Ist es mit deinem Hund so, wie du es dir vorgestellt hast?
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"Ist es mit Lucky so, wie du es dir vorgestellt hast?"
Diese Frage hat mir meine Mutter heute gestellt. Sie hat gleich hinterher geschoben, dass sie damit nicht meint, ob ich die Entscheidung für Lucky bereue, weil sie weiß, dass ich das nicht tue, da das Zusammenleben mit Lucky trotz Pubertät toll ist .
Mein Havaneser Lucky ist vor gut 6 Monaten mit damals genau 12 Wochen bei mir eingezogen. Er ist – mit 36 Jahren – mein erster eigener Hund. Ich hatte zwar im Kindes-/Jugendalter zwei Pflegehunde, mit denen ich fast jeden Tag spazieren gegangen bin und mit denen ich auch eine sehr enge Bindung hatte, aber dennoch durften die beiden nur in Ausnahmesituationen mit ins Haus meiner Eltern, so dass wir keinen gemeinsamen Alltag miteinander hatten. Vermutlich hatten meine Eltern die berechtigte Sorge, dass ich sie sonst nie zurückbringen würde. Lucky durfte von Anfang an mit ins Haus.
Für mein persönliches Umfeld war klar, dass die Frage nach einem eigenen Hund nur eine Frage des "wann" und nicht des "ob" ist.
Mein Plan einen eigenen Hund als Schulhund auszubilden und einzusetzen gab es auch schon lange – realistisch gesehen, war das auch die einzige Möglichkeit einen Hund in meiner Work-Life-Balance artgerecht zu halten. Letztes Jahr begann auch die offizielle Planung und allen Unkenrufen zum Trotz funktioniert der Schulhundeinsatz von Lucky bisher erstaunlich gut und die entsprechende Prüfung hat er auch bereits bestanden. Die Rasseauswahl geschah damals sehr überlegt nach diversen Parametern (geringer Jagdtrieb und Hütetrieb; allergikerfreundlich; großstadtgeeignet; maximal so schwer, dass ich ihn tragen kann; etc.). Die Rasse hätte ich ohne die gesamten Rahmenbedingungen nicht im Kopf gehabt. Ich hatte auch Plan B, C und D, falls der Einsatz in der Schule nicht so funktioniert wie gewünscht.
Wie ihr seht, war meine Entscheidung nicht überhastet, sondern ein über 30-jähriger Prozess und trotzdem kann ich die Frage nicht so einfach beantworten, weil ich mir zwar ganz viele Gedanken darüber gemacht habe, was ich leisten muss, damit das alles möglichst reibungslos funktioniert und was der Hund dafür leisten müsste und was ich machen würde, wenn er dies nicht tut, aber ich hab mir wenig darüber ausgemalt, wie der Alltag ist.
Meine Frage an euch ist daher: Hattet ihr vor der Anschaffung eures Hunde detaillierte Vorstellungen über den Alltag mit eurem Hund und passte eure Vorstellung dann zu der Realität?
Was ich bisher sagen kann: ich bereue keine Sekunde meine Entscheidung, aber ich passe meine Alltagsplanung auch so an, damit sie Lucky nicht noch zusätzlich belastet. Es wäre schön, wenn er besser allein bleiben könnte, aber ich würde seine Trennungsangst nicht gegen die Freiheit ohne ihn eintauschen. Mein Alltag ist durch ihn ruhiger und regelmäßiger geworden und das tut mir auch gut. Wie seht ihr das? -
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Hi
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Ich weiß gar nicht, wie es ohne Hund ist. Unsere ersten bekamen wir, als ich 7 war und seitdem war - bis auf ein Jahr Trauerarbeit - immer mindestens ein Hund im Haushalt.
Eigentlich waren alle tolle Alltagshunde und gut in die Familie integriert. Ich finde, das gibt dem Tag eine tolle Struktur neben der Arbeit. Seit ich Kinder habe, hat sich das nochmal etwas verändert bzw relativiert, aber ich mag sehr gern diese Abläufe wie Spazierengehen, Fressen (ich füttere Tiere seeeeeehr gerne, das ist echt mein Kink 😅) und ich liebe die Ruhe zum Beispiel beim Spaziergang oder beim Kuscheln auf dem Sofa.
