Dubiose Hundeabgabe von Privat?

  • Wenn man sich so gut kennt, im Zweifelsfall dann nein zu sagen. Oft verliebt man sich ja dann doch oder hat Mitleid, nimmt den Hund wider besseren Wissens mit und hat dann im Zweifelsfall ein richtiges Problem bei sich sitzen. Und der Dame dafür auch noch 400€ "Schutzgebühr" zukommen lassen.

  • Genau das macht mich so stutzig und genau deswegen würde ich auf jeden Fall nachschauen, was da los ist - für den Hund. Denn es gibt haufenweise Leute, die kommen "nur mal gucken" und nehmen Tiere direkt mit oder wollen es zumindest. Darauf hätte die Frau ja bauen und mehrere Termine vereinbaren können - wer zuerst kommt und zuerst mitnehmen will, bekommt den Zuschlag. Aber das Verhalten ist schon arg merkwürdig. Da würde mich schon allein die Sorge um den Hund hintreiben und wie gesagt Melden oder Anzeigen sind valide Optionen.

  • Gerade unter Privatvermittlungen wird leider gelogen und betrogen, was das Zeug hält. Ich wäre da generell sehr, sehr, sehr vorsichtig. Erst recht ohne Hundeerfahrung. Weil das Problem ist halt, dass ihr a) den Hund mangels Erfahrung nicht so richtig einschätzen könnt und b) wenn es im Nachhinein doch Probleme gibt (sei es gesundheitlich oder verhaltenstechnisch), damit allein dasteht. Über einen seriösen (Inlands!)Verein seid ihr da deutlich mehr auf der sicheren Seite.


    Worauf ich, wenn schon Privatvermittlung, wirklich achten würde:

    - Der Halter interessiert sich für euch, eure Lebensumstände, was ihr dem Hund bieten könnt und wollt

    - Der Halter ist absolut nicht erpicht darauf, den Hund schnellstmöglich loszuwerden, sondern macht wirklich den Eindruck, ein passendes neues Zuhause finden zu wollen

    - Der Halter ist absolut transparent was das Verhalten, kleine Macken etc. das Hundes anbelangt

    - Der Halter ermöglicht euch ein umfassendes und vor allem mehrmaliges Kennenlernen des Hundes in verschiedenen Situationen (im Haus bei Spaziergängen, wo man Menschen, Autos und andere Hunde trifft)

    - Der Halter räumt euch genug Zeit zum gründlichen Überlegen ein, idealerweise sogar mit Probewohnen/einer gewissen Übergangsfrist, in der er den Hund wieder zurücknehmen könnte, wenn es im neuen Zuhause warum auch immer doch nicht funktioniert

    - Der Halter ist absolut transparent was Gesundheitszustand und jegliche Vorerkrankungen des Hundes anbelangt (zeigt Impfpass, kann sagen wann der Hund zuletzt beim Tierarzt vorstellig war, was er bisher an kleinen und großen Erkrankungen hatte, usw.)


    Ihr könnt auch mal bei Trainern in eurer Umgebung anfragen, ob die euch bei der Suche helfen. Viele bieten an, den Hund vorher mit euch gemeinsam anzuschauen. Kostet natürlich, aber dann habt ihr eine fachkundige Einschätzung. Und manchmal haben die Trainer sogar eine Idee, welcher nette Vierbeiner in der Gegend gerade ein Zuhause sucht.

  • MoniHa den Gedanken hatte ich auch schon, aber ich könnte mir mittlerweile leider vorstellen, dass die Halterin garnicht möchte, dass es groß zu einem Kennenlernen und Herausfinden von eventuellen Ungereimtheiten in der Haltung (die man dann ggf. auch anzeigen könnte) kommt. Sie hat zumindest in der letzten Nachricht bereits vorweg genommen, dass sie gesundheitsbedingt nicht für ein langes Kennenlernen in Stande ist und ihre Krankheitsgeschichte wiederholt detailliert geschildert, um dies zu untermauern. Aktuell antwortet sie eh nicht (mehr?), deshalb gehe ich auch davon aus, dass sich die Möglichkeit des Besuchs garnicht mehr ergibt

  • Schäferterrier lieben Dank für die sehr hilfreiche Auflistung, was man bei der Übernahme eines Hundes aus privater Hand alles beachten sollte. Auch der Tipp mit dem Trainer ist super. Das (sowie alle weiteren Kommentare hierzu) gibt uns definitiv Sicherheit, in einigen Punkten lieber beharrlich zu sein und auf unser Bauchgefühl zu hören. Wenn man sich einmal in einen Hund verliebt hat, dann wird man eben doch sehr ungeduldig und überstürzt ggf. so einiges.

