Kastrationschip mit 12 Monaten?

  • Ich erinnere mich da an Posts wie krass sexuell der bestimmte Labbi ja unterwegs war und wie stressig das für die Halterin war, während man auf Videos einen recht entspannten Junghund sah...

    Aber gut, vergangen und vergessen vermutlich.




    Marcy1992 Nein, ständig Smegma ist nicht normal. Auch nicht für Rüden in der Pubertät.

    Und auch wenn hier einige sich über Auslastung auslassen möchte ich echt noch einmal hervorheben das dein Hund schon medizinische Auffälligkeiten zeigt die ein Hund so nicht haben sollte.

    Auslastung ist wichtig, aber das ist nur ein Teil.

    Ich persönlich halte nichts von Kastration "einfach so", mein Hund im Avatar wurde dennoch mit 1,5 kastriert wegen Hoden im Bauchraum (und sein permanenten "Wutzisabber", also Ausfluß am Penis war danach komplett weg, kam nie wieder) und habe aktuell 2 unkastrierte Rüden hier, mein Großer ist 11 Jahre alt und der war in der Pubertät echt nervig. Aber das gehört dazu, damit geht man eben um.

    Hätte der ne vergrößerte Prostata gehabt und den Rest den du beschreibst hätte er den Chip bekommen.

    Der Kleine ist grad mal 7 Monate, der zeigt noch nix, nichtmal mehr schnüffeln. Denke er wird eh nie so schlimm werden wie es der Große war.

  • Übrigens, für einen Hund, der aktuell 0 geistige Auslastung hat, gleich zu ernsthafter Arbeit/Hundesport zu raten, finde ich übertrieben. Also klar, profitieren kann da sicher jeder Hund, wenn man das Richtige findet und Mensch und Hund da Spaß dran haben, aber das ist mit Sicherheit kein Muss, um an einem völlig normalen, alterstypischen "Problem" zu arbeiten.

    Ich fühl mich jetzt mal angesprochen, da das von mir kam.


    So, wie du das in dem Absatz darstellst, habe ich das überhaupt nicht gesagt und auch nicht gemeint. Ich habe deutlich gemacht, dass ich nichts zu dem tatsächlichen Problem sagen kann und dass ich das unabhängig vom Chip Thema meine.
    Ich habe lediglich gesagt, dass man sich, wenn man sich eh über über Auslastung informiert, sich das auch mal anschauen kann. Über einen Schnüffelteppich muss und kann man sich jetzt nicht wirklich viel informieren. Und ich habe mehr als deutlich gesagt, dass es sehr auf den einzelnen Hund ankommt. Meine Aussagen zu dem Thema sind komplett andere und vor allem komplett anderer Natur, als die von Rafli.


    Bei dem Rest deines Kommentares geb ich dir absolut recht.

  • Du könntest Dir ja auch einen Zeitpunkt X ausdenken und bis dahin warten. Also jetzt im Winter sollte es auch ein wenig besser sein als im Frühjahr / Sommer.

    Dass man mit einem Pubertier nicht jeden Tag gleich gut arbeiten kann ist normal (und das war bei uns auch nach der Kastration so!!!!).

    Sie müssen sich sortieren, Reize aushalten, mit eigenen Gefühlen klar kommen.


    Solange es körperlich keine wirkliche Notwendigkeit gibt zu kastrieren, dann ist es eh tierschutzwidrig (vermutlich auch beim Chip? Das weiß ich aber ehrlich gesagt nicht).


    Ich habe es in den "schwierigen Zeiten" einfach so gemacht, dass ich versucht habe, blöde Erfahrungen und zu großen Quatsch zu verhindern. Leinenführigkeit und sowas kann man zu jedem Zeitpunkt trainieren (mein Tierschutzhund kam mit zwei Jahren, völlig unerzogen, und hat alles noch gelernt).


    Man ist nach der tollen Welpenzeit tatsächlich erst mal überfordert mit diesem Hund, den man nicht wieder erkennt. Aber vieles ist einfach normal, da muss man durch.

    Den Hund mit der Leine sichern, ein Mindestmaß an Regeln durchsetzen und Neues in den Momenten üben, in denen er zugänglich ist. Die Zeit geht vorbei!


