Brauche dringend Rat - Wohin mit extrem schwierigen Hund?
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Wie kommst Du denn jetzt auf Härtefall?
Butter bei die Fische: Wenn ein solcher Hund von einer Institution aufgenommen würde, dann wäre er die meiste Zeit allein untergebracht. Angesichts der problematischen Hunde, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind, würde er so wohl sein Leben verbringen müssen.
Ein nicht vermittelbarer Hund ist kein Härtefall?
Mir scheint der Hund auch kein Härtefall, aber für eine Vermittlung halt schwierig, weil akut problematisch. Ich lese hier durchaus nen Hund, mit dem man gut arbeiten kann. Die Probleme werden zwar vermutlich nicht ausgemerzt, man kann sie aber mäßigen und in geordnete Bahnen lenken.
Bei einer Vermittlung wird ja aber der Status Quo betrachtet. Und da ist das halt ein Hund, der sehr viel Arbeit mit sich bringt. Also, ja, schwer zu vermitteln, aber kein Härtefall.
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Hi
hast du hier Brauche dringend Rat - Wohin mit extrem schwierigen Hund?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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aber ich wäre sehr dankbar für Input dazu damit ich vielleicht im nächsten Gespräch (hoffentlich morgen) direkt vermitteln kann was man akzeptieren muss und umsetzen kann und nicht nur am Ende "Ja, da muss man noch einen weiteren anders spezialisierten Trainer raussuchen" sagen kann.
Erstmal: Ich finde es übrigens toll, dass du hier für deine Schwester, ihren Mann und ihren Hund Rat einholst.
Du kannst ihnen zusätzlich zu deiner Zusammenfassung auch den Link zu diesem Thread geben. Sie brauchen sich nicht einmal im DF anzumelden, das ist ja alles offen im Internet einsehbar. Dann hängt es nicht nur an dir, alles korrekt zu vermitteln.
Es ist doch recht vielfältiger Input zusammengekommen und das kann ihnen ja helfen, ihr Wissen weiter zu vertiefen. Zum Beispiel hier im DF oder im Internet nach Erfahrungen mit HSH zu stöbern und vor allem auch nach dem wichtigen Thema Stress/Schlafmangel beim Hund.
Last not least: Die drei - Halter und Hund - haben jetzt 2,5 anstregende, frustierende Jahre hinter sich. Ich musssagen, dass ich da bei den Haltern sehr viel Durchhaltevermögen sehe und verstehen kann, dass sie jetzt mit ihren Nerven am Ende sind. Freaking shit, ich arbeite auch im Homeoffice und wenn Elvis mehrmals am Tag so unruhig werden würde, würde allein das mich schon ganz gewaltig Nerven kosten.
Ganz besonders, wenn es sich um so engagierte Ersthundehalter handelt, wie du in deinem ersten Post schilderst. Die versucht haben, sich gut zu informieren und von Anfang an mit Trainern zusammengearbeitet haben (und ingesamt mit mindestens 6 Trainern).
Ob und warum dabei Basics wie Rasseeigenschaften, Schlaf- und Ruhebedrüfnis und rassegerechte/ und -ungeeignete Beschäftigung bisher zu kurz gekommen sind, lässt sich aus der Ferne und über Dritte nicht nachvollziehen. Aber da sehe ich echt Ansatzpunkte mit Potenzial, die Situation für alle drei deutlich zu verbessern.
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Ich habe in 2022 ebenfalls eine Hündin mittels Direktimport zu mir geholt.
Im Nachgang stellte sich bei ihr heraus, dass ein Herdenschutzanteil zu ihr gehört.
Ok, ganz genau genommen -wenn ich mir heute die Welpenfotos anschaue- hätte man das erahnen können ergo: meine Schuld. Auch, wenn ich mehrfach mit der Orga in Kontakt war und darauf hingwiesen habe, dass ich gerade den HSH-Mix nicht haben wollte.
