Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?
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Gutes Jahr später gab's einen Gossiwurf, mit 1(!) Schwarzen Welpen. Ich wollte eigentlich gar nicht, Züchterin war aber felsenfest davon überzeugt, dass es meine sei. Also zog Hazeli ein.
=5....
OT, aber:
was ist ein Gossi?
Ich kann Vielhundhalter in 2 Bereichen verstehen:
- Arbeitstiere, wo es meist Auszubildende, Arbeiter und Rentner in der Gruppe gibt
- Tierschützer, wo man einfach hilft, was die Kapazitäten sinnvoll hergeben
Ich verstehe weder Züchter, die 7 Zuchthunde brauchen (die Zeit der Welpen zähle ich gerade nicht in die Anzahl der Hunde) und ich verstehe auch nicht, warum man vom Züchter so viele Hobbyhunde ohne Zweck braucht. Ich akzeptiere aber den Gedanken "wenn ichs kann und will, dann mache ich das eben".
Klingt vielleicht doof, aber Hunde kosten ja nicht nur Geld oder Zeit, sondern auch "Leben". Im Zuge der Massentierhaltung ist das einfach auch ein Aspekt, den ich da im Hinterkopf habe. Haustiere sind ein Großteil der Fleischverbraucher in unseren Ländern. Also um 2 Ecken gedacht, ist es dann auch nicht nur "meine Sache". Aber das nur am Rand und ich weiß, dass das Thema auch nicht jeder so sehen wird. Fiel mir nur gerade dazu noch auf.
Als Privathalter gibt's ja genug Grunde, die von den Leuten bereits genannt wurden:
man mag ein großes Rudel, es gibt eine Verpaarung, die man nicht verpassen möchte, man hat nur eine limitierte Lebenszeit um all die Hunde zu halten, die man haben möchte und selbst wenn es so etwas wäre wie "ein Hund für jeden Sofaplatz" - solange es den Hunden gut geht, Warum nicht?
Züchter brauchen oft sehr wohl mehrere Zuchthündinnen, wenn sie "etwas bewirken" wollen in ihrer Rasse. Rentnerinnen, mehrere aktive Zuchthündinnen, die nächste Generation, Rüden.... da kommt schnell was zusammen.
Und idR werden die Nutztiere nicht extra für die Hunde geschlachtet, sondern man verwendet die vielen Fleischstücke, die zumindest wir Europäer idR nicht essen wollen.
Würde sich finanziell kaum lohnen, nur für die Futtermittelindustrie (Hauptfutter) zu produzieren.stimmt, das ist mal ein Punkt an den ich selber auch noch gar nicht gedacht habe.
Meine Hunde (hab aber nur 2) bekommen recht viel vegetarisch oder mit Insekten statt Fleisch, aber da sträuben sich auch viele Gegen und ich denke für große Hunde ist es auch entsprechend teuer (weshalb man mit vielen großen Hunden wohl dann auch eher drauf verzichtet so zu füttern)Bei (manchen?) Insekten soll die Zusammensetzung der Aminosäuren für Hunde nicht so gut sein, habe ich mal gelesen.
Hab gerade aber die Quelle nicht zur Hand, lasse mich (edit: Satz war iwie halb weg) da auch gerne berichtigen.Das hat zwar mit dem eigentlichen Thema nicht mehr viel zu tun. Ich wollte es trotzdem nochmal zeigen. Nicht um mich zu rechtfertigen … Aber vielleicht denkt der ein oder andere mal drüber nach, was man hier wem vorwirft … Stockholm Syndrom!!! In der Anonymität des Internets fällt sowas scheinbar recht leicht. Schade eigentlich, weil so sachliche Diskussionen schlecht möglich sind.
Ich glaube, das liegt an verschiedenen Dingen.
Grundsätzlich ist die Kommunikation übers Internet immer etwas fehlerbehaftet.
Vielleicht hast du dich auch etwas unglücklich ausgedrückt. Und "ich begrenze die Interaktion meiner Hunde, damit sie besser mit mir arbeiten" klingt halt ... unschön.
Muss nicht heißen, dass deine Hunde unglücklich sind oder die Haltung schlecht!
Aber das beschwört vor den Augen mancher Menschen sicher andere Bilder, als wenn man schreibt "Ich muss die Interaktion meiner Hunde begrenzen, weil einer älter ist und der andere sich schlecht selbst runterregulieren kann".
Ich find's mutig, wenn man so ehrlich ist (dass du deine Hunde für dich hast - ist ehrlich und wohl bei den meisten so).
