(Welpen)Erziehung von Schäferhunden und anderen Gebrauchshunden
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Hallo,
ich würde gerne mehr über die Welpenerziehung bzw. allgemeine Erziehung von Schäferhunden und anderen Gebrauchthunden erfahren.
Ich habe ein paar Fragen, die mir der ein oder andere vielleicht beantworten mag.
Warum scheinen sich die meisten darüber einig zu sein, dass positives Training ohne Strafe und teils Grobheit nicht möglich ist?
Warum macht Alternativverhalten aufzeigen keinen Sinn?
Warum ist es okay sich einen Hund nur für ein bestimmtes Hobby (Sport) anzuschaffen und ihn nur darauf zu trainieren und vorzubereiten?
Warum nutzen sogar Züchter für die Welpen schon Zwinger?
Schäferhunde sind willensstark und vehement, aber werden nur gedeckelt und klein gemacht, sobald sie es wagen das zu zeigen. Wie passt das zusammen?
Wo hört Konsequenz auf und wo fängt Gewalt an? Würdet ihr eure Welpen schlagen, wenn es notwendig wäre?
Ab welchem Alter beginnt diese strenge Erziehung? Bereits beim Züchter?
Warum sind Schäferhunde und Gebrauchthunde so anders? Warum denkt ihr dass ihr über normalen Erziehungstipps steht?
Mir fallen im Gespräch bestimmt noch mehr Fragen ein. Ihr könnt gerne erzählen wie ihr erzieht und warum ihr das so macht und was eurer Meinung und Erfahrung nach der unterschied zu anderen Rassen ist.
Ich persönlich kenne keinen Schäferhund und mich hat der andere Thread schockiert. Deshalb mein Interesse.
Ich versuche so wertfrei wie möglich an das Thema heranzugehen, bin aber auch nur ein Mensch.
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Hi
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GebrauchShunde, nicht Gebrauchthunde!
Ich aender mal den Titel Mehr mag ich hier nicht schreiben..
Ach doch. Wieso viele Zuechter Zwinger nutzen? Deswegen:
[Externes Medium: https://youtu.be/pSv0Z7rrJqY?si=lCkXucYxrHpEtdu-][Externes Medium: https://youtu.be/IbngjHkG0f0?si=Yj57EB_jBL7QYTfl][Externes Medium: https://youtube.com/shorts/oI34x4RpTFY?si=CS1CMZcpvlYWmdxp][Externes Medium: https://youtu.be/AgeMtHaBTPc?si=tCI-YvV8a6WeXvTe]Sie machen ALLES kaputt!!
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Murmelchen
Hat den Titel des Themas von „(Welpen)Erziehung von Schäferhunden und anderen Gebrauchthunden“ zu „(Welpen)Erziehung von Schäferhunden und anderen Gebrauchshunden“ geändert. -
Wenn dich jemand dauernd schubst und ärgert, sagst du dann "Hey Liebelein, wenn du damit aufhörst, bekommst du einen Schokokeks" oder "Jetzt lass den Mist! Wir können miteinander spielen/abhängen, aber nicht so!"
Einige Hunde reagieren auf das Erste, andere auf das Zweite.
Und keiner deckelt oder gängelt den Welpen in der Erziehung. Dem wird ein oder zweimal deutlich gesagt "So nicht" und das war's. Danach hat er alle Freiheiten, im Rahmen von "So nicht".
Und keiner steht hier über normalen Erziehungstipps. "Normale Erziehungstipps" werden aber in erster Linie für die Masse an Hunden gegeben, die reine Familienhunde mit ein bisschen Bespaßung sind. Nicht diejenigen, die von ihren Genen schon generell weniger allgemeintauglich sind.
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arum scheinen sich die meisten darüber einig zu sein, dass positives Training ohne Strafe und teils Grobheit nicht möglich ist?
Ich trainiere alles positiv, bis auf Erziehungsthemen.
Warum macht Alternativverhalten aufzeigen keinen Sinn?
Weil ich keine Lust auf Löcher habe gibt es keine Alternative dazu, dass man mich nicht beißt.
Warum ist es okay sich einen Hund nur für ein bestimmtes Hobby (Sport) anzuschaffen und ihn nur darauf zu trainieren und vorzubereiten?
