Überlegungen zur Suche nach einem neuen Familienmitglied
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Hallo zusammen!
Mein Mann und ich wünschen uns schon länger einen Hund und jetzt sind wir endlich in einer Lebenssituation, in der wir einem Hund gerecht werden können. Wir würden uns aber über eure Einschätzung der Lage freuen, weil wir nicht voreilig entscheiden wollen :)
Wir wohnen seit kurzem in einer großen Mietwohnung im 1.OG und haben die schriftliche Erlaubnis, einen kleinen Hund halten zu dürfen. Wir wohnen am Stadtrand, müssen einmal über die Ampel einer Hauptstraße und sind danach nach 5 Μinuten im Wald. Wir sind beide nicht die größten Sportskanonen, aber gehen schon ohne Hund gerne spazieren :) Ich möchte mit dem Hund gerne die Hundeschule besuchen und habe Lust, langfristig eine Aktivität zu finden (oder auch mehrere), die dem Hund und mir Spaß macht und den kleinen Kerl auslastet. Generell sind wir aber eher auf der Suche nach einem ruhigen, eher gemütlichen Charakter.
Mein Mann und ich sind beide Pfarrer*innen. Mein Mann arbeitet Vollzeit und ich habe eine halbe Stelle. Das bedeutet, dass wir viel (ca. die Hälfte unserer Arbeitszeit) von Zuhause aus arbeiten. Wir haben keine festen Arbeitszeiten und können einen Teil der Termine selbst legen. Der Hund könnte teilweise mit zur Arbeit (bei Besprechungen), aber nicht immer. Daher müsste er immer wieder mal 2-max.3 Stunden alleine bleiben können. Leider haben wir in der unmittelbaren Umgebung (noch) niemanden, der den Hund dann betreuen könnte. Für Urlaube und Notfälle haben sich unsere Eltern angeboten, die jeweils einen Hund (Cockapoo bzw. Mittelspitz) haben. Beide Elternpaare wohnen aber 2h Autostunden entfernt. Mal eben für ein Stündchen vorbeibringen geht also leider nicht.
Unsere Eltern hatten seit wir klein waren immer Hunde, daher kennen und lieben wir das Zusammenleben mit Hunden. Allerdings waren wir als Kinder und Jugendliche nie hauptverantwortlich und die Erziehung haben damals unsere Mütter übernommen. Daher würde ich uns als Hundeanfänger einstufen.
Rassentechnisch sehe ich uns am besten in der FCI Gruppe 9. Ich persönlich mag Pudel und Pudelmixe total gerne. Eigentlich mag ich alle kleinen Wuschelhunde. Mein Mann findet Spitze ganz toll, die ich aber nicht so gerne mag. Der Hund meiner Schwiegereltern ist ein äußerst bellfreudiger kleiner Kerl, der leider absolut unerzogen ist (daher meine Aversion...). Und hysterisches Gekläffe macht mich wahnsinnig... Der Hund meiner Eltern ist auch nicht erzogen, aber kläfft nicht. Er kuschelt wahnsinnig gerne, was ich liebe, und hat immer wieder seine 5-Clowns-Minuten, was ich total knuffig finde. Mit unserem Hund möchte ich aber anders umgehen. Auf jeden Fall müssten sich unsere Hunde verstehen, sonst wird die Betreuung schwierig.
Aufgrund unserer Arbeit denke ich, dass zur Zeit kein Welpe infrage kommt. Fremdbetreuung ist meiner Einschätzung nach bei unregelmäßig und selten auch spontan benötigten Betreuungszeiten eher schwierig, oder? Daher schaue ich mich gerade nach einem älteren Hund um, der das allein sein schon kennt und für Hundeanfänger geeignet ist.