Und nun? ICH habe den Hund hierher geholt, also hab ich auch die Verantwortung. Ich muss aber auch gsnz ehrlich zugeben, dass ich in den ersten 6 Monaten auch an eine Rückgabe gedacht habe. Aber was passiert dann mit dem Hund, den ICH hierher geholt habe? Mein Gewissen und mein Herz sagten: geht nicht. Dass sie zum Wandepokal mutiert, kannst du nicht zulassen.
Mit viel Mühe und Training habe ich mittlerweile einen Hund, der auch Gassi geht ohne abzudrehen. Inzwischen können wir auch an Hunden und Kindern vorbei, ohne dass sie mir den Arm inkl. Schulter ausreißt. Freilauf ist leider noch nicht möglich da sie auch großes Interesse an Rehen usw. zeigt. Dafür haben wir eine 10m Schleppleine aufgebaut und gehen 2 x die Woche in einen eingezäunten, sehr großen Freilauf. Hier trifft sie auch auf andere Hunde. Der Freilauf wird von einem fähigen Menschen moderiert, der Hunde lesen kann und ggf. unerwünschtes Verhalten der Hunde untereinander sieht, abbricht und auch erklärt.
Dort treffen u.a. auch einige Ostblock-Auslandsimporte aufeinander, ebenfalls mit HSH-Anteil, die untereinander sehr gut kommunizieren.
Ich habe mich mit dem HSH-Anteil arrangiert, habe mich über diesen Anteil informiert und gestehe ihr ein entsprechendes Verhalten zu. Ich sichere sie auf dem Grundstück und im Haus so ab, dass nichts passieren kann.
Und ich finde, die hier betroffenen Halter haben ebenso die Pflicht den Umgang mit ihrem Hund zu lernen.
Es kann doch nicht angehen, dass der Hund abgegeben werden soll, weil er nun nicht in die Lebensplanung passt. DAS muss man sich VORHER überlegen. Mir fehlen echt die Worte. Und ... es wäre ja wohl wie ein 6er im Lotto, wenn der Hund für den Rest seines Lebens in fähige Hände vermittelt werden könnte.
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Es kann doch nicht angehen, dass der Hund abgegeben werden soll, weil er nun nicht in die Lebensplanung passt. DAS muss man sich VORHER überlegen.
Das machen täglich Menschen - schau nur mal in die Online-Anzeigenportale. Da zieht jemand um, in der neuen Wohnung ist keine Hundehaltung erlaubt, Hund wird inseriert - nur mal eines von vielen Beispielen.
Dass Du und ich das nicht schön finden, ist eine ganz andere Sache.
Und ja, wenn Mensch und Hund nun überhaupt nicht zueinanderpassen, ist das für mich persönlich die bessere Wahl als Hund von Umständen genervt und Mensch von hundlichen Reaktionen genervt die nächsten 10 Jahre oder so zusammenzwingen zu wollen.
Wenn an den Umständen etwas geändert werden kann oder an den gegenseitigen Erwartungen, dann ist das prima. Aber wenn nicht und sei es durch fehlende finanzielle Möglichkeiten, dann ist es in meinen Augen durchaus legitim, dem Hund ein besser passendes Zuhause zu suchen.
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Wie kommst Du denn jetzt auf Härtefall?
Butter bei die Fische: Wenn ein solcher Hund von einer Institution aufgenommen würde, dann wäre er die meiste Zeit allein untergebracht. Angesichts der problematischen Hunde, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind, würde er so wohl sein Leben verbringen müssen.
Ein nicht vermittelbarer Hund ist kein Härtefall?
Nö. Darunter verstehe ich was ganz anderes. Ändert aber nichts daran, dass alle Tierschutzvereine am Limit sind. Das Tierheim Berlin hat zum Beispiel für die Aufnahme von unproblematischen Hunden derzeit eine Warteliste, weil sie auch die nicht unterbekommen. Für Hunde, die trainiert werden müssen, dürfte es gleich noch mal schwieriger aussehen.
Oder aber man geht den Weg, dass man die Tränendrüsennummer macht und nach einem neuen Besitzer sucht, der genauso blauäugig und naiv in die Hundeanschaffung geht wie die derzeitigen Besitzer. Dann hat der das Problem halt an der Backe und man hat den Hund vom Hals.
