Junger Podenco Labrador Mix Schwierigkeiten

  • Ich würde bei so einem Hund nicht über Frust arbeiten.


    Ich fände auch Management für die Gänge, für sein müssen und dann in einen anderen Kontext einen Neuaufbau sinnvoll. Ich würde mit ruhigem Herumstehen anfangen. Füße still, Leine locker, Belohnung.

  • Ich bin auch erstmal für ordentliches Equipment. Ideal wäre ein Sicherheitsgeschirr, das hat 3 Schlaufen um den Hund statt nur 2 und auch mehr Ösen, um die Leine einzuhängen.


    Dann, die Videos, danke dafür.

    Hier mein Feedback:


    Es kann natürlich alles nur wegen dem Filmen sein, aber ich finde, du gibst dem Hund sehr wenig Orientierung, kaum Feedback, du führst nicht, sondern läufst deinem Hund hinterher, der dich führt. Steht er, stehst du. Geht er weiter, folgst du. Alle Entscheidungen trifft dein Hund.


    Als er sich an den Pfotenspuren festschnüffelt, kommt von dir keinerlei Aufmerksamkeit auf dich ziehen, kein Abbruch, nichts. Danach springt er in die Leine, wird Energie los.

    Da könnte man ihn schon vorher ansprechen, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, loben, ruhig weitergehen.


    Ich finde, dein Hund wirkt unsicher, überwältigt von den ganzen Eindrücken und bräuchte eine stimmliche Rettungsleine von seinem Menschen, der ihn da durchlotst durch das (für ihn) Durcheinander.

    Also viel mehr "komm", "ja, super", "nee", Bestätigung und Korrektur. Führung halt.


    Vielleicht kann dir das der Trainer vermitteln, der bald kommt. Nicht den Hund zuschwallen natürlich, aber immer wieder signalisieren, wie man das findet, was der Hund macht.


    Und, ja, nicht so durch die Gegend ziehen lassen. Gern mal in die andere Richtung laufen oder stehenbleiben, weitergehen wenn der Hund noch schnüffelt, also bestimmen, wann gegangen wird und wann gestanden wird.


    Und, last but not least, hübscher und ganz feiner Hund :herzen1:

  • Bei der schlechten Haltung?

    Da würde ich auch so schnell es geht weg wollen und die Flucht ergreifen :hundeleine04: , sobald sich die Gelegenheit bietet!

    Schlauer Hund! :D

    Da hast du Recht :D Er war auch kein bisschen traurig - hat mich auch überrascht.

    Und schlau ist er auch - die Sachen die ich ihm in der Wohnung beigebracht habe haben nie lange gebraucht bis sie saßen - nur draußen klappts halt nicht....


    Dass er bei dem Böller nur schaut, was das wohl war, ist absolut super!

    Das hat mich auch sehr positiv überrascht. Zu den Anfangszeiten, bei den langen Spaziergängen, sind wir 1-2 mal an einem Schießplatz dran vorbei - da war ein wenig schreckhaft - weil unbekanntes Geräusch - aber im Großen und Ganzen könnte er schon schussfest sein.

    Vor Silvester hab ich auch etwas Panik - grade hier in Polen sind die Knaller nochmal deutlich mächtiger als in der BRD :D

    Da werd ich sicherlich nur im Hof mit ihm gehen.

    "Anfall"? Nein! "Anfälle" sehen anders aus! :D

    Wenn ich es richtig beobachtet habe, hat Nero sich plötzlich umgedreht und dann hing "diese blöde Leine" genau vor seiner Nase. Kurz danach geschnappt, weil sie ihn störte/irritierte und gut. Normaler Reflex. Stell dir vor, du läufst im schwach beleuchteten Keller mit dem Gesicht in ein Spinnennetz - da reagierst du auch rein reflexgesteuert.

    Ja schon, aber genauso fing es immer an wenn er dann diese Anfälle hatte. Die ja glücklicherweise (bis auf gestern nach dem TA-Besuch) zur Rarität geworden sind.