    Aber klar, medizinische Probleme müssen in jedem Fall abgeklärt und behandelt werden!

  • Solange es körperlich keine wirkliche Notwendigkeit gibt zu kastrieren, dann ist es eh tierschutzwidrig (vermutlich auch beim Chip? Das weiß ich aber ehrlich gesagt nicht).

    Stimmt halt so nicht ganz. Es muss kein medizinischer Grund in der Hinsicht, wie du ihn meinst vorliegen. Es muss lediglich eine Indikation vom Tierarzt erfolgen. Was genau diese allerdings ergeben muss, steht nirgends im TierSchG oder in der TierSchHuV

  • Ich habe tatsächlich nur die Formulierung aus deinem Beitrag geklaut, weil ich nicht nochmal zurückblättern wollte, um zu zitieren :) Ich bezog mich eher auf die Darstellung vom Retriever als Hund, der dafür geboren ist richtig krasse Arbeit zu leisten. Also ja, klar, kann er, aber muss er nicht. Mit ein bisschen ganz normaler, abwechslungsreicher Beschäftigung fürs Hirn neben körperlicher Bewegung wäre bei "aktuell gehen wir nur spazieren und in die Hundeschule" (so ungefähr) ja schon sehr viel gewonnen 😊 Will sagen - weil mein Hund großartige ernsthafte Arbeit leisten könnte, MUSS er das nicht unbedingt, um glücklich zu sein.

  • Solange es körperlich keine wirkliche Notwendigkeit gibt zu kastrieren, dann ist es eh tierschutzwidrig (vermutlich auch beim Chip? Das weiß ich aber ehrlich gesagt nicht).

    Stimmt halt so nicht ganz. Es muss kein medizinischer Grund in der Hinsicht, wie du ihn meinst vorliegen. Es muss lediglich eine Indikation vom Tierarzt erfolgen. Was genau diese allerdings ergeben muss, steht nirgends im TierSchG oder in der TierSchHuV

    ja, das meinte ich letztendlich. Das ist natürlich Auslegungssache (des TA). Aber es läuft schon darauf hinaus, dass ein wirklich triftiger Grund vorliegen muss, der über "der Hund schnüffelt die ganze Zeit nur an Pipi" hinaus geht.

  • Übrigens, vielleicht noch zum Thema. Mein Rüde ist gerade 11 Monate alt und hatte auch schon so eine "draußen geht gar nichts und alle Sicherungen knallen raus" Hormonphase. Wir sind da sehr gut durch gekommen, indem ich Konflikte vermieden habe und es für ihn möglichst einfach gemacht habe. Heißt: Gassi am AdW mit wenigen anderen Hunden am Geschirr und langer Leine, Leinenführigkeit egal. Viel Beschäftigung und Training drinnen. Kein Fremdhundekontakt. Verstärkt an Umorientierung arbeiten. Ein Signal für "geh schnüffeln" etablieren, das zieht nämlich in der Phase als Belohnung für 2 Sekunden Aufmerksamkeit deutlich mehr als jedes Futter.


    Nach ein paar Wochen ist der Knoten geplatzt und es ging wieder. Sicher kommen wieder solche Phasen, aber ich finde das normal und da müssen wir einfach früher oder später durch. Im Endeffekt verbindet es auch, wenn man es gemeinsam durch solche Zeiten schafft.


    Ich finde es nicht grundsätzlich falsch in deiner Situation einen Chip zu setzen, aber ich persönlich würde einfach erstmal versuchen andere Dinge zu verändern. Dass der Hund zuhause entspannt ist, frisst und schläft, lässt das Ganze in meinen Augen so aussehen, dass kein zwingender Handlungsbedarf besteht. Wenn der Tierarzt das aus gesundheitlichen Gründen für nötig hält, ist das natürlich was Anderes.

