Probleme mit Australian Shepherd Junghund

  • Klingt für mich nach einem typischen Aussie-Junghund, der gerade sein rassetypisches Kontrolletti- und Wach-Verhalten entdeckt,

    ich denke, das is ein wichtiger Faktor, den hoffentlich der Trainer auch auf dem Schirm hat;

    wir hatten uns auch Aussies angeschaut, aber der Wachtrieb, der bei einem Aussie ordentlich sein kann/ist,

    hat uns davon abgehalten in einem "offenen" Haus mit Besuchern und Kindern.


    Ingesamt klingt es für mich halt auch, dass der Hund niht weiß, was er wann wo wie machen soll und dann kommt es einerseits zu Übersprungshandlungen,

    andererseits aber auch zu gezieltem Frustabbau.


    hört sich komisch an, abrer habt ihr ihn schon mal "gefragt"?

    Bei google sind einige gute Videos dazu,

    alleine schon das Erlernen mit den Menschen zusammen schafft Bindung.


    Bobtail mit talk-buttons

    [Externes Medium: https://youtu.be/AHiu-EDJUx0]
  • Ich bin bei solchen Threads auch immer verwundert, weil mein Leben mit meinen aktiv im Sport geführten Hunden halt einfach so „anders“ ist, um es mal nett auszudrücken. :hust:

    Das ist doch schön, dass ihr das Wissen und das Netzwerk dazu habt. Ich kann mir das durchaus sehr gut vorstellen, dass das klappt und da kein Hund drunter leidet. Aber was bringt das denn hier im Thread für diesen einen Hund? Ist die Problemlösung also jetzt vier mal die Woche Agility oben drauf und dann schläft der Hund endlich und hängt der Besitzerin nicht mehr im Ärmel?


    Darauf hinzuweisen, wie bspw. WorkingDogs dass man den Hund nicht im Umkehrschluss 24/7 in die Box sperren soll und das körperliche, freie, Bewegung wichtig ist, das finde ich ja noch gut. Aber solche aus dem Kontext gegriffenen Beobachtungen von Sportlern, lassen einen doch immer etwas ratlos zurück. Oder geht es nur mir so?


    Nein, ich habe mit keinem Wort irgendwo gesagt, dass es die Lösung sein soll, dass man mit dem Hund jetzt nur mal mehrfach die Woche Agility machen soll, damit sich das legt..


    Dann vlt anders: hier waren sich ja viele sehr schnell sehr einig, dass die Problematik daran liegen muss, dass der Alltag viel zu stressig ist und für absolut keinen Hund einer reizoffenen Rasse zu bewältigen wäre. Besonders auch in dem Alter.


    Ich sehe das anders: Kalle ist mein zweiter Hund einer reizoffenen Rasse - für meine Hunde wäre in dem Alter so ein Alltag klar gegangen. Die haben da auch durchaus schon mehr „ausgehalten“..


    Wenn andere über ihre Junghunde sagen dürfen, dass denen der Alltag auch zu viel wäre, warum darf ich dann nicht sagen, dass es meinen nicht zu viel gewesen wäre? :???: Weils nicht die allgemeine Forenmeinung zur Aufzucht reizoffener Rassen ist?


    Ich würde einfach bei einem, recht normalen Alltag, nicht darauf schließen, dass das auf jeden Fall viiiiiiel zu viel ist und die gesamte Problematik nur daran liegt.


    Ich würde da stattdessen eher mal einen rassekundigen Trainer drauf schauen lassen..


    Aber ich weiß auch schon wieder, warum ich mich zu solchen Themen normalerweise eher nicht äußere und meine Meinung nach meiner Erfahrung mit meinen gestressten, überdrehten Sporthunden am Rande des Nervenzusammenbruchs sonst nicht teile.. :nicken:

  • Meinen wäre das Mass an Auslastung und Bewegung auch nicht zu viel gewesen und die waren immer total gechillt...Ich kaufe mir ja keinen Hund wenn ich mit dem dann nichts machen könnte weil alles zu viel wäre. Die wurden auch mit 9Monaten schon sportlich geführt :ka:

