Adulter Hund zieht ein

  • Für die User mit dem skeptisch- Smiley zu meinem Posting:
    Bitte sagt mir, wieso ihr das gesetzt habt, also was war an meinem Posting falsch?


    Also eigentlich sind Smilies ja dazu da, eine Emotion zu hinterlassen ohne den Thread damit vollzuspammen. Sich für einen Smilie rechtfertigen zu müssen, so wie du es jedes Mal verlangst, konterkariert eigentlich diesen Zweck.

    hm?

    Ich habe dieses mal gefragt. nicht jedesmal.
    Andere fragen das auch, weshalb sie solche Smilies bekommen.
    Pflaumst du die auch an?


    Belege, Links dafür gerne per PN.

  • Ich habe mir auch als ersten eigenen Hund einen 1,5 jährigen 60 cm Herdenschutzmischling aus Griechenland geholt. Und das auch noch in eine Stadtwohnung ohne Garten.


    Auch nicht direkt aus dem Ausland, sondern von privat und ich konnte Coco über mehrere Wochen kennenlernen. Sie hatte schon mehrere Vorbesitzer und eigentlich keinerlei Erziehung.

    ABER: sie war einer der freundlichsten Hunde, die ich kenne (gegenüber Menschen, Hunden, Katzen).

    Wir hatten viele Hochs und Tiefs und haben uns zusammengerauft.

    Leinenführigkeit war bei ihr z.B. eine Katastrophe, alleine bleiben hat sie nie gelernt und Jagdtrieb hat sie bis heute so extrem, dass sie fast nur an der Leine läuft.


    Erst mit meinem Zweithund, einem 12kg Direktimport, habe ich gelernt, wie einfach ein Hund auch sein kann xD


    Box oder festen Ruheplatz gibt es bei mir nicht, solange die Hunde nicht nerven, dürfen sie überall liegen (auch im Bett und auf dem Sofa).

    Alleine bleiben würde ich von Anfang an trainieren, da habe ich leider Fehler gemacht.

    Ansonsten lernt den Hund erstmal richtig kennen, erlaubt ihm nichts, was euch stört, aber schränkt ihn auch nicht zu arg ein.

    Überfordert ihn nicht gleich am Anfang, aber packt ihn auch nicht in Watte. So bin ich bis jetzt immer ganz gut gefahren...

  • Für die User mit dem skeptisch- Smiley zu meinem Posting:
    Bitte sagt mir, wieso ihr das gesetzt habt, also was war an meinem Posting falsch?

    Mich hat diese konstruierte Geschichte verwirrt



    Bitte macht das nicht! Da versucht euch ein seltsamer "Tierschutz"- Verein oder eine Privatperson einen Hund anzudrehen, der optisch lieb und kuschelig wirkt..

    Fragt bitte nach, was wirklich Sache ist. Und informiert euch über Hunde, vor allem auch über Hunderassen aus dem Ausland.

  • Dann wünsche ich euch alles Gute mit eurem Hund.

    Schön, dass ihr einen Einzeltrainer habt, der euch begleitet.

    Das Thema Hausregeln würde ich mit diesem besprechen, wenn er den Hund gesehen hat und eine Einschätzung über Rassekombi und erwartbare Verhaltensweisen abgegeben hat.

    Diese müssen ja sowohl zu euch als auch zum Hund passen.

  • Ich denke Hausregeln ergeben sich auch automatisch im Zusammenleben.

    Man muss sich da nur fragen was einem wichtig ist bezüglich dem eigenen Empfinden und auch in Hinblick auf Sicherheit.

    Bei uns bin auch ich es, die zuerst an der Tür ist. Einfach weil die Tür nach innen aufgeht und der Hund sonst im Weg ist und sich beim Öffnen einklemmen könnte.

    Nicht weil ich denke das sie deswegen die Weltherrschaft an sich reissen könnte.

    Geht die Tür direkt auf die Strasse kommt auch noch mal ein Sicherheitsaspekt hinzu.

    Regeln die du als Sinnvoll erachtest kannst du auch authentisch vermitteln und das würde ich auch gleich von Anfang an machen. Also nicht die ersten 3 Tage ins Bett lassen wenn ich eigentlich keinen Hund im Bett haben will.

    Wenn der Hund auf die Couch will und ihr möchtet das nicht, gleich die Alternative zeigen, wo er stattdessen ruhen kann oder wo der Platz ist zum gemeinsamen Kuscheln.


