rassespezifische Unterschiede beim Thema "Alleine-bleiben"

  • Ich hab hier zB so ein individuelles Ding.


    Als Lilo Welpe/Junghund war, war allein bleiben wirklich super Easy. Das hat vollkommen problemlos funktioniert.

    Dann kam die Sache mit der Läufigkeits-Scheinträchtigkeits Geschichte ( für die die es nicht wissen - es war absolut katastrophal, psychisch wie gesundheitlich für sie und zog schlussendlich auch aus mehreren Gründen, uA gesundheitlichen, eine Kastration mit sich), da gings zwischenzeitlich wirklich garnicht, und mittlerweile gehen nurnoch 3-4 Stunden, und auch nur dort wo sie es kennt.



    Ansonsten kann die Rasse im Grunde genauso gut oder schlecht alleine bleiben wie die meisten anderen Hunde auch.



    Rassen die sich da für mich bisher so n bisschen abgegrenzt haben :


    Pudel ( wegen einer Hündin mussten bspw die Türklinken ausgetauscht/umgebaut werden weil die sonst ausgebrochen ist, andere haben das jaulen angefangen, ich kannte mehrere die in Fremdbetreuung gegeben wurden, ect... Aber das trifft nicht auf alle zu, kenne auch genug die durchaus allein bleiben können)


    Wolfhunde ( öfter von Haltern und Züchtern gehört dass die Probleme mit dem alleine bleiben, aber auch interessanterweise bspw wohl gern mit dem Auto fahren haben)


    Beagle ( gab's viele in der HuTa, und ich hab von den ein oder anderen Besitzern gehört dass die entweder durch gejault oder die Wohnung umdekoriert haben)


    Huskys ( kann ich uA dadurch ein Lied von singen weil ich so nen Kandidaten mal hier im Mehrfamilienhaus hatte *hust*)


    Urtypische Hunde

  • Ich kenne ja viele Pudel, die meisten können gut alleine bleiben, auch wenn es etwas länger gedauert hat zu üben. Manche haben gar kein Problem damit, andere leiden etwas mehr und brauchen mehr Zeit das in Ruhe zu lernen.

    Meine Hündin hat ca 1,5 Jahre Training gebraucht, bis sie bei 2-2,5h mal war und danach ging es in größeren Fortschritten. Sie hat auch Dinge zwischendurch zerstört als junger Hund. Mein Rüde bliebt sehr problemlos von Beginn an mit den anderen allein nach Aufbau von Ritualen.


    Ich habe schon den Eindruck im Gegensatz zu meinem Terriermischling, dass die Pudel immer gern dabei wären. Aber es eben auch akzeptieren und entspannen, wenn sie zuhause bleiben müssen.

    Mein Terriermischling war schon immer der Typ "ok ciao, ich bin versorgt und will jetzt meine Ruhe bye bye".


    Pudel sind halt wahnsinnig manipulativ, sie schaffen es in wenigen Tagen, dass der Besitzer sich um sie dreht und dann wird aus einem normalen Welpen einer mit Kontroll- oder Verlustangst.

  • Ich höre selten von GSS, dass sie nicht gut alleine bleiben können. Ich habe das mit Henning auch nie so richtig dezidiert geübt, das war irgendwie schon vorinstalliert. Was er alleine aber nicht kann ist absolut entspannen. Wenn wir nicht da sind nimmt er seinen Job, das Haus zu bewachen, schon ernst. Ist aber kein Kläffer zum Glück. Aber auf der Kamera sehe ich, dass er ab und zu mal zur Haustür läuft und raus schaut.

    Aber wie ein guter Hofhund legt er sich danach wieder schlafen.

    Meine These: Eigentlich müssten typische Hofhunde das gut drin haben, weil sie ja selbstständig und viel alleine Haus und Hof überwachen müssen. Auch wenn sie viel, viel lieber mit der Familie zusammen sind und gerne an ihnen kleben.

  • Ich hab ja hier eine Mischung sitzen aus mehreren Rassen, von denen man sagt, sie blieben schlecht allein. Sie macht das aber wirklich gut. Vielleicht so ein „minus x minus gibt plus“-Ding.


    Man muss allerdings auch dranbleiben, wenn sie eine Weile nicht allein bleiben musste, kommt sie merklich langsamer runter, nachdem ich gegangen bin.

  • Pudel sind halt wahnsinnig manipulativ, sie schaffen es in wenigen Tagen, dass der Besitzer sich um sie dreht und dann wird aus einem normalen Welpen einer mit Kontroll- oder Verlustangst.

    Da fühle ich mich jetzt durchaus mal angesprochen, als Halterin eines Pudelmischlings, der nicht alleine bleiben kann.

    Das ist so einfach, zumindest in unserem Fall, nicht. Ich gehöre schon eher zur pragmatischen Sorte Hundehalterin, die sich auf keinen Fall "um den Hund dreht". Noch nie, werde ich auch nie. Genau wie alle anderen Hunde, die ich hatte, hat Karla vom ersten Tag an gelernt, dass sie in unserem Leben nicht der Dreh- und Angelpunkt ist. Sie hat sich in allen anderen Bereichen problemlos eingefügt, kommt unglaublich gut zur Ruhe, verfolgt nicht, kontrolliert nicht, ist im Alltag unauffällig. Nur alleine bleiben will sie auf keinen Fall.

