Wie viel / wie wenig Aufmerksamkeit ist für den Hund gut?
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Die Gesellschaft macht es einem halt auch sehr schwer, kein schlechtes Gewissen zu haben wenn man 3x pro Woche ins Gym geht oder Abends nach dem Spaziergang halt statt mit dem Hund chillt, lieber aufs Motorrad geht. Natürlich darf der Hundi nicht zu kurz kommen, also man sollte nicht anfangen ihn komplett zu vernachlässigen und das als "Abgrenzen" zu kaschieren.
Diesen Eindruck kann ich überhaupt nicht teilen. Ich halte jetzt seit über 15 Jahre verschiedenste Hunde in verschiedenster Art und Weise und Lebenssituation + Umfeld, und sowas ist mir wirklich noch nie vorgeworfen worden. Oder sonst wem in meinem Umfeld.
Ich glaube, der Gesellschaft in der ich lebe, könnte es nicht egaler sein, wie ich mir meine Zeit einteile.
Ich habe eine Person in meinem Umfeld, die mental wirklich immer sehr aktiv bei ihrem Hund ist und wo ich das tatsächlich auch mega anstrengend finde. Vor allem für mich, der Hund kommt eigentlich ganz gut damit zurecht.
Ich glaube auch, dass es total abhängig vom Hundetyp ist. Unserem Dackel tut zu viel Aufmerksamkeit gar nicht gut. Die wird binnen Stunden dann einfach nur ein übelst nerviger Hund und sie schläft nahezu gar nicht mehr, was sie noch nerviger macht.
Meine Brackenhündin hingegen fand zu viel Aufmerksamkeit total unnötig und wenn ich ihrer Meinung nach zu viel Gewese gemacht habe (bspw. wenn ich sie freudig begrüßt habe, wenn sie den Raum betreten hat), hat sie manchmal auch auf dem Absatz kehrt gemacht und hat sich in einen anderen Raum gelegt. 😂 Das war jetzt nicht, dass mein „Halloooooo“ ihr irgendwie geschadet hätte, ich schwöre aber auf alles was mir heilig ist, dass die mich maximal albern fand.
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Ich frage mich gerade, ob mein Hund deshalb so gut darin (geworden) ist, sich körperlich selbst von mir abzugrenzen, weil ich mental so viel um ihn kreise.
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Ich hab 2 Hütis hier, bewusst wegschicken tu ich keinen. Meist liegen sie im Wohnzimmer in meiner Nähe rum. Sky zieht sich aber bewusst auch öfters mal alleine ins Schlafzimmer zurück, schmeißt sich aufs Bett und schläft tief und fest. Obwohl es hier in der Wohnung eher ruhig zugeht braucht er das glaube ich einfach. Amy ist eher so der Typ Stalker und steht oft auf und läuft mir hinterher. Solange sie es nicht übertreibt ist mir das egal. Am Anfang hat sie das permanent gemacht, sicher 1 -1 1/2 Jahre lang. Mittlerweile bleibt sie auch immer öfters mal liegen.
Was ich aber merke: beiden Hunden tut es gut wenn sie vormittags alleine sind. Gut, sie sind nicht komplett alleine weil sie manchmal auch zu meinen Eltern runter gehen aber die meiste Zeit liegen sie im Bett und schlafen einfach total entspannt. Wenn ich im Homeoffice bin ist das nicht so. Da liegen sie dann eher bei mir, Amy beobachtet mich mehr und generell merke ich einfach das es ihnen (vor allem Amy) nicht ganz so gut tut wenn ich lange am Stück zuhause bin. Ich interagiere dabei zwar nicht ständig mit den Hunden und lasse sie wirklich viel in Ruhe aber sie sind natürlich mehr in der Erwartung das was tolles passiert.
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Ich finde, dass solchen Hunden Erwartungssicherheit hilft - dh. Immer, bevor ich aufstehe, um etwas zu machen, was den Hund betrifft (Futter, Gassi, kurze Aufmerksamkeit/kraulen/spielen, ...) sag ich dem Hund Bescheid.