Aus dem gleichen Grund wieso es ok ist, dass Hunde als Familienhunde verkümmern und als Sozialpartnerersatz missbraucht werden. Gehts eigentlich noch provokanter?
Warum nutzen sogar Züchter für die Welpen schon Zwinger?
Weil die die die Bude zerlegen.
Schäferhunde sind willensstark und vehement, aber werden nur gedeckelt und klein gemacht, sobald sie es wagen das zu zeigen. Wie passt das zusammen?
Bitte beschäftige dich mit Hundeerziehung, da weiß man gar nicht wo man anfangen soll.
Ab welchem Alter beginnt diese strenge Erziehung? Bereits beim Züchter?
Im Idealfall bereits beim Züchter und der Mutterhündin.
Warum sind Schäferhunde und Gebrauchthunde so anders? Warum denkt ihr dass ihr über normalen Erziehungstipps steht
Ich erziehe meine Jagd- und Tierschutzhunde genauso.
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Ich denke, du fantasierst da sehr viel rein. Nur weil man einen Abbruch nutzt, der beim Hund als solcher ankommt, heißt das doch nicht, dass man keine Belohnung benutzt (was auch immer der Hund als Belohnung empfindet), wenn er das Gewünschte tut.
Ich weiß ja, von welchem Thread du sprichst. Aber z.B. gestreichelt werden mag def. längst nicht jeder Hund als Belohnung. Und Beute kann extrem hochpushen. Und manchmal will ein Hund auch gar kein Alternativverhalten, sondern nur ein klares "das nicht" und dann darf er wasauchimmer anderes tun. Meine Hütehunde sind eher Alternativverhalten-Fans, so als Beispiel, meine Lucy (Hofhund-Mix) genau nicht.
Und "nur für ein bestimmtes Hobby gehalten", das schließt du daraus, das Kommandos sehr durchdacht und darauf ausgerichtet trainiert werden?
Ich hab keine Gebrauchshunde in dem Sinne, bin aber aktive Hundesportlerin. Mein Kleinteil (7 Monate) kennt an Kommandos tatsächlich nur, was für den Sport relevant ist (und halt so Alltagskram wie Umorientierung, Abbruch, Namen).
"Anders", ich muss ehrlich zugeben, "Gebrauchshunde" (insb. Schäferhunde) sehe ich sehe gerne sehr gut geführt oder mache auf Spaziergängen alternativ einen Bogen drum. Die Vehemenz und "ich erledige das jetzt" und das Potential zum vorwärts agieren (ich hoffe, man versteht, was ich meine) ist für mein Empfinden schon ein anderes.
Das hat nichts mit "brutal" zu tun oder Hund wird nur zum Arbeiten aus dem Zwinger geholt. Aber klare Führung und Grenzen.
Die setze ich im übrigen auch bei meinen nicht-Gebrauchshunden. So Sheltie-Kleinteil kam ja u.a. zu 2 Katern. Und hat fix gelernt, Katzenfutter klauen ist nicht. Da hätt ich mit Streicheleinheiten, Keksen oder Ball wedeln können, wie ich will, Katzenfutter schlägt ungefähr alles . Nun ist so ein Sheltie leicht zu beeindrucken, auch meine. Und hat nebenbei gelernt, Frauchen meint die Dinge auch wirklich so...
Aber ich schätze, auch bei Gebrauchshunden wird niemand vehementer, als zwingend nötig, wofür auch? Das Vorwärtsdenken und die motivierte Mitarbeit ist ja gewünscht. Dafür braucht es beim Hund Fairness, Nachvollziehbarkeit und völlige Berechenbarkeit beim Menschen.
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Da du ja explizit auch andere Gebrauchshunde nennst:
Warum scheinen sich die meisten darüber einig zu sein, dass positives Training ohne Strafe und teils Grobheit nicht möglich ist?
Sagt doch niemand. Nur weil man solche Methoden wo es nötig und zielführend ist AUCH nutzt, heißt das nicht, dass man das ausschließlich oder auch nur überwiegend nutzt.
Davon abgesehen, mein Hund legt sich mit Dachsen, Wildschweinen, Waschbären usw an. Denkst du echt, dass er es als grob empfindet, wenn so ein 155 cm Pimpf wie ich den mal so bisschen schubst?
