Wie den Hund körpersprachlich bestätigen

  • Ein gesundes neues Jahr euch allen!


    Ich habe eine Frage zur Kommunikation mit meiner Hündin, und zwar, wie kann ich sie körpersprachlich bestätigen? Die Situation ist folgende: Nach dem zweiten Spaziergang esse ich zu Abend, dann frisst Lexie. Im Anschluss darf sie zu mir auf das Sofa. Dort nimmt sie ihren Kopf herunter, drückt ihn an mich und leckt mir die Hände. Ich nehme an, dass sie damit ihren Respekt mir gegenüber ausdrückt. Ja, und da weiß ich nicht, wie ich ihr das körpersprachlich bestätige. Wie zeige ich ihr, dass ihre Respektbezeugungen annehme? Ich habe immer das Gefühl, es fehlt meine Reaktion auf ihre Äußerungen. Habt ihr eine Idee?

  • Dort nimmt sie ihren Kopf herunter, drückt ihn an mich und leckt mir die Hände. Ich nehme an, dass sie damit ihren Respekt mir gegenüber ausdrückt.

    Bei meinen Hunden ist es schlicht gegenseitige "Zuwendung". Sprich: ich streichel den Hund, der macht das gewissermaßen auch.
    Heißt nicht, dass Mensch (ich) damit anfange. Wenn ich das bei Peaches morgens im Bett nicht erwidere (da z.B. noch eigentlich schlafend), habe ich eine Pfote im Gesicht hängen |) , so vehement wie nötig. Erwidere ich das bei Lotta morgens nicht, drückt sie mir ihre Nase ins Gesicht.
    Also, meine Hunde haben eine sehr klare Vorstellung davon, dass das auf Gegenseitigkeit beruhen sollte und mit "Respekt" hat das eher weniger etwas zu tun (denk dir Pferde, die sich gegenseitig putzen)
    Nette, soziale Geste...

  • Danke Lucy-Lou, gestreichelt habe ich auch, aber ihre Reaktion auf mein Streicheln sieht nicht nach Wohlbehagen ihrerseits aus. Sie dreht sich dann von mir weg und schaut mich so an, dass ich das Weiße in ihren Augen sehe.

  • Wo streichelst du sie denn? Meine mag z. B. bei den Schulterblättern kraulen, durchaus kräftig, viel lieber als wenn ich ihr den Kopf streichel.


    Und sie wirklich ein Mal Fellpflege mit mir gemacht, so wie man es von Pferden kennt, die sich gegenseitig das Fell pflegen. Ich habe ihr die Schultern gekrault und sie hat angefangen meinen Unterarm zu beknabbern :smiling_face_with_hearts:

  • woraus schließt Du, daß es eine "Respektbezeugung" ist? Wieso soll sie Respekt haben?

    Klingt eher nach Beschwichtigung und Unsicherheit Dir gegenüber find ich. Kommt sie freiwillig aufs Sofa oder forderst Du sie auf? Hat das einen Grund, daß erst Du zu Abend ißt und dann Dein Hund bekommt?

  • Im Anschluss darf sie zu mir auf das Sofa. Dort nimmt sie ihren Kopf herunter, drückt ihn an mich und leckt mir die Hände. Ich nehme an, dass sie damit ihren Respekt mir gegenüber ausdrückt.

    Das kann auch eine Beschwichtigungsgeste sein, und ohne den Hund zu sehen, ist es hier fast unmöglich, die genaue Motivation des Hundes zu ergründen.


    Wenn du sie als Reaktion streichelst, und sie zeigt ihr Missfallen, dann guck mal, ob sie es mag, wenn du die geschleckte Hand so drehst, dass die Handfläche entspannt nach oben zeigt und sie sachte am Kinn kraulst.


    Oft ist es dann hier abwechselnd ein Kraulen und Schlecken, das finde ich immer sehr schön.



    Grundsätzlich gilt halt wie mit allem, der Hund sagt dir, was er gut findet und was nicht. Jack dreht mir zb gern den Bauch hin, um dort gekrault zu werden. Was er nicht mag, ist, wenn ich ihn an den Pfotenballen anfasse oder am Fell dort kitzle. Dann dreht er sich weg.


    Je besser man sich kennt, umso mehr kann man intuitiv aus dem Bauch raus bestätigen.


    Lasse ich Jack ein Spielzeug suchen und er bringt es mir, klatsche ich auch oft in die Hände und lobe ihn richtig jauchzend, während ich rückwärts gehe, so dass er zu mir kommt und das Spielzeug bei mir abgibt.

    Je nach Energie der Beschäftigung oder des Spiels geht das Bestätigen sanft oder aufputschend.


