Junger Podenco Labrador Mix Schwierigkeiten

  • Ich wüsste jetzt direkt keinen Vergleich - hab sowas auch noch nie erlebt...

    Mein Mali war nicht mal ansatzweise so "verrückt"^^

    Vergleichst du Nero vielleicht insgeheim mit dem Mali?

    Falls du dich dabei ertappt fühlst: versuche, alle Speicher zu löschen: Neuer Hund - alles neu, alles anders! ;)

    Anfangs tat ich das, aber nachdem ich recherchiert habe und die von dir verlinkten Sachen auch gefunden habe, habe ich mich davon verabschiedet^^


    Weil mich das als "Betroffener" ja neuerdings auch interessiert, habe ich mal das Internet befragt zum "Podenco" und habe einiges "zusammengeklaut":

    • Der Podenco wird zur selbständigen Kaninchenjagd im Rudel gezüchtet. Das wird vom Podenco erwartet, ohne dass er eine Ausbildung bekommt. Der Podenco ist also ein richtiger Jagdhund, der im Dämmerlicht ebenso gut jagen kann wie tagsüber. Der Podenco jagt, wenn er die Beute gesichtet hat, mit Augen, Nase und Ohren und apportiert das Wild lebend. Er stöbert das Wild aktiv auf, auch wenn nichts zu sehen ist. Gebiete mit Hasen, Kaninchen und Rehen sind für den Podenco sehr erfolgversprechend.
    • Neben seinem Jagdeifer fällt die besondere Intelligenz des Podencos auf, ebenso wie seine unglaubliche Wendigkeit und sein schnelles Reaktionsvermögen. Er beobachtet interessiert seine Umgebung, selten wird ihm etwas entgehen. Er kann auch ausgezeichnet springen, aus dem Stand heraus bis zu 1,80 m hoch. Wenn der Podenco in unübersichtlichem Gelände ist, kann er sich wie ein Hase auf seine starken Hinterbeine stellen und die Umgebung ausspähen.
    • Der Podenco ist sehr lebendig und temperamentvoll, aber auch selbständig und oftmals eigensinnig. Manchmal hat man den Eindruck, er hätte seinen Menschen nicht nötig.
    • Er kann jedoch auch außerordentlich anschmiegsam und anhänglich sein. Er ist sehr neugierig und will gerne überall dabei sein.
      Der Podenco ist "seinen" Menschen gegenüber oft sehr anhänglich. Gegenüber Fremden kann er zurückhaltend sein.
      Die meisten Podencos sind im Hause wirkliche Traumhunde, sofern sie draußen genug Bewegung bekommen.
    • Der Podenco ist auf keinen Fall für die Zwingerhaltung geeignet. Er will bei seinem "Rudel" sein und als vollwertiges Familienmitglied alles mitmachen.
    • Die meisten Podencos liegen gern weich, zum Beispiel auf der Couch oder in Ihrem Bett. Das hat einen guten Grund. Abgesehen davon, dass der Hund gerne bequem liegt, bekommt er Gelenkschmerzen, wenn er lange auf hartem Untergrund liegen muss, weil die Gelenke an manchen Stellen nur von Fell und kaum von Fett umgeben sind.
    • Podencos benötigen viel Bewegung. Nur dann sind sie im Haus ausgeglichen.
    • Einige Podencos können ganz schön an der Leine ziehen, das heißt, Ihr Hund schleppt Sie hinter sich her. Das kann ganz einfach daran liegen, dass das Lauftempo des Hundes nun einmal viel höher ist als das des Menschen. Es kann auch sein, dass "sein Mensch" nicht interessant genug ist und er darum sein Glück immer ein wenig weiter weg sucht. Oft gelingt es mit dem entsprechenden Training, dem Hund das Ziehen abzugewöhnen.
    • Neben der körperlichen Bewegung ist es auch ratsam, den Podenco geistig zu beschäftigen. Man kann ihm immer wieder neue Herausforderungen anbieten und ihm Dinge beibringen, wie die Zeitung holen, sein Spielzeug aufräumen, Apportieren und Suchspiele. Wie sinnvoll die Übungen sind, ist dabei nicht so wichtig. Hauptsache, er hat eine Aufgabe. Man sollte nicht den Fehlermachen und den Hund mit Leckerchen belohnen, wenn er das Spielzeug gefunden hat. Es kann es sein, dass er sein Interesse am Suchen verliert und nur noch auf die Belohnung = das Leckerchen, fixiert ist. Das Finden des Spielzeuges ist bereits Belohnung!
    • Ob ein Podenco frei laufen kann, wird von verschiedenen Dingen abhängen, z.B. von seinem Charakter, der Stärke seines Jagdinstinktes, dem Gehorsamkeitsniveau, seiner Bindung an den Menschen und nicht zuletzt auch von der Stelle, wo er ausgeführt wird.
      In einem Park, wo er mit anderen Hunden spielen kann und wo praktisch kein Wild ist, wird es wahrscheinlich weniger Probleme geben, als im Wald oder auf der Heide oder in anderen Gebieten, in denen viel Rehe, Hasen und Kaninchen sind.
      In vielen Fällen wird es nicht gelingen, den Hund vom Jagen abzuhalten, dann muss er immer an der (langen) Leine geführt werden. Der Hund kann nichts dafür. Er ist so gezüchtet worden, und selbst wenn er gar keine Jagderfahrung hat, dann ist dieser Instinkt genetisch bedingt.

