Vielhundhalter - wie wird man einem Rudel gerecht?

  • Arbeite ich jeden Hund wirds - finde ich - mit steigender Anzahl absolut nicht entspannter. Mache ich mit den Hunden aber einfach just for fun (bitte nicht abwertend verstehen, so ist es nicht gemeint!) ein bisschen was und gehe mit ihnen spazieren, dann sieht die Sache nochmal anders aus.

    Kommt auch wieder drauf an, was mit den Hunden gearbeitet wird.


    Im Schlittenhundesport empfinde ich s nicht als viel aufwändiger, ob ich jetzt 4, 6 oder 10 hab. (Der Unterschied von 1/2 zu 3/4 ist da schon stärker, weil da dann Bike/Scooter nicht mehr reicht, sondern ein Wagen her muss und da ist man dann schon eingeschränkter. Man kann nicht auf allen Wegen fahren, muss den Wagen auch irgendwie transportieren, ein guter Wagen kostet ne Stange Geld etc.)


    Im Rettungshundesport ist bei mir bei 3 definitiv die Grenze, weil da alle dauerhaft einzeln gearbeitet werden müssen.

  • Beim Begriff "Arbeiten" gehts mir nicht darum, ob der Halter sich damit auf ein Podest hebt oder nicht - und man kanns auch "Spaß haben mit dem Hund" nennen, denn das sollte es für den Hund sowieso immer sein. Und für den Menschen im besten Fall ja auch.

    Mir gehts bei der Sache schlichtweg um den Zeitaufwand. Gehe ich mit meiner Meute ausgedehnt spazieren und bespaße sie mal hier und da ein wenig, wie es gerade so passt, ist das ja ein anderer zeitlichen Aufwand pro Tag als wenn ich mehrere Hunde habe, die ich regelmäßig auf eine Prüfungsniveau trainiere/arbeite/bespaße. Das frisst einfach Zeit.


    Und bei mir ist es so: Ich arbeite mit meinen Hunden auf Prüfungsniveau, aber mir ist es wichtig, dass ich trotzdem genug Luft für lange Spaziergänge habe oder einfach mal einen Tag, an dem ich nichts weiter mache.

    Ich habe zB mal ein paar Jahre lang meine Hunde im Dummysport und im Obedience - da hatte ich aber nur zwei Hunde. Zusätzlich habe ich allerdings noch teilweise mehrmals die Woche Training in einem Verein gegeben. Und für mich hat dieser ganze sportliche Aspekt einfach wahnsinnig viel Zeit gefressen, so richtige Spaziergänge waren fast nicht mehr drin. Also habe ich - bereits bei zwei Hunden - eine Sportart aufgegeben und gebe inzwischen auch kein Training mehr.


    Wenn das Einzelne hier super geregelt bekommen mehr als fünf Hunde auf einem Prüfungsniveau zu trainieren, weil sie sich die Tage gut einteilen können und es einfach passt, dann ist das ja super. Aber das war hier im Thread jetzt nicht gerade die große Masse, eher die Ausnahmen.

    Und deswegen meine Anmerkung, dass es wohl darauf ankommt, was ich so mit meinen Hunden mache und nicht auf die reine Anzahl.


    Ich finde in dem Punkt übrigens, dass sich Kinder und Hunde nicht wirklich vergleichen lassen. Nicht, weil ich den Vergleich an sich nicht mag - ich ziehe oft Vergleiche zwischen meiner kleinen Tochter und den Hunden :D - sondern, weil Kinder vom ganzen Tagesablauf her doch was anderes sind als Hunde.

  • Ja, stimmt, das ist auf jeden Fall auch ein Punkt!

    Wenn ich mehrere Hunde zeitgleich trainieren kann, ist das natürlich nochmal was anderes als wenn jeder Einzeln dran ist.

  • Das wollte ich auch gerade schreiben. Das Zeitmanagement mit mehreren Hunden verändert sich ziemlich massiv, wenn man mehrere Hunde auf einmal "abhandeln" kann. (Da ist nicht negativ gemeint.)

  • Was definitiv so ist, dass Hunde in großen Gruppen lieber kleine Brötchen backen.

    Allein aus Selbstschutz, weil Hund nicht weiß aus welcher Richtung und von Wievielen es sonst auf den Deckel gibt.


    Den Effekt kennt man von Shelterhunden, die in der großen Gruppe noch ganz ruhig und zurück haltend waren und in der Pflegestelle mit nur 1-2 Mitbewohnern plötzlich nicht mehr.

    Oder mein Verein hatte vor ca 8 Jahren noch einen gemeinsame Freilaufphase im offenen Training, währenddessen die Besitzer nur ständig im Kreis gehen mussten, damit sich keiner verbarrikadiert. Eigentlich haarsträubend: 10-15 Hunde auf begrenztem Raum mal so eben zusammengeschmissen, aber hat immer funktioniert.

    (Macht/Braucht heut aber keiner mehr.)

    Oder bei César Milan war das auch der Standardtrick: Besitzer als Rückhalt draußen lassen, unverträglichen Hund in seine große Gruppe werfen. Die waren ganz vorsichtig und zurückhaltend.

  • Aber kann man da solche Shelter oder sowas wie bei Cesar Milan wirklich mit den Vielhunde-Haushalten vergleichen?


    Hier hat ja eigentlich jeder geschrieben, dass er ein Auge auf die Interaktion zwischen den Hunden hat - sprich: Es wird darauf geachtet, dass kein Hund gemobbt wird. Mir kommen die Hunde in Vielhundehaushalten, die gut geführt sind, eigentlich nicht so vor, als wären sie ständig vorsichtig und keiner würde sich was trauen. Eher, dass die Hunde in dieser festen Gruppe genau wissen, was sie mit mit wem machen können (ich meine jetzt nicht, wen sie mobben können, sondern schlicht wie sie mit welchem Hund aus der Gruppe agieren können).

  • Aber kann man da solche Shelter oder sowas wie bei Cesar Milan wirklich mit den Vielhunde-Haushalten vergleichen?


    Hier hat ja eigentlich jeder geschrieben, dass er ein Auge auf die Interaktion zwischen den Hunden hat - sprich: Es wird darauf geachtet, dass kein Hund gemobbt wird. Mir kommen die Hunde in Vielhundehaushalten, die gut geführt sind, eigentlich nicht so vor, als wären sie ständig vorsichtig und keiner würde sich was trauen. Eher, dass die Hunde in dieser festen Gruppe genau wissen, was sie mit mit wem machen können (ich meine jetzt nicht, wen sie mobben können, sondern schlicht wie sie mit welchem Hund aus der Gruppe agieren können).

    Ja ich hab auch das Gefühl dass sich selbst in den größten Gruppen jeder so seine Nische sucht

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