Könnte ich einen Hund haben der die Härte, Nerven und Schärfe besitzen würde das zu tun, sich aber mit hochgezogenen Augenbrauen und einem "Tut" von mir in allem bremsen lassen würde, würde ich den mit Kusshand nehmen. Aber so funktioniert das nunmal nicht. Ich bei führerweichen Hunden nicht.
Und zuletzt, weil mein Hund in adrenalingeschwängerten, hochtriebigen Situationen noch funktionieren muss, in die du niemals auch nur kommen wirst, schon gar nicht ohne den Hund einfach anzuleinen und das Problem damit ganz einfach zu umschiffen.
Dafür darf mein Hund aber auch Dinge, von denen deiner nur träumen kann...
Warum macht Alternativverhalten aufzeigen keinen Sinn?
Alternativverhalten wofür? Zum Einen ist mein Hund nicht so unselbständig, dass ich ihm alles vorkauen muss und zum Anderen würde mich brennend interessieren was du meinem angefixten Jagdhund anbieten willst, als Alternative, dass er zB freiwillig aufhört zu hetzen.
Warum ist es okay sich einen Hund nur für ein bestimmtes Hobby (Sport) anzuschaffen und ihn nur darauf zu trainieren und vorzubereiten?
Jagd ohne Hund ist Schund.
Und was die Schäferhunde angeht. Was spricht dagegen? Die Hunde lieben es, niemand kommt zu Schaden.
Also ich verstehe gerade echt nicht wieso das etwas Negatives sein soll.
Warum nutzen sogar Züchter für die Welpen schon Zwinger?
Kommt auf die Rassen an. Bei meinen Rassen bewegen sich auch Züchter zunehmend zumindest zu einer dualen Haltung, bei anderen, ich denke Murmelchens Video sagt alles.
Die Frage ist auch hier: Wieso ist das schlecht? Also einen Welpen dann später alleine in einen Zwinger zu sperren finde ich auch nicht gut, aber beim Züchter mit seiner Mutter und den Geschwistern sehr ich das Problem nicht.
Schäferhunde sind willensstark und vehement, aber werden nur gedeckelt und klein gemacht, sobald sie es wagen das zu zeigen. Wie passt das zusammen?
Wer redet denn von nur? Kannst du auch weniger absolut denken?
Mein Hund darf/soll/muss zB in gewissen Situationen Hetzen, aber das heißt nicht, das er es immer darf. Ich entscheide wann und wo es sinnvoll und auch schlicht legal ist. Ich brauche diese Eigenschaften die er da hat also allesamt wirklich, aber nicht immer und jederzeit.
Und so ist es mit so ziemlich allen Eigenschaften. Er muss lernen wann was wie er darf und wann nicht.
Wo hört Konsequenz auf und wo fängt Gewalt an? Würdet ihr eure Welpen schlagen, wenn es notwendig wäre?
Konsequenz hat mit Gewalt erstmal gar nichts zu tun. Also überhaupt nichts.
Aber zu deiner Frage, ja, wenn mein Welpe zB an Nachbars Katze gehen würde und schonmal testen würde wie weit die Instinkte zum Töten schon ausgeprägt sind, würde ich ihn daran hindern und ja, ich wäre nicht zärtlich. Denn dann wäre die Katze tot. Und das bei einem Welpen eher langsam und qualvoll.
Klar, verhindern, dass er überhaupt da dran kommt ist das Mittel der Wahl. Aber du hast ja gefragt ob ich es tun würde wenn es notwendig wäre.
Die Frage ist, was würdest du tun, wenn dein Hund sich Nachbars Katze geknallt hätte? Bittebitte sagen? Mit einem Leckerli vor seiner Nase wedeln? Überlegen welches Alternativverhalten du ihm anbieten willst? Wenn ja, hoffe ich, dass du weit, weit weg wohnst.
Ab welchem Alter beginnt diese strenge Erziehung? Bereits beim Züchter?
Kommt auf den Züchter an und was du als Erziehung bezeichnen willst.
