Unsere Leinenrambos - Umgang, Austausch und (Erfolgs)geschichten
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Nevio war ein heftiger Pöbler ab der Pubertät. Größtenteils aus Frust, eigentlich würde er gerne zu jedem Hund und mit ihm zocken, bei anderen großen Rüden war es dann aber schon eher einen auf dicke Hose machen. Habe viel mit zeigen und benennen gearbeitet. Hat erst nicht viel gebracht. Dann habe ich in einem Kurs dafür eine Anleitung mit einem Start- und Ende-Signal bekommen. Das hat irgendwie den Ausschlag für Besserung gegeben. Inzwischen kommen wir in den meisten Fällen mit höchstens etwas Gefiepse an anderen Hunden vorbei, gerade in fremder Umgebung ist es kein großes Thema mehr, außer evtl. wenn der andere Hund auch extrem fixiert oder pöbelt. In unserem Stadtwald, wo wir im Alltag unterwegs sind, gibt es aber einige große Rüden, wo es leider noch gar nicht klappt. Da arbeiten wir weiter dran, meist klappt es aber ganz gut auszuweichen.
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Hi
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Hier ist es Baxter... aber auch nur hier vor Ort in seinem Revier, bis zu einem bestimmten Umkreis. Darüber hinaus oder in fremden Gebieten macht der das nicht.
Aber Calle lässt sich auch verleiten und es entsteht ein Gruppenzwang.... Ich bekomme es nicht in den Griff... Und mittlerweile denke ich mir: "Ach komm, einfach vorbei und fertig...", und doch lasse ich die Blicke der Anderen HH sehr an mich heran; und doch macht es mir Kopf zerbrechen... Obwohl ich weiß, dass meine Hunde nicht zu allen Hunden so sind (manche fremde Hunde hier vor Ort passieren wir auch ganz normal)....
Wenn ich alleine mit je einem Hund bin, ist es aber lange nicht so schlimm... Liegt aber auch daran, dass ich mich auf einen besser konzentrieren kann in solch Momenten. Früher hat "Click für Blick" hier richtig gut funktioniert... Hat Baxter aber komplett vergessen.. Der ist schon nur bei Sichtung eines anderen Hundes wie so ein kleiner "Gockel"... Wobei Zwergi mittlerweile auch. Aber den kannst noch recht gut stoppen.. der ist mega sensibel, da reicht schon ein Klappern des Schlüssels, aber nicht wenn Baxter dabei ist, da fühlt der sich wie King Lui....
Baxter hat im Alter auch so blöde Macken bekommen: Traktoren oder auch vorbeigehende Pferde anzukläffen... Hat der früher nie gemacht... Mit den Pferden ist es aber auch wenn dann meist immer nur wenn es hier vor Ort ist...
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Hmja, na gut, dann setzen wir uns auch hier in den Kreis mit dazu.
Ich schreib ja nicht so gern in diesen Pöbelthreads mit, weils für mich deprimierend ist, wenn sich die Probleme bei anderen in Wohlgefallen auflösen - ja, natürlich freu ich mich wie blöd mit, wenn ein Pöbler hier aus dem Club austritt, aber wenn man dann die einzige ist, die seit hundert Jahren mit dabei ist und genau weiß, wo hier was steht und wie man die Kaffeemaschine schubsen muss, damit der Kaffee raus kommt und wie die Putzfrau heißt und welche Fußleiden ihr Mann hat, klopft der Neid dann doch auch mal an
Ja, also, das Carlokind.
Pöbler aus Überzeugung, Dorfpolizist und würde gern alles, was sich auf vier Beinen oder einer beliebigen Anzahl Räder schneller bewegt, als er es erlaubt (seine Grenze ist da klar: gar nicht.), in die ewigen Jagdgründe schicken.
Immerhin, einen Erfolg können wir vermelden: nach 6 Jahren Arbeit sind wir mit Menschen inzwischen cool.