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Wäre das dann letztendlich die "Endstation", oder könnte man aus der Distanz heraus dann einen Neustart vornehmen?
Keine Ahnung, ich kenne den Hund nicht. Aber es gibt durchaus Hunde, für die ist Dabeisein nicht schön. Mein Süddeutscher Schwarzer war immer heilfroh, wenn er im Garten oder Keller (selbst gewählter Lieblingsplatz unter der Treppe - der Platz mit dem maximal wenigsten Reizen im Haus) sein konnte, wenn Fremde im Haus waren.
Ich kenne ja das Konzept der Zwingerhaltung null. Also ob das dann nur "stundenweise" ist, wenn z.B. Besuch kommt. Da fände ich es natürlich sinnvoll. Oder wenn es eben eine Rasse ist, für die das eine geeignete Haltungsform ist (keine Ahnung, kenne ich mich nicht aus).
Für meine Hunde ist Besuch teilweise auch Stress (was aber leider mit den entsprechenden Menschen zusammen hängt, die es einfach nicht schaffen, die Hunde nicht alle 5 Minuten hoch zu pushen).
Wären meine an einen Zwinger gewöhnt, wären sie sicherlich dort echt besser aufgehoben. Wenngleich ich persönlich es schade fände, meine Hunde auszusperren, nur weil sich manche Menschen nicht im Griff haben. Denn bei normalem Besuch haben sie überhaupt kein Problem.
(Deswegen begrenze ich solche Einladungen auf ein Minimum).
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Es ist ein Hund. Ja, man hat Verantwortung übernommen, aber der moralische Druck der hier teilweise aufgebaut wird ist echt nicht mehr feierlich. Kein Mensch muss sich für 10 Jahre seines Lebens einen Härtefall ans Bein binden, nur weil er sich den falschen Hund ausgesucht hat. Es ist vollkommen ok das nicht zu wollen.
[...]
Wenn die Hündin dann von dort nicht vernünftig vermittelbar ist und dort sitzen bleibt, dann ist es eben so. Es ist nicht pauschal verwerflich, ein Problem abzugeben. Menschen machen Fehler und dieser Fehler hier muss nicht mit 10 Jahren bezahlt werden. Es ist nur ein Hund. Es geht hier auch um euer Leben.
Klar ist es okay das nicht zu wollen, aber was ist denn die Alternative?
Warum sollen andere Leute mit ihrem privaten Geld und ihrem Fachwissen die Fehler anderer Menschen ausbügeln?
Ich finde es grundsätzlich nicht verwerflich, ein neues Zuhause für einen Hund zu finden, wenn es nicht passt. Aber für den Rest des Lebens ins TH mit "dann ist es eben so" abzutun, ist einfach nicht in Ordnung. Nicht für den Hund und nicht für das TH, das den Hund finanziell und personell versorgen muss.
Abgesehen davon, dass es kaum noch freie Kapazitäten gibt.
MementoLoko Ich hoffe, dass sich für die Hündin eine Möglichkeit finden lässt, mit der alle Beteiligten gut leben können.
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Vielleicht wurden sich einfach die falschen Gedanken gemacht, mag dir fremd sein, aber irren ist menschlich.
Ja irren ist menschlich und die Verantwortung für Fehler zu übernehmen, wenn man sich geirrt hat, gehört zum Erwachsein sein dazu.
Keine Ahnung, was daran jetzt kontrovers sein soll.
Sie haben einen Hund, den aktuell sonst keiner (umsonst) aufnehmen will, also müssen sie jetzt erstmal irgendwie damit leben
Ein nicht vermittelbarer Hund ist kein Härtefall?
"Will aktuell niemand haben" und "unvermittelbar" sind zwei paar Stiefel.
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Hi, was ich hier im Faden vermisse:
Konkret was wurde mit den Trainern bisher trainiert? Was für Verhalten hat der Hund vorher gezeigt, was wurde mit ihm gemacht/wo wurde versucht anzusetzen, wie hat der Hund drauf reagiert oder nicht reagiert?