Aber natürlich beginnt die Erziehung hier ab Tag 1. Und natürlich bin ich gleich konsequent. Wenn ich es erst durchgehen lasse und dann nicht mehr ist das nur verwirrend für den Hund und ich laufe Gefahr später unnötig grob werden zu müssen, nur um da wieder irgendwas rauszuarbeiten, was man von Anfang an hätte verhindern können.
Warum sind Schäferhunde und Gebrauchthunde so anders? Warum denkt ihr dass ihr über normalen Erziehungstipps steht?
Weil die Hunde einen Job haben, einen harten Job. Und um den machen zu können braucht es eine gewisse Härte. Egal ob es drum geht ob man sich mit einem Schafbock oder einem Keiler anlegt. Die Hunde müssen bereit sein das zu tun, auch wenn die sich wehren. Denkst du, der Hund findet es schlimm, wenn er von einem Menschen mal geknufft wird? Also sorry, aber hast du jemals mit einem solchen Hund zu tun gehabt? Noch dazu wenn er in Trieb steht?
Und es hat nicht damit zu tun, dass man denkt man wäre zu gut für so allgemeine Tipps. Es funktioniert halt teilweise einfach nicht.
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Lies dich grundsätzlich mal etwas in hündische Kommunikation und ins Lernverhalten im Allgemeinen ein.
Das hilft dir vielleicht dabei, die Gründe zu verstehen, wieso man nicht mit allen Hunden mit Belohnung und Ersatzverhalten arbeiten kann/sollte.
Das betrifft sicher u.a. auch Schäferhunde, aber auch genügend andere Rassen, die nicht unbedingt die klassischen Begleithunde oder "Familienhunde" sind.
Wobei es vielleicht notwendig ist, ein paar Sachen "klarzustellen".
Strafe ist nicht gleichzusetzen mit Gewalt! Wenn man einem Hund Grenzen setzt, heißt das nicht, dass man ihm Gewalt antut!
Wenn jemand sagt man muss manchmal "grob werden", dann kann das ganz viele verschiedene Sachen bedeuten.
Was für den einen Menschen grob wirkt, muss es für den Hund nicht automatisch grob sein.
Und was der eine Hund grob finden würde, juckt einen anderen Hund kein bisschen.
Nach dem (richtigen) Grenzensetzen denkt sich der Welpe zwar "Huch, das war wohl keine gute Idee" (z.B. die Zähne ins menschliche Fleisch zu hacken), aber nicht "OHJE, das war aber schlimm! Hilfe! Mensch ist gefährlich!"
Der hat danach keine Angst. Der nimmt sich vielleicht kurz zurück und denkt ein paar Sekunden nach, ist aber immernoch lustig und zugewandt.
Das muss aus den Köpfen mancher Menschen raus - dass es die Welpen quälen würde, wenn man Grenzen zieht.
Ganz im Gegenteil.
Hunde WOLLEN und Hunde BRAUCHEN Grenzen, und da hündische Kommunikation auch viel über Körpersprache läuft, verstehen sie diese Art der Kommunikation mit am Besten.
Hunde wollen, dass man ihnen sagt "Das darfst du, das ist super" und auch "Das darfst du nicht, das ist verboten".
Die sind das schon von ihren Müttern gewohnt.
Es geht hier übrigens auch nicht um Training im Sinne von Kommandos üben!
Sowas macht man idR über positive Verstärkung, über Lob.
Es geht hier um wichtige Regeln im alltäglichen Zusammenleben. Sowas wie "Nicht in meinen Kopf beißen, ich brauche meine Haare noch", "Nicht auf die heiße Herdplatte springen", "Nase raus aus meinem Teller", "Nein, ich möchte deine Zunge nach dem Duschen nicht in der Kniekehle oder sonstwo haben".
Nehmen wir das Beispiel aus dem anderen Thread.
Welpe beißt dir heftig in die Beine beim Gehen.
Bei manchen kann man das super Umlenken. Aber manchen Hunden ist es schlicht egal, was du da umzulenken versuchst. Die Beine sind zu verlockend.
Oder aber, mit einem falschen Umlenken (wie dem von dir vorgeschlagenen Werfen eines Spielis) verknüpfen sie, dass ihr Verhalten ok wäre.
