Ist es mit deinem Hund so, wie du es dir vorgestellt hast?

  • Ich hab den Alltag nicht vorher explizit durchdacht bzw. mir großartig Vorstellungen gemacht (u.a um keine falschen Erwartungen zu haben). Ich wusste, dass mein Alltag hundetauglich ist, ein eigener Hund ein riesen Wunsch von mir war und ich bereit war mich dementsprechend anzupassen, zudem habe/hatte ich seit meiner Jugend 2 Pferde, also Verantwortung übernehmen/„angehängt sein“ ist nichts Neues bzw. Belastendes für mich. Ich weiß nicht mehr was ich erwartet habe, aber ich bin nach wie vor positiv davon überrascht, was für eine Bindung man wirklich zu diesem Tier aufbaut. Man hört immer vorher diese Geschichten, aber das hautnah, mit einem Hund, der sehr gut zu einem passt und eigentlich keine Probleme bereitet zu erleben ist anders und wirklich sehr schön. Zudem stimmen diese ganzen Horrordrohungen von wegen man muss jeden Tag um 6 Uhr eine Stunde spazieren und immer bei Wind und Wetter raus (bei uns) absolut nicht. Ich hätte auch nicht gedacht, wie weird und individuell Hunde in ihrem Verhalten wirklich sein können. Mein Hund zumindest ist ein komplett komisches Tier, ich dachte Hunde sind „normaler“ bzw. nicht so kreativ/humorvoll in ihrer Art. Unterm Strich habe ich es mir sehr schön vorgestellt mit einem eigenen Hund und ich bin total glücklich als Hundebesitzerin / mit meinem Hund, also meine Erwartungen diesbezüglich wurden erfüllt. Ich hätte mir nur nicht gedacht, wie viel Arbeit es wirklich ist, auch einen „normalen kleinen Hund“ alltagstauglich bzw gut erzogen hinzubringen. Wobei ich vor dem Einzug und die ersten Wochen alles etwas verkompliziert habe, ich hab dann mit der Zeit gemerkt, dass mein Bauchgefühl viel wert ist und nicht jeder kleine Fehler sich die nächsten 15 Jahre rächt. Irgendwann hat man dann eine ganz eigene Kommunikation mit dem Tierchen, die dann irgendwie normal wird, zumindest ich denke nicht den ganzen Tag nach wie ich was kommunizieren muss, wir verstehen uns einfach.😅

  • Jein.


    Ich hatte seit kleinauf diverse Kleintiere, insbesondere Katzen sind mir dabei unfassbar ans Herz gewachsen. Es hat Jahre gedauert, bis der Traum von einem eigenen Hund dann Realität werden konnte. Jetzt haben wir hier unseren 16 Wochen alten Ersthund hier sitzen und manches ist so wie erwartet und erhofft, anderes dagegen nicht.

    Ich bin kein Fan vom Kindheitsstadium egal welcher Spezies und hatte bisher auch fast nur adulte Tiere daheim. Ich vergöttere Katzen, aber ich kann selbst Kitten nichts abgewinnen. Welpen fand ich zumindest halbwegs niedlich, aber es war und ist für mich nicht die Oxytocin-Lawine wie für manch anderen. Wo andere ihn einfach nur süß oder witzig finden, ist es für mich einfach neutral. Ich bin definitiv kein bierernster Mensch, aber ich glaube in der Hinsicht bin ich leider zu pragmatisch. Diese welpentypische Verspieltheit, die geringe mentale Kapazität und Themen wie Stubenreinheit - all das gehört nun mal dazu, es ist okay. Fan davon bin und werde ich nicht der größte, so ehrlich muss ich mittlerweile sein. Die Entscheidung für einen Welpen war allerdings bewusst getroffen, denn bei meinem ersten Hund wollte ich von Anfang an die Verantwortung haben, ob und wie ich ihn (nicht) versaue.


    Was ich wiederum wahnsinnig genieße und genauso ist wie in meiner Vorstellung ist das gemeinsam "Abenteuer" erleben. Ich liebe es mit ihm rauszugehen, selbst wenn wir nur im Garten abhängen und ich beobachte einfach nur wie er vor sich hin erkundet. Jeder Ausflug ist ein Highlight für mich und ich freue mich drauf. Ich liebe es auch zu sehen, wie Training fruchtet und sei es ganz, ganz zu Beginn z.B. einfach nur der Rückruf. Es macht Spaß mit ihm. Einige Themen mussten wir auch überhaupt nicht trainieren, weil er es entweder von selbst angeboten hat oder es direkt verinnerlicht.

