Pubertäts-Baustellen?
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Guten Morgen zusammen,
wir haben eine 10 Monate junge Hündin aus Rumänien. Bekommen haben wir sie vor etwa drei Monaten aus dem Tierheim, dort lebte sie zwei Monate und kommt ursprünglich aus der Smeura. So viel zur Vorgeschichte 😅
Wir haben jetzt lange und intensiv an ihrer Angst vor (unseren) Kindern gearbeitet und damit auch vollen Erfolg gehabt. Selbst unser kleines Pflegekind auf Zeit, das kurz vor Weihnachten hier eintrudelte, hat sie sofort als Teil der Familie akzeptiert und freut sich inzwischen wie bekloppt, den kleinen Mann zu sehen, sucht von sich aus Kontakt zu den Kindern, fühlt sich bei ihnen so sicher und wohl, dass sie neben ihnen liegen bleibt und schläft, wenn ich mal kurz den Raum verlasse usw. Darauf bin ich unglaublich stolz, das macht sie super ❤️
Leider hat mein stürmisches Trampeltier 😁 so ein paar andere Angewohnheiten und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr ein paar Tipps für mich hättet, wie wir die bearbeiten können.
- sie ist sehr sehr „körperlich“ alles und jeder wird direkt angesprungen, angeschlabbert, man kann quasi keinen Meter gehen ohne sie. Das kommt natürlich vermehrt ins Spiel wenn sie jemanden das erste Mal am Tag sieht, aber auch zwischendurch tritt es immer mal wieder auf. Vor allem den beiden Kleinen Kindern (6&2) ist das eher unangenehm, weil sie sehr viel Kraft hat und auch sehr schmerzhafte Krallen und sie quasi umhaut. Jegliches weghalten, wegrufen, weglocken bringt überhaupt nichts, sie ist dann wie auf Autopilot. In der Hundeschule wurde mir gesagt, ich solle sie mit dem Knie „wegkicken“ („lieber kurz und klar einmal die Grenze gegeben …“) nur interessiert sie das nicht die Bohne …
- sie klaut Essen. Immer und überall. Prinzipiell ist das kein Problem für mich, weil ich alles essbare einfach außerhalb ihrer Reichweite aufbewahre, so dass sie kein Erfolgserlebnis hat, nur versucht sie auch essbares aus (Kinder-) Händen zu klauen. Jeder Keks, jede Banane, jedes Bonbon führt hier dazu, dass ich permanent den Hund im Auge haben und wegdrängen muss, weil sie in der kleinsten unbeobachteten Sekunde sich unter den Nagel reißt was sie kriegen kann. Wenn sie doch mal was erwischt, nehme ich es ihr weg, damit sie keinen Erfolg damit hat.
- sie setzt sehr viel die Zähne ein. Zum Beispiel kommt sie morgens in mein Bett, legt sich zwischen mich und meinen Mann und kuschelt mit uns und sobald ich dann aufstehe, dreht sie total auf und „beißt“ mir in die Arme und Hände. Sie macht das auch, wenn sie spielen möchte und fängt von sich aus an, mir in die Hände zu beißen. Ich möchte das generell nicht, aber egal ob ich dann „schimpfe“, sie ignoriere, weggehe oder sie wegschubse, es macht keinen Unterschied, sie macht entweder direkt weiter oder versuchts halt später wieder.
- und sie bellt. Immer wenn jemand rein kommt. Und das ist bei einem Haushalt mit sechs mehr oder weniger erwachsenen echt oft der Fall. Vor allem um die Mittagszeit kommt einfach häufig ein Teenie nach Hause, bringt den Müll raus und kommt wieder rein, holt was und kommt wieder rein, kommt vom Sport wieder zurück oder oder. Es wird gebellt wie verrückt, bis sie denjenigen begrüßt hat. Wenn wir Besuch bekommen, auch wenn es für sie Fremde sind, und ich denjenigen an der Tür abhole, ist es kein Problem, aber jeder, der selbstständig hier reinkommt, wird angebellt.
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Hier werden gleich sicher noch qualifiziertere Antworten kommen, aber das klingt für mich entweder nach a) total überfordert/gestresst im Umgang mit Menschen oder b) rotzfrech
Was macht ihr denn so den Tag über mit ihr, und wie habt ihr bisher mit ihr gearbeitet?
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Klingt nach kompletter Überforderung mit Menschen. Wie viele Stunden am Tag ist sie mit Menschen zusammen? Wie viele Stunden muss die damit rechnen, dass Menschen im die Räume kommen, in denen sie sich befindet?