Zum Verständnis:
(Wo habe ich das so ähnlich mal gehört..... In irgendeinem Vortrag, glaube ich)
Stell dir vor, jemand sitzt neben dir und haut dir mit einem Stock die ganze Zeit auf die Schulter, einfach weil's Spaß macht. Das tut weh.
Du ignorierst das. Und wenn er kurz aufhört, gibst du ihm einen Keks.
Dann macht er es wieder. Du ignorierst es wieder. Er hört auf. Keks.
Was lernt er? Oh, wenn ich aufhöre, bekomme ich einen Keks. Und Kekse sind lecker!
Was muss man machen, um aufhören zu können? Das Verhalten erstmal zeigen!
Dh er fängt an, dich mit dem Stock zu hauen, damit er dann einen Keks bekommt, wenn er aufhört.
Und gerade sehr clevere Hunde lernen sowas sehr schnell. Die sind dann nicht zu doof, weil sie nicht verstehen, dass sie das unerwünschte Verhalten lassen sollen, sondern ganz im Gegenteil - die nutzen dann deine Strategie gegen dich. Weil sie (zu) schlau sind.
Hunde sind keine Maschinen, die man mit Lob programmieren kann. Hunde haben ihre Bedürfnisse und ihre Motive/Motivationen, und sie müssen lernen, was erlaubt ist und was nicht.
Lernen willensstarke Hunde nur, dass es für bestimmte Verhaltensweisen eine Alternative gibt, dann ist das eben nur das - eine Alternative. Wenn aber das Ursprungsverhalten ZU verlockend ist (z.B. onomnom neue Baumwollhose in saftigem Bein, die gerade so schön an einem vorbeiflattert), dann ist die Alternative eben nur das: eine Alternative (von vielen). Heißt: man kann ja trotzdem ins Bein hacken, passiert ja nix schlimmes. Macht mehr Spaß als das Spieli und ist wichtiger als das Leckerli.
Was man aber schaffen will/muss, ist, dass der Hund versteht, dass das unerwünschte Verhalten KEINE OPTION ist. Und dafür muss es bei einigen Hunden "auf den Deckel geben". Nicht schlagen! Keine Gewalt! Aber z.B. mal ein "Rempler" mit einem scharfen Nein, das der Hund auch als Abbruch versteht. Wenn man dann nur da steht und lieb "Nein, bitte nicht, Flauschipuh" säuselt, weiß der Hund nicht, dass damit Nein gemeint ist. Woher auch?
Und ja, es gibt Hunde, die man ausschließlich mit positiver Verstärkung und Lob erziehen kann. Das sind idR Rassen und/oder Individuen, die viel Wert auf Kooperation mit dem Menschen legen und gleichzeitig nicht viel Wert darauf legen, unbedingt ihre eigenen Interessen durchzusetzen.
Es gibt auch Hunde, da muss man sehr vorsichtig sein, dass man verbal und körpersprachlich nicht zu heftig auftritt, die sich leicht einschüchtern lassen und schnell Angst bekommen.
Gibt es! Bei denen arbeitet man dann anders. Sanfter.
Aber genauso gibt es Hunde, denen tut man mit Freundlichkeit alleine keinen Gefallen. Weil sie dann denken, sie selbst dürften und müssten (!) alle Entscheidungen treffen. Und das geht meistens ordentlich schief - für den Hund und für die Menschen! -
Fragen fragen ist immer gut
ich bin dabei!
Warum scheinen sich die meisten darüber einig zu sein, dass positives Training ohne Strafe und teils Grobheit nicht möglich ist?
Keine Ahnung.
Ist sehr sehr oft eine Frage der jeweiligen persönlichen Definition und des eigenen Filmes den man so fährt.ich persönlich halte nichts, wirklich überhaupt gar nichts von Strafe.
Der interessierte Mensch fragt nach, was denn Strafe an sich für mich bedeutet der eher Aufbrausende regt sich allein schon über diese Aussage auf
Weisst was ich meine?
Nicht jeder versteht alles gleich.Warum macht Alternativverhalten aufzeigen keinen Sinn?
Keine Ahnung, machen hier so ziemlich alle, nicht?
Warum ist es okay sich einen Hund nur für ein bestimmtes Hobby (Sport) anzuschaffen und ihn nur darauf zu trainieren und vorzubereiten?
