Unsere Leinenrambos - Umgang, Austausch und (Erfolgs)geschichten

  • Strafreize wirken schnell aktivierend, wenn sie nicht stark genug ausfallen.

    Ich verstehe das, aber was wenn diese Reize stark ausfallen, dem Hund das aber trotzdem egal ist in dem Moment? Noch härter durchgreifen?

    Was genau wäre denn so ein Strafreiz, welchen einem nach vorne gehenden Hund nicht dazu verleitet noch mehr nach vorne zu gehen bzw. doch lieber aufzuhören?


    Manche Terrier, siehe Baxter, ist in dem Moment ja so einiges völlig egal, die sind dann absolut in einem Tunnel. Sehe ich auch bei den Deutschen Jagdterriern meiner Nachbarn (und die wenden oft nicht so schöne Methoden an, welche aber auch nichts bringen).

    Wenn der Hund bereits pöbelt, dann ist er vollgepumpt mit Hormonen wie Adrenalin etc. was den Hund stumpf und unempfindlich macht. Dann kommst bei vielen mit Korrekturen nicht mehr an.

    Leinenpöbeln fängt ja schon viel früher an. Fixieren, sich steif machen etc. das muss schon unterbunden werden und zwar nicht durch einen Leinenzupfer.


    Wie genau die Korrekturen aussehen, werde ich hier nicht beschreiben, weil sie zu 100% fehlinterpretiert werden.

  • Tja im Welpenalter klären ist eben auch leider nicht jedem möglich.

    Aber das ist so ein wenig das Hauptproblem in Foren. Die gestellte Frage war ja, wie man bei einem beschrieben Terrier vorgehen kann. Insbesondere der DJT wurde genannt. Wo das Hemmen eben schnell nichts mehr bringt, wenn die in Rage sind.


    Es macht da keinen Sinn, dann damit zu argumentieren, dass man selbst aber eine ganz andere Ausgangslage mit einem ganz anderen Hundetyp hat und die Aussage auf sich zu beziehen.


    Da würde es dann und wann mal helfen, zu lesen was geschrieben und gefragt wurde und dann darüber nachzudenken, ob man sich überhaupt angesprochen fühlen muss.

  • Wo hier gerade so tolle Hilfestellungen kommen. Vielleicht habt ihr für uns ja auch eine Idee.

    Hier wird definitiv aus unterschiedlichen Gründen gepöbelt.

    1. falsche Erwartungshaltung. Welpenspielen... Die Hunde mussten vorher zusammen warten, bis ihnen ein Auslauf zugewiesen wurde. Dort gab es an sich sehr gut moderates Spielen. Aber dieses Warten hat eben eine falsche Erwartungshaltung aufgebaut, was sich in Hundebegegnungen zeigt.

    2. falsche Lösungsstrategie bei Unsicherheit. Gerade in Spookyphasen war die Lösung - erst nach vorne gehen und Pöbeln - fragen stellt man hinterher.


    Wir haben im Dezember einen kompletten Trainingsumbau gemacht. Orientierung verbessern, Leinenführigkeit verbessern, Körpersprache meinerseits verbessern, Grenzen durch Körpersprache auf trainieren. Kurz um - Seither machen wir riesige Fortschritte. Gibt es einen Reiz, wird kurz geschaut und sich freiwillig zu mir umorientiert. Auch bei Hunden in der Ferne!

    Am Wochenende beispielsweise ist sie an der Schlepp mit Geschirr vorgelaufen. Es kam eine Kurve. Und es kam was kommen musste, drei unangeleinte Hunde frontal auf uns zu, die durchaus sehr interessiert waren, da hier die 2. Läufigkeit im Gange ist. Mein Hund spannt sich an, wedelt - und dreht sich um und läuft zu mir. Zwischen den Hunden waren keine 10m Abstand. Gab natürlich ne riesige Party.

    Mein Problem ist aber, dass ich gerade auf Rundwegen so kurz vorm Ende einfach nicht umdrehen und die ganze Strecke zurück laufen kann/will. Also muss ich manchmal mit Bogen vorbei. Und da fliegen ihr einfach die Sicherungen raus. Egal wie weit der Bogen ist. Selbst wenn ich auf einen anderen Weg ausweiche. Selbst 100m sind ihr da nicht genug. In dem Moment, wo der Hund auf unserer Höhe ist, setzt es aus. Der kann 15m hinter uns laufen. Das ist kein Thema. Sondern der Moment, wo er vorbei geht optisch (ich hoffe ihr versteht was ich meine) ist egal, wie weit wir weg sind. Aktuell lenke ich meinen Hund tatsächlich ab, weil ich nicht will, dass sich das Verhalten noch weiter festigt. Sind wir vorbei braucht sie keine 3m und ihre Welt ist wieder voller rosa Glitzerstaub...


    Durch das Umorientieren und die Basicarbeiten, haben wir eine riesige Entwicklung in die richtige Richtung hingelegt. Würdet ihr da erstmal auf dem Weg bleiben und hoffen, dass mit noch etwas mehr Zeit und Festigung sowas für sie machbar wird? Mit 15 Monaten habe ich ja durchaus die Hoffnung, dass wir das noch in den Griff bekommen.

  • Naja Thema hier war ja, dass die Leinenführigkeit schuld ist und man das am besten im Welpenalter klärt. Nicht bezogen auf wen bestimmtes.

  • Tja im Welpenalter klären ist eben auch leider nicht jedem möglich. Meine kam erst zu mir, als das Verhalten an der Leine schon sehr ritualisiert war und sie bereits ein halbes Jahr alt

    Es muss auch nicht bei jedem Hund so früh geklärt sein. Kommt doch total auf den Typ drauf an. DSH wiegen da mitunter schon 25 kg und stecken einiges weg.

