Ich habe ständig Angst um meinen Hund. Wie kann ich das ändern?

  • Guten Morgen!


    Ich habe eine 14 Wochen alte Chihuahua Hündin namens Abby. Sie wohnt seit 4 Wochen bei mir. Sie ist toll, total freundlich und fröhlich.


    Ich bin das Problem.


    Vor 2,5 Wochen waren wir spazieren und ein großer Schäferhund, zum Glück mit Beißkorb, kam auf uns zugelaufen. Ich konnte Abby rechtzeitig hochheben aber der Hund sprang ständig an mir hoch und wollte zu ihr.


    Ich habe um Hilfe gerufen, bis ein Mann kam und mir den Hund vom Leibe hielt.


    Ich habe grundsätzlich großen Respekt vor größeren Hunden und diese Situation hat mich panisch gemacht.


    Ich hatte solche Angst.


    Seitdem traue ich mich mit Abby nicht mehr raus. Ich habe ihr sogar Pinkelpads gekauft für den Balkon.


    Ich weiß, dass es nicht richtig ist. Aber sie ist so winzig, so hilflos. Ich kann sie nicht beschützen, wenn wir draußen sind. Jeder Hund ist eine Gefahr für sie.


    Ich sollte ihr die Welt zeigen und Dinge mit ihr entdecken, stattdessen hocken wir zuhause rum und sie pinkelt auf den Balkon.


    Sie ist schon frustriert. Bellt viel, winselt viel und läuft oft hektisch herum. Ich versuche sie abzulenken mit viel spielen und Tricks üben, aber ich glaube sie WILL raus.


    Ging es irgendjemanden mit Kleinsthund genauso? Wie überkomme ich diese Ängste?


    Wie kann ich sie vernünftig beschützen?

  • Such Dir einen Fachmann, der Dich unterstützt. So schnell wie möglich, denn sonst wird es für Deinen jungen Hund bleibende Schäden geben, wenn er nicht raus kommt.

  • Lass Dir von einem Trainer zeigen wie man Hunde abblockt die angerannt kommen.

    Hochnehmen würde ich auch.

    Aber Du musst raus mit dem Hund. Das sind Rudeltiere. Die braucht Kontakt. Welpenschule etc. sonst verkümmern sie seelisch. Geh dort gassi wo nicht so viele unterwegs sind, oder nen Freilauf oder andere Zeiten.

  • In vielen Hundeschulen gibt es Kurse extra für Kleinhunde. Deine Angst ist nicht unberechtigt, aber Du kannst lernen, wie Du sie am besten beschützt und sinnvolle Kontakte zulassen kannst.

  • Panik ist ein Problem, das man angehen muss.


    Aber: Du musst mit einem Kleinsthund auf Dauer die richtige Mischung finden zwischen Schutz (der notwendig ist) und Freiheit (die ebenso notwendig ist). Du wirst mit Kleinsthund immer wieder in Situationen kommen, die gefährlich sind, und ja, da geht einem ordentlich die Pumpe, aber diese Situationen so zu vermeiden, dass der Hund überhaupt nicht mehr rauskommt, ist einfach Tierquälerei.


    Das Problem ist ja auch, dass deine Hündin, wenn sie jetzt nicht die Welt kennenlernt, auch Angst entwickelt. Du lässt da wertvolle Wochen verstreichen.


    Es gibt genug andere Menschen, die auch kleine Hunde halten. Die würde ich versuchen kennenzulernen, damit Abbey Kontakt hat, aber auch, weil du dich in der Gruppe vielleicht sicherer fühlst.


    Ich habe auch oft Situationen, die mir die Laune verderben oder in denen ich Schiss habe. Mit der Zeit lernt man aber, bestimmte Situationen und Personen zu meiden, besser zu reagieren, Hunde abzublocken, und einen entspannteren Umgang. Deine Hündin soll ja auch mal frei rennen und toben dürfen, nicht nur in kurzen Runden an der Leine schnell raus oder auf dem Balkon versauern. Die eigene Sicherheit kommt da auch mit Situationen, die man gut gelöst hat. Und du wirst trotzdem immer mal wieder eine blöde Situation erleben. Das gehört dazu, auch mit größeren Hunden.