    Ich wünsche euch viel Freude am Familienzuwachs.

  • Ich finde es äußerst sinnvoll, sich vor jeder Hundeanschaffung auch Gedanken über Worst-Case-Szenarien zu machen, und halte daher einige der hier vorgebrachten Bedenken, v. a. von Lionn, für durchaus berechtigt, insbesondere wegen der Größe des Hundes und des Alters, denn mit einem Jahr kann noch viel an Entwicklung kommen.


    Siehe z. B. hier: Schritt für Schritt mit unserem jagdverliebten und wachschutzgeprägten Findelhund...


    Und nicht alles kann man trainieren.


    Bei einem Second-Hand-Hund dieser Größe und im besten Sturm-und-Drang-Alter wäre für mich oberste Priorität, ihn draußen sicher führen zu können, und deswegen würde ich persönlich zunächst Halsband plus Geschirr nutzen, bis ich in etwa abschätzen könnte, wie er auf Außenreize wie z. B. flüchtendes Wild oder randalierende Artgenossen reagiert, ansonsten hängt man bei einem stürmischen Jungspund schnell wie ein Fähnchen im Wind hintendran.


    Das wäre mir beinahe noch wichtiger als Hausregeln - die, wie einige mit Fug und Recht bemerkten, sich meist von selber ergeben, denn Dinge, die einem wichtig sind, macht man oft automatisch, z. B. einen bettelnden Hund vom Essen wegzuschieben oder von der Toilettentür abzudrängen, wenn man nicht bis zur Kloschüssel verfolgt werden möchte.

  • Ein kleines Update zwei Wochen nach Einzug unseres neuen Hundes ...

    Was soll ich sagen, wir haben das Gefühl, das ganz große Los gezogen zu haben. Wohl auch ein Beispiel dafür, wie wichtig die richtige Mensch-Hund-Konstellation ist: für uns erfüllt der junge Mann alles, wonach wir in einem Hund gesucht haben, für die Vorbesitzer war es einfach zu viel von allem. Dabei ist er viel "simpler" als wir zu Anfang dachten.. Ein ganz ruhiger, feiner, angenehmer Geselle - nach entsprechender Auslastung ;) Die kam wohl eindeutig zu kurz im vorherigen Zuhause und dass einem Hund in dem Alter nicht noch viel mehr Unsinn eingefallen ist, spricht eigentlich auch schon für ihn. Wir sind jedenfalls sehr happy und dankbar diesen tollen Kerl bekommen zu haben.


    Ganz reibungslos hat natürlich auch nicht alles funktioniert. Wir hatten ziemliche Rhythmus-Schwierigkeiten in der Nacht - er war sehr unruhig und dann auch um kurz vor sechs wach, zwei Tage hatte er schlimmen Durchfall, aber jetzt haben wir uns gut eingependelt und er weiß, dass es an manchen Tagen eben auch erst um halb zehn rausgeht.


    Hausregeln die wir durchgesetzt haben und von denen wir glauben, dass sie gleich von Beginn an für eine gesunde Dynamik gesorgt haben: Die Tür wird von uns freigegeben, die darf er nicht einfach durchschreiten (Eingangstür versteht sich). Tür auf heißt also nicht raus und los geht es, sondern er wartet im Sitz auf unser Okay. Manchmal stehe ich auch zwei Minuten im Rahmen oder gehe rein und wieder raus, bevor die Freigabe kommt. Innerhalb der Wohnung werden Türen manchmal verschlossen, in zwei Räume darf er grundsätzlich nicht und aus der Küche wird er rausgeschickt, wenn wir essen. Hier sehen wir dass er mittlerweile besser zur Ruhe kommt und nicht mehr das Bedürfnis hat, uns auf Schritt und Tritt zu verfolgen.

    Vom Tisch gibt es natürlich nichts und aus der Küche auch nicht. Den Futternapf geben wir auf Kommando frei.

    Wenn er uns anspringt, verlässt er entweder den Raum und die Tür geht zu oder er bekommt ein paar Tropfen Wasser ab. Das hat er ganz schnell unterlassen und wir wissen, dass das bei den Vorbesitzern ein richtiges Problem war. Ich persönlich möchte nicht, dass mein Hund mit dieser Größe und diesem Gewicht je einen Menschen anspringt. (Abwenden und Ignorieren hatte im übrigen keinen Zweck).

