Junger Podenco Labrador Mix Schwierigkeiten

  • Wenn mein Hund so ziehen würde, würde ich gar nichts anderes mehr trainieren außer Orientierung an mir.


    Ich bin kein Freund davon, dass der Hund die ganze Zeit beim Spaziergang nur den Halter anstarrt. Aber dieser Hund orientiert sich zu 100% nach Außen. Der Halter ist ihm total schnuppe.


    Ich denke, da muss ein ausgearbeiter Trainingsplan her, den ein Trainer in regelmäßigen Abständen anpasst.

  • Falls sich das mal jemand anschauen und mir seine Meinung / Verbesserungsvorschläge senden möchte, würde ich mich freuen ♥

    Unter dieser Prämisse gebe ich mal meinen Senf dazu.

    Altes Sprichwort: "Die besten Kapitäne stehen an Land" (und geben ihre oberschlauen Kommentare ab ...) :D


    • Ab 0:54 fixiert er irgendetwas. Du weisst doch schon was dann kommen wird, oder? Genau, das Vorpreschen ab 1:10!
      Du hättest also 16 sek Zeit gehabt, deinem Hund zu helfen, ein "guter Hund" zu sein und zu vermeidern, dass er vorprescht.
      Das wäre eine gute Gelegenheit für "Zeigen & Benennen" gewesen". Daneben hocken, am Geschirr oder Halsband sichern. Wenn du merkst, das er nach vorn will, kannst du das gut bereits im Ansatz verhindern, du hast ihn ja direkt in der Hand. Ruhig bleiben, ruhig sagen, das du das nicht willst und wenn er es gut macht, loben, loben, loben - vielleicht sogar Keks. Möglichst keinen scharfen Ton (sondern so, wie dein "hey!" bei 1:12) - Hund wird dich trotzdem verstehen. Erst, wenn du denkst, es kann ruhig weitergehen, Hund loslassen, aufstehen weiter. (Ja, ich weiß, ist 'ne blöde Jahreszeit für so langes Rumhocken in der Kälte.)
    • Bei 3:17 fixiert Nero etwas (hörst du die Zahnräder in seinem Kopf rattern? :D ), dann hat er das für sich abgeklärt (uninteressant) und läuft weiter. Ich hätte das mit einem kleinen Lob beiläufig kommentiert. Ich bin davon überzeugt, Hunde "sammeln" solche kleinen Kommentare und "basteln" sich daraus ein Gesamtbild davon, was ihre Menschen von ihnen erwarten. Braucht halt seine Zeit ...

    Ich sehe einen Hund und ein Verhalten, zu dem ich an anderer Stelle schon mal Nina Hagens altes Lied "Ich glotz TV" zitiert habe:

    "Ich kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier!"

    Ansonsten wirklich "verhältnismäßig ruhig". Nach deinen Schilderungen hatte ich deutlich Heftigeres verwartet. ;)


    Das hätte auch mein Hund sein können (der ist jetzt 9 Monate), mit dem Unterschied, das meistens seine Rute steil nach oben zeigt - also deutlich mehr Aufregung.

    Ich sehe das vielleicht gelassener als du und versuche die mutige Gratwanderung zwischen "er soll sich austoben können" und "ich möchte ihn zur Ruhe bringen". Das Ergebnis fällt von Tag zu Tag anders aus, je nachdem, wie Hund drauf ist - aber natürlich auch, wie ich drauf bin. Ich breche z.B. das Rennen an der Schleppleine früher ab oder es fällt komplett aus, wenn ich denke "der Schuß geht heute nach hinten los". Aber alles in nettem Tonfall, nicht etwa mit Groll oder "zur Strafe gehen wir jetzt heim".

    Podencos sind Sensibelchen, habe ich mir sagen lassen. ;)


    Und ich sehe, du hast ja so eine verstellbare Leine! :bindafür: Probiere mal, ab du Nero den Unterschied beibringen kannst zwischen langer Leine am Geschirr (ziehen und rennen erlaubt) und Leine auf kürzeste Länge gestellt am Halsband ("ordentlich" bei dir gehen). Letzteres ist unglaublich schwer bei soviel Ablenkung! Mache das also nur immer ganz kurz (die ersten/letzten 50 m (oder weniger) am Haus, beim Überqueren einer Straße, etc.)

  • Dito. Solange der so zieht - ne. Nene. Weil das geht so nicht. Ist auch für den Hund ungesund. Da muss dringen ne schlaue Leinenführigkeit her. Ultra konsequent und verständlich für den Hund.


    Vielleicht mache ich mich ja jetzt unbeliebt: aber so super krass ist der nicht. Der scannt die Umgebung. Aber schnuppert auch mal am Baum oder Boden. Hüpft alterstypisch weiter , ist stark auf der Nase.


    Ich vermute, dass dir wirklich die Basics fehlen. Da fehlt Erziehung, Strategie und noch paar andere Sachen.


    Übrigens kann das exzessive Buddeln wenn du ihn raus lässt auch ein Ausdruck von massivem Stress sein. Oder schmerzen.


    Toller Hund. Ehrlich jetzt. Keiner, der dir was schenkt. Aber toll ist er 🥰

  • Aber dieser Hund orientiert sich zu 100% nach Außen.

    Das sollte ich wohl ergänzen: Mein Hund begann schon am 2. Tag an der Schleppleine, sich nach mir umzuschauen. Das habe ich sofort aufgegriffen und zum Rückruf genutzt. Weil das wirklich jeden Tag besser klappt, gewähre ich ihm seine Zeit an der Schleppleine.


    So wie Du die Leine hältst, schnürt er Dir irgendwann die Finger ab oder sie rutscht Dir davon.

    Ich denke mal, das ist dem Umstand geschuldet, dass nebenbei für uns gefilmt wird ...