    Aber eben meine Hunde wissen auch genau was gemacht werden darf und was nicht. Mit 9Monaten gäbe es bei mir kein herumgekasper und nucht zur ruhe kommen, die lernen schon viel früher das im Haus ruhe ist und ich auch nicht kontrolliert werden möchte. Auch habe ich mir in dem Alter nie mehr richtig gedanken gemacht ob mein Alltag nun zu viel ist. Die haben das schon dann ohne Probleme ausgehalten und auch wenns mal ein Tag voller Programm gab haben die dann gepennt und nicht blöd herumgekaspert. Das "Nach müde kommt blöd" hatten meine auch mal, wo man darauf geachtet hat dass es nicht zu viel wird aber sicher nicht mit 9Monaten....So werden die am Anfang halt an ihrem Platz angebunden wenn sie mir zu sehr hochdrehen und die anderen Hunde nerven oder kommen auch mal in die Box wenn das Hundetier zu einem Schnapptier wird. So kamen alle meine Hunde super zur Ruhe.

    Ich würde nicht umbedingt das Programm runterschrauben, sondern einen guten Trainer zur Seite holen und ihr solltet lernen dem Hund richtige grenzen zu setzen. Mein Aussiehündin braucht eine sehr klare Führung sonst artet das aus. Mit der Führung die sie braucht ist das ein Top Hund, ist total entspannt, hört aufs Wort und kann auch mal mit einer "stressigeren" Situation zurecht kommen ohne durchzudrehen.

    Genau dieses Reizoffene mit fehlender Nervenstärke ist das, was ich am Aussie so anstrengend finde (+ Lernverhalten). Selbst die aus guten Zuchten. Ohne Papiere dann gerne nochmal ne Nummer schlimmer.

  • Meinen wäre das Mass an Auslastung und Bewegung auch nicht zu viel gewesen

    gemacht werden darf und was nicht. Mit 9Monaten gäbe es bei mir kein herumgekasper und nucht zur ruhe kommen, die lernen schon viel früher das im Haus ruhe ist und ich auch nicht kontrolliert werden möchte

    Für mich liegt genau da der springende Punkt: Ich finde die momentane Auslastung (bis auf das recht lange Training mittags) prinzipiell auch nicht zu viel - für einen Hund, der ansonsten ruht. Aber bei einem Hund, der drinnen ständig on fire ist und dem dadurch die Erholungszeit fehlt, ist jegliche Zusatzauslastung halt doch ein knackiges Programm.

    Wobei ich persönlich trotzdem vermute, dass das Gassi-Pensum nicht die Ursache des Problems ist, sondern eher ein zusätzlicher Verstärker. Für mich klingt es weiterhin so, als hätte Hund nie gelernt, dass er drinnen abschalten kann. Das Hunde-Köpfchen läuft durch das ständige Aufpassen zuhause dann eh schon auf Hochtouren, und dann kommt noch Input durch Gassigehen und Training dazu. Dass das einem pubertären Jungspund im Hormon-Chaos irgendwann alles zu viel wird, wundert mich nicht.

  • Vielleicht machen sich einige einfach mal einen Copy/Paste Text aus ihrer Standardantwort "das ist viel zu viel Programm für einen reizoffenen Hund, der ist total auf Droge" 😁 Ich finde das absurd, wirklich. Nein, ein Junghund muss nicht 4 Stunden am Tag Spazierengehen (auch kein Husky 🫠), aber wenn eine Runde von einer Stunde plus ein oder zwei Pipirunden den Hund komplett überfordern, dann liegt das Problem an anderer Stelle.


    Dem TE würde ich raten sich einen kompetenten Trainer von Ort zu suchen.


    Und wenn mein Hund von einem einmaligen kurzen Spaziergang zusätzlich in gewohnter Umgebung so aufgedreht ist, obwohl ich ja alles richtig mache, würde ich persönlich hinterfragen, ob es an der reizoffenen Rasse liegt oder ob mein Weg vielleicht doch nicht der einzig richtige ist 🤐 Normal finde ich das nämlich nicht.

  • wenn man weiss, was man tut, sagt sich das alles so locker.

    Mit jedem weiteren Hund lernt man, mit der Zeit sind bereits junge Hunde tip top „in der Spur“ (positiv gemeint). Man weiss, was man will und braucht.