    Ich war aber auch überrascht dass er den heutigen schon im Keim abgebrochen hat. Wenn er nämlich schon so aufgedreht ist und zieht wie verrückt, fallen die "Anfälle" auch schlimmer aus und lassen sich nicht so easy unterbrechen.


    Womit vergleichst du das Verhalten Neros?

    Wie meinst du das?

    Ich wüsste jetzt direkt keinen Vergleich - hab sowas auch noch nie erlebt...

    Mein Mali war nicht mal ansatzweise so "verrückt"^^

  • Ich würde mit ruhigem Herumstehen anfangen. Füße still, Leine locker, Belohnung.

    Drinnen, im Hof oder im Park?


    Normalerweise kommentiere ich öfter mit Super oder Komm, oder Eh-Eh wenn er seine Schnauze wieder irgendwo reinstecken will wo sie nicht hin soll :D


    Für das Video hab ich mich aber extra ganz still verhalten um zu zeigen wie es ist ohne Einwirkung von mir. Ich bin auch nicht multitaskingfähig, hat mich schon überfordert den Kamerablick auf Nero zu halten :D :D :D

    Wenn ich aber manchmal die RIchtung wechsle, muss ich ihn schon fast hinter mir her schleifen - da komm ich mir auch irgendwie blöd bei vor^^


    Ich gehe jetzt noch mit Nero in den Hof eine rauchen und dann gehts ins Bett.



    Danke für eure ganze Mühe und Tipps ♥

    Habt wundervolle Weihnachten ihr Lieben

  • Nicht den Hund zuschwallen natürlich, aber immer wieder signalisieren, wie man das findet, was der Hund macht.

    Ja, das meinte ich weiter oben, hatte es nur anders formuliert.

    In den ersten Tagen habe ich meine Hund tatsächlich beinahe "zugeschwallt", weil ich herausfinen wollte, auf welche Worte er reagiert. (Deutsch und Portugiesisch unterscheiden sich erheblich im Klang der Worte und in der Satzmelodie und ich weiß nicht, was er im Tierheim überhaupt schon gelernt hatte.)

    Rein zufällig kam bei einem fröhlich aufforderndem "komm mit!" eine Reaktion - das ist nun unser Kommando für "lass sein, das ist doch langweilig, lauf lieber mir hinterher, dann finden wir etwas besseres", aber auch schlicht "komm mit!". Damit kann ich Schnüffeln, das zu intensiv wird oder Fixieren auf ein Rascheln im Gebüsch o.ä. gut abbrechen - und ich brauche kein "nein", "aus", "lass das".

    Es gibt auch ein "äh, äh!" für "Nee, lass mal lieber!" bis zu "Das ist jetzt eine komplett blöde Idee von dir!", je nach Schärfe und Lautstärke meiner Aussprache.

    Jede positive Reaktion bekommt sofort ein angemessenes Lob: "fein!", "gut gemacht!", "braver Hund!" oder machmal auch alles zusammen.


    Inzwischen texte ich meinen Hund nicht mehr zu, die wichtigsten Worte haben wir erstmal gefunden - später werden bestimmt noch ein paar mehr hinzukommen.

  • Ich wüsste jetzt direkt keinen Vergleich - hab sowas auch noch nie erlebt...

    Mein Mali war nicht mal ansatzweise so "verrückt"^^

    Vergleichst du Nero vielleicht insgeheim mit dem Mali?

    Falls du dich dabei ertappt fühlst: versuche, alle Speicher zu löschen: Neuer Hund - alles neu, alles anders! ;)

  • Weil mich das als "Betroffener" ja neuerdings auch interessiert, habe ich mal das Internet befragt zum "Podenco" und habe einiges "zusammengeklaut":

