Wie viel / wie wenig Aufmerksamkeit ist für den Hund gut?
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Der Jagdhund wird drinnen eher mal tief und fest schlafen, während Mensch um ihn herumwuselt als der Hütehund, der dafür gezüchtet wurde, ständig jegliches Rumwuseln im Blick zu haben.
Denkst du das ist wirklich Rassenabhängig?
Gerade bei dem Thema bin ich mir nicht sicher ob man das an der Rasse festmachen kann oder nicht.
So kenne ich hier das auch. Den zwockel interessiert es hier in den wenigsten Fällen was ich mache, er zieht sich auch mal selbst zurück und schläft dann einfach oder beschäftigt sich selbst.
Die beiden großen (mali) muss man da schon eher mal eingrenzen das sie sich nicht zu sehr einbringen, was seitdem sie mit dem zwockel zusammen sind immer besser klappt
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Hi
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Denkst du das ist wirklich Rassenabhängig?
Ich glaube schon, dass es für keinen Hund gut ist, der Nabel der Welt zu sein. Aber ich glaube auch, dass es Rassen gibt, die das naturgemäß besser aushalten können als andere. Wie gesagt, ich sehe das Problem halt im Grunde eher bei dem Ruhebedürfnis des Hundes. Wenn Hund auch mit wiederkehrender Aufmerksamkeit und Nähe zu den Haltern wunderbar zur Ruhe kommt, gibt es für mich keinen Grund, sich gezielt abzugrenzen - bei einem Hund, der dazu neigt, ständig hinterher zu dackeln und durch die Nähe zum Halter eben nicht entspannen kann, schon.
Aber wenn man dann mit den Haltern redet kommt oft raus, das sie den Hund mega betüddeln und um ihn herum hantieren. Wo könnt's da liegen?
Naja es gibt ja x Gründe, wieso es auch bei prinzipiell gut geprägten, unkomplizierten Hunden zu auffälligem Verhalten kommt. Wenn der Hund prinzipiell zur Ruhe kommt, sehe ich allein in der häufigen Ansprache kein Problem. Was aber natürlich zum Problem werden kann: Wenn ich meinen Hund so verhätschel, dass ich total inkonsequent bin, er keine Regeln und Grenzen kennt und keine Frustrationstoleranz und Impulskontrolle erlernen kann. Kurz: Wenn der Hund vor lauter Verhätscheln halt einfach nicht erzogen wird. Das ist dann aber wieder eine andere Baustelle als die reine Ansprache und Aufmerksamkeit, die der Hund bekommt.
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Ich sehe mich schon in x Jahren, wenn dieser Thread hier lange in Vergessenheit geraten ist, im "welcher Hund würde zu mir passen"-Thread das Kriterium "lässt mich in der Wohnung ohne Stress in Ruhe" zu nennen.
Mich würde wirklich interessieren, wenn es rassetypisch ist, welche Rassen die Aufmerksamkeit so suchen/brauchen.
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Der Kleine hat mich von Anfang an belagert. Der sorgt dafür, dass er beachtet wird - man kann ihn gar nicht nicht-beachten, weil er extrem aufdringlich ist.
Hm aber denkst du nicht, dass diese Aufmerksamkeit die du ihm dadurch gibst (die er ja einfordert), auf Dauer schädlich sein könnte?
Jedenfalls ist er freundlich zu allen Hunden und Menschen. Deiner auch?
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Ich habe da nie künstlich was herbeigeführt. Wenn ich zu Hause bin, bekommen die Hunde bestimmt viel Aufmerksamkeit, gerade durch Blicke, wenn sie ankommen ,werden sie gestreichelt, wenn sie mit mir den Raum wechseln ist das für mich auch okay und gerade der Mali würde wohl am liebsten in einer Bauchtasche bei mir leben.
Fehlverhalten konnte ich jetzt trotzdem nicht feststellen und geschlafen wird auch tief und fest. Und ich mag den engen Kontakt mit meinen Hunden.
