Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?

  • Ich bin der Meinung man kann Großfamilien und Vielhunde (ich sag mal 10+) nicht vergleichen.

    Zunächst einmal gehen dort in aller Regel nicht beide Eltern arbeiten sondern ein Elternteil bleibt daheim.

    Und Kinder werden mit der Zeit vernünftig und selbstständig. Ein Hund kann sich aber niemals sein Wasser aus dem Wassernapf zapfen.

  • Ich denke, mit vier Hunden kann ich hier durchaus mitreden.


    Unsere Hunde sind "ausgelastet", wenn sie dabei sind.

    Ganz einfach.

    Sie haben keinen vollen Terminkalender a la Montag Longieren, Dienstag Mantrailing, Mittwoch ZOS, Donnerstag UO, Freitag Agility, Samstag Turnier und Sonntag Social Walk.


    Sie sind einfach Hunde.

    Sie machen nahezu alles mit, aber sie haben alle gelernt auch Ruhe zu halten. Unsere Welt dreht sich nicht nur um sie.


    Thema Futter - hier kann jeder Hund fressen, was er mag - wo sollte da ein Problem sein?

    Sie bekommen doch auch nicht alle (falls erforderlich) die gleichen Medikamente.


    Thema Gassi - wenn einer nicht mehr laufen mag/kann oder will, kommt er in den Beutel oder Rucksack.

    Irgendwann wird es auch einen Buggy geben.

    Am Rad wird gelaufen oder sie fahren im Anhänger mit - je nach Fitness und Verfassung.

    Soooo krass unterschiedlich sind die Bedürfnisse nicht.


    Thema Rudel unter sich - unsere Hunden halten zusammen. Sie pflegen sich, sie spielen miteinander, passen aufeinander auf und kuscheln.

    Nie im Leben könnten mein Mann und ich das auch nur im Ansatz ersetzen.


    Und ich wurde oft gefragt, ob ich denn brav für alle Steuern zahle, ob sie versichert sind und wie ich das alles finanziere?

    Das ist so unglaublich übergriffig.

    Inzwischen lächle ich dann und frage höflich "Hatten Sie heute schon Stuhlgang? Wenn ja, wie sah er aus?" und gehe weiter.


    Ja, sie sind angemeldet, sie sind versichert und sie sind über unseren Tod hinaus abgesichert.


    Und ich sage es gerne immer wieder - hätte ich mehr Platz und würde entsprechend wohnen - ich hätte noch mehr Hunde.

    Ich mag das einfach gerne und ich weiß, welcher Typ Hund zu uns passt und wie man ein stimmiges Rudel "zusammenstellt".

  • Es geht darum das Kinder selbstständig werden und Hunde nicht

    Heißt? Verstehe ich wirklich nicht :???:

    Ich bin ja tatsächlich in einer Großfamilie groß geworden, 4 leibliche Geschwister, 2 Dauerpflegekinder und etliche Bereitschaftspflegekinder. Ja, man beschäftigt sich halt sehr viel untereinander, statt da immens Einzelzeit mit Eltern zu haben. Hab da Einzelkind-Freunde aber nie beneidet und verstehe auch nicht, was das hier mit dem Thema zu tun hat.

  • Weil der Vergleich gerne gemacht wird obwohl er nicht passt

    Warum passt er denn nicht?


    Passende ältere (erwachsene) Hunde können hervorragend Welpen und Junghunde miterziehen und betreuen.

    Auch Hunde werden selbständiger und verlässlicher.


    Ich finde sehr wohl, daß man Leben in (Familien)Verbänden artübergreifend vergleichen kann.

  • Ich mag es nicht so gern, wenn die Hunde sich Spiel, Schmusereien usw. u zu sehr untereinander holen.

    warum?

    Frag ich mich auch immer wieder wenn ich das höre .

    Hör ich allerdings auch seit Jahren nur im Kontext von " dann ist weniger Bedarf nach sozialer Interaktion mit dem Menschen da" was selbiger dann nicht mehr nutzen kann.

  • warum?

    Frag ich mich auch immer wieder wenn ich das höre .

    Hör ich allerdings auch seit Jahren nur im Kontext von " dann ist weniger Bedarf nach sozialer Interaktion mit dem Menschen da" was selbiger dann nicht mehr nutzen kann.

    Deshalb halten sich viele nur ein Kaninchen oder zb Wellensittich.

    Richtig schräg finde ich das.

  • Eine gewisse Grenze in der Summe an gehaltenen Tieren muss es da fast zwangsläufig geben.

    Und sie fällt zumindest zum Teil individuell aus, kann sich ändern und ist wie schon erwähnt von vielen Faktoren abhängig.


    Ich bin umgeben von vielen Tieren aufgewachsen und es war immer das Ziel, wieder viele zu haben, weil ich die Dynamik toll finde. Hätte ich aber Anfang 20 nicht leisten können. Weder zeitlich noch finanziell. Also habe ich meinen Job entsprechend gewählt. Wohnort entsprechend gewählt und dann wurden es peu a peu mehr, als die Absicherungen da waren, die Zeit da war, das Geld da war. So, wie es für alle passt und wie es meinen Ansprüchen gerecht wird - nämlich, keine Abstriche bei der Versorgung von irgendeinem machen zu müssen. Deswegen kann ich allerdings auch nicht jedes Pflegetier oder jeden Welpen behalten, der bei mir auf die Welt kam. Weil schlicht und einfach nicht alle in ein Rudel passen/sich damit wohlfühlen. Manche sind einfach - nicht unbedingt Einzelprinzen/-prinzessinnen - aber haben mehr Bedürfnis nach direkter menschlicher Aufmerksamkeit, mehr Ruhe und mehr Abstand zu Artgenossen.

    Manche sind auch einfach (heraus-)fordernder. Ein Hund, mit dem jeder Spaziergang zum Horror wird, der jedes Blatt anbellt oder aus welchem Grund auch immer viel Zeit und Aufmerksamkeit benötigt, kann deutlich anstrengender sein als fünf Hunde, die nicht nur problemlos, sondern auch mindestens zufrieden bis hoffentlich glücklich im Alltag mitlaufen, sich ergänzen und gegenseitig das Zusammenleben bereichern.


    Damit meine ich nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen. Konflikte gehören dazu. Aber im Großen und Ganzen sollte es harmonisch sein.


    Für mich ist Mehrhundehaltung eine Option, die für manche und mit den richtigen Voraussetzungen passen kann. Wie viele Tiere es sind - das ist von zahlreichen Faktoren abhängig.

    Wenn jemand sagt: Für mich passt das nicht oder für meine Hunde passt das nicht - vollkommen legitim. Aber es pauschal zu verurteilen mit: "Das geht gar nicht."

    Warum macht man das? Fuchshexchen (entschuldige, dass ich dich schon wieder anführe) ist doch ein wunderbares Beispiel dafür, wie topp versorgt, gepflegt und glücklich das aussehen kann.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!