Ist das zu teuer für einen Welpen?

  • Diese Vorstellung, dass seriöse Züchter nichts verdienen dürfen, finde ich schrecklich und ich finde es auch traurig, dass man diese Story von "die verdienen da absolut nix daran" immer noch aufrecht erhalten muss, weil sofort an der Seriösität gezweifelt wird, weil da Geld im Spiel ist.

    Vielleicht ist es interessant für einige, wo diese Vorstellung eigentlich ihren Ursprung hat:


    Ich glaube, es war in den Siebziger Jahren, daß die Frage, ob Hundezucht ein Nebenverdienst oder ein Hobby sei, in Deutschland vor Gericht entschieden wurde.

    Nebenverdienst muß voll versteuert werden, Hobby nicht.

    Das Gericht rechnete damals die Kosten der Zuchthundehaltung und Auzucht gegen den Welpenpreis durch und kam zu dem Schluss, daß Hundezucht nach den Regeln des VDH und bei begrenzter Anzahl an Zuchthündinnen ein selbsttragendes Hobby ist und eben kein auf Gewinn ausgerichteter Neben- oder gar Haupterwerb.

    Daher betonen viele Züchter bis heute gerne, daß sie ja nichts an der Zucht verdienen, und viele Käufer haben umgekehrt die Erwartung, daß Züchter nichts an der Zucht verdienen sollten.

  • Ich möchte nurnoch einmal kurz etwas etwas zum OT "liebenswert ohne Papiere" sagen. Ich entschuldige mich fürs OT, aber ich finde es wichtig. Ich packe es auch in nen Spoiler :pleading_face:


  • Seriöse Züchter, die gute Arbeit leisten. dürfen auch gern gutes Geld damit verdienen - meine Meinung.

    Seltsamerweise sind es aber gerade die seriösen Züchter die kein gutes Geld damit verdienen.
    Aber was sind die günstigsten Hunde? Arbeiter. Die bei denen es am meisten um den Charakter geht, die bei denen der Züchter am meisten Arbeit hat, die bei denen er am meisten können muss. Ich bekomme meine Hunde für um die 1000€, mittlerweile wohl eher mehr als weniger, aber so grob. Ein Hund gleicher (Wurf)größe der weniger Arbeit in der Ausbildung macht, weil keine Arbeitsprüfung vs. VGP und sonst ziemlich das Gleiche vom Züchter verlangt, der dann 2000, 2500€ kostet, da stimmt was nicht. Das sind über 100% Reingewinn, bei weniger Aufwand. Das hat nichts mit "Hobby nicht finanzieren wollen" zu tun, wenn man das anprangert.
    Und die Realität zeigt nunmal, wo Geld ist, ist Gier, je mehr Geld, desto mehr Gier. Je mehr Geld man mit dem Verkauf von Tieren machen kann, desto wahrscheinlicher werden problematische Zustände. Also ja, ich finde ein Züchter sollte genau deswegen kein gutes Geld verdienen. Ich sage nicht, dass es eine Nullrechnung sein muss, aber eben keine Beträge die man als "gutes Geld verdienen" bezeichnen würde und schon gar nicht etwas wo man sich nach ein paar Würfen einen Neuwagen leisten kann.
    Was sind die teuersten Hunde? Showhunde, die im Ring ganz besonders "hübsch" sind, am besten noch mit seltenen Farben, Vermehrerhunde v.a. auch hier die Farbmischungen usw. Ich würde da jetzt einfach mal pauschal anzweifeln, dass das die seriösesten Produzenten sind.

  • Es gibt halt auch sowas wie Tradition.

    Wie gesagt, als die Retriever als Familienhunde nach Deutschland kamen, kosteten sie von vornherein nen Tausender mehr als die gängigen deutschen Rassen. Und dabei ist es geblieben.

    Und als ich mir vor bald 13 Jahren meinen Papillon holte, hätte ich für einen gleich großen, gleich unnützen Zwergspitz auch das doppelte gezahlt. Warum- weil es Menschen gibt, die das zu zahlen bereit sind. Ich kann nur entscheiden, ob es mir das wert ist oder eben verzichten.

  • Mir ist egal, was jemand damit verdient oder nicht.

    Mir ist auch egal, ob VDH drauf steht oder nicht. Mittlerweile bin ich bei dem Verein tatsächlich sehr skeptisch. Unter anderem aus genannten Gründen.

    Ebenso wie der Preis sagen Verein und Intention erstmal nichts darüber aus, wie die Hunde gehalten werden. So richtig faktisch im Alltag, für erwachsene Hunde, Welpen und die neuen Halter relevant versorgt und gehalten werden.

    Das ist für mich einzig und allein ausschlaggebend.

    Es gibt sowohl bei Verbandszüchtern als auch bei "Vermehrern" als auch im TS Gier, fehlenden Sachverstand und reichlich Dinge, die definitiv nicht im Sinne der Tiere sind.


    Wenn alles ordentlich gemacht wird, gutes Futter, Fürsorge, Anschluss, ärztliche Versorgung, Vorbereitung, bedachte Auswahl der künftigen Halter, weiterhin Ansprechpartner für sie: Dann kann derjenige sich meinetwegen 50 güldene Quietscheentchen kaufen, die ihm beim Baden im Geld Gesellschaft leisten. Denn den Hunden geht es gut.


    Möglichst geringer Preis: Auch da kann ich dann wieder fragen: Wird das über das Volumen wettgemacht? Kommen die Hunde dann nicht so schnell zum TA, wenn was ist? Wird beim Futter gespart?


    Also unterm Strich: Der Preis ist der Preis. Was dahinter steht und gemacht wird ist entscheidend. Darüber sagt der Preis erstmal genau gar nichts aus.

  • Das mag mag doch alles sein, nur, was hat das mit der TE und Frage zu tun? Der bringt doch nun nichts, dass der DJT für 1.000€ zu haben ist.


    Ein Retriever mit VDH Papieren kostet das nun mal. Die Rasse ist doch gut überlegt und der Züchter klingt auch nicht verkehrt.

  • In Frankreich habe ich Skyler meinen Cairn vor 2 Jahren für 800€ von einer Züchterin gekauft. Ich war sehr erstaunt als ich erfuhr , dass Westies für fast 2000€ verkauft werden. Im Grunde der gleiche Hund in weiß oft noch mit Hautproblemen obendrauf. 🙄

  • Falls das interessiert, kann ich mal meinen Aufwand mit den beiden Würfen letztes Jahr darstellen. Als Vergleich. Daran mal eben so zu "verdienen" schaffen eigentlich nur Menschen, die sich einen Teufel um die Eltern und die Welpen scheren und alles so billig und so unaufwendig wie möglich machen.

    Gerne :nicken:

    Entschuldige, das hab ich erst jetzt gesehen. Ganz grobe Aufstellung:

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