Pubertäts-Baustellen?

  • Okay, das klingt echt total stressig für den Hund.


    Du hast gesagt, sie ist draußen noch sehr gestresst, aber trotzdem ‚muss‘ sie zwei Stunden raus, und anstatt da dann die Gelegenheit zu bekommen, sich alles in Ruhe anzuschauen/zu verarbeiten/einfach rumzuhängen, gibt es Training, andere Hunde, andere Leute… das sind ja alles Reize, mit denen das Pubertäts-geplagte Hirn fertig werden muss.


    Vielleicht kannst du da was dran verändern.


    „Muss“ sie die ganze Zeit mit den Kindern interagieren? Hat sie einen Ort weitab von allem Trubel, wo sie todsicher niemand anspricht oder anfasst, und weiß sie, dass sie den hat?

    Für unsere Rumänin war das der absolute GameChanger - sie ist ganz oft auf ihrer Decke im Untergeschoss, kommt mal hoch zum Kraulen, Kuscheln und geht dann wieder.

    Wenn wir Besuch haben, ist sie immer dort, auch wenn sie die Leute gut kennt, weil sie lautes Durcheinanderreden nicht mag… wenn sie in Situationen ist, wo sie nicht wegkann, flirtet sie superheftig, was für viele wie Freude aussieht, es aber nicht ist.

  • klar, sie liegt zB grad neben mir und schlummert seelig. Ich könnte jetzt aufstehen und einen Tango aufs Parkett legen und sie bekäme es nichtmal mit 😅 ich achte schon darauf, dass sie auch viel schläft, notfalls geh ich mit ihr ins Schlafzimmer damit sie da zur Ruhe kommt (in ihrem Körbchen). Wenn sie aufgekratzt ist und Schlaf braucht, merkt man ihr das sofort an.


    Wenn mein Mann Außentermine hat und ich dann mal unterwegs bin, zum Kindergarten gehe, einkaufe etc. Ist sie auch mal alleine. Oder wenn wir am Wochenende was unternehmen. Das klappt auch ohne Probleme und sie schläft dann.

  • - sie ist sehr sehr „körperlich“ alles und jeder wird direkt angesprungen, angeschlabbert, man kann quasi keinen Meter gehen ohne sie. Das kommt natürlich vermehrt ins Spiel wenn sie jemanden das erste Mal am Tag sieht, aber auch zwischendurch tritt es immer mal wieder auf. (…). Jegliches weghalten, wegrufen, weglocken bringt überhaupt nichts, sie ist dann wie auf Autopilot. (…)

    - und sie bellt. Immer wenn jemand rein kommt. Und das ist bei einem Haushalt mit sechs mehr oder weniger erwachsenen echt oft der Fall. Vor allem um die Mittagszeit kommt einfach häufig ein Teenie nach Hause, bringt den Müll raus und kommt wieder rein, holt was und kommt wieder rein, kommt vom Sport wieder zurück oder oder. Es wird gebellt wie verrückt, bis sie denjenigen begrüßt hat.


    klar, sie liegt zB grad neben mir und schlummert seelig. Ich könnte jetzt aufstehen und einen Tango aufs Parkett legen und sie bekäme es nichtmal mit (…). Wenn sie aufgekratzt ist und Schlaf braucht, merkt man ihr das sofort an.

    Passt für mich nicht zusammen. ist sie jetzt bei Menschenkontakt total aufgekratzt oder schläft sie auch beim Tangotanz?

    Beides gleichzeitig geht in meinem Kopf nicht.

  • Ich trainiere nicht ewig viel oder lang mit ihr, mal hier so ein 10 Leckerchen Spiel, das wir aus der Hundeschule kennen, hier mal auf den Steinen balancieren, da mal eine kurze „bleib“ Übung. Also wirklich nur wenig. Wenn ich vormittags den Kleinen im Buggy dabei habe machen wir zB gar nichts, weil dieses „ich muss auf einer Seite bleiben und darf nicht vor den Buggy laufen“ für sie schon Anstrengung genug ist. Es ist jetzt nicht so, als würde ich den Hund auf jeder Runde mit Kommandos vollballern 😁🫣


    Sie hat mehrere Liegeplätze fernab von allem, geht da aber nicht von sich aus hin, am liebsten liegt sie einfach mitten im Geschehen 🤷🏼‍♀️ wenn es ihr doch mal zu viel wird oder wir Besuch haben, geht sie zu meinem Mann in die Küche (er arbeitet da)