    Wenn man aber nicht so viel Ahnung hat, kann halt ganz vieles schiefgehen.


    Daher ist es nicht wirklich hilfreich wenn man seine eigenen gut erzogenen, belastbaren Hunde mit den Problemen von anderen vergleicht.

    Für einen Themenstarter ist das bloss demotivierend.


    Was da bei denen zu Hause alles schief läuft können wir ja nicht wissen. Nur erahnen anhand der Texte. Was geschrieben wird ist doch so oft nur ein Teil der „Wahrheit“.

  • Hallo! Wir haben seit einiger Zeit (wieder) massive Probleme mit unserem Aussie (9 Monate). Man muss sagen, dass die Welpenzeit schon echt schwer war aber ich denke da geht es ja einigen so :winking_face: Ganz allgemein habe ich das Gefühl, dass wir keine gute Bindung miteinander haben, vielleicht beurteile ich das auch falsch. Er ist gefühlt immer gestresst, außer er schläft wirklich mal. Es fängt damit an, dass mein Partner morgens aus dem Schlafzimmer rausgeht und sich in einem anderen Raum fertig macht. Dort rennt er immer schon zur Tür (wir haben ein Babygitter) und schaut. Wenn er dann die Wohnung kurz ganz verlässt, fiept er und springt sogar aufs Bett. In letzter Zeit springt er auch immer auf, wenn er Geräusche im Hausflur hört und wird ganz unruhig. So einen richtig tiefen Schlaf gibt es bei ihm nicht. Er ist immer sehr hektisch und atmet dann auch schwer. In Situationen, in denen es nicht nach ihm geht oder es nicht schnell genug geht oder er sowieso schon gestresst ist, fängt er an und springt uns an, beißt in die Ärmel oder zwickt sogar in die Arme. Wir haben bisher keine gute Lösung gefunden, wie wir damit umgehen sollen. Versucht haben wir es mit Schnauzgriff, in eine Box sperren, Alternativ Sitz machen lassen aber auch einfach aus dem Raum rausgehen, sobald wir das aber machen vergreift er sich an anderen Dingen im Raum. Vielleicht waren wir aber da auch nicht konsequent genug. Allein bleiben hat in der Vergangenheit mal geklappt, mittlerweile gar nicht mehr. Sofort macht er alles kaputt, was er kriegen kann. Das schlimmste für uns ist, dass er hier schlecht Ruhe findet und man nichts machen kann, ohne dass man aufpassen muss, dass er keinen Unfug macht.(....)



    Vorweg:

    ich bin wie schon mal erwähnt ein Menschenpsychologe und hier gibt es bestimmt deutlich kompetentere Leute, die sich mit canidischen Verhalten auskennen;


    aber hat er vielleicht einfach Angst, dass er alleine bleibt, dass ihr geht?

    Wieso darf er denn deinem Partner nicht nachlaufen, damit er sieht, was der da eigentlich macht?

    mein Hund ist nun zwei und als er neu war, hat er mich zu allen Routinen am Tag begleitet und hat zugesehen, was wir so machen,

    vom Zähneputzen über kochen/anziehen, mittlerweiel weiß er, was ich mache und ist nicht mehr dabei;


    er läuft mir immer noch hinterher und schaut, was ich vorhabe, aber wenn ich was mache, was er kennt, geht er halt wieder, es ist ja auch sein Haus.... und klar darf er dorthin gehen, wo er mag;

    bei neuen Sachen zeige ich ihm die Gegenstände und wenn er merkt dass er mit einer Bohrmaschine nichts anfangen kann, geht er auch.

    für mich war/ist das halt wie bei einem Kindergartenkind.

    1. neue Dinge sind interessant

    2. bitte nicht alleine lassen.


    Wenn ich neue Dinge mache oder was anderes, z.b. in die Garage gehen und aufräumen oder im Keller ein Regal aufbauen etc.,

    bitte ich den Hund sogar dazu, damit er gucken kann,

    nach einer Weile legt er sich dann halt hin oder geht wieder;


    Kinder heulen und toben ja auch, wenn sie sich nicht beachtet fühlen, je mehr man sie einbindet, desto besser wird es bis sie halt dann mal begreifen, dass nicht alles für sie geeignet ist.


