Unsicher bei Hundebegegnung

  • Genau dieses Übersprungsgeballer (passender könnte ein Wort nicht sein), macht meine auch.

    Und das ist wirklich Stress hoch 10, und möchte ich auch total vermeiden.

    Das ich da "zwischengehe" mache ich auch, oder erst mal wieder anleine und ruhig mit dem anderen Hund mitgehe.

    Leider lässt sich da kaum ein Hundehalter drauf ein, oder sie denken ich hätte einen an der Klatsche ("die spielen doch so schön").

    Ist halt richtig schwierig, und geht halt fast gegen null, sodass es vielleicht einer von 50 Begegnungen so zulässt. Die anderen 49 würde ich sie jetzt dank eures Inputs konsequent an der Leine lassen. Danke, da sehe ich jetzt deutlich klarer.

    Hat zumindest den Vorteil, dass es ein prima Übungsfeld ist.

    Hätte nie gedacht, dass ich sie mal so gut abrufen kann, bzw sie so im Kopf hat dass es nicht erwünscht ist, dass sie bei Hundesichtung stehen bleibt, mich anschaut und schon durch eine mininale Geste zu mir zu rufen ist und entspannt dran vorbei geht.

    Hätte nur wirklich gedacht, sie könnte davon profitieren und mehr Kompetenz innerhalb der Begegnung erlangen.

  • Aber ein souveräner Althund wäre schon klasse, aber irgendwie sind die sehr dünn gesäät.

    Kenne das Problem! Probier es mal über dogorama.


    Aber ja, genau so meinte ich es eigentlich: den Hund nicht in jeden X beliebigen Kontakt rennen lassen (ich verstehe dass du möchtest dass sie "das lernt" aber wenn das Gegenüber auch nur n unbeholfener Junghund ist oder sogar mobbt lernt sie dadurch ja absolut gar nix gutes) sondern lieber auf ihre bekannten Hundekumpels setzen oder halt SINNVOLLE neue Kontakte knüpfen. Und dann natürlich auch nicht einfach "Leinen los und ab" aber da bist du ja eh schon dran und das scheint ja auch wunderbar zu klappen mittlerweile darauf kannst du echt aufbauen 😊



    Aber du hast recht, es scheitert hier tatsächlich sehr oft am anderen Menschen... ich hab die Odyssee auch durch "aber die spielen doch so schön". Da hilft nur dran bleiben 😊 oder es eben mal mit Trainerbegleitung probieren von der Hundeschule aus, vielleicht kennt der Trainer passende Mensch/Hund Teams für Euch.

  • Danke für den Tipp!!


    Das Problem was ich habe, die Hundekumpels sind halt auch noch nicht Fisch und Fleisch, also sie spielen schön, und gehen draußen ihre eigenen Wege.

    Aber so andere Dinge wie zb wie trete ich angemessen in einen Hundekontakt, oder dass ein Hund ein Spiel angemessen beendet und meine spielsüchtige Maus das auch zu akzeptieren lernt ist halt da nicht möglich.


    Nicht lachen, aber ich habe sogar schon die ein oder andere Einzelstunde bei meinem Trainer gebucht, weil er nämlich einen genau solchen souveränen Althund hat. Der erstmal sie ein bisschen einnordet, ignoriert und angemessenes Verhalten aber auch mit Spiel belohnt, es aber zu seinen Bedingungen auch beendet.

    Das war so wertvoll für meine Hündin, ist mir nur auf Dauer zu teuer.

  • und gehen draußen ihre eigenen Wege.

    Allein das ist doch schon suuuper!

    Du, ich finde es persönlich gar nicht schlimm wenn meine Hündin bei dem einen richtig guten Kumpel den sie hat am anfang sehr aufgeregt ist und freudig hin will. Allein dass sie sich auf einen Hund freut ist für uns zb ein großer Fortschritt.


    Sehen viele vermutlich (zu recht) anders, aber wenn die Hunde sich wirklich gut verstehen und nebeneinander herdödeln können ist das doch super. Da darf von meiner Warte aus der Hund bei der Begrüßung auch bisschen überschwänglich sein. Am Rest kann man arbeiten, aber ja dafür muss man leider die Menschen mit ins Boot holen. Das ist das wirklich Schwierige an der Sache wie ich finde 😁



    Ich find das übrigens super mit den Einzelstunden und dem Althund, klar kann sich das kein Mensch auf Dauer leisten aber es Allein dass du jetzt weißt und erkannt hast worauf es bei deiner Hündin ankommt ist doch sooo viel wert 😊

  • und gehen draußen ihre eigenen Wege.