    Was auch wunderbar klappt ist das einbinden in meine Routine, die ich gesundheitlich bedingt benötige. Hat er direkt angenommen und tut uns beiden sehr gut.

    Was ich etwas unterschätzt habe, ist dann doch die rassebedingte Sensibilität, zumindest indoor. Draußen wiederum habe ich damit keine Schwierigkeiten und habe auch das Gefühl ein Fels in der Brandung für ihn sein zu können, drinnen gelingt mir das nicht immer so arg gut. Obwohl wir ihn schon eine ganze Weile bei uns haben, wird das vermutlich noch viel Gewöhnung, auch für mich, erfordern, bin aber zuversichtlich.

  • Definitiv nicht, nicht mal ansatzweise ;) Wobei ich das relativieren muss denn ich habe ja 2 Hunde. Beide kommen aus dem Tierschutz.


    Amy, Border Collie Mix, genau das was ich gesucht habe. Von der ersten Sekunde an. Klar hat sie ihre Problem und es gibt Dinge die mich nerven. Aber alles in allem genau der Hund den ich mir vorgestellt habe. Auch die Beschreibung hat sehr gut gepasst und sie ist im großen und ganzen genau so wie von der Organisation beschrieben.


    Tja und dann kam Sky. Mein 3. Border. Ebenfalls aus dem Ausland. Im Nachhinein herausgefunden das er von einem Schäfer aussortiert wurde. Ich liebe ihn mittlerweile wirklich sehr (hat aber ne Weile gedauert) aber er ist absolut nicht das was ich mir vorgestellt habe. Er ist extrem verhaltensauffällig, man kann keine Spaziergänge machen, er ist extrem gestresst, seit Monaten haben wir nun Einzeltraining. Es bewegt sich auch was in die richtige Richtung aber es sind Miniaturschritte. 1 Schritt voran, 3 zurück sozusagen. Es ist einfach unglaublich kräftezehrend. Ich stand mehr als einmal heulend auf dem Feld (als die Problematik angefangen hat) und wusste mir nicht mehr zu helfen. Er wird ein Leben lang ne Aufgabe sein (und wohl keine leichte) und ob er jemals "normal" (im Sinne von wir können normale Hundedinge machen) wird steht in den Sternen.


    Er hat aber auch seine guten Seiten. Liebt jeden, ist oft lustig drauf und einfach Junghundetypisch verrückt ;)

  • Mir war als Ersthundehalterin nicht klar, wie viele Leinenpöbler es gibt. Das finde ich schon anstrengend.


    Was unsere Hündin angeht, wollten wir einen lieben Familienhund, den man mit den Reitstall und auch mal ins Café oder wo zu Besuch nehmen kann. Einigermaßen geländegängig sollte sie auch sein.

    Diese Erwartung hat sich erfüllt.

    Was super geklappt hat, war unser Wanderurlaub in den Alpen letztes Jahr. Der Hund hatte Spaß an den Wegen, wo man ein bisschen klettern musste, und an besonders blöden Stellen mit Gitterrosten oder so kann man sie ein Stück tragen.

    Womit wir nicht gerechnet hatten, ist, dass sie das Haus, das Auto und teilweise Tische in Restaurationen bewacht, was aber händelbar ist. Kleine Kinder hat sie anfangs auch angebellt und angeknurrt, weil die ihr suspekt waren.

    Was ich auch nicht erwartet hatte, ist, dass sie sich so klar für eine Hauptbezugsperson entscheidet. Die Familie ist ihr schon wichtiger, als andere Menschen, aber die anderen Familienmitglieder sind deutlich weniger wichtig, als ich. Das ist z.T. schon anstrengend, weil sie in manchen Situationen außer Haus hinter mir her jammert, obwohl die anderen da sind.

    Unsere Hündin ist ein eher ängstlicher, unsicherer Hund. Das sagte aber schon der Züchter. Sie war als letztes noch übrig. Ein bisschen selbstbewusster und nicht ganz so sensibel wäre schön. Aber wir arbeiten dran, und es ist auch schon viel besser geworden.


    Aber das sind Kleinigkeiten. Insgesamt finden wir, dass wir einen ganz tollen Hund haben. :smiling_face_with_hearts:

  • Nein, 0, überhaupt nicht.


