Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?
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Aber sind Grenzen nicht auch immer abhängig von der individuellen Situation? Wer kann das besser beurteilen als der Halter?
Denn meine Haltung entspricht vlt nicht dem, was andere sich vorstellen. Wer entscheidet, was noch ok ist (mal ab von Fällen offensichtlicher Vernachlässigung oder Quälerei!!)? Die Hunde werden ja eher kein Interview geben....
deswegen schrieb ich ja
ich bin immer dann skeptisch, wenn Halter keine Grenzen kennen, immer wieder mal "nur noch den einen" aufnehmen,
mir ist das erst mal wurscht, wieviel Hunde jemand hat.
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Die Frage ist halt auch immer, welche Ansprüche habe ich selbst an mich als Hundehalter, welchen Standard setze ich an.
Hier ist einfach bei dem was ich als gute Haltungsbedingungen für meinen Typ Hund empfinde, bei drei absolut Schluss. Dass ist die Zahl, bei der ich meine eigenen Ansprüche erfüllen kann, wenn jeder Hund komplett andere Bedürfnisse an Ernährung und Auslastung hat, als der Rest und nicht alle im Alltag in einem Rutsch abgefrüstückt werden können.
Und nein, andere Futterbedürfnisse sind eben nicht mit "Futter aus einem anderen Sack schaufeln" getan. Im Fall von Ekko hat das zB bedeutet, regelmäßig zu kochen und zu portionieren. Ist bei Spezialdiät halt einfach ein anderer Aufwand. Plus regelmäßig zum TA, zur Physio und und und...
Hinzu kommt, dass ich ein Leben neben meinen Hunden habe und einmal die Woche dreißig Minuten mit jedem ein bisserl Extrazeit verbringen, nicht als individuelle Auslastung ansehe.
Gut erinnere ich mich noch an die Zeit, als Cardassia ihre beiden TPLOs hatte. Termine über Termine, mit jedem Hund getrennt Gassi gehen, damit jeder auf seine Bedürfnisse kam, plus die Einschränkungen durch Corona... ja, war extrem, aber damals schlicht Alltag und da ist die Grenze für mich einfach erreicht.
Mag sein, dass andere Hundehalter andere Ansprüche an sich stellen, mehr Zeit ihres Lebens ausschließlich für die Hunde reservieren, sich mehr auf Hilfe anderer verlassen (können) oder das Ganze einfach per se anders bewerten und andere Prioritäten in allen Bereichen stellen. Drei ist hier das höchste der Gefühle und doch, ich bleibe sekptisch, wenn mir jemand mit sechs Hunden oder mehr immer erzählt, dass das alles ganz easy peasy in allen Situationen abläuft, dafür hab ich einfach schon zu viel erlebt. Von in Boxen gestapelten Hunden, bis über "Hund drei bis sieben sind dann halt mal 16 Stunden allein, wenn man mit Hund eins und zwei irgendwas unternimmt und sch*** dann halt in den Keller", bis hin zu, dass man halt mal zwei, drei Tage vergisst, einzelne Hunde zu füttern, weil man den Überblick verloren hat, wer was in den Napf kriegt und wer schon alles beim Training gekriegt hat.
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Kann ich gerne. Tut aber nix zur Sache. Auch beim Halter von 10 Dackeln oder Bolonkas hat der Tag nur 24 Stunden, er muss irgendwann mal schlafen, essen, Geld hat er vermutlich auch nicht im Schrank gestapelt etc.
Mein Tag hat auch nur 24 Stunden, wie du nun zum zigsten Mal betonst.
Und die nutze ich so, wie es für die Hunde und Menschen in meinem Leben passt.
Ich hab keinen Arbeitsweg, es sei denn, du zählst die Schritte zu meinem Rechner.
Ich gehe nicht bzw. kaum einkaufen, ich lasse liefern.
Ich koche nicht jeden Tag, ich betreibe Meal Prep. Ja, auch für die Hunde.
Drinnen und draußen baue ich so weit möglich ganzjährig an und spare damit Geld, während ich bei der Gartenarbeit den Kopf frei bekomme.