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Ich habe da nie künstlich was herbeigeführt. Wenn ich zu Hause bin, bekommen die Hunde bestimmt viel Aufmerksamkeit, gerade durch Blicke, wenn sie ankommen ,werden sie gestreichelt, wenn sie mit mir den Raum wechseln ist das für mich auch okay und gerade der Mali würde wohl am liebsten in einer Bauchtasche bei mir leben.
Fehlverhalten konnte ich jetzt trotzdem nicht feststellen und geschlafen wird auch tief und fest. Und ich mag den engen Kontakt mit meinen Hunden.
Ist hier genauso… Cali kommt und sucht Aufmerksamkeit, dann bekommt sie diese auch. Sie ist ein Hund der gerne dabei ist, Kontakt liegt etc ohne dabei kontrollierend zu sein.
Wenn ich merke sie braucht ne Pause (aus welchen Gründen auch immer) geht sie in ihren Bereich und kann dann da entspannen.
Mich gezielt von ihr abgrenzen tue ich nicht, habe ich früher gemacht, mittlerweile nicht mehr. Wenn ich sie begrenze, dann wie gesagt für ihr Wohl und nicht weil ich eine Pause besuche. Auserdem geh ich ja arbeiten und da ist sie nicht immer dabei…
Den Gedanken dahinter finde ich allerdings gut und richtig. Ich denke es ist durchaus wichtig dass man sich ab und an von dem Hund abgrenzt - vor allem aber auch für den Menschen selber. Nicht jeder Hund hat damit ja unbedingt ein Problem.
Ob und inwieweit sowas Probleme für den Hund schafft ist mega individuell und ich weiss nich ob das alleine die Auslöser für eventuelle Probleme/Fehlverhalten ist.
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Ah, spannend dass das mal jemand gesondert anspricht, das hat bei mir schon oft große Fragezeichen hinterlassen. Will mir jemand sagen aus welchem Thread die Diskussion ursprünglich war?
Ich habe schon öfters irgendwo gelesen, es würde den Hund sogar krank machen, wenn er immer menschlichen Kontakt haben würde, und mich würde wirklich sehr interessieren, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage das beruht. Hunde können keine wirklichen Rudel mehr bilden, aber sind, ganz zweifellos, Sozialtiere, genau wie der Mensch. Der Mensch hat während seiner ganzen Geschichte (und jetzt immer noch in den meisten teilen der Welt) nie alleine gelebt. Ich würde behaupten, ein Großteil der jemals gelebt habenden Menschen war in seinem Leben niemals alleine. Dieses Konzept von "Ruhe brauchen", "Zeit für sich brauchen" im Sinne von alleine sein ist ein Konzept der westlichen Moderne. Kein einziges Tier das in Sozialverbänden lebt hat ein Konzept von "alleine sein". Im Gegenteil, alleine sein bedeutet immer potentielle Gefahr. Man kann auch an Streunerhunden ganz gut beobachten, dass die Hunde keine Rudel mehr bilden (können), aber trotzdem in bestimmte Sozialgefüge eingebunden sind und die auch niemals verlassen. Man kann Hunden auf jeden Fall gut beibringen alleine zu sein, weil sie das Wissen und Selbstbewusstsein entwickeln können dass der andere immer wieder kommt, aber sie sollten auf jeden Fall ruhiger und tiefer schlafen können, wenn die Sozialpartner anwesend sind. Wenn man da dagegen argumentieren will, wird man sich unglaublich schwer tun, auch nur ein einziges Beispiel aus dem Tierreich (Mensch eingeschlossen) zu finden, in dem die Behauptung zutreffen würde, dass ein in Sozialverbänden lebendes Tier wenn es alleine ist ruhiger ist.
Was ich mich dann immer noch frage, arbeitet nicht fast jeder Mensch? Macht den Haushalt? Andere Dinge? Wieviel Aufmerksamkeit kann denn da auf den Hund fallen? Also ich bin oft nicht zuhause, aber selbst an Tagen an denen ich komplett zuhause bin hab ich soviel zu tun dass da netto nicht viel Aufmerksamkeit rauskommt. Es ist ja auch nicht so als wär der Hund an sich 21 Stunden im Tiefschlaf, außer man stört ihn. Klar döst ein Hund mega viel vor sich hin, aber auch hier wieder zeigen Beobachtungen von Streunerhunden dass die tatsächlich auch einiges anderes den Tag über machen.