  • Ich habe meinen Labrador Rüden auch mit 14 Monaten chippen lassen. Wir wohnen ja im Innenstadtbereich und es gab nicht mal mehr die Möglichkeit, eine kurze Löserunde ohne Stress für ihn zu drehen, da hier einfach so viele Hunde wohnen! Allein in unsere Straße vor die Tür gehen war schon zu viel und er kam zu Hause gar nicht mehr runter. Dazu kommt, dass auch bei uns im Haus Hunde wohnen, also war es teilweise schon nicht möglich ohne Stress durch den Hausflur zu gehen. Es war wirklich wahnsinnig anstrengend, sowohl für mich, aber viel mehr noch für ihn.


    Zur Auslastung, da das hier auch thematisiert wurde ("Der Hund braucht einfach ne Aufgabe"): An draußen arbeiten (Dummy etc) war wirklich nicht zu denken. Dummy geschmissen und auf dem Weg vergessen, was er noch mal machen wollte. NICHTS war interessanter als Hundespuren. Es gab nur klappern, sabbern, markieren. Obwohl er drinnen schon super und sehr konzentriert apportieren konnte.


    Der Stress ist seit dem chippen deutlich besser geworden! Aber er ist auch viel unsicherer geworden und Menschen gegenüber viel skeptischer als vorher. Er meldet Geräusche im Haus und verbellt "unheimliche Fremde". Das hatten wir vorher nicht. Einsteigen ins Auto ist wieder gruselig etc.


    Ich will jetzt gar nicht sagen, dass chippen immer eine tolle Lösung ist. Aber uns hat es in unserer Situation sehr geholfen wieder einen Fuß in die Tür zu kriegen. Wir haben das ganze natürlich in Absprache mit Hundetrainer und Tierarzt entschieden. Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, den Stress durch Garten oder mehr Runden in ländlicher Umgebung rauszunehmen, hätte ich das sicherlich gemacht.


    Nur du kannst beurteilen, wie gestresst dein Hund wirklich ist, und wie tragbar die Situation für euch alle ist.

  • Puh, schwierig, man sieht den Hund ja nicht.

    Wenn der Chip nicht direkt vom Tierarzt medizinisch indiziert ist, würde ich persönlich ihn nicht setzen lassen.

    Für mich liest sich das Ganze so:

    Junger Show-Labbi bei Ersthundehaltern, die ein bisschen der Mär aufgesessen sind, dass das ganz super easy-peasy Familienhunde sind, die auch ein Hundeanfänger toll erzogen kriegt. Das liest man ja immer so im Netz...

    Stimmt ja einerseits, Labbis sind tolle Familienhunde und leichter zu handeln als manch anderer Hundetyp und jetzt kommt das aber: sie sind in den ersten zwei Jahren auch echt anstrengende, hüpfbollerige Dampframmen. Da sollte man sich von Anfang an hinterklemmen, den Hunden einen soliden "Grundgehorsam" zu vermitteln, indem man zielgerichtet trainiert und darauf achtet, dass sie lernen, sich zusammenzureissen (Fraustrationstoleranz, Impulskontrolle, sich nicht abschießen durch andere Hunde, Menschen, Gerüche).

    Der Hund ist draußen immer auf 100, weil ihr das zulasst. Natürlich spielt die hormonelle Entwicklung und der Umbau im Gehirn mit rein, aber dass er euch immer und komplett draußen ausblendet, sein Ding macht und sich reinsteigert, dürfte an Erziehungsdefiziten liegen und - wie verschiedentlich schon gesagt- an zu wenig und falscher Auslastung.

    Dummie, halbwegs gut aufgebaut und mit Regeln für den Hund, kriegt fast jeder Hund hin und ein Retriever eh. Die Zusammenarbeit schafft Bindung und fördert die Aufmerksamkeit des Hundes für euch. Ich habe hier nicht viel gelesen, warum es sich für den Hund lohnen würde, sich mit euch zu beschäftigen. Das tut ihr ja auch nicht wirklich mit dem Hund.

    Sorry, falls ich jetzt zu hart bin, aber mich nervt es, wenn man meint, ein Show-Labbi hat genug vom Leben, wenn er auf dem Sofa rumkugeln darf und -überspitzt gesagt- dreimal um den Block geführt wird. Das machen die schon mit, ohne dir die Bude zu zerlegen, aber können tun sie mehr...

    Ich geb' da RafiLe1985 schon ein Stück weit recht.

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