Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?

  • micky86 Ich glaube, du hast da was in den falschen Hals bekommen.

    Ich habe Avocado nicht so verstanden, dass sie das kritisiert oder es falsch ist oder komisch, wenn man viele Hunde hat, sondern sie sich einfach nach dem Beweggrund fragt, weshalb man sich einen 8., 9. oder 10. Hund holt, wenn man ihn „nur“ - genauso wie die vorhanden 7, 8 oder 9 Hunde - als Begleithund hat. Bei Hunden, die man für die Arbeit hat, ist es erklärbarer oder nachvollziehbar(er). Bei Hunden, mit denen man aktiv Hundesport ausübt, auch. Bei Hunden, die „nur“ begleiten, ist das schwerer nachzuvollziehen, weil es keinen greifbaren Grund für die Neuanschaffung gibt. Deshalb die Frage. Das soll aber keine Kritik sein und das heißt auch nicht, dass das nicht in Ordnung, falsch, unnötig oder komisch ist.

  • Ich denke, das hat auch etwas mit Verlieben zu tun. Und/oder mit: da fehlt noch ein bestimmter Charakterzug, der sich mit Hund 5 ergänzen würde oder auch einfach mit "ich will".

    Wenn ich die passenden Gegenheiten hätte, hätte ich bestimmt auch mehr als meine 2. Ich hätte sooo gerne wieder einen Hovi. Und eines der Tierheime aus dem "Verliebt"-Thread würde ich halb leer räumen. Einfach nur, um zuzusehen, wie die Hunde ihr Leben genießen - ob mit rumtoben, kuscheln, Quatsch machen oder einen Job erledigen wie z.B. Haus bewachen.

    Aber leider geht das hier nicht. Und deshalb halt maximal (und auch minimal) 2.

  • Pinkelt einer, müssen alle warten, bei 3,4 Hunden ist das schon schwierig zu koordinieren, bei noch mehr Hunden müssen halt alle noch länger auf jeden einzelnen warten.

    :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing:

    Da sachste wat...

    Wenn ich mit allen Vieren zusammen rausgehe, bestehn die ersten 200m aus "Hunde entleeren". Kleine und große Geschäfte, gern mal aufgeteilt auf mehrere Portionen.

    Hab dann gefühlt 20 gefüllte Beutelchen in der Hand.

    Aber das ist tatsächlich nur die ersten Meter so, anschließend laufen sie eigentlich ziemlich gesittet und jeder schnuppert vor sich hin.

    Wären es also 15 statt vier Hunde, hätte ich halt ein paar mehr gefüllte Beutelchen in der Hand nach den 200 Metern, wäre dann auf der kurzen Strecke sicherlich gefühlt 50 mal stehen geblieben (meine Hunde kacken grundsätzlich erst dann, wenn das Beutelchen vom vorherigen Hund bereits verknotet ist - damit es sich auch lohnt.... :rolling_on_the_floor_laughing: .). Aber danach is dasselbe.


    Die Hunde stört das nicht, sind dann eh hauptsächlich am Herumschnuppern, und bleiben ja auch selbst stellenweise stehen, um sich irgendwo festzuschnuppern. Dürfen sie. Dafür gehn wir ja raus. Zeitunglesen und lösen.

    Meistens ist es so: wo einer schnuppert, müssen die anderen auch mal kurz hingucken. Damit ma nix versäumt.

  • Nicht mehrere VIELE. Das ist ein Unterschied.

    Aber wo ziehst du da die Grenze?

    Fragt man Leute ohne Hund, sind meist schon zwei oder drei Hunde "viele".

    Ich wiederum sehe - aus der Perspektive mit nur einem Hund - 4 Hunde als "viele" (obwohl ich keineswegs bezweifele, dass man in der passenden Lebenssituation auch 4 und mehr Hunden ein tolles Zuhause bieten kann).

    Und für wieder andere ist "viele" halt erst mit dem 10. Hund erreicht.


    Ich habe normal 2 Hunde, letzten Sommer hatte ich für 3,5 Wochen 4 Hunde (Urlaubsvertretung)


    Und für meine Lebenssituationen

    8 Stunden Arbeit, 30 Schafe, einen Mann 😂 ist der Mehraufwand DEUTLICH spürbar gewesen.


    Und es lag definitiv nicht an der Auslastung .. da die Urlaubshunde nur „mitgelaufen“ sind .. sprich es gab nur das von mir gewohnte gassi aber eben kein Hundesport für die 2.