Außer sie rauchen. Raucher sind schwierig, aber wenn man sich nett vorstellt, gehts auch. Carlo ist nur super angewidert und zeigt das auch sehr deutlich, aber bleibt, bis auf Würgereiz, Kotzgeräusche, Husten und vorwurfsvolle Blicke, sehr nett.
Hunde sind immer schwierig und je nach Tagesverfassung gehts von "wir weichen aus und sind streberhaft brav" bis hin zu "wir glauben, dass das da vorne ein Hund ist und die Hölle tut sich auf"
Bellen findet er richtig toll, ganz großes Hobby. Aber er bellt halt auch zu allen Anlässen: anderer Hund, Motorrad hinterm Auto, Momo kommt nach Hause, es donnert, ein Specht, es ist gesetzlicher Feiertag...
Das macht es schwierig, seine Motivation zu erfassen.
Er bellt andere Hunde vor allem dann an, wenn sie sich entfernen. Erst dann kommt der ganz große Frust auf.
Ach, komm an unsere Brust (aber bitte nicht zu nah, so im 10m Abstand, ja?), Bruder im Geiste.
Bellen ist Beschte!
Auch wie Smutek: alles und immer. Solange er bellen kann, ist die Welt in Ordnung.
Und hier wird Entfernen auch nochmal stärker/anders verbellt, als zu Nahe kommen.
Carlo will nämlich beides:
1. der andere Hund darf auf keinen Fall zu Nahe kommen und am besten er fällt jetzt tot um (ich helf auch gern nach)
2. der andere Hund muss auf jeden Fall abgecheckt werden und wehe er geht, bevor die Dorfpolizei alle Personalien gecheckt hat (und wehe der andere Hund möchte auch schnüffeln!!!!)
Ja.
Immer genug Grund für Frust, wie mans macht, macht mans falsch mit ihm...
Es ist immer so schwierig, zu beschreiben - ich fänd's ja bombig, wenn wir uns hier gegenseitig mit Pöbelvideos beglücken könnten (wobei die natürlich auch immer schwer aufzunehmen sind) - aber in Anbetracht der Tatsache, dass das Gespräch hier nicht so rege ist, ist das vielleicht unrealistisch...?
Ich guck mal später daheim, ob ich vielleicht was hab... Der größte Teil sind aber nur Geruchspöbeleien ohne sichtbaren Gegenpart, der angepöbelt werden soll. Weil: Geruch ist unser schlimmster Gegner.
Carlo ist unfähig, Bild und Geruchsbild zusammen zu bringen.
Er kann ein Streberengelchen sein und den anderen Hund sehr nah vorbei lassen, weil der Wind gut steht. Kaum kommen wir in den Geruch und er checkt, dass das ja ein HUND war, kippt er die Murmeln aus....
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Oh ich will auch mitspielen. Naja ich nicht. Aber das Hexenkind.
Hunde in ihrem Gebiet ohne schriftliche Erlaubnis und dann noch ohne sich vorzustellen
Geht ja mal gar nicht!!!
Wir konnten hier aber schon einiges rausfinden. Es ist eine Mischung aus Frust, Unsicherheit und territorialen Verhalten.
Ich hoffe wir können mit dem passenden Training und dem Ende der Pubertät irgendwann wieder aus diesem Club austreten.
Ich leihe euch also gerne meine Schulter zum ausweinen, gegenseitiges Bedauern und Frust raus lassen soll ja helfen
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Hab sogar was mit Hunden gefunden.
Vor zwei Jahren, das Erzfeind-HSH-Mix-Trio.
Auf unserer 10-stufigen Ausrasteskala (bei der 1=Hund wahrgenommen, nix weiter passiert und 10=Super-GAU) eine 3,5, mit Tendenz Richtung 4.
Mit ein bisschen Geplänkel dahinter, wo man sieht, wir wir mit sowas umgehen.
