Knickrute beim Welpen - Züchter seriös?

  • Aber wenn das ein Welpenkäufer tut, frag ich als guter, seriöser Züchter doch nach, ob Ausstellung/Zucht und schau dann 3x hin, ob genau der Welpe dafür in Frage kommt, oder?

    Genau deswegen meinte ich weiter vorne, es ist wichtig sowas ganz deutlich anzusprechen!


    Wenn ich persoenlich einen Welpen mit Fehler kaufe, dann tue ich das, weil mir der Fehler egal ist. Ich will das aber definitiv wissen und das dann auch vertraglich festhalten (wird mir ein vorhandener Fehler verschwiegen, wuerd ich sehr pissig werden. Unbekannte Fehler oder Fehler die erst spaeter sichtbar sind, sind da natuerlich ausgeschlossen!!).. Auch wie es dann mit dem Geld/den Kosten aussieht. Zahl ich weniger und ist der Zuechter dann bei evtl. Folgekosten raus? Zahl ich den vollen Preis und der Zuechter uebernimmt evtl. Folgekosten (komplett oder anteilig?)? Usw.

    Haelt man das schriftlich fest, sind beide Parteien auf der sicheren Seite. Dann gibts kein Theater.

    Auch als Zuechterin will ich sowas schriftlich festhalten und da lasse ich mir von einem Welpenkaeufer auch nix anderes aufschwatzen.

    Ich hatte z.B. einen Rueden bei dem der eine Hoden zwar sicht- und tastbar, aber noch nicht komplett abgestiegen war. Das wurde dem Welpenkaeufer gezeigt (musste/durfte tasten und schauen), es wurde im Vertrag glasklar aufgeschrieben und da stand auch wie das mit den Kosten bei einer evtl. noetigen OP geregelt wird, was dafuer vorgelegt werden muss, usw.

  • Das beschriebene Verhalten des Züchters scheint mir nicht in Ordnung zu sein, da würde ich auch etwas unternehmen wollen, als Welpenkäufer. Der Anwalt ist sicher nicht verkehrt und ich würde das Problem auch in jedem Fall beim VDH und/oder Rassezuchtverein melden.


    Allerdings - der Anwalt wird das bestimmt besser wissen - ist mein Kenntnisstand, dass der Züchter zwar eine Option anbieten muss. Also z.B. die Rücknahme des Welpen. Lehnt der Welpenkäufer jedoch ab, kann er nicht einfach stattdessen Geld zurück verlangen oder ähnliches. Der Züchter hat mit dem Angebot der Rücknahme seine Schuldigkeit getan.

    (Mal davon ausgehend, dass kein absichtlicher und wissentlicher Betrug nachgewiesen werden kann.)


    Das ist halt immer schwierig, wenn doch das Herz schon am Hund hängt.

  • Ich meine dass das nicht so ist, weil es eben um Lebewesen geht. Es gab glaub Gerichtsurteile dazu. Ein Auto o.ae. kann man einfach umtauschen, bei einem Lebewesen wird beruecksichtigt, das es emotional was anderes ist, eine Bindung besteht, usw.


    Aber das duerft ein Anwalt tatsaechlich wissen.

  • Ich meine dass das nicht so ist, weil es eben um Lebewesen geht. Es gab glaub Gerichtsurteile dazu. Ein Auto o.ae. kann man einfach umtauschen, bei einem Lebewesen wird beruecksichtigt, das es emotional was anderes ist, eine Bindung besteht, usw.


    Aber das duerft ein Anwalt tatsaechlich wissen.

    Da geht es meines Wissens nach dann wieder in die Einzelfallentscheidung, ob ein Angebot reicht, oder ob der Käufer eine Wahl haben muss.

  • Ich finde komisch, was hier daraus gemacht wird.