    Deine Aussage wirkt so, als wäre das Problem hausgemacht. Und da möchte ich nochmal an meinen Beitrag vor einigen Seiten erinnern: Ich war früher so arrgoant zu glauben, dass alle, deren Hunde nicht allein bleiben können, das selbst verschuldet haben. Das ist mir heute echt peinlich, weil ich weiß, dass es nicht so ist. Es gibt einfach Hunde, für die ist es wahnsinnig schwer.


    Meine Border Collie Mix Hündin hatte deutliche Tendenzen zum Kontrollieren. Mein Rüde war ein Nervenbündel, was selbst mit Hilfe nicht gut runtergekommen ist. Selbst die konnten nach entsprechendem Training easy alleine bleiben. Karla ist von Anfang an alleine in andere Zimmer gegangen. Geschlossene Türen waren auch kein Ding. Ignorierzeit hat sie aufgrund dessen, dass mein Mann zu Hause arbeitet (und sie dann nicht beachten kann) und wir ein Kind haben, vom ersten Tag an als Alltag erlebt. Hinterhergelaufen ist sie nie. Konnte immer gut alleine zur Ruhe kommen. Und trotzdem, trotz all meines know hows aus 25 Jahren Hundehaltung und 15 Jahren Dogforum-Austausch.. Kriegt sie die Krise, wenn wir die Wohnung verlassen.

    Ich hoffe einfach, dass wir das mit Training und dem Erwachsenwerden hinbekommen. Aber ich weiß jetzt, dass es nicht einfach nur am Halter liegt.

  • DAS zb find ich sehr interessant. Einerseits beobachtet man ne Häufung bei Begleithunderassen aber konträr dazu eben auch bei Rassen wie den Nordischen oder den Urtypen.

    Und auch von Arbeitshunden habe ich es mit der Begründung von Looking schon häufiger gehört.


    Ich glaube nicht, dass man das auf ne bestimmte FCI-Kategorie festelegen und aus deren Geschichte ableiten kann - denn historisch wurde ja kein Hundetyp gezüchtet, um 8h/täglich alleine zuhause zu sein.

  • Also Tibet Terrier gehören wohl unbedingt zu den schlecht alleinebleib Rassen. Nicht nur meiner war so ein Exemplar, ich kenne auch noch ne Menge anderer TT, wo das schwierig ist. Bolonkas sind auch so ein Fall. Begleithundrassen im allgemeinen, denke ich, weil sie ja nun mal dafür gemacht wurden BEI ihrem Mensch zu sein.

    Eigenständig denkende Rassen haben meiner Erfahrung nach damit weniger ein Thema. Kein Hund ist wirklich gern allein, aber die Welt bricht nicht zusammen, wenn das mal passiert. Bei meiner BX musste ich tatsächlich mehr Arbeit investieren, aber die war auch ein Grundunsicherer Charakter. Beim Ridgeback habe ich anfangs bisschen geübt, habe aber schnell gemerkt, der braucht das nicht.

    Sein Freund hingegen, Korthals Griffon, Jagdgebrauchshund, der draußen eigenständig stöbert, kann sehr schlecht allein bleiben. Also eigenständig ist wohl nicht gleich eigenständig. Am Ende ist es wohl sehr individuell. Welche Rasse, welches Wesen, wie ist die Bindung zum Mensch, wie wird von Anfang an mit dem Thema umgegangen.

    Funfact: ich habe Eros die ersten 6 Monate nie länger als mal 10 Minuten allein gelassen und dann gleich mal 1-2h, war kein Thema. Es hat auch viel mit Reife zu tun. Und ich habe ihn auch nicht überall mitgehen lassen, ging halt auch oft nicht ( z.b. Treppe in den Keller runter), da musste er eben warten.

  • Ich denke schon, dass Rasse ein erster Faktor für so etwas ist. Gewisse Rassen brauchen allgemein denke ich einfach etwas länger, als andere, was das Training angeht.

    Wie aber bei vielen anderen Punkten auch, ist es halt nur ein erster Anhaltspunkt und kommt letztendlich auf den einzelnen Hund an und das Training an.

  • Sein Freund hingegen, Korthals Griffon, Jagdgebrauchshund, der draußen eigenständig stöbert, kann sehr schlecht allein bleiben. Also eigenständig ist wohl nicht gleich eigenständig.

    Ist ja ein Unterschied ob man gerade was Besseres zu tun hat als sich mit seinem Menschen abzugeben oder ob der Mensch es wagt etwas Besseres zu tun zu haben und einen selbst zurück lässt. :pfeif:

  • Bei meinem Kleinpudel hat es auch länger gedauert, bis er allein bleiben konnte. Da hab ich anfangs zu große Schritte gemacht. Er war dann in seinem ersten Lebensjahr fremdbetreut, wo bei es da z.B. kein Problem war, wenn die Hundesitterin mal ne Stunde einkaufen gegangen ist. Ich habe dann das alleine bleiben nebenbei aufgebaut, was zeitlich einfach schwierig ist. Letztlich hat da einfach Routine geholfen und das älter werden.


    Meinen Zwergpudelmischling hab ich einfach ins kalte Wasser geworfen und der hat das in Gesellschaft mit dem anderen Hund dann von Anfang an problemlos mitgemacht.


    Mein Großpudel hatte da auch nie Probleme mit, der war von Anfang an sehr entspannt allein (mit den anderen zusammen).

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