Was heisst "nur"?
Für mich persönlich ist das sinnvoller und gechillter für den Hund (!!!!!) als Alltag und Familie ertragen zu müssen ohne gross angeleitet zu werden.nebst der Vorbereitung für die Arbeit (Ausbildung und so) - was enorm viel Spass macht, weil sonst eignet sich der Hund ja nicht - gibt's auch ganz viel Freizeit und chillen und relaxen und private Abenteuer erleben und so
Warum nutzen sogar Züchter für die Welpen schon Zwinger?
Weil es fair ist, wenn der Hund das kennt.
Stell Dir das mal so vor:Du kommst von einem langen und harten Arbeitsalltag nach Hause und anstatt dass Du fünf Minuten Zeit hast für Dich um runterzufahren, will die ganze Welt was von Dir.
Da wirst ja wahnsinnig!
gerade wenn Du ein kleines genie bist in Deinem Bereich und einfach ALLES gibst für Deinen Job!Zwinger ist nicht per se schlecht.
Auch da kommt es wieder auf Deinen eigenen Film an, den Du siehst.
Könnte ich meinem Hund die verdiente Ruhe nicht an meiner Seite garantieren, hätte ich auch einen Zwinger für ihn, bezw. für sie weil sie ein ruhiges Sofa verdient hat.Und Gebrauchshundewelpen können echt die Pest sein
Die Videos sind sowas von genial, danke dafürSchäferhunde sind willensstark und vehement, aber werden nur gedeckelt und klein gemacht, sobald sie es wagen das zu zeigen. Wie passt das zusammen?
Ich finde deckeln waaaaahnsinnig anstrengend!
Fürchterlich anstrengend. Weil wenn Du etwas nur deckelst, musst Du das immer und jederzeit.
Ja manchmal muss man managen - aber prinzipiell wird gezeigt, gelehrt und konditioniert.
Wenn Dich da etwas näher interessiert, frag einfach, ja?Wo hört Konsequenz auf und wo fängt Gewalt an? Würdet ihr eure Welpen schlagen, wenn es notwendig wäre?
Was heisst notwendig?
Wenn die kleine Saubratze an meiner Nase festhängt, lege ich meine Wattebäuschel sehrwahrscheinlich auch ganz sachte zur Seite und erzähle dem Biest, wo der Hammer hängt.
Schlagen ist das was man tut, wenn man komplett verkackt hat und sich nicht mehr zu helfen weiss.
Ja kann mir passieren, ist mir bis jetzt noch nicht passiert aber ich nehme mich da nicht aus.
Wenn es mir passiert, reflektiere ich und mache mich daran, mich so zu bilden dass mir das nicht mehr passiert.Zum Nasenbeispiel: wenn ich es schaffe, so doof zu sein dass mir das Vieh an der Nase hängt, werde ich das tunlichst vermeiden.
Gebrauchshunde können schlagen sehr häufig sehr gut ab.
Ich habe Dir dazu ein Beispiel von meinem Mann und den schlechtesten Welpenstunden der Welt - ihm wurde ans Herz gelegt, brutal und gewalttätig zu sein.
Resultat war ein halber Bart weil mein Gebrauchshund nicht davon beeindruckt war - für manche Gebrauchshunde ist sowas ein Startsignal.
Für meinen war es das.Konsequenzen hat es dennoch, keine Guten.
An sich nichts was man haben möchte mit seinem Gebrauchshund.Ab welchem Alter beginnt diese strenge Erziehung? Bereits beim Züchter?
Was verstehst Du denn unter streng?
Warum sind Schäferhunde und Gebrauchthunde so anders? Warum denkt ihr dass ihr über normalen Erziehungstipps steht?
Für mich sind normale Erziehungstipps der Graus aber das, was ich darunter verstehe, ist sehrwahrscheinlich ziemlich genau das Gegenteil von dem, was Du meinst.
Magst Du das genauer definieren?Ich versuche so wertfrei wie möglich an das Thema heranzugehen, bin aber auch nur ein Mensch.
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Warum scheinen sich die meisten darüber einig zu sein, dass positives Training ohne Strafe und teils Grobheit nicht möglich ist?