Wenn man aber keinen Gegenwind will bei so kontroversen Statements, ist es gut, direkt so viele Informationen wie möglich zu geben.
Menschen können nur das lesen / bewerten, was man schreibt und ja, leider sind viele schnell dazu bereit zu verurteilen, oder befürchten aufgrund schlechter Erfahrungen direkt das Schlimmste. -
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Und noch ein Punkt. Ich limitiere nicht, damit die Hunde dann motiviert mitarbeiten. Das habe ich so nie geschrieben.
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Weil ich meine Hunde egoistisch wie ich bin für mich gekauft habe. Die beiden dürfen schmusen und spielen miteinander. Aber nicht ständig und sie haben sich nicht zur freien Verfügung.
Eben weil ich bei der Arbeit ausgeruhte Hunde haben will. Die sollen nicht mit der Einstellung an den Job gehen „hab keinen Bock mehr, hab ja schon den ganzen Tag getobt“.
Dass du es aus den richtigen Gründen tust, will ich nicht anzweifeln, aber deine Formulierung war unglücklich. Deswegen die unschönen Reaktionen.
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Und noch ein Punkt. Ich limitiere nicht, damit die Hunde dann motiviert mitarbeiten. Das habe ich so nie geschrieben.
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Weil ich meine Hunde egoistisch wie ich bin für mich gekauft habe. Die beiden dürfen schmusen und spielen miteinander. Aber nicht ständig und sie haben sich nicht zur freien Verfügung.
Eben weil ich bei der Arbeit ausgeruhte Hunde haben will. Die sollen nicht mit der Einstellung an den Job gehen „hab keinen Bock mehr, hab ja schon den ganzen Tag getobt“.
Dass du es aus den richtigen Gründen tust, will ich nicht anzweifeln, aber deine Formulierung war unglücklich. Deswegen die unschönen Reaktionen.
Ich hab extra ausgeruht für die Arbeit geschrieben.
Aber ist jetzt auch egal. Ich wollte nur mal anmerken, dass der Vergleich mit dem Stockholm Syndrom nun wirklich weit her geholt ist.
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Und idR werden die Nutztiere nicht extra für die Hunde geschlachtet
Wo kommt eigentlich dieses hartnäckige Gerücht her? Die Futtermittelindustrie kauft die Rohstoffe die gerade günstig vorhanden sind. Da gibt es keinerlei Beschränkungen auf nur "Abfall".
Und auch die ominösen Schlachtabfälle, die gibt es sicher, aber das ist so wenig da ernährt man keinen Hund von. Das Meiste kommt in Wurst und wenn man nicht mehr sieht, was es ist, isst es auch der Europäer.
Zumindest meine Hunde fressen ganz definitiv Fleisch, für das extra für sie geschlachtet wurde. Sei es direkt das alte Huhn, die könnte man auch rupfen und als Suppenhuhn verwerten, die überzählige Gans, weil ich mich nicht über viel Arbeit zu schlechten Preisen ärgere und selbst beim Rind, die Abschnitte für die Hunde sind mit geschlossenen Augen hergestellt und jeder Metzger würde schimpfen, wenn er sieht, wie wir zerteilen.
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Aber wir haben doch die Hunde alle, weil wir egoistisch sind und welche haben wollen.
Und wenn ich für mich mit meinen Hunden sehr viel einzeln arbeiten will, dann suche ich mir eben einen Hund, der das auch mag.
Und wenn ich für diese Arbeit einen ausgeruhten Hund möchte, dann achte ich auf die Ruhe.
Sicher ist das alles ein Stück weit Egoismus.
Was nicht heißt, dass wenn der Hund dieses Leben nicht will, dass ich dann auf Biegen und Brechen drauf bestehe.
Ich lese ja schon ne Weile bei dem Thema mit und muss jetzt mal gestehen, dass ich Wonder da ein wenig verstehen kann. Aus dem Grund gibt es hier auch noch keinen 2. Hund, vielleicht gibt es den nie. Ich finde es halt wirklich schön wie intensiv unsere Bindung ist und hätte auch ein wenig Sorge, dass sich das bei einem zweiten (oder mehreren) Hund(en) ändert, weil sie natürlich mehr untereinander kommunizieren, was auch toll ist, keine Frage.
Also ich zumindest habe Hunde, weil ich die Interaktion mit ihnen mag, aus rein egoistischen Gründen, nicht eben, weil ich die innerartliche Kommunikation mag, auch wenn ich die immer spannend finde.
