Schritt für Schritt mit unserem jagdverliebten und wachschutzgeprägten Findelhund...

  • Je nach dem, wo ihr unterwegs seid, werden sich Eure Probleme vermutlich sonst eh in Luft auflösen.

    Wenn er das erste Mal an Weidevieh geht, wird ihn ja wohl doch hoffentlich wer erschießen und verscharren und Euch hochkannt vom Campingplatz werfen.

  • Er ist kein Hund, der nach kurzer Zeit seinen Bereich verteidigt, das weiß ich von vielen vielen kleinen Erfahrungen.

    Er ist bisher kein Hund, der nach kurzer Zeit seinen Bereich verteidigt. Heißt nicht, dass er das zwangsläufig irgendwann sein wird, das wäre Glaskugel-Lesen. Aber es besteht Stand jetzt einfach die realistische Chance, dass euer Hund aufgrund seiner Veranlagungen mit dem Älterwerden irgendwann doch mal mehr verteidigt. Und (und das ist für mich hier der springende Punkt): Solange ihr nicht wahrhaben wollt, dass euer Hund irgendwann auch ein mobiles Territorium entwickeln und verteidigen könnte, solange sehe ich diesen Hund nicht verantwortungsbewusst und sicher genug geführt.


    Ihr müsst einfach damit rechnen, dass in den nächsten Monaten bis Jahren Situationen auftauchen, mit denen ihr nicht gerechnet habt (Stichwort "Das hat er ja noch nie gemacht.").

    Das ist ganz normal in der Junghundentwicklung. Meiner hatte ein Jahr lang nur direkt am Eingang vom Mehrfamilienhaus Probleme. In der Wohnung, an der Wohnungstür, im Treppenhaus, vorm Haus alles kein Problem, nie. Wir haben da viel dran gearbeitet, ich hatte es irgendwann super im Griff - und dann wollte er eines Tages inmitten des nächsten Hormonrauschs auf dem Parkplatz, etwa 30 Meter vom Hauseingang entfernt, auf eine Radfahrerin losgegangen. Gott sei Dank konnte ich ihn grade noch rechtzeitig festhalten, aber das hätte auch richtig mies ausgehen können. Weil ich nicht aufgepasst habe, weil es ja bisher auch nie ein Problem war.


    Deshalb: Solange ihr nicht wisst, was da noch kommt, müsst ihr einfach davon ausgehen, dass da jederzeit noch was kommen könnte. Und deshalb müsst ihr euren Hund immer so führen und sichern, dass ihr ihn im Fall der Fälle, falls er doch mal unvorhergesehen reagiert, im Griff habt.

    Dieses Verantwortungsbewusstsein ist die absolute Grundvoraussetzung, um einen Hund mit ernsthaftem Territorial- und Schutzverhalten sicher und ohne Schaden durch den Alltag zu bringen. Und genau diese Grundeinstellung fehlt mir hier bislang total.

  • Er hat auch bis dahin keine Omis gebissen oder Kinder angegangen..


    Und das ist doch bei allen aggressiven bzw "Problem"Hunden so:


    Die haben das alle vorher nie gemacht. Und dann eben irgendwann doch...

  • Sorry, aber das funktioniert doch hinten und vorne nicht - der Hund entwickelt sich genau so, wie es dir viele hier in deinem ersten Thread vorhergesagt haben - wegen seiner Genetik, nicht weil er böse ist - und trotzdem kommt jeder neue Vorfall für euch quasi aus dem Nichts und trifft euch überraschend - ihr habt es bislang nicht geschafft auch nur annähernd VOR die Lage zu kommen

    und wir werden den Hund situationsabhängig natürlich immer bestmöglichst sichern.... auch beim Klettern!

    Wie stellt ihr euch das praktisch vor? Wenn ihr den Hund nicht in einen mobilen Zwinger sperren wollt, könnt ihr faktisch nicht verhindern, dass sich ggf ein anderer Hund oder ein Kind nähert - wenn nix passiert - schön - aber wenn doch? - der Sichernde kann da wo er steht nicht weg, zumindest nicht bis der Kletterer sich oben einen Stand gebaut hat - von einem fremden Mitkletterer wird der Hund sich wohl kaum in seinem tun bremsen lassen

    Ausnahmefälle

    1 x ist ein Ausnahmefall - mehrere Ausnahmefälle sind ein Muster

    Das klingt jetzt vielleicht krass konträr zu dem, was ich so geschrieben habe, aber das war mir eben doch noch wichtig, richtig zu stellen, dass er nicht per se ein Problem mit Artgenossen hat! Er geht gelassen und an lockerer Leine neben pöbelnden Zaunhunden vorbei.

    Er muss auch als selbstsicherer erwachsener Rüde nicht auf pöbelnde Hunde reagieren - warum sollte er auch?

    Das wissen wir doch nicht und ich verstehe solche Behauptungen überhaupt nicht.

    Bislang stimmten die Vermutungen die Entwicklung des Hundes betreffend - also geht man von Wahrscheinlichkeiten aus - wenn auch nur die realistische MÖGLICHKEIT besteht, dass es zu einem Vorfall kommt, muss man alles tun um diesen Worst Case zu verhindern - danach ist es nämlich zu spät

    Genauso ist es zum Beispiel auch passiert, dass die Hündin meines Ex-Freundes von einem Hund von einem aus der Klettergruppe bestiegen worden ist, als sie läufig mit zur Wand gekommen ist.