    Das trifft alles sowas von 110% zu. Sogar das mit dem Aufstellen auf die Hinterläufe.

    Was ich ihm bisher noch nicht beibringen konnte ist apportieren, dafür aber ein suchspiel. Er wartet artig hinter der Tür während ich überall kleine Leckerliestücke verstecke, auf mein "Such" Kommando kommt er dann rein und findet meist auch alle.

    Das machen wir jetzt 2-3 mal am Tag, um ihn wenigstens Kopfmäßig etwas auszulasten (Damit hab ich damals den Mali immer "tot"gekriegt, wenn er mal wieder zu viel Energie hatte :D )



    Achja, heute morgen habe ich zum entleeren das mit dem Spazierenstehen versucht - Leine doppelt gesichert (also sehr kurz) an HB und Geschirr - schon in den ersten 5 Metern nach der Haustür bin ich bestimmt 6 mal konsequent stehen geblieben bis sich die Leine lockerte - nach 10 Metern fing er an, sich hinzusetzen sobald ich "versteinerte" (hab es jedes mal mit "Super" kommentiert, dann ging es weiter).

    Nach 30 Metern beginnt der Park: Er sah in weiter Ferne jemanden mit Hund, ich beugte mich sofort runter und machte "zeigen und bennen", dabei wurde er gestreichelt.

    Als er sich dann entleert hat ging ich den selben Weg wieder zurück.


    Wir haben in der Zeit, in der wir normalerweise den Park inklusive Seitengasse ein mal umkreisen, nur maximal 50-60 Meter geschafft ^^


    Wieder zurück am Haus angekommen, das mag nun Zufall oder Einbildung sein, ist er viel ruhiger als sonst rein gekommen, und ist die 3 Treppenstufen nicht wie sonst kopflos nach oben geprescht.

    Wenn das das Patentrezept ist, bin euch allen unendlich dankbar ♥

  • dabei wurde er gestreichelt.

    Für die meisten Hunde ist das im Training eher strafend als Belohnung. Dadurch hemmt man den Hund, weil viele Hunde ins "Freeze" fallen. Oder sie drehen auf und hampeln aus Übersprung herum, was die Besitzer dann auch als "Wohlbefinden" missinterpretieren.


    Insgesamt zeigt sich aber, dass Dein Versuch mehr Ruhe reinzubringen gut ist. ABER: Du wirst viel, viel, viel Geduld brauchen. Beim Training über Frust (also, dem Hund verwehren, was er möchte, wirst Du mit den Frustreaktionen leben müssen).

  • Sorry, aber das rot markierte Zitat ist Unsinn. Weil einen andere Hunde nicht durch die Gegend ziehen, wenn man sie lässt und sie nix anderes gelernt haben.