Eros wäre auch gar kein Hund für einen Vielhundehaushalt. Der findet zu viel Gewusel und Bewegung nicht gut und zieht sich dann immer zurück.
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Aber wir haben doch die Hunde alle, weil wir egoistisch sind und welche haben wollen.
Und wenn ich für mich mit meinen Hunden sehr viel einzeln arbeiten will, dann suche ich mir eben einen Hund, der das auch mag.
Und wenn ich für diese Arbeit einen ausgeruhten Hund möchte, dann achte ich auf die Ruhe.
Sicher ist das alles ein Stück weit Egoismus.
Was nicht heißt, dass wenn der Hund dieses Leben nicht will, dass ich dann auf Biegen und Brechen drauf bestehe.
Ich lese ja schon ne Weile bei dem Thema mit und muss jetzt mal gestehen, dass ich Wonder da ein wenig verstehen kann. Aus dem Grund gibt es hier auch noch keinen 2. Hund, vielleicht gibt es den nie. Ich finde es halt wirklich schön wie intensiv unsere Bindung ist und hätte auch ein wenig Sorge, dass sich das bei einem zweiten (oder mehreren) Hund(en) ändert, weil sie natürlich mehr untereinander kommunizieren, was auch toll ist, keine Frage.
Also ich zumindest habe Hunde, weil ich die Interaktion mit ihnen mag, aus rein egoistischen Gründen, nicht eben, weil ich die innerartliche Kommunikation mag, auch wenn ich die immer spannend finde.
Eros wäre auch gar kein Hund für einen Vielhundehaushalt. Der findet zu viel Gewusel und Bewegung nicht gut und zieht sich dann immer zurück.
Kann aber auch genau das Gegenteil sein….natürlich kommunizieren Kasper und Yoshi viel, sie zocken auch miteinander, aber die erste Ansprechpartnerin bin ich. Kasper ist z.B. verkuschelter geworden. Vorher war er nicht sooo für Körperkontakt. Heute lege ich mich auf die Couch und er liegt sofort bei mir. Draußen ist er total aufmerksam geworden. Holt sich sehr häufig meine Meinung ein und macht dann erst. Yoshi will zocken….er fragt mich…bringt mir sein Spielie. Habe ich keine Zeit/Lust, erst dann geht er zu Kasper und fragt bei ihm nach….ich kann für uns sagen, hier haben alle durch den zweiten Hund profitiert….wie allerdings das Gefüge sich ändern würde, bei Nr. 3 und 4, das möchte ich für mich gar nicht ausprobieren
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Nur weils grade zufällig zum Thema Bindung und Quality Time mit dem Hund passt. Ein Bild von gestern von Balva und mir. Auch in einem Vielhunde-Haushalt kann man eine genau so enge Bindung zu einem Hund haben. Und das, obwohl Balva erst seit Ende Oktober hier ist.
Bei Chihiro habe ich übrigens nie einen Unterschied in der Konzentration oder Arbeitsmotivation festgestellt. Sie war ja mein erster Hund und 1 1/2 Jahre lang auch mein einziger.
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Ich lese ja schon ne Weile bei dem Thema mit und muss jetzt mal gestehen, dass ich Wonder da ein wenig verstehen kann. Aus dem Grund gibt es hier auch noch keinen 2. Hund, vielleicht gibt es den nie. Ich finde es halt wirklich schön wie intensiv unsere Bindung ist und hätte auch ein wenig Sorge, dass sich das bei einem zweiten (oder mehreren) Hund(en) ändert, weil sie natürlich mehr untereinander kommunizieren, was auch toll ist, keine Frage.
Also ich zumindest habe Hunde, weil ich die Interaktion mit ihnen mag, aus rein egoistischen Gründen, nicht eben, weil ich die innerartliche Kommunikation mag, auch wenn ich die immer spannend finde.
Eros wäre auch gar kein Hund für einen Vielhundehaushalt. Der findet zu viel Gewusel und Bewegung nicht gut und zieht sich dann immer zurück.