  • Puh, also das ist ja ein heftiges Programm, dass Euer Hund da absolvieren muss. In meinen Augen gibt es da viel zu wenig Erholungszeit für den Hund und zu viel Gassi. Ich denke, wenn das so weitergeht, wird es dahin gehen, dass bald auch gesundheitliche Probleme anstehen.

    weniger Gassi geht nicht, weil sie dann zwischen den Runden in die Wohnung pinkelt, das hab ich schon versucht 🥴

    Okay, das erste gesundheitliche Problem habt ihr also schon. Abklären, ob es organisch ist, ansonsten ist es hausgemacht. Ein gestresster Hund hat einen permanent auf Hochtouren laufenden Wasserhaushalt. Das ist nicht gesund.

    Wenn sie aufgekratzt ist und Schlaf braucht, merkt man ihr das sofort an.

    Dazu sollte es nicht kommen.

  • klar, sie liegt zB grad neben mir und schlummert seelig.

    Sie hat mehrere Liegeplätze fernab von allem, geht da aber nicht von sich aus hin, am liebsten liegt sie einfach mitten im Geschehen 🤷🏼‍♀️ wenn es ihr doch mal zu viel wird oder wir Besuch haben, geht sie zu meinem Mann in die Küche (er arbeitet da)

    Für mich (persönlich) wären das Dinge, die ich bei diesem Hund unterbinden würde.

    Der Hund kann schlafen, weil er weiß wo ich bin. Er kontrolliert mich.

    Der Hund liegt mitten im Geschehen und hat den Überblick. Er kontrolliert.

    Nach einer Weile geht er sogar die "fehlende" Person im Zimmer suchen und kontrollieren.

  • Es ist ja nicht bei jedem Kontakt so. Vielleicht drücke ich mich da doof aus, es ist auch immer etwas schwierig das so zu verschriftlichen.


    Ich versuchs nochmal 😅


    Also im Moment sitzt hier zB der zweijährige auf der anderen Seite neben mir und spielt. Kein Problem. Wenn meine Tochter nachher da ist und die beiden hier lauter sind, laufen, sich bewegen, spielen, kein Problem.


    Aber die beiden stehen morgens auf, kommen ins Wohnzimmer, Hund springt auf und begrüßt beide sehr stürmisch, sie werden angesprungen, abgeleckt und der Hund läuft quasi hüpfend neben ihnen her bis sie sich bei mir „in Sicherheit“ gebracht haben oder bis einer den Hund „zurückbegrüßt“ in Form von Ansprache und streicheln, was sie nicht tun, weil der Hund sie mit ihrem wilden rumgespringe total einschüchtert.


    Meine Große sitzt hier und guckt was aufm Handy, holt ihre Turnmatte zum Vorschein und macht Cheerleading, alles kein Thema, der Hund guckt höchstens gelangweilt oder schläft.


    Aber steht sie morgens auf - selbes Szenario wie oben, nur dass sie standfester ist und sich traut das zu unterbrechen, indem sie zum Hund runtergeht und sie begrüßt.


    Oder aber - sie kommt aus der Schule, schließt die Wohnungstür auf - Hund bellt los wie bescheuert bis sie gecheckt hat wer da eigentlich kommt und dann folgt wieder oben beschriebenes Szenario.


    Alle anderen Kontakte zwischen Mitmenschen und Hund verlaufen völlig problemlos, außer es hat jemand wie im Ausgangspost benannt etwas zu Essen in der Hand

  • ich hab mal in dein Zitat geantwortet, sonst wird’s völlig wirr

  • Natürlich sollte es dazu nicht kommen. Und kommt es auch in 99% der Fälle nicht. Oft sind es leider Dinge, die ich nicht beeinflussen kann, wie „wir haben auf 10 Minuten Gassirunde 5 Hunde und ne Gruppe Schulkinder getroffen“ oder „Ich musste nach der Gassirunde sofort weg und konnte unsere Rituale nicht einhalten“. Sie ist da manchmal ein bisschen wie meine jüngste Tochter, die eine geistige Einschränkung hat. Wenn etwas nicht so läuft wie immer, wirft sie das aus der Bahn. Und das steigert sich bei ihr dann über den Tag und dann kommt der Punkt an dem ich mich mit ihr zurückziehe, weil ich merke dass sie nicht zur Ruhe kommt.


    Auf das andere hab ich im Zitat selbst geantwortet.

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