    Also ich habe absolute alle Hunde abgetastet und nachgeschaut. Nein, ich hab dafür noch nie einen Welpen mit Gewalt fixiert. Das war automatisch beim Durchkraulen bei den Besuchen. Gerade ein junger Pudel ist nun für gewöhnlich alles andere als menschenscheu und Dinge, die sehr offensichtlich sind, sind selbst für Laien genau das: offensichtlich. Ob das irgendwo eine Beule ist, ein abgebrochener Zahn oder eine empfindliche Stelle.


    Da muss keiner einen Doktortitel oder Röntgenblick mitbringen und den Untersuchungstisch auspacken.


    Bezüglich dem Züchter und dem Zuchtwart vertrauen: Gut und schön. Aber es gibt selbst Tierärzte, die mal was übersehen. Es gibt auch die Möglichkeit, dass erst vor Kurzem etwas passiert ist. Und es bricht niemandem etwas ab, selbst nachzuschauen und bei Bedarf zu fragen "Oh, was ist denn das hier?"


    Daher sehe ich hier nicht eindeutig: Die böse Züchterin oder die böse TE. Nein, ich sehe einfach zwei Erwachsene, die beide Verantwortung tragen und sich jetzt darüber streiten. Ich wüsste auch nicht, warum das so seltsam sein sollte, den Hund, den ich mit nach Hause nehmen will, genau anzuschauen und abzutasten. Zuhause fass ich den auch an, bürste, putze Zähne, wasche den Po, falls nötig usw.


    Und ja, mir kann dabei nicht absolut alles auffallen. Aber etwas Offensichtliches - und darum geht es hier - das fällt auf. Hab ich selbst keine Ahnung, nehme ich jemanden mit, der sie hat. Auch das fällt unter richtig vorbereiten und informierte Entscheidung treffen. Ich war beim VDH und hab drei Fragen gestellt und mich darauf verlassen, dass der Züchter perfekt ist - das ist "ich hab möglichst wenig Aufwand betrieben und auf eine Garantie gehofft". Obendrein naiv. Denn auch im VDH gibt es eben solche und solche. Wie überall auf der Welt auch.

  • Und ja, mir kann dabei nicht absolut alles auffallen. Aber etwas Offensichtliches - und darum geht es hier - das fällt auf. Hab ich selbst keine Ahnung, nehme ich jemanden mit, der sie hat. Auch das fällt unter richtig vorbereiten und informierte Entscheidung treffen.

    Ehrlich, was du da schreibst und forderst, das finde ich ... naja, komplett überzogen und weltfremd.

    Es geht ja nicht um einen dubiosen Tiervermehrer.

  • Und ja, mir kann dabei nicht absolut alles auffallen. Aber etwas Offensichtliches - und darum geht es hier - das fällt auf. Hab ich selbst keine Ahnung, nehme ich jemanden mit, der sie hat. Auch das fällt unter richtig vorbereiten und informierte Entscheidung treffen.

    Ehrlich, was du da schreibst und forderst, das finde ich ... naja, komplett überzogen und weltfremd.

    Es geht ja nicht um einen dubiosen Tiervermehrer.

    Aber ne Knickrute ist doch wirklich leicht zu bemerken.

  • Wenn man nichts verschweigt und korrekt ist, warum soll dann jemand zum Anwalt rennen? Hier gibt es ja einen triftigen Grund dazu.

    Es kann hier doch keiner sagen, ob die dritte Person sich korrekt verhalten hat oder es offensichtlich verschwiegen hat. Man liest hier nur eine Seite.


    Ich frag mich, wieso man als Züchter sich laut TE den Ärger einheimsen möchte einen ganz offensichtlichen Fehler zu verschweigen und einen Hund einer Person zu verkaufen, die klar macht, dass sie Ausstellungsambitionen hat. Da macht man sich doch nur selbst Ärger mit, darauf hat doch auch keiner Lust. Passt für mich vorn und hinten nicht zusammen.