    Genau DAS ist es doch, was man vom gemeinsamen Gassi idR will - dass die Hunde entspannt nebeneinander herschlendern, miteinander die Umgebung erkunden und auch mal zusammen an der gleichen Stelle schnüffeln. Hunde müssen nicht permanent miteinander spielen, das ist bei erwachsenen und sich fremden Hunden ohnehin super, super selten (und meistens auch eh eher Mobbing als echtes Spiel).


    Gerade das ist für meinen Knallkopf (8 Jahre alt, unsicher mit Menschen/Hunden, hat bereits gebissen) viel, viel wertvoller als irgendein halbgarer Junghund, der die ganze Zeit nur spielen will. Ja, Dino macht ab und zu auch mal Spielaufforderungen, wenn ihm ein Hund sehr sympathisch ist - aber bei ihm kann "Spiel" schnell mal kippen und daher ist's für alle Beteiligten einfach viel entspannter, wenn er mit dem anderen Hund/den anderen Hunden einfach herumbummelt.


    Du musst bedenken, deine Hündin ist jetzt erst 1 Jahr alt. Zwölf Monate. Die ist noch n totaler Junghund, die ist noch weit weg vom geistig Erwachsensein! Da ist's in meinen Augen völlig normal, dass die im Kontakt mit anderen Hunden noch völlig drüber ist, nicht weiß, wie sie was angemessen beendet usw. Und gerade da hilfst du ihr mit diesen forcierten Playdates so gar nicht. Hunde lernen auch voneinander, wenn sie nicht spielend aneinander kleben. Ich verlink dir mal eine schöne Fotoserie mit Erklärungen: RE: Carlo - Schwanzwedeln im Herzen

    Evtl. musst du dich für den Bereich freischalten lassen, aber das geht idR ganz fix.

    Da siehst du Dino zusammen mit einem anderen, auch nicht ganz einfachen Hund. Die spielen nicht miteinander - im Gegenteil. Der Carlo schnüffelt, Dino ist aufgeregt und will kontakten - traut sich aber nicht so recht an Carlo ran. Carlo hat aber auch eher keinen Bock auf Dinos Art von Kontakt und macht das mit vielen kleinen Signalen sehr deutlich. Dino nimmt die Signale wahr und gut ist.


    Also, Kurzfassung: wenn die Hunde draußen ihre eigenen Wege gehen und im Umgang miteinander wirklich entspannt sind, kannst du dich freuen. Weil das eigentlich genau das ist, was man ja will. =)

  • Bei uns gibt's die Kontakte fast ausschließlich wenn wir uns mit Freunden und deren Hunden auf der Hundewiese treffen. Beim Spaziergang sage ich den HH das wir Hundebegegnungen gerade üben und bis jetzt hat jeder Besitzer sehr freundlich reagiert. Heute hatte ich dann die Möglichkeit zu beobachten was Balin macht wenn er nicht angeleint ist und ein ihm fremder Hund auf uns zu kommt. (Ich kenne sowohl Hund als auch Herrchen gut). Anfangs stürmte er drauf los aber dann fiel ihm ein das Thorin nicht da ist (sind heute getrennt gegangen). Statt also den anderen Hund zum spielen aufzufordern macht er kehrt, setzt sich neben mich und guckt mich an. Fand ich super.

  • Ein Hund war dabei, der wollte sich an ihr etwas reiben, und meine unterwarf sich sehr deutlich und beschwichtigte aber der andere hörte das drohfixieren nicht auf. Da habe ich sie rausgerufen, und hinter mich gebracht und den anderen Hund deutlich auf Abstand gehalten.

    Das finde ich im Ansatz gut - wobei ich denke, es wäre noch besser gewesen, du hättest nicht deine Hündin gerufen, sondern wärst selbst dazwischen gegangen (als würdest du splitten).


    Warum? Du wünschst dir, dass dein Hund bei dir Schutz sucht, statt zu flüchten. Auf die Idee kommt sie am ehesten, wenn du sie schützt. Je deutlicher sie das erkennen kann, umso besser.


    Klingt jetzt nach einer Kleinigkeit, ist es aber nicht.


    Ansosnten schliesse ich mich den anderen an, dein Hund hat nix davon, häufig Konflikten ausgesetzt zu werden. Ich habe schon oft erlebt, dass gerade Aussie beim "Spielen" oft den Unmut anderer Hunde auf sich ziehen (weil allzu oft eben kein Spiel ist), und dann gibts Zoff. Ob das jetzt bei deiner Hündin so ist, weiß ich nicht, das müsste man sehen.

  • Mein Pudel (zwei Jahre alt) ist ein wenig speziell. Er war lange krank, war eh schon der Schüchternste im Wurf usw.