    Ich hatte vorher schon Hunde, aber Arwa ist meine erste Assistenzhündin. Mir hat keiner gesagt, dass die einen Dachschaden haben :rolling_on_the_floor_laughing: Erstmal wollte ich überhaupt nicht diesen Hund, hab aber eingesehen, dass ich diesen Hund brauche. Nach 2 Wochen hab ich die Trainerin angebettelt, sie wieder zurück zu nehmen, ich wollte überhaupt gar keinen Hund mehr. Dann kam eine lange Phase, die von der Trainerin als "hart, aber lohnend" bezeichnet wurde, ich hab der einfach vertraut, dann hätte ich sie zurück geben können, wollte aber nicht mehr.

    Heute sind wir allerallerallerbeste Freunde, ich liebe sie mehr als ich mir hätte vorstellen können, sie reagiert auf kleinste Kopfbewegungen wenn ich sie zB an den Wegrand schicke weil jemand durch möchte, weckt mich indem sie liebevoll auf meiner übervollen Blase rumtrampelt :dizzy_face: :rolling_on_the_floor_laughing: und ist der beste, schönste und klügste Hunde der Welt. Und ich fange an, ihr zu Vertrauen und mich auf sie zu verlassen.

  • Hattet ihr vor der Anschaffung eures Hunde detaillierte Vorstellungen über den Alltag mit eurem Hund und passte eure Vorstellung dann zu der Realität?

    Ich hatte vor Einzug von Balou, meinem ersten Hund, keine Vorstellungen wie der Alltag mit einem Hund ist. Ich hatte nicht viel Kontakt zu Hunden und der Hund von Familienmitgliedern, die ich ein paarmal im Jahr bei Geburtstagsfeiern sehe, war kein gutes Beispiel. Bei mir haben jahrelang Katzen gelebt und meine Eltern hatten Wellensittiche.


    Ich möchte möglichst viel Zeit mit meinen Hunden verbringen und nehme sie überall mit, wo Hunde mitdürfen. Das ist vor allem mit Balou nicht einfach denn er langweilt sich in Restaurants und Café schnell und fängt dann an den Fußboden oder das Tischbein abzulecken oder entdeckt unter dem Nachbartisch ein Reiskorn und würde es sich holen wenn er könnte. Eine Zeitlang wollte er die Bedienung vertreiben.


    Bis mit Mogli mein Zweit- und mit Hermann mein Dritthund eingezogen ist dachte ich, dass ich Hunde einfach nicht erziehen kann. Balou hat es mir in einigen Situationen nicht einfach gemacht und hat einige Verhaltensweisen wie Leinenaggression, Territoriales Verhalten, jagen von Autos, Jagdtrieb und völliges Desinteresse an mir unterwegs und Angst ohne erkennbaren Auslöser gezeigt, an denen ich arbeiten musste. Durch Mogli und Hermann habe ich gelernt, dass manches im Zusammenleben mit Hunden ganz einfach sein kann und nicht Management und monatelanges Training benötigt.


    Ich mag meinen Alltag mit meinen Hunden sehr und hoffe, dass die Nachfolger in hoffentlicher ferner Zukunft auch Alltagsbegleiter werden können, die mich oft begleiten.

  • Es ist genau so wie wir es uns vorgestellt haben, wenn nicht sogar noch schöner.


    Passende Rasse gesucht, im Netz über den Kooiker gestolpert, vorher nicht gekannt. Optisch verliebt. Rassebeschreibungen studiert, genau das was wir wollten. Züchter besucht, Tiere in natura kennengelernt, alle Fragen beantwortet bekommen. Immer noch passend, vollends verliebt. Ganz kurze Bedenkzeit, Welpe aus dem nächsten Wurf "bestellt".


    Welpe gut sozialisiert bekommen. Alles hat problemlos und relativ schnell geklappt. Stubenreinheit, Alleinebleiben, usw. Jetzt ist er schon ein paar Jahre bei uns, rundum unkompliziert und alltagstauglich, leicht zu erziehen, für alle Freizeitaktivitäten zu haben, im Haus ruhig und unauffällig. Nichts für Sofasitzer, wir sind gerne und viel draußen unterwegs, bei Wind und Wetter.


    Kurz - unser absoluter Traumhund. Für uns jederzeit wieder ein Kooikerhondje. :smiling_face_with_hearts:

  • Im groben ja, im kleinen weniger.