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Klingt nach kompletter Überforderung mit Menschen. Wie viele Stunden am Tag ist sie mit Menschen zusammen? Wie viele Stunden muss die damit rechnen, dass Menschen im die Räume kommen, in denen sie sich befindet?
Sie ist den ganzen Tag mit Menschen zusammen. Mein Mann arbeitet im Homeoffice und ich bin generell zuhause. Wenn wir ein Pflegekind hier haben, ist auch das immer hier. Ab ca 14 Uhr mittags kommen die Kinder dann nach Hause, zuerst die Kleinste und dann die beiden Mittleren und zuletzt die Großen. Dann ist meist „Ruhe“ bis zum späten Nachmittag und dann geht öfter mal wieder jemand ein und aus.
Hier werden gleich sicher noch qualifiziertere Antworten kommen, aber das klingt für mich entweder nach a) total überfordert/gestresst im Umgang mit Menschen oder b) rotzfrech
Was macht ihr denn so den Tag über mit ihr, und wie habt ihr bisher mit ihr gearbeitet?
Ich gehe fünf Gassirunden täglich mit ihr, zwei kleine 10 Minuten Runden und drei Runden á ca 30-40 Minuten. Das sind immer die selben Runden, nur unterschiedlich weit ausgeweitet. Da sie draußen noch oft mit den Eindrücken überfordert ist, braucht sie da diese feste Struktur. Auf den Runden „arbeite“ ich immer ein bisschen mit ihr. Grundgehorsam, Balancieren, Hindernisse überwinden, Schnüffeln etc. Auf einer dieser Runden gehen meine Eltern mit ihrem Hund mit.
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Puh, also das ist ja ein heftiges Programm, dass Euer Hund da absolvieren muss. In meinen Augen gibt es da viel zu wenig Erholungszeit für den Hund und zu viel Gassi. Ich denke, wenn das so weitergeht, wird es dahin gehen, dass bald auch gesundheitliche Probleme anstehen.
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Hi
Zu Folgendem ist mir was eingefallen :
freut sich inzwischen wie bekloppt, den kleinen Mann zu sehen, sucht von sich aus Kontakt zu den Kindern, fühlt sich bei ihnen so sicher und wohl, dass sie neben ihnen liegen bleibt und schläft, wenn ich mal kurz den Raum verlasse usw.
Das zb sehe ich aus meiner Sicht nicht unbedingt positiv. Kontaktliegen kann auch ein Versuch sein, seine Umwelt zu kontrollieren.
sie ist sehr sehr „körperlich“ alles und jeder wird direkt angesprungen, angeschlabbert, man kann quasi keinen Meter gehen ohne sie
Quasi ein distanzloser Junghund und auch hier lese ich Kontrolle seiner Menschen heraus. Könnte auch "sanfte" Massregelung sein, das kommt dann auf die Situation vorher an.
nur versucht sie auch essbares aus (Kinder-) Händen zu klauen. Jeder Keks, jede Banane, jedes Bonbon führt hier dazu, dass ich permanent den Hund im Auge haben und wegdrängen muss, weil sie in der kleinsten unbeobachteten Sekunde sich unter den Nagel reißt was sie kriegen kann.
Auch das sehe ich im Kontext von oben mit dem Kontaktliegen und Kontrollversuchen einfach rotzfrech und respektlos. Da hat sich der Hund eine Position "erarbeitet", die sich aus seiner Sicht lohnt, die ihm aber im Grunde nicht zusteht.
legt sich zwischen mich und meinen Mann und kuschelt mit uns und sobald ich dann aufstehe, dreht sie total auf und „beißt“ mir in die Arme und Hände
Hier auch. So ein Hund hätte bei mir im Bett nix verloren. Ihr empfindet es als Kuscheln, der Hund kann da ganz andere Motivationen haben.
Sie macht das auch, wenn sie spielen möchte und fängt von sich aus an, mir in die Hände zu beißen. Ich möchte das generell nicht, aber egal ob ich dann „schimpfe“, sie ignoriere, weggehe oder sie wegschubse, es macht keinen Unterschied, sie macht entweder direkt weiter oder versuchts halt später wieder.
Das ist vermutlich kein Spiel 🔮
Ein Spiel ist sofort beendet, wenn sich eine Partei nicht wohl fühlt mit der Interaktion.
Dass der Hund einfach weitermacht, lässt mich wieder an Massregeln, Frustabfuhr, Stressabbau und einen allgemein sehr überforderten Hund denken.
Es wird gebellt wie verrückt, bis sie denjenigen begrüßt hat.
