Dubiose Hundeabgabe von Privat?

  • Die Geschichte der Frau kommt mir sooo bekannt vor. Genau dieselbe Masche wurde uns auch angeboten als wir als völlige Hundelaien angefangen haben uns die ersten Hunde anzuschauen und uns zu informieren.


    Informiert euch sehr genau und nehmt jemanden mit, der erfahren ist, z.B. Hundeschulen bieten Kaufberatungen an.

  • flying-paws stimmt! Danke für den Tipp, über eine rassenspezifische Tierschutzorga zu gehen. Wir sind da vermutlich zu naiv/gutgläubig rangegangen und konnten das Risiko, was eine Privatabgabe so birgt, nicht realistisch abschätzen. Ich habe immer mal auf den einschlägigen Verkaufsplattformen geschaut, ob Hunde im näheren Umfeld inseriert werden (TS/privat war dabei erstmal zweitrangig), um diese auch ausführlicher kennenlernen zu können. Das hat in dem Fall ja leider eher suboptimal geklappt.


    Lachmöwe Auslandsdirektimporte kommen nicht in Frage, da gab es schon einige Fälle im Bekanntenkreis, die den freundlichen und verspielten Welpen aus Rumänien adoptiert haben und dann einen Angsthund in einer Wohnung im Stadtzentrum sitzen hatten. Wir werden also zukünftig nach Hunden auf PS Ausschau halten und uns ganz doll in Geduld üben

  • Dankt eurem Bauchgefühl dafür, dass es euch so deutlich gewarnt hat, und lauft, was ihr könnt. Wer bei so einer Lebensentscheidung nicht mal eine Nacht Drüberschlafen einräumt, ist garantiert nicht seriös, sondern will euch das Tier rücksichtslos und um jeden Preis aufs Auge drücken - und wer sowas tut, hat garantiert auch bei der Beschreibung gelogen. Das ist wirklich ein Fall von "nix wie weg!"

  • Mo72 oh, krass! seid ihr dann zum Kennenlernen hingefahren oder habt ihr es auch sein gelassen?

    Wir haben es sein lassen, weil es echt strange war und ich immer sehr vorsichtig bin. Das Warten hat sich gelohnt - wir haben inzwischen den besten Hund der Welt :smiling_face_with_hearts:gefunden, ein Welpe vom Züchter. Wir haben aber viele Kontakte aufgebaut, gefragt, Pflegestellen besucht. Das hat uns geholfen herauszufinden, welcher Hund zu uns passt.

  • Zu der Frage, was "normal" ist:

    • mein erster Hund: aus dem Tierheim. Da frisch eingelieferter Fundhund, musste ich 14 Tage warten, durfte ihn aber tagsüber "ausleihen", zum Feierabend musste er zurück. Mit null Erfahrung war das für mich eine sehr gute Möglichkeit, den Hund kennenzulernen. Hund wollte bereits nach dem 2. Tag nicht mehr zurück ins Tierheim ...
    • der Zweite auch aus dem Tierheim. Mehrmals zum Kennenlernen dort und dann die Entscheidung getroffen.
    • der Dritte von Privat wegen beruflicher Veränderung, absolut glaubhaft. (ehem. Medizin-Studentin, jetzt Schichtarbeit im Krankenhaus) Ausgiebiges Gespräch im Hause der Halterin, Hund war anwesend (und hat sich heimlich schon für mich entschieden). 2. Termin: eine lange Runde Gassi gehen (ich allein mit Hund); ich hatte die Möglichkleit, durch die sehr belebte Innenstadt zu gehen (Markttag), um zu sehen, wie der Hund damit klarkommt. 3. Termin: Abholung. Hat insgesamt knapp 2 Wochen gedauert. (Termine müssen ja beiderseits passen)
    • der Vierte: Auslands-Tierschutz, aber der Hund war schon auf einer Pflegestelle in Deutschland. Langen, detaillierten Fragebogen ausfüllen, dann wurde ein Besuchstermin vereinbart. Langes Gespräch bei der Pflegefamilie (junge Eltern, 2 kleine, "wuselige" Kinder, andere Kinder klingelten an der Haustür), wobei ich auf dem Boden saß, und beobachtet habe, wie der Hund auf mich und alle Situationen reagiert. Beim 4. Hund hat man ja schon Erfahrung und ich konnte mich direkt für den Hund entscheiden. Hund Nr. 3 war auch mit und hat signalisiert: ist ok. Dann Vorkontrolle bei mir zuhause mit noch längerem Fragebogen. Dann Zusage vom Verein, dann Übernahmetermin. Insgesamt ging es überraschend schnell: knapp 2 Wochen.