    Mein Hund wird halt auch unruhig, wenn er merkt, irgendeine Tätigkeit führt zu:

    "aus dem Haus gehen" und dass er dann traurig ist und fragt, ob er mitkann, halte ich für ein fühlendes denkendes Wesen, was emotional eben im Menschen-Kindergartenalter ist, für vollkommen normal.


    von der Menschenpsychologie (Zeitverständnis, Lebensalter, Gehirnhälftenverknüpfung, Identitätskonstruktion...) her weiß ich halt eben auch, dass man mit Kindergartenkindern das Alleinsein nicht trainieren kann,

    auch, wenn es gängige Praxis mit Kindergarten, KiTa etc.. ist;

    und ich bin nach 40 oder noch mehr Jahren Hundehaltung auch immer mehr der Meinung, dass es Hunde per se auch nicht einsehen, warum sich das Rudel trennt, das ist einfach nicht in ihren Genen.

  • ....

    das ist nun mein siebter Hund und nicht alle waren so, manche waren einfach mehr "Hund", auch im Haus,

    mit viel schlafen und 0 Interesse für meinen Alltag, aber für diesen meinen Hund wäre es schlimm, wenn er mich im Haus nicht begleiten und gucken könnte, was ich mache.

    Gilt übrigens nicht nur für mich, bei den anderen Familienmitglieder wird auch geschaut, sogar die erste Aktion mit der Kreissäge war für Welpe/Junghund super interessant und er hat eifrig mit Holz gestapelt.

  • Daher ist es nicht wirklich hilfreich wenn man seine eigenen gut erzogenen, belastbaren Hunde mit den Problemen von anderen vergleicht.

    Zudem kommt es finde ich auch auf die Nervenstärke und Sozialisierung an. Reizoffener Hund ist ja nicht gleich reizoffener Hund. Der BC einer Freundin (vom guten Züchter, top sozialisiert, nervenstarke Eltern) konnte so ein Programm in dem Alter gut ab. Meinem Mudi-Mix hier ist bei einem weitaus geringeren Pensum schon das Hirn weggeflogen. Nicht, weil er so viel reizoffener wäre, sondern weil er halt schlecht sozialisiert und nervenschwach ist. Der Umgang mit Reizen erfordert bei ihm einfach viel mehr Hirnschmalz als bei einem vergleichbar reizoffenen, aber gut gezogenen und nervenstarken Hund. Und dann kommen da noch so Faktoren wie Lebensumfeld, Wohnlage usw. dazu, die sowieso bei jedem individuell sind. Vergleiche wie "mein Hund kann das ab" oder "mein Hund könnte das nie ab" hinken deshalb irgendwie immer, egal in welche Richtung.

  • ehrlich gesagt glabue ich an die Macht der Sozialisierung immer weniger;

    wir hatten knapp 40 Welpen und haben ALLES gegeben;

    und trotzdem haben alle später den Staubsauger und Autofahren gehasst,

    egal wie oft wir das trainiert haben.

    oder haben vor Gittern gescheut, obwohl sie hier über alles geklettert und gelaufen sind, was Krach gemacht hat;

    klar wäre Gewitter für sie wahrscheinlich noch schlimmer gewesen, wenn ich nicht mit ihnen auch mitten in der Nacht bei Gewitter mit ihnen draußen gesessen hätte,

    sondern die Welpen 12 Wochen nur in einem Zimmer aufgezogen hätte, aber so richtig genutzt, dass sie das Gewitter als Junghunde/Erwachsene akzeptiert haben, hat es nicht.


    Ich hatte mir von meinen ganzen Investitionen inkl. Schulbesuchen etc..

    auch mehr versprochen .


    Mit der Hündin, die ich behalten hatte, war ich ja später dann auch in der Hundeschule, der Hund wollte nicht um´s Verrecken auf eine Bodenwippe,

    wobei sie von Geburt an in unserem Garten mit ihren Geschwistern 1000 auch wackelnde Untergründe hatte.

    Der Hundetrainer meinte dann auch: " da hat der Züchter nicht richtig gearbeitet." Danke auch :)

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