Brauche dringend Rat - Wohin mit extrem schwierigen Hund?

  • Da ich den Zwinger genannt habe: Er dient bei Hunden, die mit Fremden nicht klar kommen vor allem dazu ihn sicher verwahren zu können. Wenn Kinder geplant sind, kann er ebenfalls ein gutes Hilfsmittel sein Gefahr zu bannen. Kinder bekommen ja auch irgendwann mal Besuch.

    Ah ok, das verstehe ich.


    Wäre das dann letztendlich die "Endstation", oder könnte man aus der Distanz heraus dann einen Neustart vornehmen?



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    Ich sehe insgesamt wirklich sehr viele Meta-Themen rund um die Vorstellungen und Erwartungen der Halter, den angestauten Frust, die selbsterfüllenden Prophezeiungen.


    Auch wenn die Geschichte so weit weg von meiner eigenen Situation wirkt, kommen mir immer wieder Parallelen in den Sinn, wie ich durch mein eigenes Verhalten und v.a. auch Denken Probleme schlimmer gemacht habe (allerdings eher rund um die frühere Krankheit meines Junghundes, weniger um Verhaltensdinge).

    Als der dann mal zwei Wochen in der Hundepension war, kam er gesund und auf der "psychischen" Ebene als fast schon komplett normaler Hund zurück.

    Das hat mich wach gerüttelt und ich habe quasi auf Reset bei mir selbst gedrückt. Seitdem läuft alles ganz normal...

    Aber ohne diese zwei Wochen Pause (die ja aus einem ganz anderen Grund stattfanden, wegen einer Urlaubsreise) wäre ich wohl nie aus der Spirale rausgekommen.

  • Wäre das dann letztendlich die "Endstation", oder könnte man aus der Distanz heraus dann einen Neustart vornehmen?

    Keine Ahnung, ich kenne den Hund nicht. Aber es gibt durchaus Hunde, für die ist Dabeisein nicht schön. Mein Süddeutscher Schwarzer war immer heilfroh, wenn er im Garten oder Keller (selbst gewählter Lieblingsplatz unter der Treppe - der Platz mit dem maximal wenigsten Reizen im Haus) sein konnte, wenn Fremde im Haus waren.

  • Wäre das dann letztendlich die "Endstation", oder könnte man aus der Distanz heraus dann einen Neustart vornehmen?

    Hier wären wir wieder bei angemessenen Erwartungen. Wieso muss ein Hund dabei sein, wenn die eigenen Kinder zum Beispiel Besuch haben? Warum muss er das lernen? Das ist von vielen Hunden gar nicht das Naturell.

  • Wäre das dann letztendlich die "Endstation", oder könnte man aus der Distanz heraus dann einen Neustart vornehmen?

    Hier wären wir wieder bei angemessenen Erwartungen. Wieso muss ein Hund dabei sein, wenn die eigenen Kinder zum Beispiel Besuch haben? Warum muss er das lernen? Das ist von vielen Hunden gar nicht das Naturell.

    Nicht? Oder ist das eher deine Bubble?

    In meinem Umfeld gibt es fast ausschließlich Hunde, die unkompliziert mit Besuch sind, das heißt entweder freudig, weil Besuch positiv verknüpft ist, entspannt interessiert oder selbstreguliert distanziert. Da muss sich keiner Gedanken um den Hund machen.


    Das zu wollen ist doch keine unangemessene Erwartung! Viele, viele Menschen leben so mit ihren Hunden und wollen genau diese Art von Zusammenleben haben.

    Der Hund passt hier nicht zu den Erwartungen, ok.

    Wer auch immer daran schuld sein mag. Fehleinschätzung der Besitzer, schlechte Beratung durch die Orga. Das macht aber nicht automatisch die Erwartungen falsch und heißt auch nicht das zwingend die Erwartungen anzupassen sind.

    Ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen mir für die nächsten 10 Jahre nen Zwinger in den Garten zu stellen, wenn das nicht das ist was ich wollte.


    Ich hab hier bei einigen Beiträgen so hart mit dem Kopf geschüttelt, dass ich nun doch folgendes sagen will:

    MementoLoko

    Lass dich nicht unter Druck setzen. Es liegt in der Natur der Sache, dass im Hundeforum mehr Leute sind, die für ihre Hunde ihr ganzes Leben umkrempeln. Das ist auch ok, aber das ist nicht der einzig akzeptable Weg.