    Ich bin also im Gegensatz zu den Vorschreibern, erst mal Team Kurzleine

    Ja, ich auch! Hat bei 3 Hunden super geklappt von der kurzen Leine hin zum zuverlässigem "offline". (für den Rest des Lebens)

    Trotzdem versuche ich jetzt die oben geschilderte Gratwanderung, weill ich so unglaublich viel Bewegungsdrang und Freude and der Bewegung sehe. Ich denke, würde ich das so lange einschränken, bis die Leinenführigkeit super ist, reiße ich mir eine Baustelle an anderer Stelle auf. Diese Energie will doch irgendwo hin!

    Ich vermute, das mit der Leinenführigkeit wird dadurch länger dauern. Aber ich habe die Geduld und die Zeit und gehe das Risiko ein.

  • Vielleicht mache ich mich ja jetzt unbeliebt: aber so super krass ist der nicht. D

    Finde ich auch. Da fehlt halt einfach total die Orientierung am Halter. Da gibt's eigentlich nur 2 Möglichkeiten: entweder es wurde von Anfang an versäumt, das zu bestärken. Oder aber, der Hund ist zu gestresst, um es abrufen zu können. Beides hab ich schon erlebt.


    Das sollte ich wohl ergänzen: Mein Hund begann schon am 2. Tag an der Schleppleine, sich nach mir umzuschauen. Das habe ich sofort aufgegriffen und zum Rückruf genutzt. Weil das wirklich jeden Tag besser klappt, gewähre ich ihm seine Zeit an der Schleppleine.

    Ja. Aber bei diesem Hund, zumindest anhand des Ausschnitts, den wir hier sehen (der ja auch sehr gemäßigt sein soll...) würde ich definitiv von Schleppleine und auch flexi absehen. Da ist ja wirklich 0 Orientierung am Halter. Der Hund denkt sich nur: "Wassn das für'n Arsch da hinten, der mich festhält?" Aber sonst auch gar nichts.

  • Danke für die Präzisen angaben, ich werde das aufjedenfall versuchen umsetzen.


    Wenn ich Leine noch kürzer mache, geht er noch viel viel mehr ab.


    Da er heute mittag statt den gewohnten 30-45min Gassi nur für 10min im Hinterhof war, wollte ich jetz noch eine kleine Runde im Park hinterm Haus machen (Es schneit und um die Uhrzeit ist kaum was los)... Er hat schon am Haus angefangen wie verrückt zu ziehen, obwohl uns noch nichts entgegen kam.

    Ich erkläre mir das grade dadurch, dass er heute zu wenig draußen war und Energie loswerden musste... Aber macht euch selbst ein Bild (nicht erschrecken) :face_screaming_in_fear: :


    [Externes Medium: https://youtu.be/C5SULInG0Vw]


    bei 0:50 fängt er an seinen Ausraster zu kriegen, bei 0:52 knallt irgendwo ein Feuerwerkskörper, das lenkt ihn ab und er bricht den Ausraster ab.

    Bei Minute 1:17 kriegt er wieder diesen Anfall von Anspringen und in die Leine beißen (das, wie beschrieben, Anfangs so weit ging dass er mich anging und ich ihn fixieren musste), er bricht es hier aber relativ schnell wieder ab. Hier hab ich abgebrochen und es ging Richtung nach hause, auf dem Weg trafen wir unglücklicherweise noch einen bekannten alten Labrador, da drehte er nochmal auf und sprang um ihn herum und auf ihn drauf etc. das hab ich dann nach 1-2min abgebrochen indem ich ihn auf den Arm genommen habe und weggegangen bin.


    Ich muss den ganzen Hundehaltern mit denen ich mich sonst begrüße noch sagen dass wenn Sie mich demnächst sehen, bitte nicht zu mir kommen sollen....



    Achja, dieses Verhalten zeigt er mehr oder weniger ausgeprägt seit ich ihn habe.

    Schon beim abholen aus der Ersthalter Wohnung ging er so ab und hätte mich fast die Treppen runtergezogen....

  • In 1.31 min hat er kein einziges Mal zu dir geschaut. Solange er so nach Außen orientiert ist wird das nix.

    Ja draußen bin ich einfach nur eine lästige Begrenzung für ihn:loudly_crying_face:


    Drinnen, und auch im Hof habe ich mit ihm schon Augenkontakt geübt,

    Spielzeug und Leckerlie in beide Arme, seitlich ausgestreckt, und dann belohnt wenn er mich angeschaut hat. Das klappt auch. Er wusste schon nach 1-2 Versuchen, dass er nur an Spielzeug oder Leckerlie kommt, wenn er mir in die Augen schaut.


    Aber wie kann ich das auf Spaziergänge ausbauen?

  • Was ich versuchen würde: stehenbleiben, warten bis der Hund zu dir schaut und erst dann weitergehen. Das Weitergehen ist die Belohnung. Oder auch: ziehe langsam an der Leine, sodass er irgendwann nachgeben muss. Und jedes Mal belohnen, wenn er auf den Leinenzug reagiert. Sofort loben, wenn die Leine mal locker ist. Oder auch: Hund rechts halten, Leine links (oder umgekehrt, wenn man will) Leckerlis in der rechten Manteltasche und dem Hund ein Kommando wie "schau" beibringen. Wenn er zu dir schaut, gibt es ein Leckerchen. Wenn er das verinnerlicht hat, brauchst du nur noch die rechte Hand in die Manteltasche stecken und er läuft neben dir, weil es ja sein könnte, dass es sich lohnt.


    Außerdem: Kann es sein, dass ihm kalt ist? Mein Hund fängt dann auch an, hektischer zu laufen, wenn er keinen Mantel anhat.

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