Junger Podenco Labrador Mix Schwierigkeiten
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und meinst du nicht dass das sein Trauma wieder hoch holt, da er bei den Vorbesitzern ja kaum ausgeführt wurde und sein Geschäft meistens in der Wohnung gemacht hat
Die Frage ist, ob der Hund das als Trauma sieht oder als geschützten Rahmen, in dem er aufgewachsen ist, den er kennt und in dem er sich wohlfühlt.
Ich tippe eher auf zweiteres (auch wenn es natürlich tierschutzwidrig ist und zu verurteilen, einen Hund so zu behandeln. Es ist halt alles, was er bisher kennt und vermutlich auch als "normal" verknüpft hat).
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Hi
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aus eigener Erfahrung mit einem sehr explosiv-reaktiven Hund rate ich dir dringend von Schleppleine und Co ab, solange er dermassen schnell und heftig startet.
Ausser du kannst in komplett ruhigem Gebiet mit ihm spazieren.
Aber die Verletzungsgefahr für dich ist auch bei einem 17 kg Hund nicht unerheblich. Nebst dem, dass er sich nur noch mehr raufzappeln kann.
Du schreibst, er war vorher hauptsächlich im Innenbereich gehalten worden. Et voilà, das ist das, was er kennt. Spazieren gehen kennt er also offenbar nicht wirklich.
Was ist nun also passiert?
Er weiss mittlerweile dass „rausgehen“ mit enormen Reizen verbunden ist, die ihn massiv!! pushen. Sein Adrenalin ist bereits auf Maximum bevor er überhaupt aus der Tür geht.
Das hat zur Folge, dass er sofort extrem auf jeden Reiz anspricht. Darum schrieb ich auch: warte nicht bis sich dieser Hund zu dir umorientiert, er kann es nicht. Er wird bloss massiven Frust schieben. Er.Kann.Es.Nicht.
Stress-Spirale kurz erklärt: Reize triggern den Hund. Adrenalin fährt hoch und sorgt dafür, dass der Hund schnell auf Reize anspringt. Bleibt das Adrenalin hoch, springt der Hund immer schneller auf Reize an, auch immer kleinere Reize.
Bis der Haushalt wieder im Gleichgewicht ist, kann es ein paar Tage dauern bei einem gesunden! Hund.
Setzt man aber den Hund neuen Reizen aus solange der gesamte Haushalt noch nicht wieder im Gleichgewicht ist, knallt es das Adrenalin viel schneller wieder hoch UND bleibt viel länger auf einem hohen Level.
Bei einem Hund mit ausgeglichenem Hormonhaushalt braucht s mehr um ihn hochzu pushen, er kommt aber schneller und vor allem wieder ganz runter.
Ein Hund der permanent einen zu hohen Stresspegel hat, der ist bereits dermassen angeknipst such wenn er schläft, dass es nur wenig braucht um ihn überschiessen zu lassen, und er fährt auch nie wieder ganz runter. Ausser man denkt um und änder einiges.
Diese Stress-Spirale ist Scheisse, aber wenn du den Hund da nicht raus holst werdet ihr nicht weiterkommen. Daher der Tip von Flying Paws, den Hund jetzt mal eine Zeit lang von so vielen Reizen wie es nur geht fern zu halten.
Es nützt nichts, mit einem Hund der bereits dermassen unter Strom steht Reize gezielt zu suchen um ihn dann diese aushalten zu lassen. Der hat keine Kapazität dafür, Frust ist vorprogrammiert. Er weiss ja nicht was er in dem Moment machen soll. Also doch, schon. Er würde sich gerne bewegen, (los schiessen etc) aber das darf er nicht. Seine einzige Strategie die er hat wird also unterdrückt. Resultat: Frust. Sehr viel Frust. Was absolut kontraproduktiv ist für jegliche Lernschritte.
Irgendwann, eines Tages, wirst du das machen können. Und müssen, damit weitere Lernschritte etabliert werden können. Aber aktuell seid ihr davon noch meilenweit entfernt.
Ihr beide benötigt erst mal sehr gute Strategien, die Basics, um im Alltag ohne Reize klar zu kommen. Dann erst kann es weitergehen.
Der Weg ist lang. Aber interessant und lohnenswert. Man lernt unglaublich viel, muss aber bisschen umdenken.
Versäubern kann man zB im Innenhof, Garten oder vor dem Haus oder ab ins Auto und rausfahren in die Pampa. Rennen im eigenen Garten.
Bei Reizen sofort Futter in den Hund. Aber so viele Reize wie möglich vermeiden.
Ich würde ihn aktuell auch nicht in den Hundeauslauf lassen. Es kann sein, dass er dadurch Hunde ebenfalls mit Aufregung verknüpft hat. Und genau das willst du ja nicht. Das wäre also kontraproduktiv.