Danke für den Input, das versuche ich auf jeden Fall. Bislang hab ich ihm das Stalken halt verboten, dann liegt er halt rum, aber starrt mir ja nach. Wenn er weiß, dass es nix mit ihm zu tun hat, was ich mache, hilft ihm das vllt.
Wobei ich echt fürchte, dass er nach 8,5 Jahren mit dem Verhalten das wohl eher nicht mehr ändern wird.
generell merke ich einfach das es ihnen (vor allem Amy) nicht ganz so gut tut wenn ich lange am Stück zuhause bin. Ich interagiere dabei zwar nicht ständig mit den Hunden und lasse sie wirklich viel in Ruhe aber sie sind natürlich mehr in der Erwartung das was tolles passiert.
Ja genau, ist hier auch so. Betrifft aber eher wieder nur Emil. Wenn Lucifer meint dass pennen angesagt ist, dann pennt er. Der hat generell zuhause eine sehr gechillte Art. Was nach Emil auch echt angenehm ist.
Das ist eben auch eine Art von zu viel Aufmerksamkeit. Darauf ziele ich auch ab. Ich glaube viele denken hier es geht rein nur um körperliche Aufmerksamkeit oder aktive Aufmerksamkeit. Das ist aber nicht nur der Fall, sondern auch speziell mentale Aufmerksamkeit. Meiner Meinung nach merken die das schon, wenn man in Gedanken ständig bei ihnen ist und mental sich ebenfalls alles um den Hund dreht.
Ja, kenne ich auch. Sitze auf dem Sofa, die Waschmaschine ist fertig und ich überlege mir gleich noch fünf andere Tätigkeiten, die ich gleich mit dem Ausräumen der Maschine verbinde, weil Emil dann ja eh schon aufgestanden ist.
Das gilt in Teilen ja auch fürs Schreiben hier im DF. Dabei kreisen meine Gedanken auch oft um die beiden. Dennoch tangiert das Lucifer nicht.
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„Mach nicht son Geschiss um den Hund“
Kurzum, dieser Satz (eines befreundeten Diensthundeführers) hat mein Verhältnis zu meiner ersten DSHündin definitiv zum Besseren verändert.
Den Satz braucht man nur bissl auf sich wirken lassen und schauen an welchen Stellen er passt .
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Ich habe drei verschieden(st)e Varianten hier: Die Größe liegt gerne in meiner Nähe, aber Kontaktliegen muss nur ab und an sein. Die Mittlere braucht Kontaktliegen, wenn möglich besteht hier immer Körperkontakt. Die Kleine liegt in aller Regel ein bisschen abseits in ihrem Bettchen und steht nicht wirklich auf Körperkontakt.
Aktiv wegschicken tue ich nur sehr, sehr selten.
Die Mittlere und die Große laufen mir sehr selten hinterher, wenn ich was mache. Die Kleine ist da schon eher Typ Kontroletti und beobachtet von ihrem Bettchen sehr genau jede Regung und spaziert mir auch in jedes Zimmer hinterher.
Alleine bleiben sie alle gut.
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Wobei man vermutlich mit einbeziehen muss, dass in Wildtiergruppen oder auch bei Streunerhunden alle Teilnehmer des Sozialverbands zur selben Spezies gehören und per Definition viel ‚freier‘ leben, d.h. der potentielle Gedankengang von „ich muss auf meinen Sozialpartner (Mensch) achten, weil der jetzt vielleicht entscheidet, dass jetzt rausgegangen/gefressen/gearbeitet wird“ entsteht da einfach nicht, weil auch alle denselben Tagesablauf haben, in Gruppen jagen oder eben eh den ganze Tag rumweiden, sich erleichtern und ein Spiel anfangen können, wann sie wollen.
Es gibt halt nicht den einen, der alles entscheidet (sorry, Alphawolf-Anhänger), darum muss man auch niemanden belauern
Könnte doch ne Rolle spielen, oder?