Der Garten beinhaltet einen Parcours für die Hunde und einen Pool für die Hunde.
Medikamente gibt es hier mehrfach täglich.
Hobbys: Habe ich größtenteils mit den Hunden.
Urlaub mache ich nicht im Sinne von Verreisen.
Betreuung, falls nötig, dafür habe ich ein Netzwerk mit anderen Hundehaltern, deren Hunde ich ebenfalls aufnehme, falls nötig.
Hund kann nicht weit laufen? Kein Ding, hol ich den Buggy raus.
Mein Leben ist absolut freiwillig und gezielt darauf abgestimmt, viele Hunde halten zu können und ihnen gerecht zu werden.
Das muss man nicht machen, nicht wollen und auch nicht können. Jeder hat seine Grenzen und seine Prioritäten.
Warum man aber pauschal so tun muss, als wäre es unmöglich, verstehe ich nicht.
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Hast du 10/15/20 Hunde?
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welche Ansprüche habe ich selbst an mich als Hundehalter
Oder, was kann und will man leisten und womit ist man glücklich. Ich habe sehr hohe Ansprüche an mich als Hundehalter, tatsächlich!
Dass das auch ein Zeitfaktor ist, gerade wenn man alleine für die Hunde da ist und einer davon krank etc, sie brauchen unterschiedliche Auslastung, völlig klar! Und das man Plan B und C für Notfälle braucht, eh.
Aber das ist mir schon wieder zu pauschalisiert, zu sehr, weil man es sich für sich selbst nicht vorstellen kann. Womit ich nicht sagen will, dass es das nicht gibt. Gibt in meinem Umfeld allerdings auch diverse Einzelhunde, die für mein Empfinden unterste Schublade gehalten werden, scheint mir kein Mehrhunde-Ding zu sein, wer so etwas macht...:
Von in Boxen gestapelten Hunden, bis über "Hund drei bis sieben sind dann halt mal 16 Stunden allein, wenn man mit Hund eins und zwei irgendwas unternimmt und sch*** dann halt in den Keller",
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Die Frage ist eigentlich ab welchem Mensch/Hund Schlüssel redet man von "Vielhund"?
Ich zumindest nicht bei ich sag mal 3 Personen und 5 Hunden. Da hat im Prinzip jeder nur 1.5 Hunde. Bei uns z.b. Ich hab 2, meine Eltern haben 2. 4 Hunde im Haus aber eigentlich 2x2.
Vielhund ist in meiner persönlichen Definition 1 Mensch mit etwa 10+ Hunden
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Es ist bei mehreren Hunden aber weitaus verbreiteter mEn.
Grade wenn sie willkürlich zusammen gewürfelt werden, es zu wenig Platz gibt adäquat zu trennen und die Leute halt sagen egal , solche Haltung passt schon. Kriegen ja trotzdem ihre Einzelzeit. 5-10 min Training. Aber ist ja dann "Qualität vor Quantität" .
Dann könnt ich hier auch noch 10 Hunde reinpacken.
Da sowas aber nicht mein Anspruch an Hundehaltung ist halt nicht.
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Ich denke, ab einer gewissen Anzahl Hunde (mit einem Vollzeitjob) muss dann halt wirklich jede Art von freier Zeit den Hunden gewidmet werden - Was ja auch kein Problem ist, wenn man damit zufrieden ist. Mein dritter Hund war ungeplant und unvernünftig, damals konnte ich aber noch nicht ahnen, wie sich meine berufliche Situation verändert - Jetzt müssen/mussten halt meine anderen Hobbies sehr darunter leiden, dass es noch Hund Nr. 3 gibt, der auch Zeit braucht. Mehr Hunden könnte ich aber tatsächlich nicht dauerhaft gerecht werden, selbst wenn sich meine Arbeitszeit wieder reduziert.