Ihr habt vermutlich einen selbsternannten Wächter
Da gibt es Möglichkeiten, dem Hund zu vermitteln, dass man ihn aus der Verantwortung entlässt. Dazu müsste dieser Hund das Vertrauen entwickeln, dass ihr in der Lage seid, euch zu kümmern. Und, ja, er müsste auch lernen, begrenzt zu werden.
Zb ist hier ein Kindergitter in der Tür zum Wohnzimmer eingebaut. Klingelt es an der Tür, geht unser Hund inzwischen schon von selbst hinter das Gitter. Ich mach es zu und geh an die Tür.
Man kann dem Hund auch beibringen, auf Befehl auf seine Decke zu gehen, wenn die Kinder zb mit Brezel in der Hand herumlaufen.
Ich glaube, da liegt noch einiges an Arbeit vor euch... dazu bräuchte es eine/n Trainer/in, die sich das Zusammenleben vor Ort anschaut und dann Empfehlungen ausspricht, wie ihr einerseits managen könnt, andererseits auch die Wurzel der Problematik findet und daran/damit arbeitet.
Viel Glück 🍀
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Vielleicht wäre es das Beste, wenn sich das mal ein Trainer anschaut.
Meine beiden Hunde haben teilweise auch gebellt, wenn jemand kam, aber aus total unterschiedlichen Gründen: Beim Ersthund war es Aufregung und Frust, wenn er nicht "hin durfte", beim Junghund Angst.
Je nachdem was der Grund ist, würde man unterschiedlich trainieren. Außer man kann ein Alternativverhalten trainieren, das unabhängig vom Grund funktioniert. Bei uns ist es das Sitzen auf einem bestimmten Platz. Das gibt dem nervösen Ersthund Struktur und dem Junghund den Abstand, den er braucht.
Dein Gassiprogramm finde ich auch sehr viel.
Ich habe in dem Alter nur eine längere Runde gemacht, sonst nur Löserunden.
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Klingt nach kompletter Überforderung mit Menschen. Wie viele Stunden am Tag ist sie mit Menschen zusammen? Wie viele Stunden muss die damit rechnen, dass Menschen im die Räume kommen, in denen sie sich befindet?
Sie ist den ganzen Tag mit Menschen zusammen. Mein Mann arbeitet im Homeoffice und ich bin generell zuhause. Wenn wir ein Pflegekind hier haben, ist auch das immer hier. Ab ca 14 Uhr mittags kommen die Kinder dann nach Hause, zuerst die Kleinste und dann die beiden Mittleren und zuletzt die Großen. Dann ist meist „Ruhe“ bis zum späten Nachmittag und dann geht öfter mal wieder jemand ein und aus.
Hier werden gleich sicher noch qualifiziertere Antworten kommen, aber das klingt für mich entweder nach a) total überfordert/gestresst im Umgang mit Menschen oder b) rotzfrech
Was macht ihr denn so den Tag über mit ihr, und wie habt ihr bisher mit ihr gearbeitet?
Ich gehe fünf Gassirunden täglich mit ihr, zwei kleine 10 Minuten Runden und drei Runden á ca 30-40 Minuten. Das sind immer die selben Runden, nur unterschiedlich weit ausgeweitet. Da sie draußen noch oft mit den Eindrücken überfordert ist, braucht sie da diese feste Struktur. Auf den Runden „arbeite“ ich immer ein bisschen mit ihr. Grundgehorsam, Balancieren, Hindernisse überwinden, Schnüffeln etc. Auf einer dieser Runden gehen meine Eltern mit ihrem Hund mit.
Aus Hundesicht ist das ein sehr stressiges Programm. Im Haus ist nie wirklich Ruhe, so dass der Hund permanent "on" ist. Und durch die häufigen Gassirunden bekommt er weitere Eindrücken, die auf ihn einprasseln. Plus, der Hundekontakt. Plus, euer Training. Puh.
Ist der Hund eigentlich auch mal allein oder kann tief schlafen?
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Puh, also das ist ja ein heftiges Programm, dass Euer Hund da absolvieren muss. In meinen Augen gibt es da viel zu wenig Erholungszeit für den Hund und zu viel Gassi. Ich denke, wenn das so weitergeht, wird es dahin gehen, dass bald auch gesundheitliche Probleme anstehen.
weniger Gassi geht nicht, weil sie dann zwischen den Runden in die Wohnung pinkelt, das hab ich schon versucht 🥴
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weniger Gassi geht nicht, weil sie dann zwischen den Runden in die Wohnung pinkelt, das hab ich schon versucht 🥴
Löserunden reichen nicht aus? Also 10 Minuten "Pippi-Kacka"?
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