Italienische Hunderassen - Bergamasker, Fonnese, Spinone

  • Als unkomplizierte Charaktere könnte ich diejenigen, die ich kenne, nicht beschreiben; teilweise ganz schön scharf, manche unsicher.

    Dann viel Spass mit deinen angedachten Rassen.

    Diese zynische Art ohne weiteren Hintergrund ist leider sehr anstrengend und scheint hier zu dominieren. Hundeerziehung ist nicht heilig und mit etwas Verstand, Erfahrung und Pragmatik normalerweise gut zu meistern. Fragen und der Wunsch nach Austausch sollte erlaubt sein, ohne auf recht unangenehme Art und Weise so konfrontiert zu werden. Zumindest sind das nicht meine üblichen Umgangsformen.

  • Ich wundere mich ein bisschen über den Interpretationsspielraum, den mein Beitrag wohl doch noch zuzulassen scheint …

    Ich glaube in deinem ersten Beitrag fehlt so ein bisschen ein umrissenes Bild, wie ihr euch euer Leben mit Hund vorstellt. Da muss man natürlich nicht seine Lebensgeschichte ausbreiten und das soll auch nicht der Rechtfertigung dienen, aber beim Lesen deiner Wünsche ist es für mich zB noch nicht ganz greifbar, welchen Typ Hundecharakter ihr haben möchtet, welche Formen der Auslastung ihr bereit wärt, in euer Leben zu integrieren, worauf ihr schlicht Lust habt und was der Hund auch leisten muss: Stadtleben mit „immer mit dabei“-Anteilen oder Haus bewachen in der Einöde, trubeliger Haushalt…

    Ich persönlich sehe bei mir die Flexibilität, mit den Eigenschaften sowohl von Hüte- als auch von Jagdhunden zurecht zu kommen. Warum das derart positioniert so infrage gestellt werden muss ist mir ein Rätsel.

    Das passt zu meinem obigen Text. Ich denke man kann durchaus sowohl als auch „können“, aber was wollt ihr denn? Welche Art des Zusammenlebens? Verschiedene Rassen ticken ja nicht umsonst anders. Zumindest meinerseits sind die Fragen nicht provokant gemeint, sondern nur ein Ausdruck dessen, dass mir sich bislang noch kein klares Bild von den Ansprüchen abgezeichnet hat, die euer neues Familienmitglied erfüllen müsste und was es im Gegenzug geboten bekommt. Das finde ich bei der Rassefrage absolut nicht unwichtig.

  • wir haben nach wie vor einen Wohnsitz dort und für mich ist es unabdingbar, den Hund persönlich kennenzulernen

    Bedenke aber, dass die rassetypischen Veranlagungen und damit einhergehenden Probleme erst mit +/- 3 Jahren zum Vorschein kommen, und damit oft auch erst die Probleme. Einem Welpen kannst du nicht ansehen, wie er sich entwickelt. Was vielleicht eine Überlegung wäre, wenn ihr eh öfters unten seid: Pflegestelle werden und so die in Frage kommenden Welpen selbst sozialisieren. Aber...

    Als unkomplizierte Charaktere könnte ich diejenigen, die ich kenne, nicht beschreiben; teilweise ganz schön scharf, manche unsicher.

    Wenn dir der Lagotto zu scharf ist, dann lass vom Bergamasker die Finger. Die haben zwar oft ne längere Lunte, das stimmt, aber wenn die nach vorn gehen, sind die tendenziell deutlich ernsthafter und kompromissloser. Heißt, das ruhige, entspannte, freundlich-gelassene Wesen der Bergamasker u.Ä., das euch (vermute ich) so anspricht, ist nur eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist halt ein Hund, der, wenn er will, ziemlich gnadenlos nach vorne gehen kann.

    Und mit Unsicherheit musst du wie gesagt zwangsläufig bei jedem Junghund aus dem Tierschutz rechnen, was es halt zusätzlich schwer macht. Die Kombi aus "rassetypisch kompromisslos nach vorn gehen" und "Unsicherheit" ist einfach ne absolute Hausnummer. Das muss man einem selbst und der Sicherheit seines Umfelds zuliebe wirklich leisten wollen und können und das wird mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit kein unkomplizierter Hund.