Es kann sein dass ich völlig falsch liege, aber das wäre meine Strategie um eine guten Weg mit dem Hund zu erreichen. Die Rassen die da enthalten sein sollen wären mir völlig egal, weil sein Verhalten aktuell unabhängig davon nicht tragbar ist - für dich nicht und für ihn erst recht nicht. Der findet das nämlich auch nicht lustig, dermassen eskalieren zu müssen.
Das stimmt, ich bin fast 1,90m & gut gebaut und trotzdem merke ich oft wie viel power in Nero steckt.
Jetzt werde ich ihn wegen der Pfote eh erstmal schonen und immer nur kurz zum entleeren raus gehen. Dann muss ich nach der Weihnachtszeit erstmal eine Tube besorgen, um den Tipp mit dem beobachten lassen und dabei zufüttern umzusetzen.
Ist es sinnvoll, die Anleitung mit dem Leine straffen und darauf warten dass er sie lockert, erstmal in der Wohnung zu machen?
Dann würde ich steigern über Treppenhaus, später Innenhof und erst dann in den Park?
In den Innenhof gehts dann jetzt auch nur noch mit Leine (da er ohne Leine hier gerne mal diese Schübe kriegt wo er unkontrolliert loshetzt und/oder sich auf eine Stelle stürzt und anfängt wie wild zu buddeln).
hier mal ein älteres Bild, das war kurz nach dem Einzug:
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Habe soeben mit einem Trainer gesprochen der wohl keine aversiven Methoden anwendet. Am 28.12 kommt er vorbei und schaut sich mein Energiebündel an
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Ich würde mindestens eine 3 Meter Leine nehmen
Nicht ohne Grund werden die meisten festen Leinen in 2 oder 3 m Länge angeboten ... scheint sich bewährt zu haben.
Einige dieser Leinen kann man durch Umhaken des oberen Endes 2fach verstellen, dann hat man wahlweise 3 m, 2 m, 1,5 m.
Welche Länge für deinen Hund am Besten ist, musst du ausprobieren und beobachten. Kann sein, dass er sich sicherer fühlt, wenn du ihn dicht bei dir führst, kann sein, dass er etwas mehr Raum braucht, um sich nicht von dir bedrängt zu fühlen. Die Länge, mit der ihr es am einfachsten schafft, dass die Leine so oft wie möglich locker durchhängt, ist die richtige. Kann auch sein, dass du dass je nach Situation variieren musst. Schau einfach auf die Reaktionen deines Hundes.
Und wegen deiner Überlegung, den Hund wieder abzugeben: Ich wohne neben einem Tierheim und habe mir früher viele Tipps dort geholt (mein damaliger Hund war auch von dort) und habe oft mit dem leitenden Pfleger gesprochen. Der war ausgebildeter Tierpfleger und bot privat Kurse für schwierige Hunde an. Er selbst hatte einen massiven "Kampfhund" adoptiert, der sehr viele "Baustellen" hatte. Dieser Pfleger hat mir einmal gesagt, er sei manchmal derart gefrustet, dass er schon in seiner Verfzweiflung dem Hund gesagt hat: "Ich bring' dich in den Wald und dann häng' ich dich am höchsten Baum auf!" Das hat er natürlich nie getan! Er hat geduldig weitergemacht mit seinem Hund.
Aber es soll dir zeigen: selbst Profis stoßen manchmal an ihre Grenzen. Und dann geht es doch weiter! Oft hilft tief durchatmen!
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Ist es sinnvoll, die Anleitung mit dem Leine straffen und darauf warten dass er sie lockert, erstmal in der Wohnung zu machen?
Du kannst alles auch in der Wohnung probieren, selbst das Leinentraining. Vor allem, wenn dein Hund in der Wohnung ruhig und ansprechbar ist, hat er ja die Möglichkeit, zu verstehen, was du von ihm willst. Dann wird es ihm draussen leichter fallen, sich daran zu erinnern.
Ich finde, es ist wichtig, wie man aus der Tür geht, erst aus der Wohnungstür, dann aus der Haustür. Damit legt man den Grundstein für alles, was danach draußen pasiert. Ist der Hund dabei schon aufgeregt und hibbelig und zieht aus der Tür, kann es draußen nur schlimmer werden ... Es gibt ja Menschen, die heizen ihren Hund dabei noch so richtig an, weil sie wollen, dass er sich aufs Rausgehen freuen soll ...
