Zeit für einen neuen Begleiter und blöde Frage zu Jagdhunden

  • Wir kennen auch einige Windhunde. Till mag sie sehr gerne und sie spielen wirklich toll miteinander. Aber auch mir ist aufgefallen, dass sie tatsächlich wenig Ausdauer haben. Sie flitzen ab wie Raketen und wenn Till erst so richtig warm gelaufen ist, strecken sie die Flügel. :drgreen:

    Trotzdem mag er Windhunde sehr gerne und sie verstehen sich sehr gut miteinander.

    Die Freude ist immer große wenn wir sie treffen.

    Hier im Thread wurde ja bereits das Durchhaltevermögen von Jagdhunden erwähnt. Das ist auch ganz genau meine Beobachtung. Wenn es um die Arbeit geht, dann existiert das Wort "Aufgeben" für Till nicht. Das ist einfach keine Option für ihn. Er zieht solange alle ihn zur Verfügung stehenden Optionen bis er die Aufgabe erfüllt, also die Person gefunden, hat. Dann ist er plötzlich 10 cm größer . :lol:

    Was ich bei ihm ebenfalls erlebe, aber nicht weiß, ob das für Jagdhunde typisch ist, ist die Tatsache, dass er sich und seine Fähigkeiten sehr gut einschätzen und steuern kann. Wenn er klettert und springt, dann kann er das auch. Wenn er rast wie ein irrer, dann passt er auch überall durch wo er lang läuft etc. :D Er bleibt, bei aller Leidenschaft und allem Trieb unwahrscheinlich klar und eigenverantwortlich.


    LG


    Franziska mit Till

  • Zum Galgo kann vielleicht auch Galgos was sagen, sie hat mehrere Tierschutzgalgos.

    Es wurde ja nun schon vieles gesagt, aber ich trage gerne etwas dazu bei. Hier leben aktuell 3 Windhunde aus Spanien. Insgesamt hatten wir bisher 7 Tierschutzhunde, davon 5 Windhunde. Zu der Unterscheidung der Rasse Galgo Espanol und dem "gemeinen Galgo aus Spanien" wurde ja schon einiges erklärt. Es ist definitiv auch etwas was auffällt, wenn man mal auf größeren Windhundfesten oder dergleichen sich aufhält, und mal bewusst die Galgos miteinander vergleicht. Sie sehen alle anders aus. Damit meine ich nicht mal die Vielfalt an Farben, sondern alles: Der Körperbau, das Gesicht, die Ohren, die Größe, die Rute... es gibt zweifelsohne etliche verschiedene Schläge. Auch meine sahen/sehen alle unterschiedlich aus, wenn man genauer hinschaut. Für Laien nicht, aber wenn man darauf achtet, fällt es sehr schnell auf.


    Liebe TE, was Du über Ivy schreibst, erkenne ich tatsächlich hier auch im Großteil so wieder. Aber natürlich gibt es nie eine Garantie, dass der eigene adoptierte Galgo dann auch so ein Wesen haben wird. Die meisten unserer Hunde waren/sind beispielsweise nicht sonderlich ängstlich, eher offen gegenüber Menschen, bei Fremden eventuell anfangs etwas distanziert - aber eben trotzdem freundlich. Wir hatten aber auch eine Galga, welcher immer eine große Unsicherheit gegenüber fremden Menschen anhaftete - wobei sie kein Panikhund war, aber sie musste durchaus stets gut gesichert sein draußen, und sie war nie ein Hund welcher mal eben mit in den Baumarkt mitging, oder bei einem Stadtbummel hätte dabei sein können - also hätte schon, aber es wäre heftiger Stress für sie gewesen.


    Alle unsere TS-Galgos haben gemeinsam, dass sie regelmäßige Sprints im Auslauf brauchen. Danach ist dann aber auch okay. In der freien Wildbahn leine ich nicht ab, mir persönlich ist das Risiko zu hoch, dass doch ein Hase losgeht o. Ä.


    Zuhause waren/sind unsere Hunde tatsächlich auch sehr ruhig, ausgeglichen, es wird selten bis nie gebellt. Aktuell hab ich einen der jetzt 3-jährig und noch sehr verspielt ist. Der schmeißt mehrmals am Tag Spielzeug durch die Gegend, trägt es von A nach B und freut sich.


    Thema Verträglichkeit: Da hatten wir einen, der ist jetzt fast 16 Jahre alt, der war in jungen Jahren ein richtiger Rowdy. Hat sich gerne mit anderen jungen Rüden geprügelt und ging keiner Klopperei aus dem Wege. Der alte Haudegen neigte überdies auch noch zum Pöbeln an der Leine. Ich spreche aber vom Podenco-Mix. Er hat ein etwas anderes Wesen als die Galgos, war als Jungspund arbeitsintensiver, fordernder, aber auch abenteuerlicher im positiven Sinne. Als junger Hund unendlich vielseitig: Mantrailing, Rennbahn, Zielobjektsuche, bisschen Agility, Suchspiele, Tricksen... alles voll sein Ding. Natürlich nicht alles auf einmal. Die Galgos sind da schon wirklich einfacher gestrickt, also unsere jedenfalls. Aber sich gegenseitig zum Pöbeln anstecken konnten sie alle. Wobei die Dynamik in einem Mehrhundehaushalt auch nochmal ne andere ist als bei einem einzelnen Hund.


