Hundeanfänger Frage zu Jagdhunden, Hütehunden

  • Hütehund ist nicht Hütehund. Mein erster eigener Hund mit 14 war ein Sheltie- ein Traum von Hund. Mit nem Cattle hätte ich es wahrscheinlich schwerer gehabt

  • Ich glaube meine Frage war nicht so gut formuliert. Ich würde mir nie einen Beagle anschaffen, weil ich ja weiß dass ich keine Jägerin bin. Aber Jagd- oder Hüteverhalten und so ist doch auch bei Mischlingen meistens vorhanden und ich kann mir schon vorstellen, auch damit im Training umzugehen. Der Hund mit dem ich manchmal ausgehe ist ein Pudel und der hat auch Jagdmotivation. Ich frage mich nur ob es da eine Tendenz gibt, bei der man sagen kann, damit kann man als Anfänger leichter umgehen. Kann auch sein dass die Frage Quatsch ist

  • Hast du die Möglichkeit, Gassigänger in einem Tierheim zu werden, um unterschiedliche Hundetypen kennen zu lernen?


    "Anfänger" ist eine Sache, mit was für einem Typ Hund man gut klar kommt, eine andere.

  • Wenn du Pudel schon kennst weißt du vielleicht ja schon was du an ihnen magst und was nicht. Darauf kann man dann ja aufbauen.

    Jagen beim Pudel (hier lebt einer) ist anders als jagen bei unserem verstorbenen Spaniel. Pudel fand ich einfacher als Spaniel.

  • Bei den Jagdhunde gibt es ganz unterschiedliche Typen. Und innerhalb von den Typen gibt es auch große Unterschiede.

    Vorsteher z.b. Ich hatte mal einen english setter und habe jetzt einen weimaraner, 2 Vorsteher, aber charakterlich wie tag und nacht (was sicherlich auch daran liegt, auf welches wild und wie der jeweilige Hund gehe soll). Ein retriever ist ein jagdhund, genauso wie ein Dackel, ein terrier, eine Bracke etc.

    Hochspezialisierte hunde als Anfänger zu halten, ohne etwas in der Richtung, für die die Rasse gezüchtet wurde zu halten, ist schwierig.

    Dazu kommt, dass ja viele Hunde (gerade aus dem ausland) nicht viel kennen.

    Das gute ist, du hast vor die Hunde vorher kennen zu lernen. Ich glaube, dur würdest es dir einfacher machen, wenn du einen Hund wählst, welcher schon recht viel kennt (insbesondere den Lebensraum stadt) und vorher ähnlich lebte wie er bei dir leben soll. Ebenso würde ich eher einen Hund wählen, welcher nicht so reizoffen ist.


    Bekannte von mir haben sich einen jungen jagdhundemischling aus dem tierschutz geholt und haben ihn auf der pflegestelle kennen gelernt. Nett ist der hund, aber sowas von reizoffen, dass es eigentlich gar nicht zu den menschen passt. Die pflegestelle selbst war auch unerfahren und nun sitzt ein toller Hund, mit dem aber gearbeitet werden muss bei Menschen die gar nicht groß mit nem Hund arbeiten wollen, frustrierend für alle.

  • Ich frage mich nur ob es da eine Tendenz gibt, bei der man sagen kann, damit kann man als Anfänger leichter umgehen.

    Jein. Ich habe durchaus den Eindruck, dass die Hunde aus dem Süden (die halt häufig nen jagdlichen Einschlag haben) im Alltag oft einfacher zu händeln sind als Hunde aus Osteuropa, die oft einen Hüti-/Schäferhund-/HSH-Einschlag haben. Einfach, weil die meist weniger ein Problem mit Menschen haben, sondern mehr mit Jagdreizen und das ist in unseren Breiten für Anfänger oft einfacher, damit umzugehen.

    Zugleich bringt dir diese Tendenz aber eher wenig, weil es schlicht auf den einzelnen Hund ankommt (Thema: kein Direktimport bitte, Hund vorher intensiv kennenlernen!). Und auch darauf, mit was für einem Typ Hund du besser kannst (also verschiedenste Hundetypen kennenlernen gehen!)

