Ist das zu teuer für einen Welpen?

  • Nachtrag: Ich finde die Einstellung bezüglich Lebewesen schon interessant.

    Züchter dürfen nicht an ihrer Arbeit verdienen. Überhaupt wird die Arbeit ultimativ gerne vergessen. Das ist schließlich ein Hobby. (übrigens: mein Hobby ist nicht 35 mal am Tag Welpenkot aufsammeln, Urin nach Unfällen aufwischen, 1 Millionen Mal nein sagen, tagsüber permanent rausrennen, Milchstau ausstreichen oder Hunde melken - aber es gehört wie vieles andere zu meiner Entscheidung dazu. Nichtsdestotrotz ist es Arbeit.)


    Es geht schließlich um Lebewesen.

    Es geht um die gleichen Lebewesen, die aber bitteschön nicht so teuer sein dürfen, weil man zweibeinigen Lebewesen, die die ganze Vorarbeit gemacht haben, das Geld für ihren Aufwand nicht gönnt. :???:

  • Klar soll ein Züchter nicht draufzahlen …. Aber bei Äußerungen wie: „Bei 3 Würfen im Jahr bleibt soviel hängen, dass ich nicht mehr (halbtags) arbeiten muss“, darf man doch auch überlegen, ob die Aufzucht stimmt und ob ma da von Hobby spricht.


    Ganz aus ist es bei mir, wenn Hündinnen mit 6 Jahren dann „einen Platz als Prinzessin“ gesucht bekommen … da merkt man also, dass man selbst nicht gut mit ihr umgeht … oder will man nur „nutzlosen Fresser“, der im Alter auch noch Tierarztkosten verursacht, loswerden? Diese Hündinnen gibt’s dann ja auch „günstig“.

    Leider gibts das öfter als man glaubt …

    Zu deinem ersten Absatz: sie züchtet nur so wie sie Zeit und Lust hat. Letztes Jahr hatte sie z.B. gar keinen Wurf (auch nicht geplant).


    Zum zweiten Absatz: Ich weiß nicht ob du meine Posts überhaupt gelesen hast, aber ihre älteste Hündin ist 11, also schon lange raus aus dem Alter, in dem man mit ihr züchten kann und wird trotzdem geliebt und darf bei ihr bleiben, weil alle ihre Hunde für sie zur Familie gehören, und das hat man auch gemerkt als man da war, sowohl an ihrem Verhalten, als auch an dem der Hunde.


    Oder wolltest du dich gar nicht auf meine Posts beziehen, sondern im allgemeinen über Züchter schimpfen? Dann Frage ich mich was das mit meiner Fragestellung zu tun hat... :thinking_face:

  • Ist das denn seltsam das leute bei 24.000 Euro Gewinn an einem wurf Welpen solche Gedanken haben?


    24.000 Euro für 2 Monate Arbeit, das verdienen wohl die wenigsten in ihrem 40std. Job 😁 und die Ausgaben betragen da für einen Wurf auch nicht plötzlich 20.000 Euro oder so. Da bleibt genug über und darf es ja auch, jeder entscheidet selber wie viel Geld er einem anderen für ein Tier geben will. Ist es zu teuer kaufe ich woanders.


    Aber man muss auch nicht so tun als wären 24.000 Euro nur peanuts.

    Waeren es denn 24.000

    Das ist der reine Verkaufspreis ohne jegliche Ausgaben. Da kommt dann auch noch das Finanzamt, das sich GsD am dem reinen Gewinn 'bedient' (man muss die Ausgaben halt belegen koennen).


    Aber ja...10x 2400 ist sicher nett. Stoert mich persoenlich auch echt kein Stueck. Wenn das gezahlt wird, dann passt es doch.

    Ich persoenlich kenne jetzt keinen Zuechter, desseb Welpen 2000+ kosten und der jammert wie wenig uebrig bleibt. Wieso auch?

    Aber wie er es macht, er macht es falsch. Sagt er was Sache ist/kauft sich was neues, dann ist er eh nur geldgeil und macht es nur deswegen.

    Sagt er er wuerde nicht soooo viel uebrig bleiben, ist er ein Luegner.

    :ka:

  • Bei 3 Würfen im Jahr bleibt soviel hängen, dass ich nicht mehr (halbtags) arbeiten muss“, darf man doch auch überlegen, ob die Aufzucht stimmt

    Wenn man nicht arbeitet hat man doch erst recht die Zeit, sich intensiv und vernünftig um die Aufzucht zu kümmern.

    Der Umkehrschluss, dass man sich schlechter um seine Würfe kümmert, weil man mehr Zeit hat, erschließt sich mir gerade nicht.

    Das Jahr hat 52 Wochen, zieht man drei Würfe auf, ist von 24 Wochen davon beschäftigt. Ist ja nicht so, als hätte man die drei Würfe gleichzeitig und dann 30 Welpen rumliegen.