    Eigentlich sollte Henning mehr der Hund von meinem Mann werden. War klar, dass ich am meisten Zeit mit ihm verbringen würde (bin voll im Homeoffice), aber Erziehung und einen Großteil der Spaziergänge sollte mein Mann machen.

    Na ja, ich mache meistens alle Spaziergänge (morgens und mittags, weil mein Mann früh weg muss. Abends freiwillig :rolling_on_the_floor_laughing: ). Ich gehe mit ihm zur Hundeschule bzw. Mittlerweile zu den Sportkursen. Erziehung übernehme ich - wobei man da auch den einen oder anderen Anfängerfehler erkennt.

    Aber die „Gefahr“ war mir bewusst, weil ich ja weiß wie ich veranlagt bin.


    Was mich überrascht hat war, wie eng Henning sich an uns bindet - und umgekehrt. Dass er nicht nur Haustier ist, sondern Familienmitglied.

    Und die Probleme, auf die ich mich vorbereitet habe, sind nicht so eingetroffen. Ich dachte die größten Probleme könnten Autofahren und alleine bleiben sein. Und, dass er zu territorial ist und keinen Besuch mag.

    Stattdessen ist an ihm ein Labby verloren gegangen. Alle Menschen und Hunde sind toll und es wird ordentlich gefiddelt. Das habe ich nicht kommen sehen, wird sich aber bis zu einem gewissen Grad vermutlich noch in den nächsten Monaten und Jahren ändern.


    Also ja, ich hatte schon ein recht deutliches Bild wie das Leben mit Hund ist. Dass ich mich da selbst so extrem engagiere und viel für ihn zurückstelle, hat mich selbst überrascht. Vor allem, dass ich da so gerne mache :smiling_face_with_hearts:

  • Auch von mir ein klares jein.

    Im Alltag ist es schon so wie gedacht. Auch der Wunsch nach einem Hund, der alles ganz gut mitmacht, hat sich erfüllt.

    Ich habe ganz klar die Problematik mit den anderen Hunden unterschätzt, das ist eindeutig der negativste Punkt in der Hundehaltung für mich.

    Aber ohne jetzt kitschig sein zu wollen, ich habe nicht im Entferntesten geahnt, was dieses Wesen emotional mit mir macht :fear: . Ich muss dazu sagen, ich hatte keine Haustiere als Kind und vorher nur mal ein Meerschweinchen. Mit dem Ausmaß an Liebe und Verantwortung, dass ich für diesen Hund empfinde , habe ich definitiv nicht gerechnet. Eindeutig ein Familienmitglied, dass es zu beglucken gilt. :roll:

  • Definitiv nein - warum?


    Elas war ja ein absoluter Angsthund der nichts kannte, sich von niemandem anfassen lies und man nicht wusste wie er sich entwickelt.

    Also dementsprechend war mir bewusst, dass es ein schwieriger Weg wird/werden könnte und sich vieles vielleicht nie ändern wird/würde oder ggf. sogar noch schlimmer werden würde.

    Ich wurde eines besseren belehrt.... Elas entwickelt sich sooooo toll, er ist echt ein klasse Hund. Natürlich brauch er für vieles mehr Zeit als andere Hunde aber sch....egal. Wir haben gemeinsam schon soviel geschafft und sind ständig am dazulernen. Er ist mittlerweile ein absoluter Kuschelbär, ist super gerne mit mir draußen unterwegs, geniesst sein Leben in vollen Zügen. Sei es beim flitzen mit Hundekumpels, oder wenn wir gemeinsam den Wald erkunden .... er kannte das ja nicht und hatte selbst bei einem umliegenden Baum so gar keine Idee wie man da drüber kommt, wenn ein Stöckchen so groß wie ein Zahnstocher in der Rute hing konnte man nicht mehr weiterlaufen etc --- mittlerweile ist sein großes Hobby sämtliche Kletten und Disteln mit nach Hause zubringen :fluchen:


    Klar war oder ist er nicht so easy wie ein "normaler" Hund, aber für mich ist er das Beste was mir passieren konnte.

    Wir trainieren gerade für die BH, haben jetzt dann offizielle Sichtung für die ASP Kadaversuche .... Ziele die ich zwar irgendwo im Hinterkopf habe, aber wenn es für Elas nicht passt oder er es nicht packt, egal. Er lernt viel dabei, hat Spass.... ob wir die Prüfungen schaffen werden wir sehen. Wenn nicht dann ist es egal.

    Elas ist ein super toller Hund und ich bin super stolz auf ihn.

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