Mit meinen Hunden kann ich nun auch gut gemeinsam Gassi gehen und ich habe einen großen Garten, zwei betreiben auch den gleichen Sport und sie brauchen recht wenig Pflege (Ich wasche und trockne alle 3 in 5 Minuten und "muss" das auch nicht regelmäßig machen) und sie haben trotz Altersunterschied auch noch den ziemlich gleichen Bewegungsdrang, was die Sache nun doch vereinfacht. Dauerhaft möchte ich aber keine drei Hunde mehr haben.
Ich habe auch nicht das Glück, dass ich nach Dienstschluss immer frei habe - Mit Pech komme ich nach Hause, trink meinen Tee, will was mit den Hunden machen und dann läutet das Telefon und ich muss wieder in die Arbeit und die Hunde haben "Pech" gehabt, denn wenn ich zurück komme ist es zu dunkel für eine Waldrunde mit Freilauf. Jegliche Art von Hundesport, bei der es eine fixe Anwesenheit an Tag X um Zeit Y erforderlich ist, ist bei meiner Jobsituation für einen Hund schwierig, bei 3 utopisch - Gottseidank hab ich aber bewusst keine "Fachidioten", die das nicht "brauchen".
Ich mag meine Hunde sehr, sie sind sicher eines meiner liebsten "Hobbies" und ich verbringe gern viel Zeit mit ihnen, aber ich habe auch Interessen ohne Hundebeteiligung, weswegen 3 Hunde die absolute Obergrenze ist.
Und klar, manche Sachen sind einfacher, wenn man keinen Einzelhund hat - Ein Welpe schaut sich viel ab, die Hunde beschäftigen sich im Idealfall miteinander, man ist nicht drauf angewiesen, dass man regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden hat, alleine bleiben ist nicht so schlimm, weil ja noch ein oder mehrere Sozialpartner da sind - Trotzdem ersetzt das nicht die Interaktion mit der Bezugsperson.
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Es ist bei mehreren Hunden aber weitaus verbreiteter mEn.
Sicher? Normalerweise ist man dafür doch eher per se sehr Hundemensch. In meinem Umfeld erlebe ich das bei Weitem mehr bei Einzelhundehaltern. Oder vielleicht fällt es da nicht so auf?
Zumindest die Mehrhundehalter, die ich kenne (ja, ist eher Verein oder Sport) scheinen mir eher die engagierteren Halter zu sein. Ok, das ist blöd formuliert, andersrum: die Hunde, mit denen ungefähr nichts gemacht wird, sind in meinem Umfeld nicht die Mehrhunde-Haushalte. -
Aber sind Grenzen nicht auch immer abhängig von der individuellen Situation?
Jein.
Es hat seinen Grund, wieso es bei gewerblichen Einrichtungen und Tierheimen einen Betreuungsschlüssel gibt, der sicherstellen soll, dass zumindest die Basisanforderungen an Versorgung und Ansprache gewährleistet sind.
Natürlich ist es eine individuelle Frage, ob eine Einzelperson jetzt, drei, vier oder fünf Hunden gerecht werden kann, nochmal abhänging davon, ob wir hier jetzt von Maltesern, Malis, Kangalen oder Kurzhaarcollies sprechen. Aber je näher man der Vollasulastung des Betreuungsschlüssel kommt, desto ehrlicher muss man einfach sagen, dass die Flexibilität für die individuelle Betreuung einfach abnimmt.
Ja, es ist nochmal was anderes, ob ein Haushalt mit vier beteiligten Erwachsenen eine Jagdmeute mit 20 Hounds betreuen oder ob eine Einzelperson sieben Königspudel hat. Aber je näher man der 1:10 Relation des Schlüssels kommt, desto kritischer sehe ich es einfach und in über 20 Jahre als Hundehalter habe ich da nur sehr wenige Beispiele erlebt, die mich vom Gegenteil überzeugen konnten. Aber da war die Hundehaltung dann durchgetaktet, wie ein zweiter Beruf. Nix mit sechs Hunden plus halt so nebenbei dabei und alles super.
Kurz: Für mich persönlich gibt es defintiv eine absolute Grenze pro Person, an der auch die individuelle Situation nix mehr ändern kann.
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