Hier wirfst du zwei Sachen durcheinander. Strafe und Grobheit. Beides ist nicht das gleiche.
Training ohne Strafe ist tatsächlich unmöglich. Kennst du die vier Quadranten dazu (positive und negative Verstärkung, positive und negative Strafe)? Wenn ja, dann ergibt sich daraus eigentlich direkt die Erkenntnis, dass man ohne Strafe nicht erziehen kann. Denn bereits das Vorenthalten eines Leckerlis, weil der Hund gerade etwas (noch) nicht ganz richtig macht, kann negative Strafe sein.
Grobheit... Anderes Thema. Das definiert aber sicher jeder anders. Ohne Definition ists schwierig, darüber zu diskutieren mMn.
Warum ist es okay sich einen Hund nur für ein bestimmtes Hobby (Sport) anzuschaffen und ihn nur darauf zu trainieren und vorzubereiten?
Also erstmal ist da eine Unterstellung drin (Hund wird nur auf den Sport vorbereitet). Und in dieser Unterstellung schwingt dann ggf gleich mehr mit (Hund darf keinen Spaß haben? Keine sozialen Kontakte? Und so weiter...).
So an sich: Jede Hundeanschaffung ist auch erstmal Egoismus, mMn. Niemand hier hält Hunde und leidet darunter. Wir alle halten Hunde, weil wir das wollen und es uns ein gutes Gefühl gibt. Und das ist denke ich so, egal ob man einen Sporthund hat oder einen Tierschutzhund.
Ist dieser Egoismus ok? Ich denke schon, wenn man die Bedürfnisse des Tieres trotzdem erfüllt.
Warum sind Schäferhunde und Gebrauchthunde so anders? Warum denkt ihr dass ihr über normalen Erziehungstipps steht?
Was sind denn 'normale' Erziehungstipps? Es gibt bei der Hundeerziehung zig verschiedene Ideen und Ausrichtungen. Noch dazu ist jeder Hund anders. Mir würde das wirklich schwer fallen, alle Methoden mal eben als "normal" oder "nicht normal" einzusortieren. Wo ist da bei dir die Grenze?
Warum macht Alternativverhalten aufzeigen keinen Sinn?
Ich würde nicht sagen, dass es pauschal keinen Sinn hat. Und ich weiß auch nicht, ob das irgendwer anders das so sieht (? -> offene Frage).
Ich finde Alternativverhalten manchmal sinnvoll und manchmal nicht. Es kommt halt drauf an, welche Info ich an meinen Hund geben möchte. Will ich die Info geben, welches Verhalten ich habe möchte? Dann ist Alternativverhalten gut. Will ich die Info geben, dass Verhalten x nicht ok ist? Dann ergibt für mich Alternativverhalten keinen Sinn.
Beispiel: Hund klaut Essen vom Tisch. Nun kann man ein Alternativverhalten üben, zum Beispiel auf der Decke bleiben. Die Info für den Hund ist dann aber nicht, dass er kein Essen klauen soll. Das Klauen selbst wird beim auf-die-Decke-schicken gar nicht thematisiert. Also würde ich das Klauen im Ansatz abbrechen. Ob mein Hund dann auf seine Decke geht oder nicht ist mir wurscht. Vorteil für mich: Ich muss nicht immer darauf achten, meinen Hund auf die Decke zu schicken, wenn Essen auf dem Tisch steht. Denn er hat ja die Info, dass Klauen nicht ok ist. Vorteil für meinen Hund: Er darf sich frei bewegen und muss nicht an einem Ort liegen, den ich bestimmt habe.
Das ist nämlich das, was ich an Alternativverhalten anstrengend finde, wenn man nur darüber trainiert: Der Hund muss ständig irgendwas bestimmtes machen; etwas, das ich bestimme. Ich will meinen Hunden aber gar nicht den ganzen Tag sagen, wo sie liegen/stehen/sitzen sollen oder wie genau sie sich zu bewegen haben. Ich empfinde es tatsächlich als mehr Freiheit für meine Hunde, wenn gewisse Grenzen klar sind und sie basierend auf diesen Grenzen eigene Entscheidungen treffen dürfen.
