Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?

  • Wer kann das besser beurteilen als der Halter?

    Wenn das so wäre, gäbe es ja keine Tiermessiehaushalte. Es gelten schon objektive Maßstäbe, ob Hunde gut gehalten werden.

    Aber das kann genauso auf Einzelhundhalter zutreffen, dass sie nicht erkennen, dass sie den Bedürfnissen des Tieres nicht (mehr) gerecht werden. Ist meines Erachtens keine Frage des Anzahl der Hunde, ob man ein realistisches Selbstbild entwickelt. Und was sicher stimmt: Dass eine Konstellation nicht den eigenen Vorstellungen entspricht oder dass man selbst eine bestimmte Anzahl Hunden nicht schaffen würde, das ist natürlich kein Maßstab.

  • Wer kann das besser beurteilen als der Halter?

    Ich finde schon, dass man gerade von außen gespiegelt bekommen kann und das sinnvoll ist, wenn da jemand von außen einen Einblick hat. Mit Einblick meine ich nicht Vorurteile und Pauschalisierungen, sondern wirklich einen Einblick in das Leben des Menschen mit seinen Hunden.

    Beim Grooming habe ich oft genug Leute kennengelernt, die ihre Hunde lieben und wo die Hunde trotzdem teilweise arg verwahrlost bis hin zu medizinisch behandlungsbedürftig waren. Die hatten da gar keine Rückmeldung dazu. Und selbst wenn es diese Rückmeldung gab, haben die die Bedingungen trotzdem nicht geändert oder sind mal zum Arzt mit den Tieren.


    Ich nehme nicht an, dass meine Form der Haltung die beste und einzig richtige ist. Aber ich maße mir durchaus an in bestimmten Momenten zu bewerten, ob etwas einem bestimmten Hund oder einer ganzen Gruppe Hunde gut tut oder ob die Haltung insgesamt adäquat ist.

  • Da ich im Gebrauchshundesport unterwegs bin, ist eine enge Zwei-/Vierbeiner Bindung für den erfolgreichen Sport schon sehr Wichtig. Da langt es nicht, dass ich als Zweibeier nur der Napffüller bin. Zumal der Boxer ja auch ein sehr Menschenbezogener Hund ist. Von daher langt meine Zeit einfach nur für zwei Nasen.

    Ich war mit Biene über 10 Jahre lang ernsthaft in der Rettungshundearbeit aktiv, und die Bindung zu mir und die Tatsache, daß ich neben ihr noch zwei Hunde hatte, hat nie ihre Arbeit beeinträchtigt.

    Der Sport schafft doch erst eine ganze andere Basis in der Beziehung zum Hund, als man sie zum normalen Hund hat, ehal ob der Einzelhund ist oder einer von 4.

  • An alle, die es interessiert oder die andere Fragen haben - ich freue mich auf den Austausch!

    ich bin immer dann skeptisch, wenn Halter keine Grenzen kennen, immer wieder mal "nur noch den einen" aufnehmen, vielleicht gar nicht mehr wahrnehmen, daß sie eben nicht mehr allen Hunden gerecht werden, die Versorgung manchmal zu kurz kommt, dies oder das übersehen wird, weil es an Zeit mangelt, das Rudel doch nicht so harmonisch funktioniert wie man es meint usw.

    Hat aber sicherlich damit zu tun, daß ich bereits 2 Hunde aus Tiermessihaushalten habe.

    Die eigene Grenze zu kennen ist absolut wichtig. Gar keine Frage.

    Wollte ich auch an keiner Stelle anders darstellen oder gar behaupten, jeder sollte viele haben.


    Jeder, der mich offen fragt, wie das ist mit so vielen, der bekommt das Für und Wider. Kosten, Zeit, Sorgen, allein Spaziergänge: einen Hund vor einem Angriff oder überschwänglichen Fremdhund schützen - kann manchmal schon schwierig sein. Mach das mit 3, 4, 5... nur als ein Beispiel.

    Einer hat Flöhe = nervig.

    Alle haben Flöhe = du möchtest die Bude abfackeln und woanders neu anfangen.

    Ganz zu schweigen von Durchfall...


    Das kann und will man entweder leisten oder nicht.

    Aber ebenso wenig, wie ich Halter von "nur" einem oder "nur" zwei Hunden verurteile, möchte ich das auch mir gegenüber.

  • Schrieb ich doch. Kinder können sich selbst beschäftigen, sie können sich selbst versorgen, sie können ganz banal sagen wenn sie Schmerzen haben, sie werden mit zunehmendem Alter unabhängiger. Man kann ihnen ihnen Dinge erklären etc. Wie soll das bei ich sag mal 15 Hunden und 1 Betreuer funktionieren? Ich rede nicht von 2-3 Hunden sondern wirklich 10 plus bei 1 Person.



