Welche Rasse erwartet uns?

  • Puh.. genau solche Vereine bringen die seriösen Vereine in Verruf.


    Da wurde jetzt fast ein Herdenschutzhund als "Border Collie" vermittelt. Und erst auf Nachfrage wurde eingelenkt und andere Hunde empfohlen.


    Kann mir doch keiner erzählen, dass ein Verein, der in Griechenland Hunde "rettet", noch nie einen griechischen Schäferhund gesehen hat.. 🙄

  • Kann mir doch keiner erzählen, dass ein Verein, der in Griechenland Hunde "rettet", noch nie einen griechischen Schäferhund gesehen hat.. 🙄

    DAS ist der entscheidende Punkt.


    Ein Verein, der länger als ein paar Wochen in einem bestimmten Land arbeitet, MUSS die typischen Schläge kennen und erkennen.

    Und ein seriöser Verein MUSS diese Informationen freiwillig und großzügig an potentielle Adoptanten weitergeben.


    Selbst wenn nur eine kleine Chance besteht, dass ein orts-/landestypischer Hirten- oder Herdenschutzhund (ist übrigens jeweils was anderes als ein Hütehund!) im vorgestellten Hund mitgemischt hat, dann MUSS der Verein darauf hinweisen. Und im selben Atemzug auch erklären, was für Verhaltensweisen da auf potentielle Adoptanten zukommen könn(t)en.


  • Ganz ein bisschen will ich ja fast in Schutz nehmen. Sie können ja vielleicht fast nix dafür, weil sie es schlichtweg nicht wissen. Ein erschwerender Mitfaktor am Auslandstierschutz sind ja die reinen oder hauptsächlichen Vermittlervereine.

    Die sitzen im Inland und posten halt Hunde und sieben Käufer aus, organisieren vielleicht Transporte, sind aber gar nicht vor Ort. Haben keine eigene Infrastruktur und gern keine Pflegestellen (wobei Pflegestelle auch so was Wischiwaschi ist. Kann bei manchen Vereinen ja echt jeder werden, ohne auch nur irgendwas können zu müssen) und nicht automatisch überhaupt lokales Wissen (geschweige denn Sprachkenntnisse).


    Ob der "Tierschützer vor Ort" ein privater, wohlmeinender Tiermessie oder was professionell aufgezogeneres ist, sieht man häufig von außen gar nicht. So wie hier werden einfach Hunde von da und dort und dort vermittelt. Von unbekannt wievielen Leuten, von unbekannt woher.


    Orga klingt immer so wichtig. Nach österreichischem Vereinsgesetz reichen da 2 Leute und 26 Euro. (Drum hat man da mit "Muss Betriebsstätte im Inland haben" einen Riegel vorgeschoben, damit nicht jeder Hunde heranschaffen und verkaufen kann. Funktioniert leidlich, gibt Umwege wie "Genehmigung zukaufen" und zusätzliche Vereinskonstruktionen). In Deutschland müssen ein Verein ein paar mehr Leut sein, glaub ich. Vereinssitz kann immer auch Privatadresse sein.

    Wer Texte schreibt und auf welcher Basis, puh, das kann auch Homeoffice von Tante Hilde mit dem dicken Dackel, die jetzt in der Rente gerne mal was mit Tierschutz machen wollte, sein.

    Über Qualifikation der beteiligten Leute, erfährt man oft genug genau null, oder ob es außer "Tiere retten wollen" überhaupt welche gibt.


    Nicht, dass Privatpersonen nicht auch sinnvolle Dinge auf die Beine stellen können, aber reine Vermittlervereine unterliegen weniger Auflagen und Kontrollen, brauchen oft keine eigenen Tierheime, Traces-Transporte, Quarantäneräume usw.

    Da gibt es sehr sicher auch einiges an Wildwuchs.

  • Danke, dass du dich nochmal rückgemeldet hast.


    Ich kann mir vorstellen, dass es jetzt etwas desaströs aussieht in einem, wenn man sich zuerst schon auf ein Hundekind eingelassen hat emotional, auch wenn man es noch gar nicht wirklich kennengelernt hat, und dann aber nach und nach Vermutungen und Gedankenanstöße an einen herangetragen werden und jetzt alles Kopf steht.



    Bestimmte Schläge Hund kommen vermehrt aus recht spezifischen Gegenden. Dafür gibt es hier auch mehrere Threads, über Hunde aus Rumänien zb.

    Hunde aus Spanien haben oft Windhund mit drin, das bedeutet, die jagen oft wie Sau. Hunde aus Griechenland, die so ausschauen wie der von dir verlinkte, sind dann oft Herdenschutzhunde, und die mögen sehr wahrscheinlich keine Fremden, sind sehr selbstständig, etc pp. Man kann das Wesen vom Gebrauchszweck ableiten. Nicht 100%, aber es gibt ne grobe Richtung vor.


    Deshalb ist es so abwegig, dass da ausgerechnet Bordermix stand, und jemand, der TS betreibt, vor Ort gute Kontakte hat und ein bisschen Ahnung von Hunderassen sollte das eigentlich wissen.


    Das hat einfach ein bisschen ein Gschmäckle, ähnlich wie Labrador- und Boxermixe, die komischerweise alle wie Listenhunde aussehen (die nur mit Einschränkungen vermittelt werden dürften). Das riecht einfach.



    Aber, es kann natürlich alles ganz anders sein, denn natürlich kann jeder hier nur von dem ausgehen, was er selbst erlebt/gehört/gelesen/erfahren hat und es mit dem verbinden, was du hier schreibst.