Wurde am allgemeinen Gehorsam gearbeitet? Kennt der Hund Maulkorb und trägt ihn gut?
Wurden Strategien erarbeitet, wie man Ausraster an der Leine vermeiden kann (Abstand, Bogen laufen, umdrehen etc)? Wurden Techniken entwickelt, wie man den Hund sicher und gefahrlos durch schwierige Situationen bugsieren kann?
Hat der Hund gelernt, alleine zu bleiben (wichtig, wenn er zb in einrm anderen Raum sein soll, wenn Besuch da ist)? Kann man ihn zb mit Kindergittern eingegrenzt von der Ferne am Besuchsgeschehen teilnehmen lassen? Kennt er Deckentraining und lässt sich ggf dorthin schicken?
Welche Bücher wurden bisher gelesen? Ist man offen für neue Buchempfehlungen?
Ist eigentlich noch Vertrauen und der Wille zum weiteren Trainieren und zur Zusammenarbeit da? Oder hat man sich innerlich schon verabschiedet und möchte nur noch so schnell wie möglich ein "Problem" loswerden?
Und ich meine das ohne Wertung, ich kenne das, denn ich habe auch schon aus Überforderung einen Hund abgegeben.
Besonders wenn Kinderwunsch da ist, verstehe ich, dass man bei einem Hund, der deutliche Aggressionen gegen fremde Menschen zeigt, wirklich ins Trudeln kommt und lieber über Abgabe nachdenkt. Man darf sich da keinen Fehler erlauben, wenn Omas und Opas, Kinderbesuch und andere Eltern etc später dann im Haus ein und aus gehen sollen. Da ist ein territorialer Hund einfach eine Verantwortung und man muss sich da gut mit auseinandergesetzt haben, um das Ganze sicher für alle zu managen. Nicht unmöglich, aber halt nicht so easy going wie bei anderen Hunden vielleicht.
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Es wird halt am Ende doch irgendwie eine Grundsatzdiskussion über "Tierschutz". Und ich werde auch keinen Applaus ernten, aber ich frage mich schon lange, wann das aufhören wird oder wo das hinführen soll.
All die "geretteten" Direktimporte, die hier in der Zivilisation nicht zurecht kommen, weil sie eben tun, was ihre Anlagen vorgeben und das dann nicht in die Stadt oder Vorstadt passt.
Oder man wohnt (wie die Schwester des TE) schon ländlich einsam und trotzdem wird man den Bedürfnissen des Tieres nicht gerecht. Weil die Erwartungen nicht die richtigen sind und man sich letztendlich nicht der Verantwortung stellt, die man nun mal eingegangen ist. Blauäugig eingegangen ist, ja. Niemand kann mir erzählen, dass es heutzutage nicht genug Wege der Information gibt. Und genug präsente Negativbeispiele.
Ich kann nicht ernsthaft erwarten, einen Hund von der Straße zu holen, über den ich nichts weiß als die Organisationsbeschreibung (die meist blumig ausgeschmückt sind) und dann wird mit viel Zeit und Liebe und Trainerkosten schon ein Familienhund daraus werden, der sich so verhält wie ein gut sozialisierter Welpe von wesensfesten, bekannten Elterntieren, der in alle Alltagssituationen natürlich (und trotzdem mit Hindernissen und Training) hinein wächst. Der entspannt 1a leinenführig neben dem Kinderwagen und Laufrad durch die Straßen wackelt, die Nachbarshunde tolleriert, cool mit sämtlichen Besuch ist und all seine Gene und Veranlagen bei Seite legt, weil, er wurde ja gerettet und soll bitte dankbar sein. Eher unwahrscheinlich.
Es gibt hier eine Reihe toller User mit Beispielen für auch Direktimporte, mit denen das Zusammenleben klappt, die aber schon wussten, wo sie im Leben stehen (zB keine Kinder oder schon aus dem Haus) und was sie zu erwarten haben, die an Themen arbeiten sofern es geht oder Management betreiben (Hund gescheit sichern, zu späten Zeiten Gassi, raus fahren zum Gassi) und ihre Erwartungen runter schrauben und anpassen.
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