    Couch, Bett etc. waren von Anfang an tabu. Er schläft bei uns jetzt doch im Schlafzimmer :smiling_face_with_halo: und stand dabei anfangs gern mit den Pfoten im Bett oder steckte seinen nicht gerade kleinen Kopf ins Gesicht (Ignorieren, Rausheben etc. - keine Chance, sorgte nur für einen aufgedrehten Hund), auch hier bewirkten ein paar Wassertropfen Wunder und das Bett bietet gar kein Diskussionspotential mehr.


    Alles, was uns wichtig war, haben wir von Anfang an geübt, auch auf das freundliche Anraten einiger User hier, z.B. das Alleinebleiben. Dass er sich mal alleine in einem Raum aufhalten muss, dass wir auch mal für zehn Minuten aus der Haustüre gehen - ohne ihn. Dass das Auto schnell mal verlassen wird - ohne ihn. Auch hier sind wir auf einem guten Weg und ich kann beruhigt für eine Stunde zum Einkaufen fahren und weiß, dass er mir nicht im Haus durchdreht.

    An der Leinenführigkeit arbeiten wir täglich, obwohl er sich da von Anfang an recht gut angeboten hat. Halte ich ihn kurz soll er im Schritt dicht neben mir gehen. Schnüffeln nur auf Freigabe. Inzwischen sind auch Strecken an der lockeren Leine bei Fuß möglich. Wir arbeiten im übrigen viiiel mit Leckerli; den Großteil seiner Tagesration füttere ich aus der Hand.

    Vielleicht ist ja jemandem, der ähnliche Fragen wie wir zu Beginn hatten, damit ein wenig geholfen. Es mag nicht für jedes Hund-Halter-Paar die richtige Struktur sein, ich würde zB einen sehr sensiblen Hund vermutlich nicht mit Wasser konfrontieren. Unser Bub ist zwar respektvoll, aber manche Sachen nimmt er sich auch gerne dreimal heraus und ich möchte mit einem Hund dieser Gewichtsklasse - zumal er kein Welpe mehr ist - einfach nicht lang um den heißen Brei herumreden, wenn es um persönlichen Raum oder andere Ressourcen geht.


    Mit unseren zwei Wochen stehen wir noch gaaanz am Anfang von hoffentlich vielen Jahren, in denen mit Sicherheit auch noch einiges auf uns zukommen wird. Dinge, die ich gelernt habe bzw die sich für mich bestätigt haben: Die erste Woche bzw. die ersten Wochen sagen nichts über die kommende Zeit aus und im Normalfall wird vieles immer besser. Das kannte ich schon durch die Pflegehunde und hielt mir das die ganze Zeit vor Augen, weil anfängliche Baustellen wie ein Loop erscheinen können und man sich fragt, was, wenn man da nicht wieder rauskommt? Am Ende der ersten Woche mit ganz schrecklichem Schlafdefizit hatte ich plötzlich die Befürchtung, dass unsere Nächte jetzt immer so kurz und unruhig sein würden. Eine Woche später schlafen wir schon wieder aus und rückblickend ist das ja nur selbstverständlich, dass unser Schlafrhythmus natürlich noch nicht aufeinander abgestimmt war und unser Wuschel noch ganz nervös war.

    Und: wir hatten nebst Hundeschule nach einer Woche eine private Trainingsstunde und haben uns alle Fragen von der Seele reden können. Für mich persönlich war das unglaublich beruhigend und bestätigend und das kann ich, denke ich, allen Neu-Besitzern ans Herz legen. Auch wenn wir uns super sicher waren in unserer Entscheidung waren wir genauso unsicher bei Dingen, für die wir nicht direkt eine Antwort parat hatten und daher würde ich nicht warten wollen, bis sich etwas manifestiert / man Dinge über einen längeren Zeitraum falsch oder unsicher handhabt. Allein für den Seelenfrieden eine Wohltat :-)


    Hier sind also alle happy mit der Entscheidung die getroffen wurde und wir freuen uns auf hoffentlich ganz, ganz viele gemeinsame Jahre mit unserem gefühlten Sechser im Lotto :smiling_face_with_hearts: Nochmals danke an alle guten Tipps und Wünsche und viele Grüße

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