Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?

  • Ich wollte nur darstellen, daß die Sichtweise und Entscheidungen auch stark von persönlichen Erfahrungen geprängt sind, und jeder muß so leben, wie er es für richtig hält und es für sich verantworten kann.

    Natürlich. Aber nur weil man selbst schlechte Erfahrungen gemacht hat, heißt das noch lange nicht, dass man es anderen absprechen sollte, mit ähnlichen Situationen anders umzugehen oder sie einfach aufgrund von anderen Umständen anders handeln zu können.
    Warnen und Risiken aufzuzeigen, gerade wenn man es selbst erlebt hat, ist gut und wichtig! Denn ja, manche denken an bestimmte Szenarien vielleicht nicht.
    Und für sich selbst daraus Konsequenzen zu ziehen, ist sicherlich sinnvoll.
    Aber nur, weil man selbst etwas schlimmes erlebt hat, darf man anderen nicht vorwerfen, ihr Leben eben nicht nach dem aller-aller-aller-schlimmsten Szenario auszurichten.
    Man muss immer den goldenen Mittelweg finden.
    Vorsorgen, vieles abwägen, Notfallpläne haben, aber eben auch einfach leben ohne permanente Angst und darauf vertrauen, dass sich im Fall der Fälle Lösungen finden lassen, weil man z.B. selbst flexibel und kreativ ist und/oder man Menschen hat, die einem im Notfall unter die Arme greifen.

    Wo hab ich hier irgendwem was vorgeworfen bitte? Oder irgendwas abgesprochen?

  • Natürlich. Aber nur weil man selbst schlechte Erfahrungen gemacht hat, heißt das noch lange nicht, dass man es anderen absprechen sollte, mit ähnlichen Situationen anders umzugehen oder sie einfach aufgrund von anderen Umständen anders handeln zu können.
    Warnen und Risiken aufzuzeigen, gerade wenn man es selbst erlebt hat, ist gut und wichtig! Denn ja, manche denken an bestimmte Szenarien vielleicht nicht.
    Und für sich selbst daraus Konsequenzen zu ziehen, ist sicherlich sinnvoll.
    Aber nur, weil man selbst etwas schlimmes erlebt hat, darf man anderen nicht vorwerfen, ihr Leben eben nicht nach dem aller-aller-aller-schlimmsten Szenario auszurichten.
    Man muss immer den goldenen Mittelweg finden.
    Vorsorgen, vieles abwägen, Notfallpläne haben, aber eben auch einfach leben ohne permanente Angst und darauf vertrauen, dass sich im Fall der Fälle Lösungen finden lassen, weil man z.B. selbst flexibel und kreativ ist und/oder man Menschen hat, die einem im Notfall unter die Arme greifen.

    Wo hab ich hier irgendwem was vorgeworfen bitte? Oder irgendwas abgesprochen?

    Dich meinte ich damit gar nicht, hätte das vielleicht verdeutlichen sollen. :see_no_evil_monkey:

  • Das ist sicher nicht an dich gerichtet keine Sorge

    Ich bin mir ja sicher, dass deine Intentionen gut sind. :nicken:
    Wenn man selbst schwere Zeiten durchgemacht hat, will man nicht, dass andere Menschen oder Hunde das auch durchmachen müssen.
    Aber Menschen, Hunde, Lebensumstände können so unglaublich unterschiedlich sein, so vielfältig, und das Leben an sich (und gerade auch das mit vielen Hunden!) kann auch so wunderbar sein, dass es einfach schade wäre, wenn plötzlich alle Menschen immer aus Angst, dass vielleicht doch etwas unerwartetes passieren könnte, das sie mit ihren zig Vorsorgeplänen eben doch nicht abgedeckt haben (klar, kann passieren! das Leben ist so), auf all das Schöne und Gute verzichten würden.

    Und ja, dass Hunde alt und damit oft auch krank / pflegebedürftig werden, ist nicht unerwartet, aber dafür kann man ja vorsorgen, man kann Pläne entwickeln und ja, vielleicht wird man doch negativ überrascht wie heftig es sein kann, aber vielleicht eben auch nicht, und selbst wenn, dann ist es das einem vielleicht trotzdem wert und muss nicht heißen, dass die Hunde darunter zu leiden haben.
    Und das gilt für alles im Leben.