    Und bei weichen und führigen Hunden hat man das Problem doch auch gar nicht, dass die einfach irgendwann "schlucken und sich pushen". Mein Aussie war bei Übernahme 4 und hat gepöbelt wie nichts gutes. War sehr schnell gehemmt das Verhalten, allerdings Personenbezogen bei mir, die neue Besitzerin musste sich das Nicht-Pöbeln selbst erarbeiten.


    Außerdem ist es ja nun auch kein individuelles Beratungsforum, sondern ein Austausch. Individuell helfen kann einem nur ein fähiger Trainer vor Ort und kein Forum.

    Gut, dass es bei dir immer perfekt läuft wirst du ja nicht müde zu erwähnen.


    Ich wollte auch keine Beratung von dir.


    Also so manchmal hat man hier echt keinen Bock mehr zu schreiben

  • PawsitiveVibes nicht ärgern! Du wirst sicher dennoch Anregungen mitnehmen können für deinen Trainer. Ich finde es dennoch super wertvoll hier. Es gibt nicht den einen Weg. Und letztendlich zählt nur der Weg, der euch hilft und gut tut.

  • Bei MEINEM Terrier bin ich da, was die gelegentliche Leinenpöbelei angeht, nicht hinterher. Ginger wiegt 10 kg und ist wirklich gut händelbar, auch wenn sie pöbelt.


    Wenn sie richtig pöbelt, so wie vorhin beschrieben (beim Labrador) sieht das auch schon etewas ,,witzig" auf, wenn sie dann bellt, hüpft sie praktisch von den durch das Bellen verursachten ,,Erschütterungen" von allein ,,auf und ab" (schwer zu beschreiben).


    Da Hundebegnungen mittlerweile selten geworden sind, hält sich der Stress für sie im Rahmen.

  • Ein weiterer negativer Aspekt bei mangelhafter Leinenführigkeit/ Pöbeln ist mMn auch, das Ziehen an der Leine Welpen systematisch und äußerst kleinschrittig beigebracht wird (ungewollt):

    Welpe strafft die Leine > Mensch wendet sich ihm zu und lockert sie. Und das zig Mal bei jedem Leinenspaziergang.


    Das will mensch irgendwann nicht mehr (Hündchen wiegt jetzt 15 oder mehr Kilo) und fängt an, das Gegenteil - das Hundchen ihm folgt und nicht sie/er dem Hundchen - zu trainieren. Großer Frust auf Hundchens Seite, weil es bis jetzt ja anders lief.


    Kombiniert mit den vielfach genannten anderen problematischen Methoden und Anforderungen (frontales Auf-Einander-Zugehen im 'Fuß', Leine ruckeln zum 'Anstacheln', erst dann mit Training ansetzen, wenn begehrtes Objekt = anderer Hund in Sicht kommt etc.) hat man schnell einen Pöbler trainiert.


    Konnte ich mehrfach hier im Umfeld schon beobachten.

  • Meine Hündin ist leinenführig, dass heißt aber nicht das sie nicht pöbeln kann. Bei Ihr ist das Problem das frontale aufeinander zulaufen. Dabei dreht sie ziemlich am Rad aber die Leine spannt nie!

    Sie ist in diesem Zustand auch empfänglich für Kommandos, dh. ich kann sie ablegen oder absetzten, aber auch in diesen Positionen kann sie massig stänkern. Ich hab auch schon versucht sie SEHR DEUTLICH zu korrigieren, ohne Erfolg.


    Andere Hunde sind im Freilauf schon schlimm. Denn sie ist ja leitbar bzw. gehorsam, stänkert hier auch nicht wirklich rum. Dh. ich kann sie ranrufen, hierbehalten und sie lenken. ABER wenn sie ein anderer Hund dann so "bedrängt" würde sie sich trotzdem wehren.

  • Jedes Mal wenn ich hier bei irgendwem lese: "ja da hab ich dem Hund mal klar gesagt, was Sache ist und dann ignoriert er die anderen Hunde auch" denke ich so... wie? Wie genau macht man das. Das klingt bei manchen so einfach wie Sitz beibringen. Ich fühle mich oft weiterhin wie ein blutiger Anfänger, der es einfach nicht auf die Kette kriegt.

    Denk´ nicht zuviel über andere Halter nach. Ein "erfahrener Hundebesitzer", der bisher immer einfache, selbstbewusste, leichtführige Hunde mit ausgeprägtem WTP hatte, weiß häufig gar nicht, welche Erfahrung und Wissen er nicht hat und überträgt seinen Erfahrungshorizont auf andere. Hilft dir nicht, sollte dich auch nicht frustrieren.


    "Deutliche Ansagen" sind für sehr viele Hunde eine funktionierende Methode. Es gibt aber auch welche, mit denen man es sich komplett kaputt macht, deshalb halte ich pauschale Aussagen für wenig zielführend. Auch die Aussage "bei x % funktioniert das", hilft eben maximal genau diesen x %. Wenn man zu der kleineren Gruppe gehört oder nicht sicher ist, halte ich es für grundfalsch, so etwas dann autodidaktisch mit dem eigenen Hund auszuprobieren.


    Und zwar einerseits, weil man die realen Fähigkeiten von Hundetrainern nicht aufgrund von Posts in einem Thread erkennen kann. Zum Anderen ist es ein großes Risiko, dass man durch falsche Korrektur in einer Eskalationsspirale landet und/oder sich das Tier gegen den Halter richtet.

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