Zusammenleben Hunde und Katzen - hat es eine Zukunft?

  • Die Frage ist, ob ihr so viel managen könnt, wie die Situation es erfordern würde.


    Dass eine simple Gewöhnungstaktik als Trainingsmethode hier nicht funktioniert, habt ihr nach einem halben Jahr ja nun festgestellt. Ein Problem dabei ist auch, dass - laut Deinem EIngangspost - nicht nur der eine Hund beim Reiz 'Katze' auslöst, sondern sich der zweite ebenfalls mitreissen lässt. Damit habt ihr schon einmal eine Dynamik, die wirklich brandgefährlich ist, weil Du nie genau genau weisst, auf welchen Hund Du beim Training den Fokus haben musst. Hunde benutzen solche Jagdtrigger sehr gerne auch als teambildende Strategie, die natürlich unglaublich selbstbelohnend ist.


    Als Soforthilfe-Massnahme würde ich für eine möglichst absolute Trennung zwischen Hunden und Katzen sorgen: kein Sicht-, Hör- oder Riechkontakt. Dann geht es darum, den Stresspegel für alle Beteiligten zu reduzieren. Bereits ein Lauschen oder Schnüffeln nach der Katze ist streng verboten. Bau ein Abbruchsignal auf (das geht - wenn man weiss wie und durch einen sachkundigen Trainer angeleitet wird - durchaus auch über positive Verstärkung und ist, so aufgebaut, gerade bei Jagdverhalten häufig sehr viel effektiver). Biete dem Hund alternative Beschäftigungsmöglichkeiten. Wenn er zu abgelenkt ist, diese anzunehmen, ist die Ablenkung durch die Anwesenheit der Katze nach wie vor zu hoch.


    Der Katze würde ich, wie bereits vorgeschlagen, erhöhte, hundesichere Liegeplätze anbieten - ob die Hunde gerade in ihrer Nähe sind oder nicht: das sorgt für (eine gewisse) Sicherheit. Als ständige potentielle Beute ist die Katze ebenfalls dauernd grossem Stress ausgesetzt.


    Aber selbst wenn ihr in die Situation eine gewisse Ruhe hineinzubringen vermögt und ihr die Hunde (und zwar beide!) dahingehend trainieren könnt, dass sie die Katzen in Eurer Gegenwart tolerieren oder gar ignorieren: was bei dieser Ausgangslage passiert, wenn Hunde und Katze(n) ohne Eure Begleitung aufeinander treffen, ist noch einmal eine ganz, ganz andere Geschichte. Ob man so ein Risiko eingehen möchte - gerade wenn man die Katzen ja gerettet hat um ihnen ein schönes, stress- und gefahrfreies Leben zu ermöglichen - sei dahingestellt.

  • Hier zogen vor 2 Jahren auch die ersten Katzen ein, als Mila 6 Jahre alt war und bis dahin keine Berührungspunkte mit Katzen hatte und sie draussen ehr zum fressen gern hatte.


    Ich bin das ganze sehr langsam und entspannt angegangen. Das erste was ich gemacht hatte, war einen wirklich gutsitzenden Maulkorb besorgt und Mila daran gewöhnt. Die Katzen (damals noch Kitten) hatten erstmal das Arbeitszimmer für sich und ich habe die erste Woche gar keine Begegnungen zugelassen. Nach einer Woche habe ich ganz langsam angefangen, dass die Katzen unter Aufsicht auch in den Rest des Haus durften. Mila war in der Zeit mit Maulkorb und Leine gesichert und sass mit mir auf der Couch. Am Anfang hat sie das sehr aufgeregt und ich habe mich da zeitlich ganz nach ihr gerichtet. Über ein oder 2 Wochen war die tägliche Begegnung so teilweise nur 5 Minuten. Und danach gab es immer viel Lob für Mila. Genauso habe ich sie immer gelobt, wenn sie nicht zu den Katzen hin wollte, wenn diese näher zu uns kamen (die Kitten waren mit Hunden aufgewachsen). Nach einiger Zeit musste Mila dann nicht mehr mit mir auf der Couch sitzen sondern durfte (noch immer gesichert mit Leine) sich im Wohnzimmer bewegen. Da kamen die Kitten dann auch zu ihr an und rieben sich an ihr (was sie sehr verwirrt hat). Und so habe ich das von Ende Januar bis Mitte April gemacht. Mal schafften wir über eine Stunde, mal auch nur 5 Minuten. Mittlerweile dann auch ohne Sicherung an der Leine, aber immer noch mit Maulkorb. Danach war das Eis dann gebrochen und ab Mitte April konnte ich damals den Maulkorb weglassen. Habe dann aber sicherheitshalber noch einige Monate getrennt, wenn ich weg gegangen bin bis ich alle zusammen alleine gelassen habe.


    Heute liebt Mila ihre Katzen (draussen bei fremden Katzen sieht das anders aus) und die Katzenanzahl hat sich mittlerweile verdoppelt.


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