Das glaube ich nicht. Gerade Jungtiere orientieren sich in der Regel an anderen und brauchen ja mindestens genau soviel Schlaf. Der nicht-allein-sein Instinkt ist bei in Sozialverbänden lebenden Tieren mit der Stärkste überhaupt. Natürlich können Menschen und Hunde gut lernen mal alleine zu sein (dauerhaft alleine zu sein ist auch bei Menschen hochgradig gesundheitsschädlich) aber das Konzept der menschlichen westlichen Moderne auf den Hund übertragen zu wollen (manchmal allein sein tut gut) ist, egal wie anstrengend der Mensch sein kann, schon eher eine wirklich gewagte These. Also es tut jetzt natürlich in Maßen auch nicht schlecht, aber der Hund wird auf jeden Fall mit anwesenden Sozialpartnern tiefer schlafen, außer natürlich er wird gestört. Und dann würde ich eher daran arbeiten.
Was ich mich dann immer noch frage, arbeitet nicht fast jeder Mensch? Macht den Haushalt? Andere Dinge? Wieviel Aufmerksamkeit kann denn da auf den Hund fallen?
Das muss ja nicht heissen das man da mit dem Hund währenddessen kuschelt, aber Blickkontakt, ansprechen, an ihn denken während Hausarbeit usw. all das sind z.B auch Dinge die dazugehören und ja auch eine Form von ständiger Aufmerksamkeit sind.
Einige arbeiten im Homeoffice, wie ich z.B, und auch ich habe festgestellt, dass ich den Hund während der Hausarbeit zu viel ansehe. Von dem her kommt Hundi bei solchen Arbeiten auf seinen Platz und ich husch dann als Putzfee durch die Wohnung.
Was soll sich der Hund denken, wenn man ihn z.B jede 15 Minuten ansieht? Was würde ich mir denken, wenn jede 10 Minuten mein Partner kommt, mich anspricht, mich knuddelt oder mich ansieht und wieder weggeht? Würde ich ihn noch als souveräne Person sehen oder das er eher unsicher ist? Warum muss er dann ständig gucken kommen?
Es gibt btw. keinen ursprünglichen Thread hier im DF, der zu dem hier geführt hat.
Was du hier beschreibst, ist ja dann eher ein Problem das in dir liegt, an dem du arbeiten solltest, das hat ja mit dem Hund weniger zu tun. Also wie du richtig sagst, das würdest du ja mit dem Partner/Kind auch nie machen. Das ist auch was was ich mich immer frage, wenn es darum geht der Hund sollte kein Partner/Kindersatz sein. Warum geht man da immer automatisch von ungesunden Beziehungen aus? Mein Partner hat sein eigenes Leben und ist auf jeden Fall einen Großteil des Tages ohne Aufmerksamkeit von mir, und ein Kind sollte das auch ab einem bestimmten Alter sein. Die Frage ist ja dann eher, was ist das in dir, was dich alle 10 Minuten nach dem Hund schauen lässt/dauern an ihn denken lässt? Und da gibt es natürlich bestimmte Hundetypen, die damit mehr oder weniger gut umgehen können
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Ich mach in Hinblick auf Training/ Gesunderhaltung/ unterwegs sein auch viel Kopf um die Hunde. Wie ich was am besten an manchen Tagen unterbringe.
Aber diese Gedanken kriegen die Hunde nicht mit .🤣
Wenn ich Zuhause bin sind sie nah / sehr nah bei mir solange ich das zulasse , dürfen aber prinzipiell auch Kontakt liegen bzw sich generell frei bewegen Zuhause.
Auch als ich Krankheitsbedingt ein knappes Jahr nur Zuhause war , nicht arbeiten hab ich nichts negatives festgestellt. Die lagen genauso gern eng bei mir wie sonst und fertig.
Ich zerdenk aber auch nicht jeden Atemzug den die da machen .
Wenn sie meinen sie möchten gucken was ich in der Küche oderso mache , ja bitte. Mach halt .
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