[Externes Medium: https://youtu.be/bx9vs0ZzOQ0?si=oY5sQKwtFkeqeVwF]Am Anfang mische ich mich noch mit zwei Verhaltensunterbrechern ("Futter" und "suchsuchsuch") ein, weil die bei mir besser auftrainiert sind, den Rest lass ich den Mann und Hund machen.
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Also der macht das doch sehr cool, finde ich...
...unsere Pöbelthematik wird sich wohl nicht in Luft auflösen. Auf uns brauchst du also nicht neidisch sein
Manchmal habe ich solche Lust, aufzugeben und die Bögen eben noch größer zu machen. Aber die Hundeleute, die mich so mitleidig ansehen, die nerven mich...das spornt mich an, weiterzumachen. Allerdings hilft der Hund mir dabei so gar nicht. Könnte ich wenigstens ein Muster erkennen...das wäre schon toll, für den Anfang
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Wir reihen uns auch mal ein und werden sicher noch einige Zeit dabeibleiben Der Tupfenhund pöbelt auch gerne, ab und an haben wir einen guten Tag, dann gehen vor allem kleine Hunde ganz gut, aber manchmal haut es dem Pubertier auch komplett die Murmeln raus. Dann hängen 31 Kilo geballte Power keifend in der Leine.
Bei uns ist es vor allem räumliche Enge, größere Hunde und die männliche Konkurrenz.
Mit anderen Rüden hat er es generell nicht so, daher ist er im Freilauf auch nur mit Maulkorb unterwegs, der Herr schlägert gerne.
Mit viel Training und einer echt guten Hundeschule haben wir mittlerweile langsam Erfolge zu verzeichnen, heute morgen konnten wir zwar aufgeregt, aber ohne zu explodieren, an einem älteren Rüden vorbeigehen, ich gebe die Hoffnung also nicht auf
Die mitleidigen Blicke machen mir mittlerweile nichts mehr aus, mich nerven eher die käffenden Tutnixe, die immer ohne Leine bis auf 1 m an uns heranschießen, was mein Jungspund (noch)nicht packt. Schön auch, wenn man die Besitzer dann anspricht und zur Antwort bekommt, der macht ja nichts, der berührt ihn ja nicht mal... Abrufbar sind die natürlich auch nie.
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Hier auch eine Leinenpöblerin!
Ebby hasst es wenn andere Hund auf sie zukommen.
Sind die vorbei auch wenn nur 1-2 Meter, ist alles vergessen und ich kann sie ableinen und sie läuft auch nicht zurück.
Sie macht das ganze aus Unsicherheit, dass ist mir klar. Da wir aber auf unseren Spaziergängen selten Hunde treffen, ist es unheimlich schwierig das zu trainieren. Den in "gestellten Situationen" zeigt sie das Verhalten überhaupt nicht. Ich trainiere in einer Hundeschule und wir haben dort schon und auch an verschiedenen Orten, versucht Begegnungen zu trainieren. Sie ist dort total auf mich fokussiert und ruhig.
Trainingsmäßig hab ich nicht wirklich noch eine Idee.
Sie kommt an der Leine auf die abgewandte Seite wir gehen vorbei (ok unter Geschrei und Gebell) und fertig.
Wie gesagt da das nicht soo oft vorkommt das wir Hunde treffen ist das "tragbar"
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Immerhin, einen Erfolg können wir vermelden: nach 6 Jahren Arbeit sind wir mit Menschen inzwischen cool.
Außer sie rauchen. Raucher sind schwierig, aber wenn man sich nett vorstellt, gehts auch. Carlo ist nur super angewidert und zeigt das auch sehr deutlich, aber bleibt, bis auf Würgereiz, Kotzgeräusche, Husten und vorwurfsvolle Blicke, sehr nett.
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Und hier wird Entfernen auch nochmal stärker/anders verbellt, als zu Nahe kommen.
Ich werd' nicht mehr, wie geil ist der denn bitte?