    Wie zeige ich ihr, dass ihre Respektbezeugungen annehme

    Hunde, die Beschwichtigungsgesten entgegengebracht bekommen, "belohnen" diese, indem sie sich abwenden, Druck rausnehmen und/oder das Gegenüber huldvoll ignorieren. Mit Beschwichtigungs- und Respektsbezeugungen soll ja eine angespannte Situation deeskaliert werden.


    Ist es aber nur netter sozialer Kontakt, gehen Hunde untereinander auch gern mal drauf ein und putzen sich gegenseitig.


    Dass dein Hund ausweicht, wenn du streicheln möchtest, lässt mich vermuten, dass ihre Motivation für Schlecken deiner Hand nicht entspannter Austausch von Nettigkeiten ist, sondern was anderes dahintersteckt. Aber das ist jetzt 🔮



    Versuch sie doch mal zu filmen und verlinke es hier :nicken:

  • Danke für eure Antworten. Ich hab mir schon beim Schreiben gedacht, dass es schwierig wird, die Situation genau zu benennen. Das mit dem Video wäre toll, aber das bekomme ich nicht hin. Da fehlen mir einfach noch mind. 2 Hände.


    Normal ist es so, wie ihr schreibt: Sie leckt mir die Hand, dann kraule ich sie zart am Kopf, Ohren, unten am Hals. Dann leckt sie mir wieder die Hand usw. Bis sie ihren Kopf auf meinen Oberschenkel legt und einschläft.

    Bevor sie mir die Hand ableckt, meine Handfläche ist oben, drückt sie noch ihren gebeugten Kopf an mich.

    Von sich aus darf sie nicht auf das Sofa, erst nach Aufforderung von mir.


    Das es eine Beschwichtigungsgeste sein könnte, daran habe ich auch schon gedacht, nur warum. Es gibt keine Situation vor oder nachher, wo sie deeskalieren müsste. Ich schimpfe nie, Gewalt kommt sowieso nicht in die Tüte, ich nehme mir viel Zeit für sie/uns.


    Vllt liegt es daran, dass ich sie manchmal beim Streicheln anschaue, anspreche und jetzt, wo ich so darüber nachdenke, mich im Sitzen über sie beuge. Das wirkt ja bedrohlich - evtl geht sie deswegen auf Distanz an's andere Ende des Zweisitzers, entspannt schnorchelnd mit dem Po zu mir. Streichle ich sie dann über den Körper, muss ich mich wieder zu ihr beugen. Sie öffnet dann ihre Augen (ähnlich wie bei Katzen) und ich sehe das Weiße darin. Dann höre ich mit dem Streicheln auf, weil mich ihr Blick verunsichert.

  • Kommt sie selbstständig dann direkt zu dir aufs Sofa oder würde sie von sich aus eigentlich nur aufs Sofa gehen aber sich nicht direkt an dich ran legen (bzw nur mit dem Po wie du schreibst)? Vielleicht möchte sie Kontakt aber eben nicht unbedingt betüddelt werden, da wäre dein Hund kein Einzelfall :-)


    Lecken aus Beschwichtigung bzw höfliches Lecken um Abstand zu schaffen ist meist schnell und fast schon hektisch, die Zunge ist dabei oft immer nur kurz draußen (quasi hohe Frequenz). Lecken "aus Liebe" hingegen ist hingebungsvoller, sanfter, ruhiger und oft auch monoton.


    Zumindest meine Erfahrungen :) einmal den Unterschied gesehen bei seinem Hund kann man es danach eigentlich recht gut unterscheiden (natürlich auf den Kontext achten). Ich würde mich im Zweifelsfall einfach aufs Kontaktliegen beschränken und die Hände einfach erstmal bei mir belassen :)

  • Danke Yelly,

    das wars. So wie du es beschreibst, haben wir es früher gehandhabt. Hund wurde aufgefordert, zu mir auf das Sofa zu kommen, hat sich neben mich gelegt - ich glaub' nicht direkt an mich - und mehr passierte nicht.

    Ja, ich finde ihr Lecken eher hektisch. Ah, dann beschwichtigt sie wahrscheinlich doch. Hast du eine Idee, wie wir zum reinen Kontaktliegen zurückkommen? Also ohne, dass sie glaubt, Beschwichtigen zu müssen.


    Zu deiner Frage: Sie kommt sehr gerne zu mir aufs Sofa, wenn ich sie nach dem Essen auffordere. Sie fragt da meistens schon (schaut mich an). Aber, ob sie sich nur hinlegen würde oder ob es ihr reicht, bei mir auf dem Sofa zu sein, kann ich nicht sagen. Zurzeit drückt sie ihren Kopf an mich, kaum ist sie auf dem Sofa.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!