  • Nun ja….Hunde sind dazu ja auch noch Individuen….ich habe zwei Kurzhaarcollie (gehören zu den Hütehunden)…..Kasper, der ältere, hat super wenig Jagdtrieb….er läuft auch morgens und Abends in der Dunkelheit ohne Leine und um uns herum hoppeln die Karnickel….Yoshi, sein Neffe, hat schon im zarten Alter von 4 Monaten angefangen Vögel zu jagen….und zwar, wenn die fliegen….über uns fliegt ein Vogel und Yoshi rennt hinterher…..mit Training und der relativen Leichtführigkeit, die ein Collie mitbringt, haben wir das gut im Griff….aber auch innerhalb einer Rasse gibt es schon extreme Unterschiede….bei Mischlingen nochmal extremer….extremes Hüteverhalten zeigen meine beiden übrigens kaum

  • Es ist so, dass jeder Hund Jagdverhalten zeigt. Das ist das instinktive Programm zur Nahrungsbeschaffung.

    Die Frage ist wie und wie stark es sich zeigt. Ein großer Fehler, von dem die Leute gerne mal ausgehen, ist davon auszugehen, dass es sich bei Jagdverhalten um sowas wie Saft handelt. Reiner Jagdhund 100% Hetzen (denn das ist ja der Teil der meist gemeint ist) und 50% Jagdhund verdünnt sich dann auf nur noch 50% Hetzen in sich oder so ähnlich.

    Genau so funktioniert es aber eben nicht.

    Ich habe einen Vorsteher aus jagdlicher Leistungszucht und ich wage zu wetten, dass dieser Hund deutlich einfacher zu führen ist, als so ziemlich alle die im AJT Thread unterwegs sind. Warum? Weil mein Hund nicht einfach nur irgendwie stark jagt, sondern ein ganz sauberes spezifisches Verhalten zeigt und dazu verschiedene andere Eigenschaften hat die dieses Verhalten in Balance setzen und kontrollierbar machen und, und das kann ich wirklich nicht genug betonen, er da komplett sauber in Kopf ist.

    Er ist auch einfacher als ein jagdlich motivierter Pudel den ich mal kannte. Er ist aber definitiv nicht einfacher als die vielen Pudel die ich im Laufe meines Lebens kennengelernt habe die quasi keinerlei jagdliche Motivation hatten.


    Was ich damit sagen will, wenn du dir Mischlinge aus dem Tierschutz anschaust, dann hast du es immer mit diesem unvorhersehbaren Irgendwas zu tun, nicht mit den sauberen Eigenschaften eines Jagdgebrauchshundes. Das kann für dich von Vorteil sein, oder auch nicht.


    Ich sehe da zwei Wege. Entweder ein echter Begleiter von einem Züchter oder eine sehr lange, sehr mühsame Suche nach dem einen Hund der genau das ist was du suchst. Vorteil beim Tierschutzhund ist natürlich, dass er schon erwachsen ist und man zumindest in etwa sehen kann womit man es zu tun bekommt.

    Aber so oder so, was du suchst ist weder Jagdhund, noch Hütehund. Das sind eher genau die Typen die du ausschließen willst. (Aber ich denke eher noch Jagdhund als Hütehund).

  • Ich danke euch! Man hört so vieles und dann werde ich manchmal ganz verwirrt, es ist einfach so ein kolplexes Thema und ich will auf keinen Fall eine leichtsinnige Entscheidung treffen! Ich denke am Ende werde ich mich einfach auf eine lange Suche einstellen und versuchen möglichst viele Hunde kennenzulernen. Ich hoffe echt, ich finde dann einen, der zu uns passt, es kommt mir wahnsinnig schwierig vor. Da merke ich aber auch, dass es schon so viel bringt, andere Hunde zu treffen, ich glaube nämlich zu merken, dass ein Pudel eher nichts für mich wäre, auch wenn ich den absolut toll finde und liebe. Vom Züchter wäre natürlich auch möglich, ich hätte aber lieber einen erwachsenen Hund, den ich schon einschätzen kann und würde auch gerne einem Tierschutzhund ein Zuhause geben.

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