Wenn ich das hier so lese dass der Hund sofort aufspringt wenn man die Tasse abstellt oder selbst aufsteht, ständig irgendwie aufgedreht auf einen fixiert ist etc würde ich mich eher fragen, woher das denn kommt, und davon ausgehen dass ich eher an den Symptomen rumdoktere (was natürlich auch etwas helfen kann) wenn ich den Hund dann alternativ einfach ins Nebenzimmer packe.
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Denkst du das ist wirklich Rassenabhängig?
Gerade bei dem Thema bin ich mir nicht sicher ob man das an der Rasse festmachen kann oder nicht.
Ja!
Ich war gestern Abend bei einer Freundin, mit meinen Hunden.
Der Jagdhund hat die Wohnung genauestens inspiziert, jegliches Essbares auf Kopfhöhe gesucht und sich dann hingelegt. Hin und wieder kam er kurz vorbei um sich Streicheleinheiten abzuholen, aber sonst wars das für den Abend.
Der Herr Hütehund war... lästig. Der hat sich nur auf Kommando mal kurz hingelegt, aber das hat, wenn ich ihn nicht regelmäßig angegiftet habe, nicht lange gehalten.
Das ging erst halbwegs, als ich ihn explizit gezwungen habe sich weg von uns in eine Ecke zu legen und jeglichen Versuch aufzustehen sehr vehement unterbunden habe. Dann würde er... ruhig ist das falsche Wort, aber es wurde besser. Aber sobald einer von uns aufgestanden ist ging das von Neuem los. Der braucht komplette Ruhe um sich rum um ruhig sein zu können. Mir fällt das daheim immer nicht so auf, da es bei mir ruhig ist, aber sobald ich Besuch habe oder irgendwo bin...
Aber wenn ich gerade so nachdenke... ich halte schon auch viel still wegen dem Hund... Ich bin früher doch öfter mal durch die Wohnung getanzt oder habe einfach mal so kurz Übungen gemacht. Für sowas muss ich jetzt die Hunde aussperren und entsprechend mache ich es eigentlich nicht mehr (wegen dem "Aufwand", nicht weil ich ein Problem damit hätte die Hunde mal auszusperren).
Auch in meiner Wohnung, Herr Jagdhund liegt gerne bequem oder schmachtet das Essen in meiner Küche an. Der ist öfter mal freiwillig in einem anderen Raum.
Herr Hütehund nicht. Der ist immer(!) da wo ich bin. Den kann man auch nur schwer mal eben aussperren (ohne ihn rauszuschicken, das geht natürlich), weil der drauf achtet möglichst mit mir durch eine Türe zu gehen.
Usw...
Wenn ich drinnen mal Action mit den Hunden mache, dann fängt der Herr Hütehund quasi sofort das Schreien an. Der Herr Jagdhund würde sich freuen und davon profitieren (geht aber eben wegen dem anderen Hund nur sehr eingeschränkt) und könnte danach auch danach problemlos sofort wieder runterfahren.
Ich merke auch an mir, dass ich seit der Hütehund hier wohnt anders mit den Hunden umgehe. Weil mit dem Vieles, was ich natürlicherweise und aus dem Bauch heraus mit den Hunden machen würde, einfach nicht geht. Der ist sofort drüber. Der kommt nur zur Ruhe, wenn es einfach nichts gibt.
Finde ich extremst schade. Und so gerne ich den Hund mag und trotz der Vorteile die er mitbringt (die es ja definitiv auch gibt), hier zieht kein solcher Hundetyp mehr ein, und ich glaube es wird mir das Leben sehr viel leichter machen, wenn er mal nicht mehr ist.
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Sehr spannend.
Ich habe genau das gegenteilige "Problem". Manchmal sehe ich Hund, trotz HomeOffice, nur 2- 2,5h am Tag. Sie liegt einfach woanders rum und wir treffen uns eher zufällig beim Gassigehen + Füttern + Co.
Also, das ist unser normal und der harmonischste Zustand.