Zur Zeit schreibe ich mit einer Frau, die einen 11 Monate alten Maltipoo-Rüden auf eBay Kleinanzeigen verkaufen will, weil sie dem Hund "aus Zeitgründen" nicht mehr gerecht werden kann. Der kleine heißt Lutz, ist geimpft und gechipt und wurde vor kurzem kastriert. Er hat einen leichten Überbiss, sei aber ansonsten gesund. Er kenne das alleine sein, aber wird bisher immer in eine Box gesperrt, weil er Schuhe klaut. In eine Box sperren zum alleine lassen kommt für uns überhaupt nicht in Frage! Aber das deutet ja schon sehr darauf hin, dass er eben nicht entspannt alleine bleiben kann, oder? Oder ist das für einen jungen Hund normal? Zuletzt schrieb sie auch, dass er sehr an ihr hänge und er am Anfang bei der Nachbarin immer geweint hätte, sich aber gut ablenken ließ. Er sei wohl sehr auf sie bezogen. Das ist ja für einen Pudelmix durchaus normal, aber macht es wirklich nicht leicht. Der kleine tut mir wahnsinnig leid Er ist wohl ein typischer Fall von falscher Selbsteinschätzung vor dem Kauf
Ich habe ihr geschrieben, dass ich den Hund gerne in Ruhe kennenlernen möchte und ihn mehrmals treffen möchte. Sie will es aber für ihre Kinder leichter machen und "es schnell über die Bühne bringen" Wäre das für euch ein absolutes k.o.-Kriterium?
Soweit meine aktuellen Überlegungen. Was meint ihr? Habt ihr Tipps?
Liebe Grüße
Alice
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Hi
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Bei der Beschreibung von Lutz sträuben sich mir schon die Nackenhaare! Der arme Kerl wird weggesperrt, weil er Schuhe klaut? Scheint so, als ob eine Familie komplett überfordert ist mit dem Hund und ihn so schnell wie möglich loswerden will.
Schaut ihn euch an, aber stellt euch auf einige Baustellen ein. Da ihr keine Hundeerfahrung habt würde ich empfehlen, dass ihr euch fachliche Beratung und Unterstützung bereits vor dem Kauf organisiert. Viele Hundetrainer bieten das an!
Auf ein „ so schnell wie möglich weg“ würde ich mich nicht einlassen. Mir erschließt sich auch nicht, warum das für die Kinder gut sein soll. Wenn der Hund, immerhin ein Familienmitglied, abgegeben wird, dann wenigstens nicht an den Erstbesten. Auch das kann man Kindern vermitteln.
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Huhu :)
Zu dem Hund in den Kleinanzeigen... Meine Meinung: Finger weg. Das klingt nach ernsthaften Problemen mit den Alleinbleiben und Entspannen, die sich mit "der Hund soll schon alleine bleiben" ziemlich beißen. Meistens ist es einfacher, einem Welpen das Alleinbleiben beizubringen, als einem älteren Hund mit richtigem Trennungsstress zu helfen. Und "bloß schnell weg" ist immer ein Alarmsignal.
Wichtig wäre in jedem Fall mindestens eine Möglichkeit in der Nähe, um den Hund zu betreuen. Man landet so schnell mal im Krankenhaus oder bei den Eltern ist irgendwas und man muss spontan länger weg. Da würde ich mich zu allererst umsehen. Viele ältere Menschen freuen sich zum Beispiel, einen netten kleinen Hund mal ein paar Stunden oder Tage zu betreuen. Das ist dann win-win für alle und vielleicht habt ihr da Kollegen oder äääh Klienten? Kunden? Gläubige? die ihr von der Arbeit kennt, die Spaß an sowas hätten.
Bei eurer Beschreibung würde ich sofort an einen Havaneser denken. Der erfüllt wirklich in der Regel alle Punkte, die euch wichtig sind.
Liebe Grüße
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In meiner Erfahrung ist das Nicht-Alleine-Bleiben-Können der Hauptabgabegrund bei jungen Hunden. Oder giftig werden, weil sie erwachsen werden und nicht (mehr) Kuscheltier sein wollen.
Sehr sehr selten ist wirklich die berühmte Allergie der Grund... Und gerade einen netten kleinen Begleithund gibt man doch eher im Bekanntenkreis weiter, wenn es wirklich sein muss. Oder an den Züchter zurück.
Wenn ihr einen erwachsenen Hund haben wollt, dann schaut leiber nach 3-4jährigen, die stecken nicht mitten in der schwierigsten Phase, und man kann den Charakter besser beurteilen.