    Es ist ein Hund. Ja, man hat Verantwortung übernommen, aber der moralische Druck der hier teilweise aufgebaut wird ist echt nicht mehr feierlich. Kein Mensch muss sich für 10 Jahre seines Lebens einen Härtefall ans Bein binden, nur weil er sich den falschen Hund ausgesucht hat. Es ist vollkommen ok das nicht zu wollen.


    Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr eine Möglichkeit findet den Hund abzugeben, wenn ihr das wollt. Ihr habt viel versucht, ich habt investiert. Ihr habt eure Schuldigkeit getan. Ich finde es schlimm und auch nicht fair, dass es für solche Fälle keine Tierheimplätze gibt, die, die sich Mühe geben sind wieder gekniffen. Ich würde es Leuten wie euch gönnen, dass euch der Hund abgenommen wird. (Stattdessen sind hier die Tierheimplätze belegt mit (beschlagnahmten) Hunden von Leuten, die es einfach einen Scheiß interessiert hat was sie produzieren)

    Wenn die Hündin dann von dort nicht vernünftig vermittelbar ist und dort sitzen bleibt, dann ist es eben so. Es ist nicht pauschal verwerflich, ein Problem abzugeben. Menschen machen Fehler und dieser Fehler hier muss nicht mit 10 Jahren bezahlt werden. Es ist nur ein Hund. Es geht hier auch um euer Leben.

  • Das zu wollen ist doch keine unangemessene Erwartung!

    Bei einer Begleithunderasse aufgewachsen beim Züchter und in einer Familie? Nein.

    Bei einem HSH Mix von der Straße? Doch!


    Und genau das ist hier der Dreh- und Angelpunkt. Man hat sich (mal wieder) im Vorfeld nicht ausreichend Gedanken gemacht, damit man sich den passenden Hund ins Haus holt und hat halt jetzt das entsprechende Ergebnis.

    Natürlich ist Abgabe dann eine theoertische Option, nur sitzt man halt jetzt vor genau dem Problem, dass der Rest der Welt eben weiß, dass ein solcher Hund nur in wenige Leben passt, die normale Erwartungen an ihren Familienhund haben und den Hund deshalb niemand will.

    Also heißt es jetzt eben A***backen zusammenkneifen und schauen, wie man sich am besten arrangiert, bis sich vielleicht doch ein seriöser Verein findet, der einen Platz frei hat, wenn man nicht das Geld aufbringen will/kann, um ihn in einer entsprechenden Einrichtung einzumieten.

  • Kein Mensch muss sich für 10 Jahre seines Lebens einen Härtefall

    Wie kommst Du denn jetzt auf Härtefall?


    Butter bei die Fische: Wenn ein solcher Hund von einer Institution aufgenommen würde, dann wäre er die meiste Zeit allein untergebracht. Angesichts der problematischen Hunde, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind, würde er so wohl sein Leben verbringen müssen.

    Ein nicht vermittelbarer Hund ist kein Härtefall?

  • Das zu wollen ist doch keine unangemessene Erwartung!

    Bei einer Begleithunderasse aufgewachsen beim Züchter und in einer Familie? Nein.

    Bei einem HSH Mix von der Straße? Doch!


    Und genau das ist hier der Dreh- und Angelpunkt. Man hat sich (mal wieder) im Vorfeld nicht ausreichend Gedanken gemacht, damit man sich den passenden Hund ins Haus holt und hat halt jetzt das entsprechende Ergebnis.

    Vielleicht wurden sich einfach die falschen Gedanken gemacht, mag dir fremd sein, aber irren ist menschlich. Zumal es ja durch die Orga unterstützt wurde.




    Ich würde zudem echt gern mal eine Statistik sehen, wie viele dieser Art Hunde, wo im df aktuell der Tenor ist "ist doch klar dass das schief geht" vermittelt werden und einfach unauffällig leben. Ist doch klar dass sich hier im Forum die Problemfälle sammeln, wenns läuft meldet man sich hier nicht an.

  • Daktari
    Wo soll der Hund denn hin?
    Tierheime nehmen den Hund nicht, weil sie einfach voll sind.
    Privatvermittlung schwierig bis unmöglich, weil es einfach zu viele schwierige Hunde gibt.
    Euthanasie wegen "Unerziehbarkeit" rechtlich eher nicht gedeckt und dafür wird man wohl auch eher keinen Tierarzt finden.

    Da bleibt eben nur behalten. Entweder im eigenen Haushalt oder man versucht einen Platz in einer Pension zu finden, der dann entsprechend teuer vom jetzigen Halter bezahlt werden muss.

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