  • Vor 2,5 Wochen waren wir spazieren und ein großer Schäferhund, zum Glück mit Beißkorb, kam auf uns zugelaufen. Ich konnte Abby rechtzeitig hochheben aber der Hund sprang ständig an mir hoch und wollte zu ihr.


    Ich habe um Hilfe gerufen, bis ein Mann kam und mir den Hund vom Leibe hielt.

    Aber sie ist so winzig, so hilflos. Ich kann sie nicht beschützen, wenn wir draußen sind.

    Du hast dich sicherlich hilflos in der Situation gefühlt, aber du hast Abby erfolgreich beschützt.


    Du hast die problematische Situation frühzeitig erkannt. Du hast rechtzeitig reagiert, indem du Abby hochgehoben und außer Gefahrenzone gebracht hast. Als sich gezeigt hat, dass das alleine nicht reicht, hast du nach Hilfe gerufen, alles mit Erfolg.


    Ich kann mit einem inzwischen ziemlich klapprigen Senior leider sehr gut nachvollziehen, wie hilflos man sich nach so einem Erlebnis fühlt, wie sehr man bestrebt ist, ähnliche Situationen zu vermeiden und wie schwer die Verantwortung auf einem wiegt. Das ist schwer, aber auf gewisse Weise auch gut. Abby wird sich diesbezüglich auf dich verlassen können.


    Wie die anderen schon geschrieben haben, der Hund und auch du müsst wieder raus. Alles, was oben geschrieben wurde (soweit ich gelesen habe) möchte ich unterstreichen.


    Und: Mach es dir leicht.

    • Geh erstmal zu Zeiten mit ihr raus, zu denen du dir ziemlich sicher sein kannst, dass sonst kaum jemand unterwegs ist. Zum Beispiel nachts um 3. Dann kann sie erkunden und du kannst atmen.
    • Vielleicht hast du Freunde, Nachbarn, Verwandte mit Gärten, Hinterhöfen oder anderweitig eingezäunten Grundstücken. Dort kann sie erkunden und du hast erstmal Sicherheit, dass du genau weißt, wer hier auftaucht und wer nicht.
    • Kundschafte eure Umgebung nach geschützten oder sehr übersichtlichen Ecken aus, in denen du nahende Hund schon von weitem siehst.
    • Lass dich von Freunden begleiten, die dir im Notfall helfen, einen Hund abzuwehren.
    • Schau ggf. ob du andere Hundebesitzer mit großem Hund findest, die euch begleiten (wenn das für eure Hunde passt). Wie ich hier oft lese, können viele Leute ihren Hund dann plötzlich besser kontrollieren, als wenn man mit Kleinhund alleine unterwegs ist.
    • Und schau auch mal hier Kleinhundehalter:innen: Wie geht ihr entspannt in Begegnungen mit großen Hunden? nach weiteren Tricks und Erfahrungaustausch.

    Sorry für den Roman, alles Gute euch.

  • ich hatte auch schon mehrfach geifernde Schäferhunde an mir hoch springen die meinen Hund fressen wollten, ich kann darum leider genau nachvollziehen wie du dich fühlst.

    Da dein Hund noch ganz neu ist und du sicher noch nicht weiß welche Hunde bei dir in der Gegend zu welchen Zeiten so an zu treffen sind, würde ich dir empfehlen dir mal einen Trainer zu dir kommen zu lassen, der dir zeigt wie du in solchen Situationen am besten agierst (wie du andere Hunde z.B. abblocken kannst).

    Bis dahin würde ich dir empfehlen, dir ein Tierabwehrspray zu kaufen, es kann dir Sicherheit geben das du weißt das du für den Fall der Fälle ein Mittel hast das du benutzen kannst.
    Außerdem würde ich persönlich jetzt zu anderen Zeiten raus gehen bzw. wo anders gehen wenn das möglich ist.