Nur ein einziges Mal hat einer unserer Hunde unseren Alltag wirklich heftig auf den Kopf gestellt: das war ein etwa 5jähriger (angeblicher) Schafpudel aus dem Tierschutz, der uns als sehr unkompliziert beschrieben wurde. Nach dem üblichen Prozedere ist er bei uns eingezogen und hat sehr schnell sehr deutlich gemacht, dass er lieber selber entscheidet, was er tut und vor allem was nicht.. wir stellten dann fest, dass er nicht mal gechippt war, weil "der TA hat sich nicht rangetraut"... er hat glaube ich alle von uns mindestens ein Mal gebissen, wir hatten schwer zu kämpfen mit ihm, jeden Tag hat er aufs Neue getestet, es war streckenweise wahnsinnig anstrengend. Aber irgendwann ist der Knoten geplatzt und wenn man seine Trigger kannte und respektierte (man durfte zum Beispiel nicht seinen Po anfassen, auch nicht zum Kraulen, einfach für gar nichts), war er ein toller Hund, der uns viel gelehrt hat. Er hatte einen Wutball, den er bei Frust bearbeitet hat, er hasste Igel und alles, was flog - Flugzeuge, Vögel, ganz besonders Heißluftballons 😅 Ich werde richtig nostalgisch, er war echt speziell..
Mit meiner Hündin jetzt ist es tatsächlich sogar "perfekter" als gedacht, weil sie sich so toll hier integriert und sehr viel weniger Probleme macht, als ich ursprünglich gedacht habe. Einzig der Freilauf ist aktuell etwas schwierig, sie hat nämlich entdeckt, dass sie ja ein Jagdhund ist. Daran arbeiten wir jetzt eben.
Also, ja, manchmal ist es anders als erwartet, aber irgendwie immer toll und bereichernd und ich fände ein Leben ohne Hund ganz furchtbar langweilig.
Tolle Frage übrigens, bin gespannt auf die anderen Antworten und lese gerne weiter mit!
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Ich hatte keine expliziten Vorstellungen vom Alltag mit Hund, bei keinem Hund bisher. Deshalb kann ich das so nicht beantworten. In meiner Kindheit war ein Hund mein Traum, mein erster Hund war mit 9 eingezogen. Beim zweiten Familienhund war der Fokus eindeutig bei meinem Stiefvater, der ist für ihn eingezogen.
Als unser erster gemeinsamer Hund mit meinem Mann eingezogen ist, war das auf sein Betreiben hin. Ich wollte eigentlich keinen Hund wegen der damit verbundenen Verantwortung. Und was soll ich sagen: Ich will nie mehr ohne zwei Hunde sein. Solange es gesundheitlich geht. Man kann also sagen, dass meine Erwartungen übertroffen wurden
Aber prinzipiell liegt der Reiz der Hundehaltung für mich dabei, das anfangs fremde Wesen kennen zu lernen und zu schauen, was passiert und was wir miteinander anfangen möchten. Weshalb hier auch kein ausgewiesener Gebrauchsspezialist einziehen wird, eben weil ich keinen festen Plan habe.
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Im Großen und Ganzen sogar noch besser - Allein bleiben (zuhause), Katzen, Autofahren, abgeleint laufen, all das macht unser Hund perfekt, ohne dass wir das jemals geübt hätten.
Was mir allerdings nicht klar war (trotz langem Planen vorher) ist, wie oft wir doch Sachen tun (wollen) wo der Hund nicht mit kann.
Und wieviele Leute, die den Hund anfangs gerne für ein Wochenende oder so genommen haben oder nehmen wollten, dann ausfallen weil sich ihre privaten Umstände ändern.
Und generell, dass es kaum möglich ist, eine Hundebetreuung zu finden, wo nicht x andere Hunde mit rumlaufen (die Mina oft einschüchternd findet, vor allem, wenn sie laut sind) und die trotzdem Kapazitäten frei hat.
Also, die Einschränkungen sind heftiger als erwartet, auch, wenn Mina total toll und unkompliziert ist.
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Irgendwie ja, aber irgendwie auch nicht.
Mein Junge ist sehr Dr.jekyll und Mr. Hyde mäßig drauf. Das hab ich mir damals sicher nicht so vorgestellt. Aber es ist auch nicht schlimm nur eben anders als erwartet.
Wir leben aber mittlerweile 8 Jahre zusammen, ist also für uns normal.
Und mit meiner Hündin - sie ist schon so wie gedacht, ein Engelchen im flausch kostüm. Der perfekte Hund für wohl so ziemlich jeden da draußen
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Überhaupt nicht.