Kann aber auch genau das Gegenteil sein….natürlich kommunizieren Kasper und Yoshi viel, sie zocken auch miteinander, aber die erste Ansprechpartnerin bin ich. Kasper ist z.B. verkuschelter geworden. Vorher war er nicht sooo für Körperkontakt. Heute lege ich mich auf die Couch und er liegt sofort bei mir. Draußen ist er total aufmerksam geworden. Holt sich sehr häufig meine Meinung ein und macht dann erst. Yoshi will zocken….er fragt mich…bringt mir sein Spielie. Habe ich keine Zeit/Lust, erst dann geht er zu Kasper und fragt bei ihm nach….ich kann für uns sagen, hier haben alle durch den zweiten Hund profitiert….wie allerdings das Gefüge sich ändern würde, bei Nr. 3 und 4, das möchte ich für mich gar nicht ausprobieren
Das ist/wäre natürlich der Idealfall und so würde mir das auch gefallen. Aber man weiß ja leider vorher nie wie es wird. Eros ist halt schon ein extremes Muttikind 🤭 und wahrscheinlich würde sich das durch eine weiteren Hund ändern, weil ich meine Aufmerksamkeit teilen muss. Hach ja …
Schon spannend das Thema.
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Es ist wie so oft, dass beides möglich ist. Bei uns ist es nicht „schöner“ geworden durch einen zweiten Hund, sondern anders. Meine Bindung zu Balou war auch extrem eng. Richtig schön.
Seit Nell da ist, hat er sich tatsächlich ein wenig zurück gezogen, weil Nell so eine Rampensau ist und er halt ein absolutes Herzchen.
Balou kann keine Grenzen ziehen (Nell ist ein Kontrolleti, also müssen wir ständig managen), er möchte nicht kontaktliegen mit Nell (sie aber schon), er ist nicht gesund und möchte viel Ruhe haben (Nell will Action). Es ist anstrengend mit zwei sehr unterschiedlichen Hunden. Und es wäre mit zwei weiteren Hunden, die besser zu Nell passen würden, ja nicht besser sein. Balou wäre trotzdem etwas zurück gezogen und ihm würde die Ruhe fehlen, auch wenn Nell sich dann an den anderen Hunden mehr ihre Bedürfnisse befriedigen könnte.
Hätte man das schon so vorhersagen können, als wir Nell geholt haben? Eher nicht. Sie war sechs Monate alt, hat gern gespielt, Balou aber auch mit damals fünf Jahren und er war bei weitem noch nicht so krank. Sie haben ab und zu gekuschelt, es hat ein paar Mal gekracht beim Thema Ressourcen - seitdem hat Nell es verstanden.
Da er so ein Herzchen ist, bezieht er aber jede Ansprache auf sich. Auch wenn Nell ne Ansage kriegt - ja, mit „Nelli, nein!“ o.ä., fühlt er sich angesprochen.
Haben die Vielhundehalter keinen so sensiblen Hund? Sind das alles dann Charaktere, die sich gut durchsetzen können und sich gut abgrenzen können? Hat man da achtmal, x-mal so viel Glück gehabt? Oder empfinden das nicht alle als so „schlimm“ wie ich?
Unglücklich ist Balou sicherlich nicht. Aber er war schon glücklicher als Einzelhund würde ich behaupten. Dabei knallt es hier nie, sie sind harmonisch, toben ein wenig, laufen entspannt zusammen gassi und fressen in einem Raum ohne Probleme. Sie bleiben sogar schon länger zusammen allein, was die ersten 1-2 Jahre nicht ging.
Nelli wäre als Einzelhund vermutlich zuhause entspannter. Sie ist sehr reizoffen, nochmal anders als Balou, selbstbewusst und co, kriegt alles mit und kann dadurch echt schlecht abschalten.
Weil bei einem Welpen oder einem Tierschutzhund sieht man ja noch nicht so ganz, wie der mal sein wird. Nur eine Tendenz. Ob die Gruppe dann wirklich harmonisch sein wird. Finde das Thema echt spannend.
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Also ich hab ja nur drei und zwei sind noch bis heute Nachmittag bei Fuchshexchen zu Gast. Charly genießt das Singledasein, aber dem wäre auch am liebsten, wir würden das Kind und die Kater wieder abgeben.
Ich habe das jedenfalls in besagtem Vielhundehaushalt so beobachtet, dass sich da einfach Grüppchen oder Paare bilden, die ein ähnliches Energielevel haben. So werden beispielsweise die Oldies von den Jungspunden nicht genervt, weil sich immer einer findet, der mit dem aktuellen Nervzwerg interagiert. Momentan ist das glaub meine Juna.
Ich empfinde in diesem Punkt die Vielhundehaltung tatsächlich einfacher, weil die Hunde abwechselnd und angepasst an das jeweilige Energielevel miteinander interagieren können. Hier wird deswegen auch - wenn ICH die Kapazitäten dafür hab - noch ein weiterer junger Collie einziehen, damit Juna nicht immer die Spitzis nerven muss oder dem Kind noch mehr Mist beibringt… -
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