine Hoffnung gewesen wäre.
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Erstmal herzlichen Glückwünsch zum Baby .
Vor langer Zeit war ich auch in der Situation dass ich meinem damals 10 Jahre altem Hund ein Baby zugemutet habe.
Genauso hat er es empfunden, denn er war nie ein Kinderfreund, hatte tatsächlich auch schon mal ein Kind gebissen...
Außerdem war er zwei Jahre lang vorher von seinem gemütlichen Landleben auf einem recht einsamen Bauernhof in die Großstadt verfrachtet worden (zu einem schlecht gelaunten Kater, aber das ist eine andere Geschichte....).
Mir war von Beginn der Schwangerschaft an klar, dass er mein "Erstgeborenes Kind" ist. Klingt komisch, ich weiß, aber unsere Beziehung war sehr eng, er war ein ausgesprochener 1-Frau-Hund.
Praktisch hieß das, dass er Priorität hatte. Dass das Baby eben um 7 Uhr mit Gassi muss, weil die Zeiten fix waren. Dass alle Gassigänge dann eben mit Baby startfanden, und ich mit ihm genauso gespielt habe wie vorher.
Ich hatte den Zwerg dann entweder im Kinderwagen oder im Tragetuch dabei.
Das tolle war, dass 2 meiner Hundefreundinnen zur gleichen Zeit Kinder bekamen, so dass alle auf ihre Kosten kamen.
Eltern oder andere denen ich Hund oder Kind abgeben konnte, hatte ich nicht. Nur mein Mann, aber der war viel in der Arbeit.
Keine Frage, das war sehr anstrengend, aber ich war (gezwungenermaßen) die bestorganisierte Mutter in der Krabbelgruppe...
Was ich dir damit sagen will:
Wenn die Probleme deines Hundes keine körperlichen Ursachen haben, braucht der vielleicht einfach nur dich, seinen Bezugsmenschen.
Mir hat es wirklich geholfen mein Baby als mein zweitgeborenen Kind zu sehen. Das meine Aufmerksamkeit mit jemandem teilen muss.
(Als ich dann nach 20 Monaten ein zweites Baby bekam, war das für meinen "Großen" dann auch nicht so traumatisch, weil er war das Teilen ja schon gewohnt. Er wusste dass sich nicht die ganze Welt um ihn dreht. Wir hatten z. B. auch nie ein Eifersuchtsproblem, was viele in meinem Bekanntenkreis hatten...)
Ich habe das damals als eine Art Versicherung für mein Kind gesehen, dass es meinem Hund gut geht. Denn mir war immer klar dass er im Notfall auch beißen könnte.
Aber das ist nicht ansatzweise passiert.
Die Krabbelphase war nochmal richtig schwierig. Da durfte der Hund dann zum ersten Mal aufs Sofa, weil da das Baby nicht hinkam. Außerdem hatten wir eine Laufstall für das Baby.
Das war immer der sichere Raum, auch später vorm kleinen Bruder 😉...
Also, mein Appell an dich:
Verbringe schöne Zeit mit deinem Hund, mache die schöne Dinge mit ihm die ihr schon immer gemacht habt, nicht nur nebenbei kuscheln (vielleicht gibt es einen Papa der mal das Kind für eine Stunde übernehmen kann, oder die Großeltern).
Das wird auch dir gut tun und dir Kraft für die anstrengende Baby Arbeit geben.
Ich habe dieses Auszeiten immer sehr genossen.
So sehr dass nach dem Tod des Hundes wieder ein Welpe einzog, obwohl meine Kinder damals 1 und 3 Jahre alt waren...
Nebenbei, dieser Hund fand die Kinder immer ziemlich überflüssig, hätte sie jederzeit jedem mitgegeben. Aber er hat es akzeptiert, dass sie zur Familie gehören und hat ihnen niemals auch nur ansatzweise etwas getan.
Alles gute für euch alle!
Der Bezugsmensch in dem Fall bin ich, also der Papa. 😁 Ich starte meistens gegen 6 Uhr den Tag zuerst mit dem Wuff, bevor das Baby dran ist, daran habe ich auch nichts geändert. Und Abends bekommt er in Form eines längeren, ruhigen Spaziergang Aktivität mit mir und Kuscheln. Ich gehe erst schlafen, wenn ich jeder sein Stückchen Aufmerksamkeit bekommen hat und da wird es in der Regel ohnehin schon sehr spät 😅
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Schläft das Kind mit im Bett? Wenn nicht, darf das vlt. der Hund jetzt? Die Nähe könnte ihm seine Sicherheit wiedergeben, und signalisieren, daß er trotzdem noch wichtig ist für Euch. Wenn Kind im Bett ist, Hund vlt. wenigstens mit ins Schlafzimmer lassen? (wenn er das noch nicht durfte bisher)
Den Hund mit ins Bett nehmen würde ich nicht, gerade wenn er es nicht gewöhnt ist.
Es wird immer wieder Situationen geben in denen das Kind mit ins elterliche Bett kommt. Da hätte ich Bedenken dass das dann neue Probleme verursacht...
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Anderer Denkansatz (eigentlich genau das Gegenteil sogar):
Kann es sein, dass Deinem Hund auch genau das zu viel ist?
Dieses "einmal da, dann wieder dort,....".
Weg von zu Hause, dann wieder da sein....?
Ich weiß nicht, um welche Rasse es sich bei Deinem Hund handelt, aber manche Hunde sind da im Alter nicht mehr ganz so flexibel
Er kennt es nur so und eigentlich ist er ziemlich happy, weil wenn er 3 bis 4 Tage in der Wohnung ist, merkt man, dass er "raus" muss und ist mega happy , wenn wir dort sind. Da wird Mal kräftig gespielt und dann geht er seelenruhig und voll zufrieden ne kräftige Runde schlafen. Das war nicht immer so, aber nachdem wir alles an seine Bedürfnisse angepasst haben und ihn auch verstanden haben, was er wirklich möchte, seitdem ist es sein perfekter Ausgleich .
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Stress kann natürlich sein aber du schriebst:
"... Jahre aufgrund von Unverträglichkeiten einiges ausprobiert und das funktioniert einwandfrei."
Ein Hund der Unverträglichkeiten hat, kann auch mit den Jahren neue dazu bekommen. Was füttert ihr den genau und habt ihr jemals eine Ausschlussdiät gemacht oder für den Hund gekocht?
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Stress kann natürlich sein aber du schriebst:
"... Jahre aufgrund von Unverträglichkeiten einiges ausprobiert und das funktioniert einwandfrei."
Ein Hund der Unverträglichkeiten hat, kann auch mit den Jahren neue dazu bekommen. Was füttert ihr den genau und habt ihr jemals eine Ausschlussdiät gemacht oder für den Hund gekocht?
Begonnen im Welpenalter mit Trockenfutter, das würde nach 1 Monat nicht mehr angerührt. Danach auf Nassfutter gewechselt, vor allem höherwertigere Produkte, nach knapp 2 Jahren hat er trotz verschiedener Produkte Ausschläge und viel Durchfall bekommen. Dann frisch gekocht , vor allem Huhn , Reis und Gemüse, zeitlang auch Pferd um Allergien auszuschließen und damit sind wir super gefahren, weil wir wechseln konstant zwischen Huhn, Rind, Pferd.
Die Strategie fahren wir seit 8 Jahren, Resultat waren immer perfekte Blutwerte,schönes Fell und immer viel Lob vom TA...
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