    • Der Podenco wird zur selbständigen Kaninchenjagd im Rudel gezüchtet. Das wird vom Podenco erwartet, ohne dass er eine Ausbildung bekommt. Der Podenco ist also ein richtiger Jagdhund, der im Dämmerlicht ebenso gut jagen kann wie tagsüber. Der Podenco jagt, wenn er die Beute gesichtet hat, mit Augen, Nase und Ohren und apportiert das Wild lebend. Er stöbert das Wild aktiv auf, auch wenn nichts zu sehen ist. Gebiete mit Hasen, Kaninchen und Rehen sind für den Podenco sehr erfolgversprechend.
    • Neben seinem Jagdeifer fällt die besondere Intelligenz des Podencos auf, ebenso wie seine unglaubliche Wendigkeit und sein schnelles Reaktionsvermögen. Er beobachtet interessiert seine Umgebung, selten wird ihm etwas entgehen. Er kann auch ausgezeichnet springen, aus dem Stand heraus bis zu 1,80 m hoch. Wenn der Podenco in unübersichtlichem Gelände ist, kann er sich wie ein Hase auf seine starken Hinterbeine stellen und die Umgebung ausspähen.
    • Der Podenco ist sehr lebendig und temperamentvoll, aber auch selbständig und oftmals eigensinnig. Manchmal hat man den Eindruck, er hätte seinen Menschen nicht nötig.
    • Er kann jedoch auch außerordentlich anschmiegsam und anhänglich sein. Er ist sehr neugierig und will gerne überall dabei sein.
      Der Podenco ist "seinen" Menschen gegenüber oft sehr anhänglich. Gegenüber Fremden kann er zurückhaltend sein.
      Die meisten Podencos sind im Hause wirkliche Traumhunde, sofern sie draußen genug Bewegung bekommen.
    • Der Podenco ist auf keinen Fall für die Zwingerhaltung geeignet. Er will bei seinem "Rudel" sein und als vollwertiges Familienmitglied alles mitmachen.
    • Die meisten Podencos liegen gern weich, zum Beispiel auf der Couch oder in Ihrem Bett. Das hat einen guten Grund. Abgesehen davon, dass der Hund gerne bequem liegt, bekommt er Gelenkschmerzen, wenn er lange auf hartem Untergrund liegen muss, weil die Gelenke an manchen Stellen nur von Fell und kaum von Fett umgeben sind.
    • Podencos benötigen viel Bewegung. Nur dann sind sie im Haus ausgeglichen.
    • Einige Podencos können ganz schön an der Leine ziehen, das heißt, Ihr Hund schleppt Sie hinter sich her. Das kann ganz einfach daran liegen, dass das Lauftempo des Hundes nun einmal viel höher ist als das des Menschen. Es kann auch sein, dass "sein Mensch" nicht interessant genug ist und er darum sein Glück immer ein wenig weiter weg sucht. Oft gelingt es mit dem entsprechenden Training, dem Hund das Ziehen abzugewöhnen.
    • Neben der körperlichen Bewegung ist es auch ratsam, den Podenco geistig zu beschäftigen. Man kann ihm immer wieder neue Herausforderungen anbieten und ihm Dinge beibringen, wie die Zeitung holen, sein Spielzeug aufräumen, Apportieren und Suchspiele. Wie sinnvoll die Übungen sind, ist dabei nicht so wichtig. Hauptsache, er hat eine Aufgabe. Man sollte nicht den Fehlermachen und den Hund mit Leckerchen belohnen, wenn er das Spielzeug gefunden hat. Es kann es sein, dass er sein Interesse am Suchen verliert und nur noch auf die Belohnung = das Leckerchen, fixiert ist. Das Finden des Spielzeuges ist bereits Belohnung!
    • Ob ein Podenco frei laufen kann, wird von verschiedenen Dingen abhängen, z.B. von seinem Charakter, der Stärke seines Jagdinstinktes, dem Gehorsamkeitsniveau, seiner Bindung an den Menschen und nicht zuletzt auch von der Stelle, wo er ausgeführt wird.
      In einem Park, wo er mit anderen Hunden spielen kann und wo praktisch kein Wild ist, wird es wahrscheinlich weniger Probleme geben, als im Wald oder auf der Heide oder in anderen Gebieten, in denen viel Rehe, Hasen und Kaninchen sind.
      In vielen Fällen wird es nicht gelingen, den Hund vom Jagen abzuhalten, dann muss er immer an der (langen) Leine geführt werden. Der Hund kann nichts dafür. Er ist so gezüchtet worden, und selbst wenn er gar keine Jagderfahrung hat, dann ist dieser Instinkt genetisch bedingt.

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