Kastration - ja oder nein?

  • Hallo,


    Emma (16 Monate) hat jetzt am Ende ihrer 2. Läufigkeit eine offene Pyometra entwickelt. Der Abstrich ergab eine sehr hohe Anzahl von Streptokokken. Sie bekommt seit Montag Antibiotikum und Entzündungshemmer, was nicht so richtig anzuschlagen scheint. Gestern bekam sie die erste Spritze Alizin, welche bisher keinerlei Wirkung zeigt. Heute Nachmittag folgt die zweite Spritze. Ihr Allgemeinzustand ist gut (vielleicht etwas ruhiger als sonst) und sie hat auch kein Fieber, aber schokobraunen müffelnden Ausfluss und seit Montag hat sie 700 Gramm zugenommen, was für Zunahme der Flüssigkeit spricht.

    Die Frage ist zum einen, wie lange kann man zuwarten und hoffen, dass es besser wird, so lange der Allgemeinzustand gut ist?

    Und sofern es besser wird, würdet ihr an meiner Stelle trotzdem kastrieren lassen oder abwarten, ob die nächste Läufigkeit problemlos verläuft?


    Ich bin normalerweise kein Fan von Kastrationen, wegen des wohl höheren Krebsrisikos und auch wegen der Fellproblematik.

    Momentan bin ich aber aufgrund meiner Angst nicht wirklich rational und sammle daher ein paar Meinungen.


    Also ich bin für jede Anregung dankbar.

  • Manche Hunde sind leider von Anfang an anfällig an „der Stelle“. War meine Hündin auch. Bei jeder Läufigkeit hatten wir Theater, zu lang, zu viel Blut, Entzündung usw.

    Als sie 4 war, musste die Not-OP ihr Leben retten.

    Ja, ich würde kastrieren lassen.

  • Danke schon mal für eure Antworten.

    Ja, die TAin sagt, wenn es nächste Woche nicht besser wird, dann wird eh kastriert. Und das ist für mich auch klar.

    Wenn es ausheilt, ist sie etwas zwiegespalten. Sie sagt, es muss nicht heißen, dass Emma da besonders anfälllig ist und es deswegen wieder auftritt. Gleichzeitig hatten wir halt diesmal auch Glück, dass es eine offene Pyo ist, weil man ihr abgesehen vom Ausfluss nichts angemerkt hat. Ob man eine geschlossene rechtszeitig bemerkt ist halt fraglich. Aber Kastra hat eben auch Nachteile.

    Deswegen sammel ich noch Meinungen, weil mein Kopf gerade vor Angst eben nicht ganz klar denken kann.

  • Wenn sie so jung schon ne Pyometra hat, direkt in der Läufigkeit, dann... wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit bei der nächsten wieder kommen, selbst wenn man es diesmal erfolgreich behandeln könnt.

    Man schiebt halt den Kastrationszeitpunkt nach Möglichkeit in eine hormonell idealere Phase.


    Zumindest ist das mein laienhafter Wissenstand, dass medikamentöse Intervention langfristig keine sehr hohen Erfolgsraten hat und man eher bei Zuchthündinnen noch mehr probiert, einmal Pyometra aber ansich fast unweigerlich Kastration bedeutet.

  • ich hätte zu viel Angst, das es bei der nächsten Läufigkeit nochmal passiert und man es dann nicht so gut /nicht früh genug erkennen kann, weil es dann vielleicht eine geschlossene Pyometra ist.
    Ich glaube ich hätte ab dem Moment dann keine ruhige Minute mehr.

    Aber vielleicht bist du da auch cooler und dein Arzt hat vielleicht auch noch gute Argumente gegen eine Kastration.

  • Danke schon mal für eure Antworten.

    Ja, die TAin sagt, wenn es nächste Woche nicht besser wird, dann wird eh kastriert. Und das ist für mich auch klar.

    Wenn es ausheilt, ist sie etwas zwiegespalten. Sie sagt, es muss nicht heißen, dass Emma da besonders anfälllig ist und es deswegen wieder auftritt. Gleichzeitig hatten wir halt diesmal auch Glück, dass es eine offene Pyo ist, weil man ihr abgesehen vom Ausfluss nichts angemerkt hat. Ob man eine geschlossene rechtszeitig bemerkt ist halt fraglich. Aber Kastra hat eben auch Nachteile.

    Deswegen sammel ich noch Meinungen, weil mein Kopf gerade vor Angst eben nicht ganz klar denken kann.

    du scheinst bei deiner TÄ sehr gut aufgehoben zu sein, aus meiner Sicht. Sie scheint weder ideologisch pro oder contra zu sein, das ist doch schon mal was.

    Wäre es mein Hund, würde ich mir auch Sorgen machen, in alle Richtungen.

    Ich hab auch schon mal theoretisch drüber nachgedacht und bin zu folgendem Schluss gekommen: sollt es ausheilen, würde ich die nächste Läufigkeit abwarten. Da man ja weiß, dass es ggf. zu Prblemen kommen kann, würde ich auch ohne Anzeichen/Symptome eine engmaschige Überwachung durch den Tierarzt vornehmen lassen, sodass eine evtl. auftretende Pyo schnell erkannt werden und eben dann gehandelt werden kann.

  • Wenn das meine Hündin wäre, so würde ich sie möglichst in der Mitte des Zyklus, als in ein paar Wochen, kastrieren lassen. Da kann Dich Deine TÄ bestimmt dabei beraten, wann der beste Zeitpunkt ist. Ich finde es besser, bei so einer Ausgangslage, nicht zu warten, bis ein Notfall eintritt mit Entzündung, Fieber bis hin zu Sepsis, sondern die Kastration gut geplant und optimal vorbereitet durchzuführen.


    Vielleicht hatte ich einfach Glück bisher, aber ich habe bei all meinen kastrierten Hündinnen aus dem Tierschutz bisher wirklich noch nie negative Erfahrungen gemacht.

    Klar kann eine Kastration ab und zu gewisse (gesundheitliche) Nachteile bringen, aber die kastrierten Hündinnen ohne Nachteile werden halt i.d.R. gar nicht explizit genannt, weil man es als "normal" ansieht.

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