    Bis auf besagten Haudegen (der sich dann aber auch noch gut entwickelte) waren/sind aber alle gut verträglich, insbesondere mit Windhunden. Mit Kleinsthunden jedoch gehe ich kein Risiko ein. Die Galga war 72 cm hoch bei knapp 30 kg und sehr wuchtbrummenmäßig, auch zum Mobben neigend - die ließ ich gar nicht erst mit sehr kleinen Hunden zusammen rennen. Eine kleine Hündin haben wir im Freundeskreis, die regelmäßig mit ihren und unseren Galgos zusammen auf der Wiese ist. Diese Hündin hat aber auch um die 10 kg und ist stabil gebaut, noch dazu ist sie kein Hund der einfach losrennt, sie schnüffelt nur am Rande nach Mäuschen und macht Terrierdinge. Das geht ohne Probleme. Nichtwindhunde in größerer Größe gehen bei meinen auch, aber man merkt schon, es ist nicht das gleiche und wenn es mehrere Galgos sind, haben sie bisher alle immer rassistische Tendenzen gezeigt. Der andere ward akzeptiert, aber richtig mitspielen ließen sie ihn nicht - oder konnte er nicht, weil er halt langsamer ist. Viele Hunde reagieren darauf wiederum recht frustriert, weil sie merken dass sie nicht hinterher kommen. Zwei unserer schon verstorbenen Hunde waren aber auch Nichtwindhunde, sprich Mischlinge, und das Zusammenleben mit Windhunden hat immer gut funktioniert. Nur das Spielverhalten unterschied sich doch.


    Man muss zudem acht geben, dass keiner mobbt - dazu neigen die Windigen nämlich schon sehr, vor allem gegenüber langsameren Hunden, und leider schauen viele Windhundleute dem einfach tatenlos zu und freuen sich, wie schön die spielen. Nicht schön für den Hund, der gejagt wird.


    Berzüglich Verletzungsanfälligkeit möchte ich mich den Worten von pinkelpirscher anschließen.


    Was ich dir, liebe Mel&Ivy raten würde: Schau unbedingt nach einem Hund auf einer Pflegestelle. Keine Direktadoption. Und Orgas gibts echt einige. Wir haben gute Erfahrungen mit Far from Fear gemacht, da waren zwei unserer Hunde her. Die Galgo-Hilfe ist auch sehr gut, da sind die beiden Galgos meiner Freunde her.

  • Ich bin da voll bei Javik auf einer Anlagenprüfung möchte ich Anlagen sehen und keinen durchgearbeiteten Hund - den erwarte ich auf VGP und Konsorten


    und @klanggestalt,niemand schreibt dir vor dass der Hund im ersten Jahr zur Jugendsuche geht, hier zum Beispiel beim DK

    § 2 (1) Zugelassen werden alle Deutsch-KurzhaarVorstehhunde, die nach dem 1. Oktober des vorvergangenen Jahres der Prüfung gewölft wurden. Sie müssen im Zuchtbuch DK eingetragen sein. Zugelassen werden auch Vorstehhunde anderer Rassen mit FCI-Papieren.

    (2) Die über 15 Monate alten Hunde sollen, wenn mehr als 3 von ihnen anwesend sind, in einer Gruppe zusammen geprüft werden.


    Moro zB ist von Mitte November 2013

    Zwei Wurfgeschwister sind Derby gelaufen im Frühjahr 2014, beide mit sehr sehr erfahrenen Führern

    Der Rest wurde in 2015 vorgestellt

    Da ich auch Geld verdienen muss, war ich von Ende Februar bis Anfang April mit Moro und einem Jugendlichen auf Wandertour, für die Prüfung "üben" kam also recht kurz und ich war vor der Prüfung, ich meine 2x im Feld - seinen 4 in der Suche hatte Moro bereits auf dem Lösefeld - mit einem Erstlingsführer - der Rest war Kür - die Anlagen waren einfach da - für die zweite Suche für eine 4h hatte ich die Hose zu voll - das habe ich gerne den Profis überlassen

    Im Übrigen kenne ich so gut wie keinen Jäger, der seinen Jagdhund ohne Leine beim normalen Gassi im Griff hätte. Ja, es gibt diese seltenen Exemplare, ich weiß. Aber sie treten zumindest in meinem Dunstkreis äußerst selten auf.

    Da hast du leider zum großen Teil recht - zu Moros Schwester Maarit hatte ich in den ersten Jahren viel Kontakt, beide Hunde gleich führig, beide liefen die ersten Jahre gleich problemlos frei - dann unterschieden sich die Lebensläufe und Maarit wurde wirklich stark bejagt, zum großen Teil auf Drückjagden - da sie nun relativ häufig selbständig arbeiten musste durfte und auch zahlreiche Erfolge hatte, war sie stets versucht, sich zu jeder Zeit eine ihr genehme Beschäftigung zu suchen, sobald sie aus dem 1000% Focus geriet - zur allgemeinen Entspannung wandert Maarit meist an der Flexi - an Bewegung mangelt es ihr nun wirklich nicht

    Moro ist kaum bejagt und für ihn ist vollkommen klar, dass unterwegs kein Job kommt, er läuft problemlos frei

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