Neuer Tierarzt zu teuer??
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Aber anständig zahlen will man irgendwie auch nicht
Das hat doch niemand gesagt? Jede*r hier sieht wohl ein, dass TÄ eine von vielen sehr wichtigen Berufsgruppen sind und dass man gut genug zahlen muss, damit sie sich halten können. Und natürlich gibt es viele Kund*innen, die da knausern und "alles, aber bitte umsonst" wollen. Wie überall.
Es ist halt aber auf der anderen Seite auch Quatsch, dass TÄ prinzipiell Heilige sind und es da quasi ein Sakrileg ist, Rechnungen zu hinterfragen. Natürlich gibt es TÄ, die Kund*innen überteuerten Quatsch andrehen (Homöopathie etc, es wurde hier ja schon hinreichend genannt). Und gerade wenn man selber nicht gerade im Geld schwimmt, hinterfragt man selbstverständlich Rechnungen, die einem selber überraschend hoch vorkommen. Warum ist das hier so ein seltsames Tabu im Forum?
Doch, genau das war der Ursprung des Threads. Das der Tierarzt ja so teuer wäre, obwohl er billiger ist als der, der gleichzeitig auch schlechter ist.
Entweder bin ich mit meinem Tierarzt zufrieden, er behandelt mein Tier gut, stellt die richtige Diagnose, behandelt es dementsprechend, dann zahle ich gern gutes Geld für gute Arbeit.
Oder er ist nicht gut, versucht mir Zuckerkugeln aufzuschwatzen und erzählt mir Bullshit, dann geh ich da nie wieder hin und dann ist mir auch egal ob er billig ist oder teuer, denn dann ist jeder Cent, den er bekommt, einer zu viel.
Ich hab richtig viele schlechte Tierärzte hier in der Gegend. Durch meine Arbeit bekomme ich das erstmal so richtig mit, selbst wenn man die Kunden abzieht, die einem das blaue vom Himmel herab lügen. Da sind welche bei, die Arbeiten Quasi umsonst, keine Ahnung wovon die Leben. Und da sind einige bei, bei denen bezahlt man über JAHRE für irgendwelche Spritzen für angebliche Allergien, dabei war das Rätsels Lösung einfach, dem Hund Mal ordentlich die Ohren frei zu zupfen. Ich könnte ein Buch mit Fehldiagnosen füllen. Hunde, die doppelt operiert werden mussten, weil Eigroße Tumore vergessen wurden. Hunde, die sich nach einem BSV die Hinterbeine über den Boden wund scheuern, weil der Tierarzt "kein Fan von Rollis" ist, "die sind ja auch so teuer", und die nicht einmal eine Physio empfehlen. Hunde, die vom Tierarzt als "ist halt alt" abgestempelt wurden, und die nachdem sie "neee, die sind nicht zu lang" Krallen geschnitten wurden, auf einmal eine neue Jugend entdecken.
Vor meinem Urlaub erst... Hund eitert seit WOCHEN aus einer Wunde unterm Auge. Tierarzt findet keine Lösung (ich hab hier im df nachgefragt, vielleicht erinnert sich jemand), Besitzer sollten halt eine Salbe drauf schmieren. Ich hab dann die (vermutete) Ursache gefunden... Ein kaputter Zahn, feuerrotes Zahnfleisch. Die Besitzer sind nach dem Termin bei mir sofort zum gleichen Tierarzt, haben dort einen Termin für ZWEI WOCHEN SPÄTER zum Röntgen bekommen, aber weder Schmerzmittel, noch Antibiotika... Weil "der Hund zeigt ja keine Schmerzen". Ergebnis war, der Zahn war zerbrochen.
Anderer Kunde, anderer Tierarzt... Der Hund wurde nach der Zahnreinigung tiefschlafend mit nach Hause gegeben. Während der OP hat der Tierarzt ein Herzgeräusche festgestellt "das muss nicht weiter untersucht werden, erst wenn der Hund Probleme hat" 🫥 dann ist es übrigens schon quasi zu spät. Zahnröntgen wurde abgelehnt, weil "das macht man erst wenn man was sieht".
Vielleicht geht mir deshalb das Thema so nah.
Ich erlebe so viel Leid, verursacht durch Halter UND Tierarzt. Sollte ich je im Lotto gewinnen, ist mein Tierarzt glaub ich der erste, den ich in Gold aufwiegen lasse. Ein guter Tierarzt ist genau das. Gold wert.
Nochmal. Ist er kein guter Tierarzt, ist vollkommen egal ob er den einfachen oder hundertfachen Satz nimmt. Aber WENN er GUT ist... Dann soll er das Geld nehmen, von dem er auch GUT Leben kann.
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Entweder bin ich mit meinem Tierarzt zufrieden, er behandelt mein Tier gut, stellt die richtige Diagnose, behandelt es dementsprechend, dann zahle ich gern gutes Geld für gute Arbeit.
Bin voll d'accord. Finde das widerspricht sich aber überhaupt nicht damit, mal - bspw per Frage im Forum - gegenzuprüfen, was genau denn "gutes Geld" so ist. Vor allem, wenn sich da plötzlich etwas ändert.
