Extreme Unruhe durch Demenz
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Hallo Zusammen,
Unser kleiner Tierschutz Pudelmix Felix wird laut Pass dieses Jahr 18 Jahre alt und bereitet uns ein paar Sorgen.
Er hat eine angeborene Herzinsuffizienz und bekommt seit vielen Jahren Fortekor (jetzt Plus), womit er sehr gut zurechtkommt.
Felix war immer ein sehr aktiver und aufgeweckter Hund und wird immer viel jünger geschätzt, als er ist.Aber auch er wird älter: Mittlerweile rutschen die Hinterbeine auf dem Parkett weg, sodass wir überall Teppiche liegen haben, ab und zu macht er ins Haus und hört fast gar nichts mehr. Alles nicht schlimm, damit kommen wir zurecht.
Was uns allerdings langsam den letzten Nerv raubt, ist seine Unruhe und Nervosität. Das wurde in den letzten Jahren langsam immer mehr: Er legt sich einfach nicht ab. Er läuft stundenlang Kreise, bleibt in einer Ecke stehen und weiß nicht mehr wo er ist. Dann fällt er um, weil er sich so oft im Kreis gedreht hat, dass ihm schwindelig ist. Er fällt vom Sofa, läuft gegen Tischbeine oder stößt sich den Kopf.
Seine täglichen Schläfchen sind extrem kurz geworden, wenn man ihn dazu bekommt, dass er sich mal hinlegt, schläft er maximal 20-30 Minuten bevor er wieder losläuft. Stundenlang. Wenn wir ihn kurz allein lassen, bringen wir ihn in einen Welpenlaufstall mit saugfähiger Unterlage, da kann er sich nicht wehtun. Auch da dreht er sich im Kreis und legt sich nur selten ab. Für meine Arbeitszeit haben wir eine Betreuung, da er auch regelmäßig seine Medikamente bekommen muss. Aber wenn ich mal einkaufen fahre oder mich nur in der oberen Etage des Hauses aufhalte, habe ich ein schlechtes Gewissen und immer Angst um ihn - das kann doch nicht schön für ihn sein?
Die Tierärztin sagt, es sei Demenz und seit einiger Zeit nimmt er Vitofyllin, was ihm ein bisschen hilft, er wirkt wieder ein wenig klarer. Sie sagt auch, er habe keine Schmerzen, er ist einfach extrem unruhig. Leider sagte sie auch, dass sie keine Idee mehr habe, was wir noch für ihn tun können, da er aufgrund des Herzfehlers keine Beruhigungsmittel nehmen sollte. Wir haben jetzt ein CBD Öl von der TÄ für ihn, seit ein paar Tagen - bisher keine Wirkung.
Er frisst wahnsinnig viel und gerne, trinkt viel und lässt sich auch ab und zu noch auf Spiele ein. Er liebt Spaziergänge, nimmt sich viel Zeit für's Schnüffeln und macht den Eindruck, als habe er noch viel Lebensfreude - bis auf die Unruhe.
Hinzu kommt, dass er unter Husten leidet, ein Symptom, welches uns seit Jahren begleitet und wofür die TÄ keine wirkliche Ursache feststellen konnte. Verschleimung, sagt sie. Er bekommt schleimlösendes Pulver, das hilft mal, und mal nicht. Gelegentlich lasse ich ihn inhalieren, das bekommt ihm gut. Nachts hustet er gefühlt jede Stunde, steht auf, läuft umher, legt sich dann aber wieder ab.
Wir haben Zuhause keine Ruhe mehr, er läuft wirklich permanent durch die Gegend - bringt man ihn ins Körbchen, steht er nach 2 Min. wieder, oder hustet. Es ist für uns (und ihn?) unglaublich anstrengend, ich schlafe keine Nacht mehr durch und verlasse das Haus nach Möglichkeit nur, wenn jemand anderes da ist.
Vielleicht hat jemand von euch noch eine Idee, ein Mittel, Erfahrungswerte. Die TÄ sagte, sie könne verstehen, wenn wir ihn gehen lassen möchten, er selbst kommt ja auch nie zur Ruhe. Aber ich sehe ihm an, dass er noch nicht gehen möchte. Ich kann meinen Schatz nicht einfach "einfangen" und zur TÄ bringen, weil ich nervlich leide, während er mit viel Lebensfreude gerade den Garten erkundet, nicht nachdem wir so viele Jahre durch Dick und Dünn gegangen sind.
Ich würde mich über einen Austausch sehr freuen! -
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Das ist traurig und sehr anstrengend, für Euch und auch für Euren Hund.
Ich persönlich würde mir in dieser Situation die Frage stellen: wieviel gute Zeit, z.B. Spaziergang und Garten, hat er noch und wieviel unruhige Zeit steht dem gegenüber?
Nicht mehr zum richtigen und wichtigen Schlaf zu finden ist für keinen Hund gesund, für einen kranken Senior schon gleich garnicht.
Ist die Herzdiagnose kardiologisch abgeklärt und unter Verlaufskontrolle? Es gibt ja bei herzkranken Hunden auch Husten als Symptom.
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Habt ihr schon versucht, ob man ihn medikamentös unterstützen kann, damit er (und ihr) mal zur Ruhe kommen kann?
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Ich hab auch so ein kleines unruhiges Oldielein.