    Dein Freund ist emotional irgendwie noch in Woodstock, oder? Wie kann man eine läufige Hündin mit an einen Ort nehmen an dem freilaufende Hunde weitgehend selbstbestimmt vor sich hin agieren? Das ist ja nicht der Stadtpark! Wenn sich deswegen dann zwei Rüden in die Wolle bekommen, sind die die Gelackmeierten

    Dann wird für alle Hunde der Stock geworfen

    Ressourcen zwischen fremde Hunde zu schmeißen ist jetzt auch nicht die schlaueste Idee

  • Mein Hund fing erst mit ca. einem Jahr an immer ernster zu werden gegenüber Menschen. Der kann auch völlig problemlos Bahn fahren, aber das sind einfach andere Situationen. Was genau für den Hund bedrohlich wirkt entscheidest ja nicht du sondern der Hund. Der bringt halt ein genetisches Paket mit was sich gerade Im Wachstum befindet.

    Das heißt nicht dass er nicht lernen kann keine Menschen anzugehen, aber sobald er mit seinen Entscheidungen alleine gelassen wird sieht das wieder anders aus. Das muss man sich einfach bewusst machen, auch welche Einschränkungen das für sein Leben bedeutet.

  • Aus deinen Texten lese ich raus, dass du dabei bist, das Verhalten der anderen Kletterer zu ihren Hunden zu reflektieren.

    Manche erziehen und viele haben Glück mit ihren Hunden. Aber du erkennst auch, das manche einfach Freiheit mit Egoismus verwechseln.


    Das hier picke ich mal raus:

    Generell würde ich auf jeden Fall sagen, dass wir dabei sind, ihn besser lesen und verstehen zu können. ...


    .. sehe ich in vielen Situationen, dass er uns sehr vertraut, Rückmeldung sucht und nicht einfach immer "kurz vorm Explodieren" ist und wir das als naive Flower-Power-Leute nicht so sehen. Ich versuche konstruktive Lösungen zu suchen und positiv nach vorne zu sehen.

    Da finde ich gut.

    Und darauf könnt ihr auch aufbauen.


    Wenn der Hund mit euch zusammenzuarbeiten will, kann man auch gut mit ihm trainieren. Und man kann mit solchen Hunden auch über sinnlose Kommandos und Tricks weiter die Zusammenarbeit stärken und Gehorsam und Impulskontrolle verfestigen.


    Aber, denk dran, wenn er nach eurer Rückmeldung fragt, und diese nicht (sofort) bekommt, weil ihr abgelenkt seid, wird er wieder selber entscheiden, wie er die Situation löst.


    Wenn du viel Glück hast, bleibt es der Van den er verteidigt. Aber dir muss bewusst sein, er kann das auch jederzeit ausweiten.


    Wie ist das mit Ressourcen?

    Wenn andere Kletterer Stöcke werfen oder Futter unten den Hunden verteilen.

    Du schreibst er ist gefräßig. Ist das ein Problem mit anderen Hunden oder evtl. Kindern?


    Behalte dabei bitte immer im Hinterkopf, dass viele Kletterer zwar ihre Hunde lieben und auch keine Angst haben, aber halt, wie es klingt, auch Recht wenig Ahnung von ernsten Hunden haben.


    Ich weiß nicht, ob es auf euch zutrifft:

    Mein Hund ist fremden Menschen gegenüber neutral bis freundlich eingestellt, er würde sich allerdings von fremden Menschen nicht einschränken und erst Recht nicht maßregeln lassen.

  • Irgendwie neigst Du dazu, alles im Nachhinein zu verharmlosen und glatt zu bügeln. Kannst Du natürlich machen, aber ich habe keine Lust mehr, gewaltig lange Beschreibungen der Situation zu lesen und nach hunderten von fachlich teils sehr guten Tipps, Besorgnis, Verständnis durchweg Relativierungen zu lesen, meine Highlights dazu waren jetzt die Geschichten mit Corona und die mit der Busfahrt, womit ich dir mit der ersten vielleicht sogar unrecht tue, aber das ist so ein Gefühl meinerseits und bei der zweiten denke ich mir, du glaubst, dein Hund wäre extrem blöd.

    Also viel Spaß noch....

  • . Ich möchte hier auf keinen Fall ein schlechtes Bild von den spanischen Kletterhundebesis verbreiten (tue ich vermutlich trotzdem ;)), viele von den Leuten lieben ihren Hund über alles und über 90 Prozent haben ihren Vierbeiner auch irgendwo gefunden oder aus dem Tierheim. Die konkreten Beispiele sind natürlich auch auf keinen Fall exemplarisch für alle Personen, aber das KANN eben auch mal vorkommen.


    Ich merke, wie mich das ganze hier zur Zeit sehr mitnimmt, aber bin auch sehr froh, dass ich mich mit dem Thema durch diese Reflexionen mit euch hier bewusster beschäftige.

    Hierzu noch:

    Natürlich sind nicht alle Kletterer verantwortungslos mit ihren Hunden.


    Aber du erkennst halt auch gerade, dass so manche lockere Abenteurer - Freiheit- Einstellung auf Kosten anderer geht.


    Die Hasen, Rehe, Katzen und Hühner freuen sich wohl bestimmt nicht über gut genährte Hunde, welche sich frei entfalten dürfen .

    Und auch wenn der unkastrierte Rüde seinen Spaß hat, ist es für die Kettenhündin und die entstehenden Welpen wohl eher kein Vergnügen.


    Nein, es sind bestimmt nicht Alle eurer Gemeinschaft so Gedankenlos. Aber vielleicht schaffst du es ja, den ein oderen zum Nachdenken zu bringen, welche Auswirkungen seine Freiheit für seine Umwelt hat.

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