    Mach ich halt nicht 😂 und die Arbeit an den Schafen kannten sie nicht ;).


    Aber alleine der Dreck verdoppelt sich, die Pflege der Hunde … etc pp

    Es ist einfach mehr Zeit und die muss man erstmal haben.


    Wie gesagt .. ich verhätschle hier keinen.. aber ich habe schon eine Art Verantwortung für ein Lebewesen und da möchte ich nicht das dieses „nur“ mitläuft.


    Edit. Wie gesagt jeder muss es halt selber wissen 😂 für mich ist es einfach nichts.

    2 ist für mich eine wunderbare Anzahl .. sollte Raley ü15 werden .. wird evtl. Über eine Nachwuchs für die Schafe nachgedacht .. aber dies wäre a auch nur für eine überschaubare Zeit und B ist das noch 2 Jahre hin 😂

  • Zeitlich begrenzt auf einen Riesenspaziergang jeden Nachmittag fand ich vier auch spitzenmäßig, aber ich hatte alle Vorteile auf meiner Seite: Wenn ich mit meiner Hündin die anderen 2-3 abgeholt hatte, brauchten wir nur aus der Pforte in den Wald zu gehen, Anleinen auf der Straße war schon mal war unnötig, Beutelchen damals ebenfalls. Vor allem aber: es war ein Rudel, zusammenlebende Eltern und eine oder zwei Töchter. Die liefen so perfekt und harmonisch zusammen, Anweisungen musste man eigentlich nur dem großen Rüden geben, und der Rest folgte brav seinem Beispiel, sogar bei Rehsichtung. Da reichte eine Hand am Großen, und die anderen blieben bei uns stehen. Hatten sie ja von Welpenbeinen an von ihm gelernt, bei Auskneifen kannte er keinen Spaß und hütete die Kleinen regelrecht zurück. Das saß.


    Es gab nur eine wirklich blöde Situation: Begegnung mit Rüdenfeinden. Der Große ließ sich dann brav bei Fuß nehmen und wirkte erleichtert, sich nicht kloppen zu müssen, aber die drei Weibsen hätten schon sehr gerne mehr Action gesehen. Da waren zwei Hände immer ziemlich knapp, aber es ging.


    Und doch: So viel Spaß das auch machte, mir war damals schon klar, dass ich so viele Hunde nicht immer haben möchte. Die freuten sich zwar immer enorm, einander zu treffen und ihre Hundedinge miteinander zu machen, vertrugen sich auch in Urlaubszeiten rund um die Uhr prima, waren aber auch sichtbar sehr erleichtert, anschließend wieder in ihr betütertes Einzel- bzw. Doppelhundeleben zurückkehren zu können. Insofern habe ich mich danach mit höchstens zweien begnügt und lieber mal dazugeliehen. Anders wäre es gewesen, wenn ich Jobs für ein ganzes Team gehabt hätte, dann gerne auch mehr, aber so gefällt mir die Regel, dass es nicht mehr Hunde als Hände sein sollten.

  • Ich kenne zwei Frauen persönlich, die 10+ Hunde haben und für mich hat das in beiden Fällen irgendwie einen Beigeschmack von total übersteigertem Konsumverhalten und „sofort haben wollen“. Das empfinde ich allerdings auch bei sämtlichen „Brauche Leine x, Bett y, Futter z, Klimbim hier, Schnulli da“. Ich finde, man muss nicht immer alles haben, was man will, sei es Lebewesen oder Produkt.


    An und für sich gehts all den Hunden soweit gut würde ich behaupten. Ob da aber jedes Individuum wirklich so auf seine Kosten kommt, wie es behauptet wird? Keine Ahnung, aber das weiß ich auch bei Einzelhunden nicht. Ich sehe aber auch das Thema mit dem „Wenn von 10 Hunden plötzlich 5 alt und krank sind“:


    Ich selber habe in den letzten Jahren zusammen mit einer anderen Person zwei sehr alte, schwerkranke Hunde zu versorgen gehabt. Mir ist wirklich absolut schleierhaft, wie man das mit parallel 8 weiteren Hunden bewerkstelligen soll.