    Leider leider wirst du in deiner Hundehalter Zeit noch mehr solcher arschloch Hundehalter begegnen, die ihre Hunde machen lassen was sie wollen, darum ist es sehr wichtig, dass du dich nicht in deiner Angst verlierst und dir vom Trainer zeigen lässt wie du deinen Hund abschirmen/schützen kannst.

    edit: ganz vergessen. Wenn ich Schäferhunde am Horizont sehe die in unsere Richtung laufen, dann drehe ich um oder wechsle die Straßenseite oder gehe aufs Feld oder oder, Hauptsache aus dem Weg. Denn ich habe in all den Jahren als Zwerghund Besitzer gelernt, dass nur die wenigsten Leute ihren Schäferhund wirklich führen können und es zu viele Idioten mit Schäferhunden da draußen gibt.

    Das ist eine meiner Lebensversicherungen für meine Zwerge und für mich, denn ich lebe zwar nicht in ständiger Angst um meine Tiere, aber sobald ein Schäferhund auftaucht kommt auch bei mir die Angst wieder hoch und ich gehe diesen Situationen so aus dem Weg

  • Ich schließe mich Allem was die anderen sagen an.


    Was toll ist: du hast sie erfolgreich beschützt. Das hast du super gemacht!

    Einen anderen Hund abzublocken ist etwas, dass muss man lernen und ich kann komplett nachvollziehen wie es dir geht.

    Ich habe richtig Respekt vor manchen Hunden und auch viel Angst die ersten Jahre gehabt und mein Hund ist nicht so klein.


    Das ist ein Prozess, aber es wird besser mit Erfahrung und Anleitung und Austausch mit Anderen.


    Hast du Freunde und Bekannte, die dich evtl für kleine Runden ums Haus begleiten können momentan? Damit du raus kommst bzw dein Hund.


    Kannst du sie einpacken und vielleicht woanders hin fahren wo wenig Publikumsverkehr ist? Das hat mir geholfen.

    Strecken abseits wo sonst keiner freiwillig hingeht oder zu komischen Uhrzeiten oder Parks mit Leinenpflicht wo man weit gucken kann.


    Ich wünsche dir alles Gute 🍀!

  • Kannst du sie einpacken und vielleicht woanders hin fahren wo wenig Publikumsverkehr ist? Das hat mir geholfen.

    Und ergänzend (so viele tolle Ideen!): Mit einem kleinen Hund kannst du auch viel einfacher an spannende Orte, die mit größeren Hunden schwieriger sind und an denen sie ziemlich sicher an der Leine sind: Einkaufszentren. Zoos.


    Ehrlich gesagt beneide ich dich, dass du einen Hund hast, den du so gut tragen kannst. Je nach Wohnort stehen euch dadurch viele tolle Ziele offen, die ihr mit gutem Gefühl gemeinsam entdecken könnt.

  • Einzig aus dem Grund ist hier ein größerer Hund eingezogen (ca 20kg), sonst wäre es auch ein kleiner geworden. Trotz seiner Größe wurden wir letztes Jahr angegriffen von einem Listenhund, der 2-3 mal so schwer war wie meiner (American Bulldog). Danach wollte ich erstmal gar nicht mehr raus, weil die Besitzer abgehauen sind und es quasi direkt vor unserer Haustür war, also jederzeit wieder hätte passieren können.


    Wir sind dann eine ganze Weile nur zu dritt rausgegangen, also zwei Erwachsene mit dem Hund. Auch viel rausgefahren an andere Orte. Auch habe ich mir ein „Tierabwehrspray“ gekauft (von Abus, das funktioniert jetzt ein knappes Jahr später immer noch). Ich musste es noch nie einsetzten, aber es haben schon einige Hundebesitzer ihren Hund dann plötzlich doch ganz schnell eingesammelt wenn ich damit gewedelt habe (vorher war es immer ein „der tut nichts“, was total nervt wenn zB der eigene Hund krank ist und nicht springen soll, sich aber gleichzeitig total aufregt bei Hundebegegnungen. Und dann ein „der tut nix“ fröhlich auf dich zugesprungen kommt.)

    Das Spray habe ich immer dabei, das beruhigt ungemein. Ist quasi ein Pfefferspray, das du aber mit dir führen darfst.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!