Finya ist geschätzte 17 und seit etwa einem Jahr dement. Ihre Kreiselei macht mich auch komplett irre. Bei ihr hilft es gut, wenn ich sie rumtrage oder sie auf den Schoß nehme. Da döst sie dann eine Weile vor sich hin. Von alleine legt sie sich nur sehr selten hin, aber ich bin schon dankbar, dass sie zumindest nachts durchschläft.
Mittel gegen die Unruhe gibt es schon - Beruhigungsmittel halt, aber da hilft auch nicht alles bei jedem Hund.
Wir hatten schon das Adaptilband, Zylkene und Xanor. Stärkeres wollte ich bisher nicht geben.
Vitofyllin macht manche Hunde übrigens noch unruhiger, da es die Durchblutung fördert.
Du bist mit deinem Oldie auf jeden Fall nicht alleine - vielleicht möchtest du im Altenpflegethread vorbei schauen und dich dort mit uns austauschen?
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Das was du da durchmachst klingt fast 1:1 nach dem was wir durch haben
Ich kann nur sagen, wir haben ihm Medikamente gegeben, die ihm kurzfristig halfen aber sehr wahrscheinlich etwas Lebenszeit abgezogen haben. "Am Ende" ist es einfach nur noch ein abwägen, was hilft jetzt auch wenn es auf lange Sicht nicht optimal wäre. Als bei uns auch die Medis nicht mehr halfen haben wir genau abgewogen wieviel Mehrwert jeder weitere Tag für unseren Hund hatte. Die Zeiten, in denen er nicht mehr er selbst war, keine Ruhe fand, keinen Schlaf, nicht mehr auf Sichtzeichen und Spielzeug reagierte, nahmen irgendwann die Mehrheit des Tages ein und ich konnte es nicht mehr gutheißen, zu sagen, aber er geht noch spazieren und frisst gern.
Unser Hund wurde fast 19 Jahre alt, ich habe ihn an einem für ihn guten Tag gehen lassen und die Entscheidung lieber "zu früh" als "zu spät" war bei uns genau richtig.
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Hinzu kommt, dass er unter Husten leidet, ein Symptom, welches uns seit Jahren begleitet und wofür die TÄ keine wirkliche Ursache feststellen konnte. Verschleimung, sagt sie. Er bekommt schleimlösendes Pulver, das hilft mal, und mal nicht. Gelegentlich lasse ich ihn inhalieren, das bekommt ihm gut. Nachts hustet er gefühlt jede Stunde, steht auf, läuft umher, legt sich dann aber wieder ab.
Mit fällt zu dem Husten die Möglichkeit einer Kehlkopflähmung ein, ich bin aber nicht sicher, ob die Symptome da wirklich passen. Weiß hier jemand mehr?
Denn wenn er nachts auch noch ständig durch Husten wach wird, ist das natürlich extrafies, wenn er tagsüber schon durch seine Unruhe so wenig Schlaf bekommt.
Beste Wünsche schicke ich dir, euch.
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Habt ihr den Hund denn mal Schmerzmittel gegeben? Und sei es nur testweise? In dem Alter ist es natürlich auch möglich, dass Arthrose oder sowas einfach Schmerzen bereitet und er versucht, diese mit Bewegung abzulenken.
Bei meinem alten Terrier kenne ich das jetzt aber auch, dass er unruhig ist, mich sucht und nicht findet, weil er kaum noch was hört und sieht. Er bekommt es gar nicht mit, dass ich nur zwei Meter entfernt sitze…. Oder er zig mal hintereinander losgeht in die Küche…. Wiederkommt, wieder zurück geht….also irgendwie wunderlich wird.
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Meine Hündin Lilli war fast 17 als sie gegangen ist.
Ein Jack Russell Mischling, sie war auch dement und sehr unruhig, v.a. Abends.
Es war extrem anstrengend.
Sie bekam täglich ein Schmerzmittel, ein Herzmedikament, und was man bei Demenz gibt.
Ich gab ihr CBD Tropfen, pflanzliche Beruhigungsmittel, hat alles nicht geholfen.
Sie war sehr gebrechlich und später auch inkontinent
Es war hart, und ich wußte, daß ich sie demnächst gehen lassen muß.
Ich habe sie so geliebt, trotzdem kam ich wirklich an meine Grenzen.
Gleichzeitig Teilzeitarbeit als Krankenschwester.
Habe nur kurze Dienste im Pflegedienst gemacht, habe ihr einen großen "Laufstall" gebaut, mit Kissen und Decken ausgelegt, damit sie nirgends hinlaufen konnte, wo sie steckenblieb, oder auf dem Parkett ausrutschte und nicht mehr hochkommt.
Bin Nachts mehrmals mit ihr in den Garten.
Ich habe so gehofft, daß sie selbst entscheiden darf, wann sie geht.
Eines Nachts bekam sie Atemnot, so, daß ich zum diensthabenden Tierarzt bin.
Ich wusste, daß der Moment nun da ist, der Kreislauf war im Keller, und wir haben sie gehen lassen...
Ich nahm sie mit nach Hause, ich wollte, daß sie noch ein paar Stunden Zuhause ist. Ich hatte ja noch meine andere Hündin, Priya, die sich so von ihr verabschieden konnte.
Priya hat das alles sehr gut gemeistert,auch die anstrengende Zeit, sie ist eh sehr genügsam.
Sie hat oft den Kontakt zu Lilli gesucht und mit ihr geschmust.
Ich denke, das war auch für Lilli noch sehr schön, diese Gefährtin in ihrem letzten Lebensjahr zu haben.
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