    Wir hatten parallel zu den beiden Alten noch eine mittelalte Hündin. Das ging, weil sie eine überdurchschnittlich anpassungsfähige Maus war, die glücklicherweise eh gern auf dem Sofa lag. Ist sie trotzdem immer mal hinten runtergefallen? Definitiv ja. Weil ich oft einfach auch erschöpft war.


    Ich zumindest hatte mit normal alten Hunden nicht den Hauch einer Vorstellung davon, wie viel Zeit ich die letzten zwei Jahre beim Tierarzt verbringen werde und wie anstrengend die Pflege alter kranker Hunde sein kann. Seine es akute medizinische Probleme, Inkontinenz, Demenz, das plötzlich altbekannte Sachen nicht mehr funktionieren, …


    Genauso das Thema mit dem Buggy: ja klar kann ich den Hund da reinpacken. Aber doch nicht 3 (je nach Gewicht, logisch). Ich fand es bei 20kg Hund je nach Umgebung schon echt mega anstrengend, den Buggy den Berg hochzukriegen, ebenso wie mein recht starker Freund.


    Dass die besagten Hunde so lange leben konnten, lag letztlich daran, dass wir die Kapazitäten hatten, die zu umsorgen. Hätten wir beide Vollzeit außer Haus gearbeitet, ein Kind gehabt oder eben noch eine Vielzahl anderer Tiere, dann hätten wir sie vermutlich früher einschläfern lassen müssen.

  • Dass die besagten Hunde so lange leben konnten, lag letztlich daran, dass wir die Kapazitäten hatten, die zu umsorgen. Hätten wir beide Vollzeit außer Haus gearbeitet, ein Kind gehabt oder eben noch eine Vielzahl anderer Tiere, dann hätten wir sie vermutlich früher einschläfern lassen müssen.

    Das kann ich nur unterschreiben. Hab Frieda am Ende auch nur behalten können, weil sie mit ins Büro durfte bis zum letzten Tag, weil ich alle 2 Std. mit ihr kurz Pipi mußte. Und ja - das war mega anstrengend, ich bin zeitweise nachts fast heulend rausgegangen, weil ich nimmer konnte.

    Aber: das ist dasselbe mit nem Einzelhund. Dafür ist es wurscht, ob da noch mehr Hunde sind, wenn nur einer inkontinent wird, braucht man ganztägige Anwesenheit für diesen Hund. Die Andren kommen damit nicht notwendigerweise zu kurz, weil die nachts dann halt einfach durchschlafen, statt alle 2 Stunden mit rauszugehen, oder halt im Büro schlafen, wenn man mit dem alten Hund zwischendrin rausgeht. Eher kommt man selbst zu kurz, weil Schlafmangel nachts is echt ne Folter :smiling_face_with_horns:


    Hier ist es so, daß ich zwei Senioren haben, mit 16 und 17. Sehr fitte Senioren, gottseidank, nicht dement, gehen noch Treppen rauf und runter, können zwar keine 12 Stunden mehr einhalten (müssen sie eh net *gg), aber 6 Stunden sind kein Thema tagsüber, und ich muß auch nachts nicht raus, wenns nix Besonderes gibt. Wie zB TroFu-Fütterung, wenns Fleisch leer ist - dann saufen sie wie doof, und müssen ziiiemlich oft raus. Wenn ich dann nicht schnell genug schalte, passiert schon mal ne Pfütze. Aber deutlich dem TroFu zuzuordnen, also nicht dauerhaft. Sie sehen nimmer alles, besonders im Dunklen, hören nicht mehr gut, Bossi fast gar nimmer (aber Futterschüsseln hört er dann klappern!!). Aber laufen noch ganz normal im Alltag mit. Wäre das anders gewesen, hätte ich Casanova als Vierthund ganz sicher nicht aufgenommen. war für mich entscheidungskriterium, daß meine trotz Alter mit dem frechen Jungspund umgehen können, auch noch Grenzen setzen können, und fit genug sind, um noch bissel Quatsch mit ihm zu machen, wenn sie möchten.


    Natürlich kann sich die Situation mit den Senioren auch täglich ändern, das Risiko besteht immer, klar. Aber die zwei sind wie gesagt 16 und 17 - wie lange könnte eine stressige Zeit da noch gehen, wenn sie zB nicht mehr laufen könnten, oder nimmer allein bleiben könnten? Es wäre eine anstrengende Zeit - aber sicher machbar, ohne daß ich ihnen nicht mehr gerecht werden könnte.