    :streichel:

  • Was mich ehrlich überrascht ist der Gegensatz zu den teilweise hyperkritischen Nachfragen bei Neunutzern, insbesondere Familien, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund zuzulegen - vor allem wenn die ins Auge gefasste Rasse nicht dem DF-Standard für Anfängerhunde entspricht.


    Bei 5+x Hunden gilt dann "hätt noch immer jot jejange" und ganz realistische Möglichkeiten, teilweise sogar sicher eintreffenden Ereignisse wie Alter+Tod werden als Schwarzmalerei und Katastrophenszenarien abgetan? Ich habe immer mehr das Gefühl hier was einfach nicht zu verstehen.

  • Bei 5+x Hunden gilt dann "hätt noch immer jot jejange" und ganz realistische Möglichkeiten, teilweise sogar sicher eintreffenden Ereignisse wie Alter+Tod werden als Schwarzmalerei und Katastrophenszenarien abgetan?

    Wofür plädierst du?

    Keine Hunde halten? Keine Kinder bekommen? Keine Partnerschaft, um sich und der Person den Schmerz von Trennung, Krankheit oder Tod zu ersparen?

    Keine Zucht? Kein Schlittenhundesport?


    Gut funktionierende Notfallpläne sind etwas völlig anderes als sich darauf zu verlassen, dass es schon gutgehen wird.


    Ich habe immer eine Patientenverfügung im Rucksack. Die entscheidungsberechtigte Person, die zu informieren wäre, weiß auch, was mit den Hunden zu tun ist. Das wäre auch nicht anders, wenn es 10 Hunde wären....


    Ich sehe Vielhundehaltung durchaus nicht rosarot und einfach unkritisch. Dazu habe ich mich zu lange im Tierschutz engagiert und zu viele Wohnungsräumungen miterlebt und z.T. mitgemacht. Das heißt aber auch nicht, dass jeder Mensch mit vielen Hunden ein Animal Hoarder ist... oder jemand, der sich einfach keine Gedanken macht.

  • Was mich ehrlich überrascht ist der Gegensatz zu den teilweise hyperkritischen Nachfragen bei Neunutzern, insbesondere Familien, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund zuzulegen - vor allem wenn die ins Auge gefasste Rasse nicht dem DF-Standard für Anfängerhunde entspricht.


    Bei 5+x Hunden gilt dann "hätt noch immer jot jejange" und ganz realistische Möglichkeiten, teilweise sogar sicher eintreffenden Ereignisse wie Alter+Tod werden als Schwarzmalerei und Katastrophenszenarien abgetan? Ich habe immer mehr das Gefühl hier was einfach nicht zu verstehen.

    Also ich persönlich gehöre nicht zu den Menschen, die in solchen Threads hyperkritisch nachfragen.

    Was vielleicht der Unterschied zwischen den beiden Szenarien sein KÖNNTE, ist, dass z.B. Familien mit Kindern, die den ersten Hund holen und dafür eine tendenziell weniger geeignete Rasse im Auge haben, mit dem Thema "Hund" an sich noch nicht viel Erfahrung haben und bei Familien mit Kindern hinzukommt, dass wenn da was schief geht (z.B. Hund zwickt), dann der Hund schneller gehen muss als bei einer Familie ohne Kinder (oder manche machen sich vielleicht Sorgen, dass die Kinder die treibende Kraft bei der Idee sein könnten).
    Menschen mit mehreren/vielen Hunden leben aber idR schon viele Jahre in dieser Konstellation, haben schon einiges an Herausforderungen und Überraschungen überstanden und wie man hier gesehen hat oft auch genug Backup-Pläne.
    Das haben Neulinge oft nicht.
    Mir geht es auch nicht darum zu sagen, dass jeder mit der Vielhundehaltung super klar kommt. Oder dass man keine kritischen Fragen stellen darf.
    Was ich schade finde, ist, wenn es so dargestellt wird, als wäre man grundsätzlich verantwortungslos oder wisse einfach nicht, was da noch auf einen zukommt, nur, weil man nicht davon ausgeht, dass Vielhundehaltung automatisch irgendwann in der Katastrophe endet.