  • Lolalotta

    Absolut, ich verstehe, was du meinst. Hier zitiert findest du einen Teil meines Einleitungsposts, der recht unmissverständlich klar macht, weshalb wir diesen Thread eröffnet haben:

    Abschließend möchten wir sagen: Uns ist klar, dass alle drei genannten Hunderassen sehr ursprüngliche Arbeitsrassen sind. Uns ist klar, dass wir uns damit keinen Golden Retriever ins Haus holen. Pudel, Lagotti etc. kommen für uns nicht infrage und wir möchten auch keine weiteren Rassevorschläge, uns interessieren ausschließlich persönliche Erfahrungswerte zu den oben genannten Hunderassen.


    Wir freuen uns auf einen hoffentlich regen Austausch

    Persönliche Erfahrungswerte zu drei seltenen Hunderassen. Das war alles, was wir wollten :-)

  • wir haben nach wie vor einen Wohnsitz dort und für mich ist es unabdingbar, den Hund persönlich kennenzulernen

    Bedenke aber, dass die rassetypischen Veranlagungen und damit einhergehenden Probleme erst mit +/- 3 Jahren zum Vorschein kommen, und damit oft auch erst die Probleme. Einem Welpen kannst du nicht ansehen, wie er sich entwickelt. Was vielleicht eine Überlegung wäre, wenn ihr eh öfters unten seid: Pflegestelle werden und so die in Frage kommenden Welpen selbst sozialisieren. Aber...

    Als unkomplizierte Charaktere könnte ich diejenigen, die ich kenne, nicht beschreiben; teilweise ganz schön scharf, manche unsicher.

    Wenn dir der Lagotto zu scharf ist, dann lass vom Bergamasker die Finger. Die haben zwar oft ne längere Lunte, das stimmt, aber wenn die nach vorn gehen, sind die tendenziell deutlich ernsthafter und kompromissloser. Heißt, das ruhige, entspannte, freundlich-gelassene Wesen der Bergamasker u.Ä., das euch (vermute ich) so anspricht, ist nur eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist halt ein Hund, der, wenn er will, ziemlich gnadenlos nach vorne gehen kann.

    Und mit Unsicherheit musst du wie gesagt zwangsläufig bei jedem Junghund aus dem Tierschutz rechnen, was es halt zusätzlich schwer macht. Die Kombi aus "rassetypisch kompromisslos nach vorn gehen" und "Unsicherheit" ist einfach ne absolute Hausnummer. Das muss man einem selbst und der Sicherheit seines Umfelds zuliebe wirklich leisten wollen und können und das wird mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit kein unkomplizierter Hund.

    Vielen Dank! Das ist wirklich hilfreich und war so für uns noch nicht zu erkennen bei unseren Begegnungen mit Bergamaskern. Könntest du das eventuell noch genauer beschreiben? Unser Gos d’Atura beispielsweise hat gerne mal leicht gezwickt, wenn ihm jemand Fremdes zu nahe kam (im Restaurant, Besuch o.Ä., insbesondere wenn er gestresst war). Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass er jemals wirklich zugebissen hätte. Das klingt so, als hätten Bergamasker im Zweifelsfall diese Hemmschwelle nicht?

  • Wenn nett und verträglich in einem modernen Alltag Kriterium ist, bleibt wenn, dann eh nur der Spinone. (Derer ich nur einen näher kenne. Und ein paar Bracos in Nichtjägerhand. Die empfind ich alle als erstaunlich gelassen.)


    Ich vermute, weiß es aber nicht sicher, dass beim Bergamasker häufiger Mixe, als reinrassige in der Vermittlung landen. Die Anzahl registrierte Hunde ist ja überschaubar. Das kann dann halt wesensmäßig von bis gehen. Auch wenn Maremanno und Co als mögliche Einkreuzrassen eh eher gemäßigte Herdenschützer sind, liegt der Typus echt nicht jedem.

  • Meine Erfahrung ist, dass man Erfahrungen immer in Relation sehen muss. Vor allem dann, wenn wir von Lebewesen sprechen.


    Die Haltung ist die maßgebliche Bezugsgröße, welche man als Maßstab heranziehen kann.


    Etwas, was bei einem Setting total toll sein kann, kann in einen anderen Setting katastrophal enden.


    Und da sicherlich nicht Sinn der Sache ist, dass aus einem italienischen Tierschutzfall ein deutscher Tierschutzfall wird, kommen einfach entsprechende Fragen auf ;-) Das sollte man nicht allzu persönlich nehmen.


    Eure Ansprüche nach unkompliziert klingen einfach nicht nach den genannten Hunderassen. Vor allem die Punkte der Verträglichkeit widersprechen sich doch ziemlich mit dem ernsthaften Charakter von Hirtenhunderassen.

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