    Natürlich muss man sich da noch so viel mehr ansehen. Ob das dann noch Hobby ist... Wobei man sich halt auch mal fragen muss, ob es wirklich so schlimm ist, wenn das beruflich gemacht wird. Ist im VDH per Satzung zwar prinzipiell schwierig, aber es macht einen guten Züchter halt nicht automatisch zu einem schlechten, nur weil er von den Einnahmen leben kann.

    Ist das denn seltsam das leute bei 24.000 Euro Gewinn an einem wurf Welpen solche Gedanken haben?

    Was für Gedanken genau?

    Ich gönn dem seriösen Züchter den Gewinn nicht (auch wenn Welpenverkaufspreis eben nicht gleich Gewinn ist), da werf ich lieber nem Vermehrer Geld in den Rachen?



    Die TE hat sich - nach dem was sie hier schreibt - einen guten Züchter ausgesucht, der im oberen Bereich des Reisrahmens der Rasse angesiedelt ist, aber eben immer noch im normalen Rahmen.

  • Meinetwegen können Züchter gerne (viel) Geld verdienen. Ich mag nur das Gejammer ‚da verdient man ja gaaar nichts, das lohnt sich nicht‘ nicht. Das mag in wenigen Einzelfällen so sein. Aber alleine, wenn man die (Beispiel)Rechnungen mal anschaut. So, so viele Posten die ein mal anfallen. Und auch die Sachen die mitgegeben werden. Nett, aber außer Halsband und ganz eventuell eine Leine ist das doch auch nicht notwendig. Und auch da lässt sich bei so kleinen Würmern doch einiges für wenig Geld kaufen. Klar, kann man teure Sets mitgeben, muss man aber nicht. Das dann auf die Kostenseite, also den Käufer umzulegen finde ich etwas seltsam.


    Ich kenne übrigens auch keinen Züchter, der kein Geld damit verdient. Macht aber auch keiner so ein Theater drum, wie das hier oft dargestellt wird.

  • Ist das denn seltsam das leute bei 24.000 Euro Gewinn an einem wurf Welpen solche Gedanken haben?


    24.000 Euro für 2 Monate Arbeit, das verdienen wohl die wenigsten in ihrem 40std. Job 😁 und die Ausgaben betragen da für einen Wurf auch nicht plötzlich 20.000 Euro oder so. Da bleibt genug über und darf es ja auch, jeder entscheidet selber wie viel Geld er einem anderen für ein Tier geben will. Ist es zu teuer kaufe ich woanders.


    Aber man muss auch nicht so tun als wären 24.000 Euro nur peanuts.

    1. Es ist nicht so viel "Gewinn"

    2. 40 Stunden Job - tausch das gegen 24/7 Job. Wären für 2 Monate mit Mindestlohn 17.280 €

    Wenn Mutter oder Welpen nämlich etwas haben, dann haben die jetzt was. Nicht ganz bequem von montags bis freitags zwischen 9 und 17 Uhr. Man bekommt auch keinen Feierabend, hat weder Wochenende noch Urlaubs- oder Krankentage.


    Und genau das sind die Denkfehler, dass Züchter mal eben so horrende Gewinne haben. Nein, seriöse Züchter reißen sich dafür den Allerwertesten auf.

    Man muss nämlich auch nicht so tun, als wären die meisten Menschen nicht schon mit einem einzigen Welpen manchmal an der Grenze des Nervenzusammenbruchs, weil übermüdet, fertig und oh Gott ist das anstrengend. Mit einem! 1!

    Aber das ist dann anstrengende Arbeit und wenn jemand einen ganzen Wurf samt der Mutter wuppt - ach, das ist doch nix.

  • Kurze Überschlagung:

    Kaufpreis Welpe:

    2500€


    Zuchtzulassung mit Training für die Prüfungen, Gentest, Vereinsmitgliedschaft, Züchterseminar

    Futter für die Lebenszeit des Zuchthundes lass ich weg weil der dafür nicht extra angeschafft werden sollte (jedoch meist auch genommen wird um weiterzüchten zu können wodurch 2-3 Hunde im Haus sind, also könnte man evtl mitrechnen).

    Da sind wir sicher bei 1000-3000€, bei 8 Welpen sind das 10% vom Kaufpreis

    10% Decktaxe

    Untersuchung der Hündin während Trächtigkeit mit regelmäßiger präventiven Untersuchung (u.a. Pyometrarisiko) 5-10%

    Ausstattung und Spielzeuge sowie Waschkosten nochmal 10%

    Tierarzt wohl so bei 20%


    Von den 20.000 bleiben also maximal noch 10.000 übrig. Davon muss man 2 Monate auf Bereitschaft und 2 Monate im 24h-Betrieb arbeiten.

    Da ist natürlich ein neues Sofa drin.

    Wenn jetzt nur 4 Welpen kommen sieht das aber schon anders aus.