    Tante Emi Ich wünsche euch viel Glück und ein gutes Händchen bei der Hundesuche... irgendwo wartet der richtige Hund auf euch, vielleicht auch in einem hiesigen Tierheim oder einer Pflegestelle hier bei euch vor Ort?


    Alles Gute! 🍀

  • Tante Emi

    Es müssen ja auch keine bösen Absichten dahinterstecken.

    Tut euch nur selbst einen Gefallen und fragt euch selbst - UND den Verein:
    Hättet ihr hier nicht nachgefragt, und hättet ihr nicht die entsprechenden Hinweise bekommen, hättet ihr ja den erstgenannten Welpen zu euch genommen.
    Und inzwischen seid ihr alle - sowohl ihr als auch die Person vom Verein - zu dem Schluss gekommen, dass ein anderer Hund wohl besser passen würde und

    Durch ein langes Gespräch wurde uns gesagt, dass wir es nicht drauf ankommen lassen müssen/sollen und uns wurden andere (auch ältere) Hunde vorgeschlagen, die wahrscheinlich besser für uns sind. (Eher Jagdhund als Hütehund)

    , d.h. der Verein hat eingesehen/zugegeben, dass dieser Welpe für euch wahrscheinlich nicht wirklich passend gewesen wäre.
    Ohne die Hilfe dieses Forum wäre dieser Welpe aber bei euch gelandet!

    Ja, Fehler passieren.
    Trotzdem solltet ihr bei dem Verein nachfragen, wie es zu diesem Fehler gekommen ist.
    Liegt das Problem bei der Kommunikation mit den Menschen vor Ort?
    Wissen die Leute, die die Anzeigen verfassen, vielleicht eig gar nichts über die Hunde?

    Die Wahrscheinlichkeit, dass es zufällig gerade bei euch passiert ist, und sonst nie passiert, ist.... gering.

    Vielleicht/Wahrscheinlich haben die Leute die besten Intentionen, vielleicht sind sie aber überfordert, haben sich zu viele Tierheime / Leute vor Ort aufgehalst, die sie zu unterstützen versuchen.
    Wichtig ist, dass dieser Fehler von euch nicht einfach ignoriert wird - und wichtig ist, dass der Verein daraus die richtigen Konsequenzen zieht.
    Vielleicht informieren sich die deutschen Kontaktpersonen besser über die Hundetypen vor Ort. Werden etwas kritischer, welche Rassen sie den Hunden zuordnen. Informieren die Interessenten (von Anfang an!) besser.
    Warum? Weil das ein guter Verein macht, denn ein guter Verein will die richtigen Menschen für die Hunde finden, sodass am Ende weder Hund noch Menschen leiden müssen.

    Redet mit dem Verein. Fragt nach dem Warum und achtet auf die Reaktion.

    Egal wofür ihr euch entscheidet, viel Glück und Erfolg.

  • Was ich auch ganz wichtig finde:

    bei einem Direktimport -egal, welchen Alters- sollte die Orga Pflegestellen haben um ggf. den Hund zurück nehmen und neu vermitteln zu können.


    Leider gibt es ja immer wieder die Fälle, wo es mit dem Hund im nachhinein dann doch gar nicht passt.

  • Ich habe gerade auf der Homepage des Vereines wieder mal mein Herz verloren:

    Zuhause gesucht
    Silent Souls of Strays e.V. ist ein Team aus Tierschützern, mit jahrelanger Erfahrung im Auslandstierschutz. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, eng mit…
    www.silent-souls-of-strays.de

    Tom auf der ersten Seite :smiling_face_with_hearts:

  • Hier ein leider negatives Beispiel für einen schief gelaufenen Direktimport …


    Was mich noch viel stutziger werden lässt, als die nicht so seriös erscheinende Vermittlung: auch bei der TE scheint die Kenntnis von Rassen und deren Eigenschaften eher … sagen wir mal noch nicht so ausgeprägt. Hier werden permanent Hütehund und Hirtenhund in einem Zusammenhang erwähnt. Dass das zwei völligst unterschiedliche Typen Hund sind mit völlig unterschiedlichen Anforderungen, das scheint mir nicht, als wäre das bewusst.

    Vielleicht solltet ihr euch generell mal Gedanken machen, was für einen Typ Hund ihr wollt bzw. vor allem könnt:

    Energielevel / Temperament

    Sozialverhalten gegenüber Mensch und Tier

    Jagdverhalten

    Territorialverhalten

    Aggressionbereitschaft

    Reaktivität

    .

    .

    .


    Kaum ein Anfänger (und ihr wirkt für mich wie Anfänger) kann sagen er lässt das auf sich zukommen, komme was da wolle.

  • Tante Emi Kennst Du https://shelta.tasso.net/ ? Das ist ein Vermittlungsportal für Tierschutzhunde.


    Unter anderem kannst Du da gezielt nach Hunden suchen, die sich bereits auf deutschen Pflegestellen in Deiner näheren Umgebung befinden. Dann könntest Du Deinen zukünftigen Hund erstmal in Ruhe kennenlernen und mit Hilfe der Pflegestelle herausfinden, ob dieser Hund zu Dir passen könnte. Das halte ich für deutlich sinnvoller als eine "Wundertütenvermittlung" nach Foto über einen Verein, dessen Vermittler den Hund auch noch nie selber gesehen haben.

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