Außerdem müsst ihr bei JEDEM Hund das Alleinbleiben am neuen Zuhause wieder aufbauen. Manche schaffen das direkt wieder, andere brauchen länger.
Ich würde es lieber über geschickte Urlaubsverteilung und einen Hundesitter lösen und mir einen Welpen holen. Wenn man das von Anfang an übt, sollten 2-3 Stunden kein Thema sein. Ein Risiko bleibt immer, aber das ist bei einem Abgabehund genauso.
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Wenn ihr einen Hund wollt, von dem man annehmen kann, dass er alleine bleibt, würde ich einen erwachsenen Hund, also ab drei Jahre, nehmen. In der Pubertät kommen noch ziemlich viele Baustellen und Neukalibrierungen, da ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ihr das Alleine bleiben ähnlich wie mit nem Welpen neu aufbauen müsst.
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Mein Papillon würde gern bei euch leben. Voraussetzung: Ihr nehmt das mit der Beschäftigung ernst und setzt in der Gemeinde ein Streichelverbot durch. Dafür geht er gern stundenlang spazieren und es gibt nichts bessere, um sich eine Predigt auszudenken…
Ich würde in eurer Situation einen Welpen anschaffen. So ein Wechsel, mal daheim, mal im Büro, mal mit Leuten, aber nicht stören, das verlangt von dem Hund einige Anpassung. Ich finde es fair, den Hund in dieses Leben reinwachsen zu lassen, damit er ein Leben lang stressfrei damit umgehen kann.
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Ich habe ihr geschrieben, dass ich den Hund gerne in Ruhe kennenlernen möchte und ihn mehrmals treffen möchte. Sie will es aber für ihre Kinder leichter machen und "es schnell über die Bühne bringen" Wäre das für euch ein absolutes k.o.-Kriterium?
Also ich will meine geliebten Hunde die ich (nach einem 3/4 Jahr......) "aus Zeitgründen" leider, leider abgeben muss, ja auch immer möglichst schnell an den Erstbesten, der mich über Kleinanzeigen anschreibt, abdrücken....
Es klingt beim Thema box und Schuhe ja schon an, aber geh mal fest davon aus, dass der Hund nicht weg muss weil man unerwarteterweise leider wirklich keine Zeit mehr hat. Die Frage ist: Wie groß ist das Problem wirklich? Nächste Frage, was sollst du dafür blechen, ihr ihr Problem abzunehmen?
Also für mich ist prinzipiell ein "schnell" kein k.o. Kriterium, aber so in dem Kontext... ja. -
Ich sehe das mit dem Alleinbleiben nicht so tragisch. Ihr seid zu zweit, könnt zumindest teilweise flexibel arbeiten und kennt viele Menschen. Sicher findet sich in der Gemeinde jemand, der oder die einen netten kleinen Hund betreuen würde.
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Ich würde von einem Hund der mit 11 Monaten schon kastriert wurde absolut die Finger lassen. Die Chance ist groß dass er nie eine normale Entwicklung durchlaufen kann. Frühkastration führt oft zu Problemen wie Ängstlichkeit, keine Erwachsene Kommunikationsfähigkeit, die Hunde werden von anderen rüden oft bestiegen.
Davon ab spricht die frühe Kastration kurz vor der Abgabe dafür, dass Verhaltensprobleme vorhanden sind, die die Leute versucht haben damit zu lösen. Natürlich erfolglos deswegen muss er jetzt weg.
Alleine bleiben scheint er auch nicht zu können. Und er soll schnell weg.
Ich würde einen riiiiesen Bogen darum machen.
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Bitte auf keinen Fall von Ebay kaufen! Und auch nicht kennenlernen, man verliebt sich viel zu schnell.
Die Tierheime sitzen voll mit kleinen Hunden, die bestimmt zu Euch passen. Und wenn Ihr eine bestimmte Rasse sucht - es gibt immer Züchter, die erwachsene Hunde verkaufen, die aus irgendwelchen Gründen zurückgekommen sind oder nicht verkauft wurden. Zu Euch würde bestimmt auch ein Welpe passen. Und alleine bleiben muss jeder Hund lernen, bei ein paar Stunden braucht man auch keine Betreuung, man muss es nur konsequent trainieren. Viel Glück!
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