    Dazu hat man evtl. doch ein größeres Auto weil man den dritten Hund zur Nachzucht behalten hat etc sowie Karriereeinbußen durch den Arbeitsausfall.


    Lohnen tut es sich, sonst würde es keiner machen, reich wird man davon aber auch nicht.

    Man kann von Hundezucht leben, wenn man genug Hunde hat und diese 4x im Leben decken lässt, muss das aber auch wollen, kann dann nicht mehr in den Urlaub und hat sicher zehn Hunde, um die man sich vernünftig kümmern muss.


    Ein Bürojob ist mit Sicherheit leichter.


    Keiner von den verantwortungsvollen Züchtern kann sich mal so aus der Portokasse drei Ferraris kaufen. Da gibt es viel mehr Leute, die mit viel weniger Arbeit viel viel mehr haben.


    2500€ sind also ein total angemessener Preis.

  • Find den Begriff Hobbyzüchter oder "liebevolle Hobbyzucht" auch so verquer. Er sagt absolut nichts drüber aus und nahezu jeder versteht was anderes darunter. Es trifft auf alle zu aber dann doch wieder auf keinen.


    Einerseits sind es die, die damit "kleine liebevolle Zuchten" verbinden mit Hunden im Familienverband ohne Gier und Produktionsgedanken. Nur ein kleines Hobby nebenbei und die Welt ist schön tüdelü. Die klassischen Bauernhofwürfe halt oder mal ein Ups-Wurf zwischen durch weil warum auch nicht lass die Hunde machen. Dass es hier unbedingt an Liebe mangelt glaub ich nichtmal, aber eben mächtig an Verstand. Wachsen die Welpen komplett isoliert in ner Scheune auf ist es mit der (Teil)deprivation auch nicht weit. Aber ist ja alles so idyllisch von außen.


    Andere verbinden damit Menschen die Hunde ohne Sinn und Verstand geschweige denn kynlologisches Wissen aufeinander Hopsen lassen. Eben ein reines Hobby. Aus Spaß an der Freude. Keine tieferen Gedanken dahinter. Das Geld ist schnell wieder drin weil Untersuchungen oder ne ordentlich ausgestattete Wurfkiste was ist das?


    Kommt beides aufs Gleiche hinaus ("Bilderbuchvermehrer" wo es wirklich nur ums Produzieren und ums Geld geht und den illegalen Welpenhandel jetzt mal komplett ausgeklammert) aber die Wahrnehmung könnte unterschiedlicher nicht sein.


    Dann ist es ja so, dass im VDH gar nicht gewerbsmäßig gezüchtet werden darf (korrigiert mich) ergo ist da jeder irgendwo ein "liebevoller Hobbyzüchter" und schreibt sich das auch gerne so auf die Fahne weil die meisten Menschen damit eben auch etwas nettes und positives verbinden und keinen Züchter der es auch nur wagt mit einem Euro plus rauszugehen.


    Auch bei meiner Züchterin (VDH) steht das mit dabei und vor nem Jahr noch hätte mich das eventuell abgeschreckt weil ich mit dem Begriff Hobbyzucht was gänzlich anderes verbunden hab als "verantwortungsvolle Zucht". Aber ist eben nicht (immer) so. Absolut nichtsaussagend eben wie ich finde...

  • Ich mag nur das Gejammer ‚da verdient man ja gaaar nichts, das lohnt sich nicht‘

    Hab ich im echten Leben von einem realen Züchter noch nie gehört.

    Das ist für mich so ein Internet/Foren/Social Media Phänomen, das meistens von denen aufgebauscht wird, die die Preise nicht zahlen wollen oder gleich in die "Zucht ist Ausbeutung!!1!!zwölf!!" Kerbe schlagen und an dieser einen Beispielrechnung, die mal irgendwer aufgestellt hat, um zu zeigen, dass seriöse Zucht mir Kosten verbunden ist, wird da ja auch immer aus der Kiste gezogen um zu argumentierten, wofür man alles nicht einsieht extra zu zahlen.


    Ja, die Aussage, dass man damit nicht reich wird, ist im real life öfter gefallen.

    Und ob sich ein Wurf finanziell lohnt oder nicht, ist gerade in der seriösen Zucht einfach immer ein Glücksspiel.

  • Aus dem Naehkaestchen:

    Die Gasnachzahlung fuer letztes Jahr ist hoeher als mein Welpenpreis. Und ja...die Nachzahlung ist zu 75% wegen dem Wurf. Joa..ein Welpenpreis weniger. Kein Thema. Dumm das es nur 2 waren.

    Der Wurf war (jetzt nach der Nachzahlung) ein ganz klares Minus'geschaeft'.

    Nein, ich jammer nicht deswegen. Ist einfach mein Pech.


    Aber ja...es gibt sehr wohl Wuerfe bei denen der Zuechter drauf zahlt. Das weiss mAn auch jeder Zuechter.

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