Trotzdem sind meine Gedanken manchmal zuviel bei ihr. Sollte ich sie zu einem Spiel einladen? Ist ihr langweilig? Verbringen wir zu wenig Zeit miteinander? Vielleicht sollten wir mal wieder zusammen auf dem Balkon sitzen? Aber im Winter?
Aktuell, in anderer Location, sind wir dauerhaft zusammen plus weitere Menschen. Da merke ich wie überfordert mein Hund ist und muss ihr Pausen einräumen.
Sie rennt zum Beispiel wie Sheriff zwischen zwei Menschen, wenn die streiten oder laut jubeln... Es reicht schon, wenn wir alle einen spannenden Film gucken und sie unsere Stimmung spürt.
Und trotz, dieser eindeutigen Erkenntnis, habe ich bei Betti keine Ahnung, wieviel sie von "mir" braucht.
(Wir haben es auch beim Thema wie lang Gassi)Und deshalb Kreisen meine Gedanken teilweise zu sehr um den Hund. Und das belastet manchmal unsere Beziehung. Aber das ist nicht der Aspekt, auf den deine Frage hinauswollte. -
Mich hat dein Thema sofort gepackt und es beschäftigt mich tatsächlich auch schon länger innerlich alsatian_00 , danke fürs mutige Ansprechen!
Ich hab hier eine Hütehündin mit mir zusammen in einer Einzimmerwohnung sitzen und sie würde mich den ganzen Tag beobachten und mit den Augen hypnotisieren, wenn ich mich nicht abgrenzen würde. Also ist das Thema Abgrenzung hier bei mir sehr aktuell!
Abends geht Donna auch mal alleine auf den Flurteppich und grenzt sich selbst ab, aber ansonsten ist sie wirklich fast immer aufmerksam auf jeden Schnaufer von mir und hat mich immer mit mindestens einem Auge und einem Ohr im Blick. Sie liegt sehr häufig so in der Wohnung herum, dass ich merke, sie will etwas von mir. Kennt ihr das, dieses pfeilförmig mit dem Kopf auf den Pfoten auf einen zu gerichteten "Aufforderungsliegen" ?
Ich mag es auch nicht so gerne, wenn sie mich auf der Couch geradezu belagert und mich zwingen will, sie zu beachten.
Dann schicke ich sie runter auf ihren Platz, und es scheint ihr auch gut zu tun, weil sie dann entspannt.
Ich merke bei Donna eindeutig, dass es sie stresst, wenn sie zuviel Aufmerksamkeit von mir bekommt. Man schaut den Hund ständig an, spricht ihn an, krault ihn im Vorbeigehen etc pp.
Andererseits liebe ich sie natürlich und möchte, dass sie ein schönes Leben bei mir hat, ich will sie ja nicht ignorieren. Dafür habe ich ja keinen Hund! Deshalb hat mich die Frage schon oft beschäftigt, wie ich eine gute Balance für uns Beide hin bekomme.
Menschen, die alleine mit ihrem Hund leben - so wie ich - haben vielleicht eher Schwierigkeiten damit, wo sie ihre Grenzen ziehen? Ich sehe es an mir, dass ich ein extrem hohes Verantwortungsgefühl dem Hund gegenüber habe, so dass es mich den ganzen Tag über beschäftigt, was der Hund gerade brauchen könnte. Dabei kommt Donna oft zuerst und dann erst ich. Früher habe ich die zweimal die Woche mit zur Arbeit genommen, das mache ich mittlerweile nicht mehr, weil Donna erheblich ruhiger und ausgeglichener ist, wenn sie die Zeit zum richtigen Ruhen zu Hause hat.
Oft habe ich aber trotzdem ein schlechtes Gewissen dem Hund gegenüber, dass ich ihr nicht richtig gerecht würde.
Obwohl Donna insgesamt einen zufriedenen und ausgeglichenen Eindruck macht - aber ich denke trotzdem, ich müsste noch mehr für sie tun. Das hätte ich in der Form mit meinen früheren Hunden nicht. Manchmal denke ich, ich bin zu viel hier im DF unterwegs und meine Ansprüche an mich sind deswegen so immens gestiegen, dass ich sie gar nicht mehr erfüllen kann..
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