  • Also will sie quasi an der Haustüre Hund gegen Geld tauschen und fertig? Ja, da bimmeln die Alarmglocken gleich noch lauter...


    Und nur als FYI, weil ihr ja Ersthalter seid: Münstis sind traumhafte Hunde (wobei ich da eventuell voreingenommen bin :D ), aber bei Rassebeschreibungen muss man immer wissen wie man sie lesen muss, um diese wirklich zu verstehen. Außerdem ist das natürlich nur eine Soll-Beschreibung. So soll der Hund sein und (zumindest bei so einem Typ Hund) so sind die Hunde auch weitgehend... die reinrassigen Hunde vom Züchter (Vereinszüchter; nicht jeder Welpenproduzent ist ein Züchter).
    Und da gibt es zu dem Hund den ihr euch da gerade anschauen wollt gleich zwei Unterschiede nämlich den Punkt "reinrassig" (genetisch gesehen) und den Punkt "vom Züchter". Und beide Punkte für sich machen potentiell schon Unterschiede, zusammen natürlich erst Recht.

    Lange Rede, kurzer Sinn, irgendwelche Rassebeschreibungen sind für euch in so einem Fall ziemlich wertlos. Denn erfahrungsgemäß sind gerade die Eigenschaften die Arbeitshunde leichtführig und angenehm machen die Ersten die wegfallen, wenn man einfach irgendwas auf irgendwas hopsen lässt.
    Was ich also damit sagen will, die Rassebeschreibung lesen und euch überlegen ob ihr denkt, dass ihr diesen Optimalfall schaffen könnt ist in dem Fall nicht unbedingt hilfreich, da ein erwachsener Mischling dieser Beschreibung wahrscheinlich eher nicht entspricht. Und die Chancen stehen gut, dass er es auf (aus eurer Sicht) negative Weise nicht tut.

    Nur so als Hinweis für die Zukunft. Wenn ihr einen erwachsenen Mischling kaufen wollt, dann schaut euch den Hund in Ruhe an und lernt exakt diesen Hund kennen, gut kennen. Denn das ist im Endeffekt die einzige echte Info über sein Wesen die ihr bekommt.


    Und das bedeutet selbstverständlich auch, dass euer Bauchgefühl absolut richtig war. In dem Moment wo euch jemand drängt, solltet ihr sofort einen Schritt zurück machen und von dem Hund Abstand nehmen. Auch in Zukunft.

  • Nur ein kleiner Randtipp (sobald ihr mal einen Hund beim Gassi begleitet): Auch darauf achten, dass der Hund nicht ständig abgelenkt wird mit Leckerlis/Spielzeug. Gab im Forum schon den Fall, dass ein überdrehter Hund angedreht wurde, der draußen toll wirkte, weil er ständig mit dem Ball abgelenkt/bei Fuß gehalten wurde.

  • Wir hatten beide noch nie einen eigenen Hund, sind also blutige Anfänger.

    Und damit seid ihre quasi prädestiniert bei solchen Verkaufsplatfformen ins Klo zu greifen. Habt Ihr eine bevorzugte Rasse oder mehrere? Schaut lieber bei Tierschutzvereinen rein, die sich einer bestimmten Rasse verschrieben haben. Dort findet man derzeit auch reichlich Second-Hand-Kandidaten, die direkt vom Vorbesitzer in eine neues Zuhause umziehen sollen. Du hast dort den Vorteil, dass Du Leute mit ins Boot holen kannst, die Ahnung von der Materie haben.

  • Warum muss es unbedingt ein Hund aus einer Privatabgabe sein?


    Da und beim Auslandsdirektimport, ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass das, was ihr euch wünscht und zutraut, garantiert nicht eintritt und ihr euch eine Gesundheits- und v.a. Trainings"großbaustelle" einhandelt.


    Gerade, weil ihr Ersthundehalter sein werdet, wären Hunde (wenn es unbedingt TS sein muss), die länger auf Pflegestellen in D sind, besser.


    Die könnt ihr öfter besuchen und einen Trainer (viele Hundeschulen und Trainer bieten das an) mitnehmen, der mehr erkennt, als ihr allein.

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