Um bei der Decke als Beispiel zu bleiben: Meine Hunde wechseln sehr gerne mal ihre Liegeplätze. Reika liegt gerne mal auf dem kalten Boden. Balu kriecht unters Bett, wenn er was komisch findet. Beide liegen aber auch mal auf einem der Hundebetten - mal auf dem einen, mal auf dem anderen. Könnten sie alles nicht so entscheiden, wenn ich sie auf die Decke schicke. Dann müssten sie genau dort liegen, obwohl sie vielleicht lieber ganz woanders wären.
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Es wurde schon viel gesagt aber auf folgendes möchte ich noch eingehen:
Schäferhunde sind willensstark und vehement, aber werden nur gedeckelt und klein gemacht, sobald sie es wagen das zu zeigen. Wie passt das zusammen?
Das ist sehr polemisch ausgedrückt. Die werden nicht gedeckelt und klein gemacht, die bekommen erklärt wo sie ihre Anlagen ausleben dürfen wo sie die Pobacken zusammen kneifen müssen bzw. wo gewisse Verhaltensweisen angebracht sind und wo nicht. Das sind sehr intelligente Hunde, die verstehen das, aber man muss es schon klar kommunizieren.
Und die dürfen das oft genug zeigen, aber es wird ein Rahmen dafür geschaffen.
Beispiel aus der 'Jugend' meines Herders: sie wollte (und will heute noch nicht) partout keine fremden Leute im Haus haben, das hat sie vehement gezeigt und sie war sich sehr sicher, dass man das so leben kann.
Diese Situationen werden und wurden sehr klar gehändelt (so dass es seit Jahren für neue Leute kaum bemerkbar ist), deshalb hab ich den Hund aber nicht verdroschen oder ihr Gewalt angetan. Aber ein 'nein, geh stattdessen auf deine Decke' ist halt auch nicht als Lösung.
Die kam dann später ins Mondiotraining und durfte dort Dinge und ihren HF verteidigen und schützen, durfte all das was genetisch verankert ist ausleben und wurde dadurch auch ein ordentliches Stück besser führbar im Alltag. Klares schwarz/weiß. Hundeplatz im geordneten Rahmen, Alltag nope.
Warum macht Alternativverhalten aufzeigen keinen Sinn?
Das kommt mEn auf viele Faktoren an. Worum gehts eigentlich, also welches Verhalten soll alternativ gelöst werden und welche Motivation des Hundes steht dahinter. Wenn sie es ernst meinen, musst du es auch ernst meinen. Weil die Hunde sind klar, also brauchen sie auch die Klarheit ums zu verstehen.
Nochmal: Klar sein bedeutet nicht grob sein, auch nicht einschüchtern oder gar misshandeln.
Ein Beispiel aus des Herders früher 'Jugend'. Sie wollte die Papierleuchte hinter der Couch kaputt machen, das war einfach Spaß für sie. Ich wollte das nicht. Ich hatte davor 'normale' Hunde (sogar nen HZ Deutschen Schäferhund und nen Schäfermix, ich dachte ich weiß Bescheid im Schäfergame) und hab natürlich Alternativen angeboten. Spieli, Kaui - Zeug halt, aber war ihr nicht recht. Also hab ich ihr vorgeschlagen stattdessen zu tricksen, nope. Dann wollte ich sie auf die Decke schicken, nope. Dann war ich mit meinem Latein am Ende und hab ihr meinen Arm als Begrenzung hingehalten, genervt und halbherzig. Sie hat mir in den Arm gebissen. Das hat dann meine Überzeugungskraft aktiviert und sie verzog sich tiefenentspannt in den Vorraum und hat gepennt. War halt larifari von mir also hat sie sich Wege gesucht.
Ich händle sie häufig ganz anders als meinen Border und als die Hunde davor. Sie 'braucht' keine harte Hand, aber sie braucht Klarheit und ich muss dahinter stehen. Die Nerven wegschmeißen und unverhältnismäßig werden ist auch nicht der Weg, dann hält sie gegen und gibt deutliches Feedback.
Erwartest du dir von einem Schäferhund/Gebrauchshund Klarheit und Impulskontrolle und Contenance, dann leb das vor.
Und ich denke ungefähr das ist es, was im anderen Thread von den 'Gebrauchshundlern' gemeint war.
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