    Aber es kann natürlich sein, dass es diese Menschen mit einem 48 Stunden perfekt organisierten Tag gibt. Die gibt es ja grundsätzlich online. Und praktischerweise kann das dann in aller Regel niemand nachprüfen

  • Man muß nicht perfekt organisiert sein. Man darf sich nur von Eventualitäten nicht außer Tritt bringen lassen und muß ein wenig improvisieren können. Bzw einfach flexibel sein, um auf besondere Umstände eingehen zu können. :person_shrugging:


    Vielleicht sollte man das Thema sogar umformulieren dahingehend, was braucht man für Voraussetzungen, um sehr viele Hunde halten zu können, ohne daß einer leidet.....

  • Von welchem Hundehalter hier im DF gehst du jetzt aus?

    Kennst du hier persönlich einen Einzigen?

    Oder gehst du nur von dem User mit den 12 Chi-Mixen aus, wo niemand von uns weiß, wie viele Menschen dort tatsächlich im Haushalt leben?


    Eine Freundin von mir hat mit ihrer Familie zusammen immer ca. 20 Hounds.

    Alle Hunde - von Welpe bis Senior/Sportrentner sind tiptop gepflegt.

    Wenn sie von ihrem Leben mit 20 Hounds erzählt, würdest du automatisch davon ausgehen, daß sie sich alleine um alle Hunde kümmert?


    Meine Hunde können sich übrigens sehr gut selbst beschäftigen. ;)

    Und sie sind mit zunehmendem Alter immer selbständiger und verlässlicher geworden.

  • Kann man einem Hund eigentlich auch über-gerecht werden? Hunde müssen nicht verhätschelt werden als wäre die gottgleiche Wesen.

    Man wird als Mehrhundehalter sicherlich in einigen Dingen pragmatischer. Wenn man einen Einzelhund hat, kann sich die eigene mentale Welt sicherlich mehr um diesen Hund drehen, als wenn man sich um 7 kümmern muss.

    Aber deshalb hat ein Einzelhund es doch nicht besser oder führt ein artgerechteres Leben.


    Was ich als Mehrhundehalter oder Rudelhalter nicht tue, ist, mir unpassende Hunde ins Haus zu holen. Die Kunst liegt nicht darin, gottesgleich jeden Hund passend trainieren und erziehen zu können, sondern darin, die passenden Hunde auszusuchen und die Haltung dementsprechend zu gestalten. Dann findet die Erziehungs- und Ausbildungsarbeit auch in einem angemessenen Rahmen statt.

  • Schrieb ich doch. Kinder können sich selbst beschäftigen, sie können sich selbst versorgen, sie können ganz banal sagen wenn sie Schmerzen haben, sie werden mit zunehmendem Alter unabhängiger. Man kann ihnen ihnen Dinge erklären etc. Wie soll das bei ich sag mal 15 Hunden und 1 Betreuer funktionieren? Ich rede nicht von 2-3 Hunden sondern wirklich 10 plus bei 1 Person.

    Ist eigentlich völlig OT, aber ich kenne durchaus an die 10-Kinder-Situationen aus meiner Kindheit/Jugend Zuhause. Sehr unterschiedliche und teils leider auch traumatisierte, meist aber eher recht grenzenlose, wenn sie bei uns aufschlugen (die neuen, nicht die vorhandenen). Und eher nicht sich selbst versorgend. Geht. Wenn man der Mensch dafür ist. Würde ich mir selbst im Leben nicht zutrauen!!! Muss man der Mensch für sein und ein eingespieltes Sozialgefüge für haben. (Wie bei Hunden auch)
    Mal eine Frage: hast du Erfahrung mit sehr vielen Geschwistern/eigenen Kindern? Und klar, werden Kinder irgendwann nach vielen Jahren erwachsen. Ungefähr das Alter, in dem der Hund tot ist.
    Ich verstehe immer noch nicht, warum du darüber argumentierst?

  • Nur ein kleines Beispiel unserer letzten Wochen. Wohlgemerkt mit nur 5 Hunden.


    Hund 1 konnte wegen Krankheit nicht mehr mit Gassi

    Hund 2 will mit schafft aber keine großen Runden mehr

    Hunde 3,4,5 sind damit aber unterfordert

    Also wurden aus 2 Gassigängen 6


    Hund 2 bekommt Wassertabletten und muss deshalb tagsüber regelmäßig raus

    Hund 1 bekam 3x Tabletten


    Hunde 1 und 2 mussten aus Krankheitsgründen getrennt gefüttert werden. Da sie aber unregelmäßig fressen ist das nicht zur Hauptzeit sondern zwischendurch.

    Macht statt 2 Fütterungen 4


    Und das dann bei ich sag mal 15 Hunden und nur 1 Person...viel Spaß...Da bist du beschäftigt

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