    Weder ist der Hund des TE ein reiner Podenco und würde nur "Podencoverhalten" zeigen (das bei mindestens 20, eher mehr anerkannten und nicht anerkannten verschiedenen Podenco/Podengorassen auch nicht total gleich ist, zumal manche mehr terrierartig sind, andere mehr Laufhund und andere ein wenig mehr Windhundfeatures haben und mindestens eine Podencorasse auch Molosser drin hat), noch ist überhaupt klar, ob Podenco mitgemischt hat.


    Ehrlich, der Fokus auf "Da is Podenco drin und drum ist das so" ist an der Stelle doch komplett unsinnig bis total hinderlich.


    Auf keinem Video ist was drauf, wo man sagt: "Uh, das ist tootal podencotypisch". Wegschießen gehört genauso wenig dazu, wie zerren wie ein Büffel. Das können Labradore auch.

  • (Damit hab ich damals den Mali immer "tot"gekriegt, wenn er mal wieder zu viel Energie hatte :D )

    15 Minuten Kopf-/Nasenarbeit sind so anstrengend wie 1 Stunde laufen.


    nur maximal 50-60 Meter geschafft ^^

    Völlig egal, es geht ja nicht um "Strecke", es geht um Resultate. ;)


    Hund fühlt sich auch nicht wohl, wenn er so völlig "am Rad dreht". Tiere sind Energiesparer. Der Stress einer Jagd wird ja mit Nahrung, also Energiezufuhr belohnt, da macht das Sinn - aber nur im Erfolgsfall. Das ist ja bei Haustieren nicht der Fall. Da ist der Jagdstress pure Energieverschwendung und die Erfolglosigkeit frustet.


    Sobald Nero verinnerlicht hat, dass du ihm hilfst, sich wohl zu fühlen und entspannt zu bleiben, wird er dich dafür lieben!

  • Naja, vieles spricht schon dafür dass Jagdhund mit drin ist.

    Das aufstellen, das Mäusejagen, Mäuselöcher buddeln, das erspähen von "Beute" mit allen Sinnen - auch in der Nacht, etc. pp lassen mich schon darauf schließen dass zumindest irgendwo in der Ahnenreihe Podenco mitgemischt hat.


    Hinderlich wird es doch erst wenn man das als Ausrede oder Entschuldigung dafür nimmt "dass der so ist wie er ist" statt daran zu arbeiten :)


    Als ich in einem Forum (war es vielleicht auch hier irgendwo?) von ähnlichen Symptomen eines Mischlings gelesen habe, und die Beteiligten daraufhin den HH nach einem Bild gefragt haben um zu schauen ob eventuell Podenco drin ist, und ich mich dann über Podencos informiert habe, hat mir das eher geholfen. Ich konnte sein Wesen besser einordnen und besser verstehen warum er ein bisschen "anders" ist ^^

  • Du läufst beim Filmen sehr langsam, machst du das immer so?

    Ich finde, dass man mit einem jungen, energiegeladenen Hund ruhig mit einem flotteren Tempo unterwegs sein könnte

  • Danke, ich kenn mich mit Podencos null aus, allerdings hab ich selbst einen Jagdhundmischling (defintiv ist das aber kein Podenco mit drin), da sahen Gassigänge je nach Umgebung anfangs sehr ähnlich aus. Das ist halt ein sehr reizoffener Junghund, der noch sehr spärlich erzogen ist und sich draussen noch komplett abschießt. Und die Nummer mit dem auf die Hinterbeine stellen hat meiner auch drauf wenn er entsprechend Witterung bekommt. Uns hat da sehr geholfen Ruhe reinzubringen (drinnen war das nie ein Problem, da ist er super gechillt), anfangs wirklich nur wenig Strecke machen und wenig/sehr dosierte Abwechslung, wir sind sehr oft (und das machen wir sogar heute noch ab und zu) zu einer Stelle in der Natur an der ich mich hingesetzt habe und der Hund dann im Radius der Schleppleine rennen, schnüffeln usw konnte wie er wollte, ich hab ihn aber nicht bespasst dabei, sondern gern nen Buch gelesen oder so, gerne auch mal ne Stunde und dann ging es wieder heim. Allerdings sind bei uns draussen auch nur Wild oder Wildspuren so super interessant gewesen, andere Hunde, Menschen, Autos usw lassen meinen Hund relativ kalt, sind kein Grund so hochzudrehen und ich hatte auch nie das Ziel, dass ihn Wild so überhaupt nicht mehr interessieren soll, solange er ansprechbar bleibt und er auch mich nicht aus den Augen verliert. Er darf jetzt als erwachsener Hund durchaus auch nach Wildspuren auf und direkt neben dem Weg suchen, glaub wenn ich ihm das in entsprechender Umgebung einen ganzen Spaziergang verbieten würde (wenn ich ihn ins Kommando nehme, würde das gehen), hätte der Hund da ziemlich wenig Spass dran. Klar könnte ich ihn stattdessen permanent bespassen, aber da will ich auch nicht, dass er dann diese Erwartungshaltung hat, dass da auf der Gassirunde permanent was passiert. "Bespassung" bekommt mein Hund durch seinen Job ausserhalb der Gassirunden mehr als genügend.