  • Ich hab irgendwie eine andere Definition für Vielhundehaltung... hier wird ja von 10+x ausgegangen. Aber für mich persönlich fängt das schon ab vier Hunden an. Zwei, oder drei Hunde sind für mich Mehrhunde. Aber gut, Definitionssache.

    ICH gehöre jedenfalls nicht zu den Vielhundehaltern, soviel ist klar. Dennoch hab ich, ähnlich wie Lucy_Lou mal beobachtet die letzten Tage.

    Kuscheln läuft hier eigentlich nie ab, wenn dann zufälliger Körperkontakt, der für beide ok ist. Die Hosen hat meist Emil an, gelegentlich weicht er aber auch mal, wenn Luci irgendwas will. Ich empfinde das als recht harmonisch. Emil ist ein Kontroletti, Luci mag es, wenn er nicht so viel entscheiden muss, passt also. Diskutieren tut Lucifer eher mit seinen Menschen :roll: .

    Lange dachte ich auch einfach, Emil wäre als Einzelhund am glücklichsten. Aber ich glaube das stimmt so nicht mehr. Ich war jetzt längere Zeit mit beiden Jungs unterwegs, gestern nur mit Emil, weil mein Mann mit Luci ins Auslaufgebiet gegangen ist. Und was macht Emil? Wenig.... Er wirkte tatsächlich ein bisschen gelangweilt. Mr Erwartungshaltung bekommt beim Gassi kein Training, oder Suchspiele, oder weiß der Geier, weil er sich hochfährt und dann bei jedem Gassi wieder hibbelt. Führte über die Jahre dazu, dass er beim Gassi halt sein Ding macht und mit den anderen Hunden, die ja immer da waren, interagiert hat. Jetzt mit mir allein Gassi findet er offensichtlich eher öde.

    Luci dagegen wird alleine etwas unsicherer, ist aber ansonsten fröhlich wie immer. Gerade beim Mamahund Emil ist mir das als ziemlich neue Entwicklung aufgefallen.

    Will sagen, meine Minigruppe interagiert viel, auch ohne zu kuscheln und man profitiert definitiv vom anderen. Beide. Ich hab ja jetzt schon sehr lange mindestens zwei Hunde, oder eben mehr, die Hunde passen ihre Interaktion immer dem jeweiligen Hund an mit dem sie gerade zu tun haben und das ist schon sehr unterschiedlich. Und sehr spannend...

  • Was mich ehrlich überrascht ist der Gegensatz zu den teilweise hyperkritischen Nachfragen bei Neunutzern, insbesondere Familien, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund zuzulegen - vor allem wenn die ins Auge gefasste Rasse nicht dem DF-Standard für Anfängerhunde entspricht.


    Bei 5+x Hunden gilt dann "hätt noch immer jot jejange" und ganz realistische Möglichkeiten, teilweise sogar sicher eintreffenden Ereignisse wie Alter+Tod werden als Schwarzmalerei und Katastrophenszenarien abgetan? Ich habe immer mehr das Gefühl hier was einfach nicht zu verstehen.

    Niemand tut das ab. Wir sind nur schon alle erwachsene Menschen und ganz alleine drauf gekommen, das das Leben nicht eine durchgängige rosa Zuckerwatteflauschewolke ist.

    Und es braucht nicht wieder und wieder und wieder und wieder irgendwelche Schwarzseher, die nahezu darauf hoffen, das anderen Leuten mindestens etwas ebenso schlimmes passiert wie einem selbst, damit man sagen kann "sieeeeeehste, hab ich doch gleich gesagt, schaffste nicht!".

    Und ja, genau den Eindruck erweckt der ein oder andere (nicht du!) hier.

    Ich für meinen Teil weiß, das es hart werden wird. Das ich eines Tages, vielleicht sogar schon dieses Jahr, hier mit mehreren alten, pflegebedürftigen Hunden sitzen werde.

    Ich hab in meinem Leben genug erlebt, das mir bewusst ist, das morgen vielleicht schon mein behütetes, gesundes Leben vorbei ist und ich meine Hunde nicht mehr halten kann.

    Ich brauche niemanden, der mich nicht einmal ansatzweise kennt und der mir trotzdem erzählt, was ich schaffen kann oder nicht.

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