Ich gehe ganz langsam als erster aus der Wohnungstür. Jetzt bei dem Wetter stehen meine matschigen Stiefel draußen auf der Fußmatte. Wenn ich sie anziehe, blockiere ich automatisch die Tür und Hund muss warten. Weil ihm das im Stehen zu blöd ist, setzt er sich eigenständig hin - prima. Ich muss ihn sogar einladen, mir zu folgen und dann gehen wir ruhig die Treppe runter. Da er dabei noch etwas ängstlich ist, leine ich ihn erst unten an, dann kann er Stufe für Stufe so nehmen, wie er sich das zutraut. Dann Tür auf, ich als Erster raus, Hund ruhig hinterher.
Das mit "ruhig" ändert sich mehr oder weniger schnell ... Aber diesen Anfang finde ich triotzdem wichtig.
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Ist es sinnvoll, die Anleitung mit dem Leine straffen und darauf warten dass er sie lockert, erstmal in der Wohnung zu machen?
Du kannst alles auch in der Wohnung probieren, selbst das Leinentraining. Vor allem, wenn dein Hund in der Wohnung ruhig und ansprechbar ist, hat er ja die Möglichkeit, zu verstehen, was du von ihm willst. Dann wird es ihm draussen leichter fallen, sich daran zu erinnern.
Ich finde, es ist wichtig, wie man aus der Tür geht, erst aus der Wohnungstür, dann aus der Haustür. Damit legt man den Grundstein für alles, was danach draußen pasiert. Ist der Hund dabei schon aufgeregt und hibbelig und zieht aus der Tür, kann es draußen nur schlimmer werden ... Es gibt ja Menschen, die heizen ihren Hund dabei noch so richtig an, weil sie wollen, dass er sich aufs Rausgehen freuen soll ...
Ich gehe ganz langsam als erster aus der Wohnungstür. Jetzt bei dem Wetter stehen meine matschigen Stiefel draußen auf der Fußmatte. Wenn ich sie anziehe, blockiere ich automatisch die Tür und Hund muss warten. Weil ihm das im Stehen zu blöd ist, setzt er sich eigenständig hin - prima. Ich muss ihn sogar einladen, mir zu folgen und dann gehen wir ruhig die Treppe runter. Da er dabei noch etwas ängstlich ist, leine ich ihn erst unten an, dann kann er Stufe für Stufe so nehmen, wie er sich das zutraut. Dann Tür auf, ich als Erster raus, Hund ruhig hinterher.
Das mit "ruhig" ändert sich mehr oder weniger schnell ... Aber diesen Anfang finde ich triotzdem wichtig.
So weit habe ich Nero auch schon :)
in der Wohnung wartet er brav vor der Türschwelle, ich gehe raus, ziehe mir die Schuhe an, stecke den Schlüssel von außen in die Tür - dabei guckt er mich an und wartet auf mein "okay", dann darf er aus der Wohnung. Das sitzt auch schon bombenfest. Meistens zieht er dann aber die paar Schritte zur Haustür.... An der Haustür fordere ich mir durch Körpersprache Raum ein um zuerst aus dem Haus zu gehen, manchmal klappt es aber auch so, da bleibt er ca einen halben Meter vor der Tür stehen sodass ich sie öffnen und zuerst rausgehen kann...
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Du siehst: es wird ...! Zwar gaaaaanz laaaangsam, aber es wird.
Und freue dich: Alles, was du
direuch jetzt mühsam erarbeitest, wird dir dein Hund später 1000fach zurückgeben! -
[Externes Medium: https://youtu.be/wDU2LZhA8VY]
hier sind einige Aufnahmen von dem verhältnismäßig ruhigem Gang von heute morgen. Falls sich das mal jemand anschauen und mir seine Meinung / Verbesserungsvorschläge senden möchte, würde ich mich freuen ♥
Youtube rendert noch, Qualität wird sich also in ein paar Minuten bessern
(normalerweise belohne ich jeden Blick zu mir, hier konnte ich das wegen dem Blick aufs Handy & gleichzeitig Umgebung nach Reizen scannen nicht so)
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achja, bevor ich die erste sequenz filmte, wollte ich zuerst in eine andere Richtung gehen, leider war da ein Hund zu dem Nero sofort hinwollte. Ich also kehrt gemacht, und beim weggehen fiepte Nero - das hat er bisher nicht gemacht....
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So wie Du die Leine hältst, schnürt er Dir irgendwann die Finger ab oder sie rutscht Dir davon.
Sie seh neben einem aufgeregten, potentiell jagenden Hund, vorallem ausbaufähige Technik.
Mein persönlicher Weg wäre tatsächlich ein anderer und so lang Hund so zieht, lass ich ihn nicht so vor. Ich bin also im Gegensatz zu den Vorschreibern, erst mal Team Kurzleine und der inneren Haltung "Neee, ich lass mich nicht von 16kg schleifen".(Allerdings gehe ich selten nur mit 1em Hund und egal ob Hund an der Leine gehen kann oder nicht, ich will den Spaziergang ohne orthopädische Langzeitschäden überleben.)
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