  • Es gibt jede Menge Jagdhundetypen, die sich genauso verhalten mit so einer Vorgeschichte. Es ist im Grunde völlig wurscht welche Jagdhunde man da zusammengemixt hat. Es geht einfach nur darum sich nicht drauf "auszuruhen", dass es der und der Rassemix ist. (Einen Labrador sehe ich da drin zum Beispiel auch nicht, ist aber auch völlig egal.) Andererseits sollte man trotzdem das Verständnis haben, dass ein solcher Hundetypenmix komplett anders ist im Umgang mit Außenreizen, seinen Bedürfnissen etc. als ein Gebrauchshund wie der Mali. Und das ist eigentlich schon der ganze Zauber.

  • Hund fühlt sich auch nicht wohl, wenn er so völlig "am Rad dreht". Tiere sind Energiesparer. Der Stress einer Jagd wird ja mit Nahrung, also Energiezufuhr belohnt, da macht das Sinn - aber nur im Erfolgsfall. Das ist ja bei Haustieren nicht der Fall. Da ist der Jagdstress pure Energieverschwendung und die Erfolglosigkeit frustet.

    Also bei meinem Jagdhund ist es ziemlich selbstbelohnend, wenn er Spuren nachgehen darf oder gar Wild hetzen dürfte. Frustend ist das permanent daran gehindert werden. Deshalb wird ja auch dringend geraten entsprechend veranlagten Hunden da einen entsprechenden Ausgleich zu bieten, wo sie dieses Bedürfnis auch ausleben können. Würde der TE auch dringend empfehlen da was für den Hund zu finden. Damit meine ich nicht, dass sie sich gleich nächste Woche mit dem Hund zum nächsten Mantrailingkurs anmeldet, erstmal muss der Hund ankommen und ruhiger werden, aber kleinere Sachen bei denen er seinen Kopf einsetzen muss und die man prima drinnen oder im Innenhof machen kann, würde ich auf jeden Fall jetzt schon mit ihm machen.

  • Ich sehe hier einen ausgesprochen hübschen, aufgedrehten ,netten Junghund der einfach noch nicht weiß wie vieles funktioniert und total strukturlos ist.

    Einen Podenco sehe ich null,einen Jagdhundmix sicher.


    Ich würde so reizarm wie möglich die Leinenführung aufbauen.

    Draußen mit kurzen Leine an Orte gehen, die er dann an langer erkunden kann.


    Ansonsten lasste ihn über niederschwellige Nasenarbeit aus, Schnüffelteppich,Leckerlis verstecken (da kannst du gleich noch Impulskontrolle einbauen) .

    In einen Wäschekorb Zeitungspapier,Leckerlis verstecken usw.


    Langfristig wäre Mantrailing oder ähnliches sicher sinnvoll.


    Draußen würde ich, erstmal immer dieselben Wege gehen und ihn nicht mit immer neuen Reizen überfordern.


    Dein Kerlchen hat jede Menge Knete im Kopf, das ist aber nicht schlimm und wenn du die Ruhe bewahrst, für euch einen guten Trainer findest, dann bekommst du es sicher auch hin.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!