Der/Die TE hat sich ja nicht geweigert, zu zahlen oder so.
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Entweder bin ich mit meinem Tierarzt zufrieden, er behandelt mein Tier gut, stellt die richtige Diagnose, behandelt es dementsprechend, dann zahle ich gern gutes Geld für gute Arbeit.
Bin voll d'accord. Finde das widerspricht sich aber überhaupt nicht damit, mal - bspw per Frage im Forum - gegenzuprüfen, was genau denn "gutes Geld" so ist. Vor allem, wenn sich da plötzlich etwas ändert.
Absolut!!! Aber der Ton macht die Musik. Und der war, gerade im ersten Originalpost, nicht gerade nett.
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Und der war, gerade im ersten Originalpost, nicht gerade nett
Fand ich auch. Ich finde aber auch, dass es irgendwie verständlich und menschlich ist, aufgebracht zu sein, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt. Dass der Beitrag abgeändert wurde, spricht ja dafür, dass der/die TE es dann auch selber eingesehen hat, nachdem wieder innere Ruhe eingekehrt war. Daher verstehe ich die große Empörung hier nicht, denn was unter dem Strich bleibt, ist jemand, der sich erkundigt hat, ob andere den Eindruck teilen, dass der TA-Besuch etwas teuer war.
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Was ist so verwerflich daran, nach einem TA-Besuch, den man als nicht optimal gelaufen empfindet, hinterher andere nach ihrer Einschätzung zu fragen?
Vielleicht sollte man dazu erwähnen, für alle, die die erste Version des Beitrags nicht mehr gelesen haben, dass die TE da einen etwas anderen Ton angeschlagen hatte, den sie rasch editiert hat (deshalb wirkt auch hasilein75 erster Beitrag etwas seltsam, da ein paar Bezugsworte aus dem Originaleingangspost entfernt wurden).
Es ist ein Unterschied, eine zweite Meinung einzuholen oder vom Leder zu ziehen und im Grunde Zustimmung für die eigene Empörung zu suchen.
Was sagst du da??? Das stimmr überhaupt nicht, ich hab nur ein paar Rechtschreibfehler verbessert. Jetzt glaub ichs aber bald
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Und zum Thema gutes Geld.
Ich habe studiert, promoviert, arbeite als Lehrerin in Südtirol.
Brutto Stundenlohn für die Präsenzstunden im Unterricht (Was höchstens die Hälfte der Arbeitszeit ausmacht) bekomme ich knapp 30 Euro.
Netto hätte ich für die 90 Euro, die hier für keine nennenswerte Behandlung von ein paar Minuten gezahlt wurden über 8 Stunden gearbeitet, also praktisch einen ganzen Arbeitstag.
Ich bin schon froh, daß ich das meiste an den Hunden selbst machen kann.
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Ein Handwerker verdient ca. 60 Euro je angefangene Stunde. Zuzüglich Anfahrtskosten.
Ja, auch, wenn er nur 20 Minuten die Heizung durchmisst und den Fehler mit ein paar Knopfdrücken beheben kann.
Bei Deiner Rechnung geht ja schon nicht auf, dass von den ~ 90 Euro aus dem Ausgangspost fast 25 Euro für Medikamente drin sind.
Und ich gehe davon aus, dass Du von dem Geld dann nicht noch ein paar Angestellte, Betriebsräume, Energiekosten bezahlen musst?
Der Tierarzt hat doch mit den 90 Euro keinen Gewinn gemacht? Das behält er doch nicht komplett für sich o.O
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Behandlung + Medikamente. Wenn ein Tierartztmitarbeiter 10 min für Annahme und Abrechnung benötigt und ein TA ein zweiter Mitarbeiter mit im Behandlungszimmer waren sind das schon 30 min Zeit vom Mitarbeiter dann noch mal 5 min für die Terminvdreinbarung. 35 min reine Menschenzeit Zimmer nach der Behandlung wider Säuber Tisch abwischen und nochmal 5 min also 40 min reine Mitarbeiterzeit… so überschlagen.
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Bei Deiner Rechnung geht ja schon nicht auf, dass von den ~ 90 Euro aus dem Ausgangspost fast 25 Euro für Medikamente drin sind.
Mir geht es nicht darum, daß der TA evtl mehr oder weniger verdient.
Sondern darum, daß ich als Normalverdiener es mir kaum leisten kann sein Kunde zu sein. Wie gesagt, die Lappalie hier würde mich einen ganzen Arbeitstag Gehalt kosten.
Selbstredend gehe ich für 0815 Geschichten zu einem Arzt, den ich mir von meinem Gehalt leisten kann.
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Ah. Ich dachte, Du wolltest Gehälter vergleichen.
Aber nach der Logik kannst Du Dir auch keine kaputte Heizung, keine Autowerkstatt, etc. leisten.
Klar ist es blöd, dass alles teurer geworden ist.
Und ob es eine Lappalie ist, wissen wir nicht, es war der/dem TE ja wichtig genug, damit zum TA zu fahren.
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