Wir hatten die Vorstellung von einem unkomplizierten Alltagsbegleiter, der entspannt mit mir durch die Stadt zur Arbeit und zurück (je ca 15 Minuten) laufen sollte, überhaupt überall mitkommen sollte und alles wäre ganz einfach und wunderbar.
Leider haben wir uns dann sehr überstürzt einen Hund aus dem Auslandstierschutz aufschwatzen lassen, der große Angst vor Geräuschen und fremden Menschen hat.
Die Realität sah dann so aus, dass ich einmal mit ihr zur Arbeit gelaufen bin, das für uns beide die absolute Hölle war und wir uns daraufhin endlich eine Trainerin gesucht haben. Seitdem macht der Hund große Fortschritte, aber es ist kaum so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Nur zu Hause, da ist sie tatsächlich so unkompliziert und entspannt. Ansonsten haben wir unseren halben Alltag umgeschmissen und verzichten auf so manches, um unser Leben für sie anzupassen.
Also nein, unser Leben mit Hund ist nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir waren allerdings auch selten naiv und dumm, auf diese Art an den Hundekauf anzugehen. Zum Glück sind wir relativ flexibel und können (und wollen!) uns so an sie anpassen. Es ist also trotzdem für uns alle schön, aber eben ganz anders, als erhofft.
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Ja und nein. Ria ist ja „second hand „ . Und offensichtlich auch keine easy going Rasse. Wäre sie von einem Züchter, würde Arbeitslinie drauf stehen.
Als sie einzog hab ich mit allem gerechnet und mich auf massive Probleme eingestellt.
Bällchenjunkie, hütet alles was nicht bei 3 auf dem Baum ist, Tendenzen zum schnappen…. Es hätte alles sein können.
Bekommen habe ich einen gut erzogenen Traumhund.
Ich habe also sozusagen das was ich gehofft hatte aber nicht das was ich erwartet hätte.
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Ich hatte eigentlich gar keine feste Vorstellung davon, wie mein Leben mit Hund(en) aussehen würde. Irgendwie hat dich das alles dann von selber ergeben.
Meine Lebensumstände haben sich seit dem Einzug des Ersthundes im Frühjahr 2015 aber auch mehrmals verändert. Hat immer geklappt, auch mit Huned bzw seit. Frühjahr 2018 mit zwei Hunden.
Und ich habe durch meine Hunde wirklich tolle Zweibeiner und andere Vierbeiner kennengelernt, zu Hobbies wie dem Fotografieren gefunden etc. Aber das war alles nicht vorab irgendwie geplant gewesen oder so.
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Ich habe ja auch schon jetzt seit 27 Jahren Hunde, eigene Hunde, und erinnere mich sehr gern an meinen ersten. Nach DF-Standard war ich total unvorbereitet. Außer ein paar Büchern, die ich in den Bibliotheken gefunden habe, gab es nichts. Kein Internet, kaum Hundebekannte, keinen Hund in der Familie, keine Hundeschulen usw.
Es war ein Sprung ins kalte Wasser, ich war ahnungslos, wollte einfach nur einen Hund, schon seit ich ein Kind war.
Tja, ich habe es nie bereut, auch wenn es manchmal schwierig war. Vielleicht ist es manchmal gut keine Erwartungen und Ansprüche zu haben. Es hat mich jedenfalls nicht von der Hundehaltung abgeschreckt.
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Nein, definitiv nicht. Und dabei ist Betti nicht mein erster Hund.
Ich hatte einen Begleiter für meine vielen Wanderungen und Reisen gesucht. Vielleicht auch sportlich aktiv.
Nun bin ich für Betti quasi sesshaft geworden, weil sie mit Umwelt nicht gut klarkommt. Nach der Gassirunde mit ihr, muss ich mich anschließend allein spazieren führen, um genügend Auslauf zu bekommen.
War die Einsicht mein Leben nach ihren Bedürfnissen unstellen zu müssen stressig und anstrengend? Ja. Total. Ich habe immer wieder gehofft und versucht Betti halbwegs in mein Leben zu integrieren/intrainieren. War eine Lektion fürs Leben.
Aber auch als Mensch ist man viel anpassungsfähig als man denkt. Ich darf so von einer Lebenswelt erfahren, mit der ich ansonsten nicht in Berührung gekommen wäre. Und mein Ego und mein Wunsch in der Stadt nicht aufzufallen haben sich gut transformiert.
Zusammenleben, ob mit Mensch oder Tier prägt und überrascht einen doch eigentlich immer. Weiß nicht, was jemals nach Vorstellung läuft.
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