  • Wobei ich denke, dass das schon ein großer Unterschied sein kann.. Klar müssen die anderen Hunde Nachts nicht mit aufstehen und können weiter schlafen. Den Schlafmangel hat der Mensch. Aber der Mensch hat, trotz Schlafmangel, dann eben am Tage noch andere Hunde zu versorgen die fit sind und ihr ganz normales Bewegungs- und Beschäftigungsbedürfnis haben. Also noch eine zusätzliche Aufgabe, im Gegensatz zur Einzelhundhaltung.


    LG


    Franziska mit Till

  • Dass die besagten Hunde so lange leben konnten, lag letztlich daran, dass wir die Kapazitäten hatten, die zu umsorgen. Hätten wir beide Vollzeit außer Haus gearbeitet, ein Kind gehabt oder eben noch eine Vielzahl anderer Tiere, dann hätten wir sie vermutlich früher einschläfern lassen müssen.

    Das kann ich nur unterschreiben. Hab Frieda am Ende auch nur behalten können, weil sie mit ins Büro durfte bis zum letzten Tag, weil ich alle 2 Std. mit ihr kurz Pipi mußte. Und ja - das war mega anstrengend, ich bin zeitweise nachts fast heulend rausgegangen, weil ich nimmer konnte.

    Aber: das ist dasselbe mit nem Einzelhund. Dafür ist es wurscht, ob da noch mehr Hunde sind, wenn nur einer inkontinent wird, braucht man ganztägige Anwesenheit für diesen Hund. Die Andren kommen damit nicht notwendigerweise zu kurz, weil die nachts dann halt einfach durchschlafen, statt alle 2 Stunden mit rauszugehen, oder halt im Büro schlafen, wenn man mit dem alten Hund zwischendrin rausgeht. Eher kommt man selbst zu kurz, weil Schlafmangel nachts is echt ne Folter :smiling_face_with_horns:

    Und da gehe ich nicht mit. Natürlich kommen die anderen Hunde in Sachen Schlaf und Löserunden nicht unbedingt zu kurz, wenn ich aber bspw. jede Woche 2h für TA einplanen muss und das über einen längeren Zeitraum, dann sind das faktisch 2h, die mir ggf. für eine ausgedehnte Gassirunde oder sowas fehlen.


    Ich weiß auch ganz genau, was du mit dem Schlafmangel meinst. Bei der Vorstellung, da noch ruhig und entspannt einen recht anspruchsvollen Junghund zu erziehen, dem und den anderen 7 Hunden fair und mental ausgeglichen gegenüber zu treten, alles im Blick zu haben - ja nee, eher nicht.

    Das wovon wir reden ist ja wirklich ein Zustand, der sich mehrere Jahre ziehen kann und ist mit „Mein kranker Hund ist mal mehrere Wochen intensiv zu betreuen“ gar nicht vergleichbar. Wenn ich dann noch überlege, dass die Hunde dann ja auch Schlag auf Schlag alt werden und man da je nachdem, wie die altern (und das ist ja nicht planbar), aus so nem Pflegezustand auch kaum noch raus kommt,…Ich kann es mir da wirklich nur schwer vorstellen, das bei so einer Hundemenge dann auch alles gut unter einen Hut zu kriegen. 🤷‍♀️ Genauso kann ich mir aber auch wirklich nur schwer vorstellen, dass man sich einzig und allein auf eine Krankenversicherung verlässt, für ebenso unrealistisch halte ich aber auch die Höhe an Rücklagen die bei großer Hundezahl wohl nötig wären.


    Aber vielleicht fehlt mir da auch die Power und die Praxiserfahrung und ich mach mich bei sowas unnötig verrückt. Ich wünsche da jedem, dass es gut läuft, habe da aber gerade in Hinblick auf wenn eben nicht mehr alle Hunde fit sind eine recht große Skepsis.

  • Also hier sorgte ja das Baby für akuten Schlafmangel bei mir ... und da die Hunde trotzdem immer mit aufwachen, sind die auch nicht so ganz erholt wie sonst nach anstrengenden Babynächten ... von daher könnte es schon sein, dass die anderen Hunde dann bei schlaflosen Nächten wegen einem kranken/Senior-Hund auch am nächsten Morgen noch müde sind :lol:


    So, Entschuldigung für den sinnlosen Einwurf ... ich lese jetzt weiter neugierig hier mit =)

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