    Ich habe sehr schnell beschlossen, dieses "ach lassen wir sie doch von der Leine", das hier herrscht, nicht mitzumachen.

    Denn leider war irgendwie jeder dieser "Spiel-"Kontakte für ihn negativ. Er ist körperlich sehr empfindlich gewesen, dazu kam noch seine Schüchternheit.


    Das, was Du "sie liebt Menschen und Hunde" nennst, kenne ich von ihm auch, aber das ist keine Liebe, sondern Unsicherheit, die sich in bestimmten Verhaltensweisen zeigt, die man schnell als "lustig", "freundlich", "aufgeschlossen" interpretiert.


    Seit ich beschlossen habe, dass es keinen Kontakt mehr gibt bzw. nur, wenn ich ihn ausgewählt und mein OK gegeben habe, ist er insgesamt sicherer geworden. Er weiß, was er darf und was nicht, das stärkt ihn.


    Mein Kriterium ist übrigens immer die Abrufbarkeit / Ansprechbarkeit. Wenn er mal mit einem Hund ein Rennspiel macht, pfeife ich und rufe ihn damit ab. Als Belohnung darf er weiter spielen. Es hat bislang immer geklappt, weil ich ihn generell nicht in hoher Erregungslage zu anderen Hunden lasse.


    Bei Menschen ist es übrigens ähnlich: Seit ich meinen festen Plan im Kopf habe (dass meine beiden Hunde nicht einfach zu Menschen gehen, egal ob bekannt oder fremd), ist seine Unsicherheit besser geworden. Er schaut sich neue Menschen aus sicherer Entfernung an und wird dann ruhig. Dann lässt er sich auch gerne mal streicheln und kraulen und genießt es. Aber alles in Ruhe. Auch hier ist meine Bedingung, dass meine Hunde ansprechbar bleiben.


    Er ist noch immer weit davon entfernt, ein souveräner Hund zu sein, aber die Struktur hat schon viel verbessert.

    Ab diesen Samstag gehe ich mit ihm in einen Kurs unserer Hundeschule für Hunde seiner Gewichtsklasse, wo es unter Traineranleitung auch Kontakt zwischen einzelnen ausgewählten Hunden geben wird. Da bin ich sehr gespannt!

  • Nicht lachen, aber ich habe sogar schon die ein oder andere Einzelstunde bei meinem Trainer gebucht, weil er nämlich einen genau solchen souveränen Althund hat. Der erstmal sie ein bisschen einnordet, ignoriert und angemessenes Verhalten aber auch mit Spiel belohnt, es aber zu seinen Bedingungen auch beendet.

    Das finde ich überhaupt nicht zum Lachen, sondern eine wirklich gute Idee.


    Mein Hund ist ähnlich überfordert in Hundekontakten. Bei ihm wird es zum Glück wirklich bald und deutlich besser, wenn er die Hunde näher kennt. Ich musste auch lernen, ihm da zu helfen und selbst auch erstmal einen Blick für die Situation entwickeln. Wir haben zwei mal an Seminaren teilgenommen, die Hund-Hund Kommunikation im freien Interagieren zum Thema hatten. Das hat ihm sehr geholfen dort mit passend ausgesuchten Hunden kommunizieren zu lernen. Er hat so ein paar mehr Werkzeuge an die Hand bekommen. Grundsouverän ist er immer noch nicht und wird er nie sein, aber er kann sich z.B. mittlerweile auch eigenständig und ruhig Situationen entziehen, auf die er vorher nur mit Übersprung reagiert hätte. Also für uns hat sich Trainerhilfe hier gelohnt, wenn die Seminare wirklich gut gemacht sind.

  • Hallo zusammen,


    hatte jetzt ein paar "Freilaufstunden" in unserer Hundeschule, und meine Hündin hat das sehr sehr gut gemeistert.


    Und tatsächlich war das sehr aufschlussreich.

    Ich beschrieb im Eingangsposting ja die Horror Situation wo sie panisch abgehauen ist.

    Ich weiss jetzt wohl was passiert ist.

    Sie hat sich ziemlich sicher gar nicht primär vor dem Hund erschrocken, sondern weil der Hund eine Jacke an hatte.

    In der Spielgruppe war ein Pudel ohne Jacke, da war alles prima, beim nächsten Mal hatte er allerdings eine Jacke an. Meine Hündin ist beim ersten Anblick direkt wieder in den Panik Fluchtmodus verfallen.

    Zum Glück waren wir in einem umzäunten Gelände.

    Aber daran konnten wir dann jetzt gut arbeiten, und jetzt sind Jackenhunde in Ordnung für sie.

    Aber muss man auch erstmal drauf kommen.

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