Da könnte ich ihm nichtmals wirklich böse sein, ich würde auch gern mal ungeniert solche Geräusche von mir geben, wenn neben mir wer raucht, während ich noch esse (auf Außenterrassen darf man ja leider immer noch).
Raucher findet Bucky übrigens auch echt blöd, er kann diesen Qualm auch gar nicht ab. Da wir da auf einem Nenner sind, ist das aber kein Problem, wir drehen einfach ab. Anpöbeln tut er da gsd nicht.
Und Entfernen ist auch kein Thema. Sobald wir vorbei sind ist Ruhe im Karton, da reicht ein halber Meter. Je nach vorherigen Stresslevel einmal kurz Stress abschütteln und weiter geht's.
Ich finde es immer wieder gut zu lesen, dass auch erfahrene Hundebesitzer mal so Terrortölen haben.
Ich denk ja immer, ich krieg es einfach erzieherisch nicht richtig hin. Von manch erfahrenerm Besitzer kommt dann auch mal ein: ja da wird dem mal ganz deutlich gesagt, dass er das gefälligst zu lassen hat und zack: Lamm an der Leine.
Und ich komme mir wie der letzte Depp vor. Anfänger, unfähig, selber schuld.
Aaaaber: heute morgen, Erzfeind Nr. 3, ein riesen Bloodhound, der fixiert bis er einen steifen Hals kriegt, und Bucky ist halbwegs still geblieben. Okay, waren 5 m im Feld, ich hab mich vor seine Nase gestellt, damit er nicht so hingucken kann und der andere Hund ist tatsächlich auch mal still geblieben, aber !!! bis auf ein kurzes tiefes Grummeln ist er stehen geblieben. Highleight des Tages, wird bestimmt nicht den ganzen Tag überdauern.
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Ich habe hier schon mal geschrieben, seit der damals angesprochenen Kastration hat sich aber nochmal einiges getan. Vor allem wurde endlich der Grund für das Pöbeln sichtbar: Ich habe einfach einen sehr expressiven Hund mit losen Stimmbändern, der seine eigene Erregungslage gerne am Umfeld abreagiert
Wenn er sehr aufgeregt, frustriert oder ungeduldig ist, wenn der Rücken schmerzt, selbst wenn er sich zu doll über irgendwas freut, pöbelt er das nächstbeste Opfer an. Ob das nun ein anderer Hund oder Mensch oder ne Mülltonne oder ein Blatt ist, ist dabei zweitrangig, hauptsache der Stress kann raus.
Ganz eindrücklich wird das z.B. bei Tierarztterminen: Herr Hund hat große Angst, reißt sich aber während des Termins ganz passabel zusammen. Sobald wir rausgehen, reagiert er sich aber am nächstbesten, völlig unbeteiligten Ziel ab, um den ganzen aufgestauten Stress abzuladen.
Ähnlich ist es, wenn wir zum Beispiel jemanden treffen, den er mag. Er freut sich total, die Erregungslage geht hoch und schon wird vor lauter Freu das nächstbeste Opfer (und sei es nur ein Baum) verbellt.
Ohne Leine kann er seine Erregung wunderbar durch Bewegung abbauen, an der Leine ist es halt das Pöbeln.
Wir haben durch die Kastration und entsprechende Arbeit an der Erregungslage in Trigger-Situationen große Fortschritte erzielt. Gerade versuche ich, ihm bessere Auswege aus Aufregungs-Situationen zu zeigen.
Aber dass er ein Hund ist, dessen Erregungslage wahnsinnig schnell wahnsinnig hochschießt und dass er dann ebenso schnell ins Aggressionsverhalten kippt, das ist halt einfach so und wird sich auch nie so umfassend ändern.
Und joa, auch wenn es mich manchmal stresst: Irgendwie lieb ich den kleinen Krawallknopf auch dafür, dass er halt ist, wie er ist
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