    Ich habe mich nur für einen Auslands-Tierschutzverein entschieden, weil der Hund schon in meiner Nähe auf einer Pflegestelle war.

    Eine "Wundertüte" als Direktimport würde ich auch nicht nehmen wollen. Da ist mir das Risiko zu groß, selbst wenn es sehr viele positive Beispiele gibt - auch in meinem Haus wohnen 2 solche Hunde:

    Eine extrem ängstliche Hündin aus Rumänien, die durch eine Horror-Reise (Transport war ok, aber alles, was dann in Deutschland passierte ...) traumatisiert ist und 3 Jahre lang nur mit ausbruchsicherem Geschirr unterwegs sein konnte. Jetzt taut sie so langsam auf. Die hundeerfahrenen Halter haben sich aber dieser Aufgabe gestell und machen das prima.

    Ein "Traumhund", als Welpe aus Russland, lebt als erster Hund bei einer Familie - Glücksgriff!


    Hunde sind extrem gut im Erkennen menschlicher Emotionen!!! Wenn euer Bauchgefühl zweifelt, werdet ih das nicht so schnell ablegen können. Der Hund merkt das und verhält sich eventuell anders, als wenn er von euch eine 100% positive Ausstrahlung spürt. Wenn sich der Hund anders verrhält, wächst vielleicht eure Skepsis ... und die Spirale beginnt sich zu drehen ...


    Findet also einen Hund, bei dem ihr beide aus tiefstem Herzen sagen könnt: Ja! Das solle er sein!

    Man muss ziemlich viele Frösche küssen, bevor ein Prinz dabei ist ...

  • Meine Alarmglocken gehen auch an, wenn ich sowas lese. :verzweifelt:


    Grund sind meine ehemaligen Nachbarn. Sie hatten einen Labrador und einen Boxer, beide vom Vermehrer („Papiere sind was für Angeber!“) und beide Verhaltensauffällig, der Labrador war auch oft krank. Eines Tages erzählten sie mir, der Boxer nerve so unglaublich und soll nun verkauft werden. Gut, er war halt komplett unerzogen, jung und dynamisch. Meine Mutter (ich wohnte damals noch daheim) hat dann einen Tag später den wahren Grund erzählt bekommen, der Boxer war krank. Er hatte einen inoperablen Tumor und dieser würde ihn, laut Haus-TA der Halter, irgendwann töten. Das wollten sie „sich nicht antun“.


    Ich habe die Anzeige einen Tag später gefunden, da wurde der Hund als gesund (!) aber etwas unerzogen angepriesen!


    Einen Verkauf konnte ich verhindern, weil ich es mitbekommen habe (mein Fenster lag in Richtung ihrer Haustür) indem ich dem Interessenten die Wahrheit sagte. Gab natürlich einen großen Aufstand, war mir aber egal. Zwei Tage später war der Hund dann aber weg.


    Lange Rede kurzer Sinn, lasst die Finder von solchen Hunden. Es wurden hier ja schon gute Tipps gegeben, wie ihr einen Hund finden könnt. :smile:

  • was für armselige, kranke Menschen

  • Genau so denke ich bis heute über sie! Aber natürlich war ich die Böse, weil ich den ersten Verkauf kaputt gemacht habe...

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