    Irgendwas in der Kommunikation ist da gewaltig schief gelaufen und nun streiten sich da zwei Leute. Eine geht damit ins Internet und beschwert sich und möchte des Prinzips wegen Geld dafür haben. Dann ist doch die Sache geklärt, das macht dann der Anwalt und gut ist.


    Ich seh das so: 1800Euro für einen Toy sind nicht viel, die gehen für mehr weg, weil oft nur 1-2 Welpen fallen und recht selten sind. Ob das nun ein Kaufpreis ist, der bereits reduziert ist, ist die eine Frage.

    Es gibt auch die Möglichkeit, dass der Käufer bei einer Garantie für einen zuchttauglichen Hund nochmal deutlich mehr bezahlt. Also nicht dass fehlerhafte Welpen weniger kosten, sondern dass alle gleich kosten und für die Zuchtgarantie ordentlich drauf geblecht wird. Soweit ich weiß, wird das hier bei Katzen und in Amerika bei Hunden meistens so gehandhabt.


    Die andere ist der Kaufvertrag. Ich zum Beispiel gebe das Wurfabnahmeprotokoll mit und schreibe mir bekannte (!) Fehler rein. Gleichzeitig steht explizit drin, dass ich bei einem Welpen keine Garantie geben kann, dass er sich korrekt entwickelt und er sich für die Zucht oder Ausstellung eignet. Diese Eignung kann ich gar nicht gewährleisten bei einem Welpen bzw so jungen Hund, da müsste ich warten, bis er mindestens 12 Monate alt ist. Da müsste man reinschauen und gucken, was gegenseitig unterschrieben wurde. Es gibt zwar eine Menge Klauseln, die ziemlicher Grütz sind, aber prinzipiell zählt in Deutschland eben auch Vertragsbindung. Da dürfen dann die Anwälte auch drüber streiten. Und dem Züchter müsste nachgewiesen werden, dass er bei Abgabe den Fehler verschwiegen hat. Das ist für mich so ein hin und her... Wofür? Für 300 oder 500Euro Geld zurück?

    Und beim nächsten Hund dann die 3. Klage, weil der Hund nicht richtig durchzahnt oder ein Hoden wieder hoch rutscht?


    Die Züchterin hat eine Rückabwicklung bzw einen Rückkauf angeboten. Der Fehler lässt sich nicht beheben. Inwiefern die Leute da jetzt Geld zurück bekommen oder wie viel überhaupt, darüber kann man sich streiten.

    Ich als Privatperson würde den Hund entweder behalten und es abhaken oder ihn zurück geben.


    Die Vereine haben da übrigens nicht wirklich was mitzureden, der Kauf eines Hundes ist eine Sache zwischen Käufer und Verkäufer. Es ist schon seltsam, dass sowohl der Züchter als auch der Tierarzt beim Impfen und der Allgemeinuntersuchung als auch der Zuchtwart bei der Wurfabnahme nichts festgestellt haben möchten und alle drei dem Käufer einen fehlerhaften Hund unterjubeln möchten :ka: ist ja nicht so, als würde man einen Hund dieser Rasse nicht loswerden... Da muss man eigentlich Käufer nicht für anlügen, um einen Hund irgendwie an den Mann zu bringen.

  • Ehrlich, was du da schreibst und forderst, das finde ich ... naja, komplett überzogen und weltfremd.

    Es geht ja nicht um einen dubiosen Tiervermehrer.

    Aber ne Knickrute ist doch wirklich leicht zu bemerken.

    Davon habe ich keine Ahnung, aber der normale Welpenkäufer vll. auch nicht.
    Wenn das so leicht zu bemerken ist, wieso hat der es Zuchtwart dieses VDH-Züchters nicht bemerkt?


    Aber um was es mir geht:
    Man kauft ein einen Hund von einem VDH-Züchter. Da kann man doch nicht ernst - wie MoniHa fordert - noch eine Fachperson mitnehmen müssen, ob der Welpe irgendwelche "Mängel" hat.

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