(Welpen)Erziehung von Schäferhunden und anderen Gebrauchshunden
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Jetzt meine nächste Frage
Meint ihr es macht einen Unterschied ob der Gebrauchshund im Sport geführt wird oder nicht?
Ich kann mir vorstellen dass gerade die Sachen die WorkingDogs eben beschrieb gerade beim Hunden deutlich mehr Bedeutung zugemessen werden wenn sie später mal in den Sport sollen, als denen die “nur so” gehalten werden?
Und sich das ja logischerweise auch in den Alltag auslagert, früher oder später. Egal ob positiv oder negativ
Nein bzw wenn nur in die Richtung das der Hund der seiner Genetik entsprechend gearbeitet wird im SD tendenziell besser führbar ist weil er ein Ventil hat seine Aggression/ Triebe gezielt und kontrolliert auszuleben.
Dieses nur so halten ist idR einfach Müll auch wenn zich Seiten / User auf social Media meinen ach das passt , mach halt bisschen zhs / suche /RO dann läuft das
Was ich generell kritisch seh und was immer mehr wird ist das die Leute etwas bestimmtes wollen genetisch, gleichzeitig aber schon beim 8 Woche alten Pimpf massiv einwirken wenn der sich entsprechend verhält.
Dadurch veränder ich das was der Hund zeigen wird , greife in die Entwicklung ein.
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Hi
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Ich finde das Thema Ruhe in der Rasse Australian Shepherd seeeehr präsent. Da werden die Welpen teilweise schon beim Züchter an Boxen gewöhnt, immer und immer und immer wieder betont das sie Ruhe brauchen und selbst so schwer runter kommen würden.
Generell finde ich, es wird so vielen Welpen die Freude am Erwachsenwerden genommen.
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Ich glaube ich habe Ähnliches vor Augen wie du noda_flake Da gibt es gewisse Blasen auf Social Media, in denen immerzu „Raumverwaltung“, „Ressourcenverwaltung“ und „Orientierung“ erklärt werden, ohne die Beziehung zum Partner Hund an sich zum Thema zu machen und ich eigentlich (in den kleinen gezeigten Ausschnitten) ziemlich ideenlose Hunde sehe.
Hunde, die kein Spiel mit dem Menschen selbst vorschlagen dürfen, weil der Mensch sich als Ressource komplett verkopft selbst „verwalten“ soll, Hunde, die aus Prinzip nicht mitentscheiden dürfen, wann es zum Spaziergang rausgeht oder die auch wieder aus Prinzip ohne ersichtlichen Grund dahinter nur auf Decke A, B oder C liegen dürfen.
Ich finde das auch sehr schade. Ich möchte mit meinem Hund so leben, dass er Vorschläge machen darf. Er ist ja eh schon völlig von mir abhängig. Da will ich ihm gerne zugestehen, im sicheren Rahmen mitzugestalten. Er hat auch einfach oft so witzige Ideen. Die würde ich alle verpassen, wenn ich klein klein durchmanage.
Trotzdem sehe ich da keinen ausschließlichen Zusammenhang mit Strafe. Oder eher anders: vieles davon fällt für mich unter sinnlose Gängelei und Konfliktvermeidung/-verlagerung. Da wird so ein enges Netz gestrickt und so viele Nebenschauplätze aufgezogen, in denen der Hund ständig mit Verboten konfrontiert wird, ohne dass man sich auf Beziehungsebene mit dem Tier auseinandersetzt, sich abgrenzt, wenn es sein muss, eine Grenze strafend setzt, um das Thema im nächsten Schritt ad acta zu legen und wieder weiterzublödeln.
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Ich hab noch eine „Nebenschauplatz-Frage“: Wie bzw. In welchem Sport (außer z.B. beim Mantrailing) kann der Hund denn kreativ sein?
Geht es nicht bei den meisten Sportarten darum, dass der Hund auf ein penibel auftrainiertes Kommando ein/e sehr klar definiertes Verhalten/Position zu zeigen?
Bin da echt sehr ahnungslos…
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Im Rettungshundesport, im Scent Detection, Dummy (zu nem gewissen Grad, bzw selbstständig muss er auch da sein) zum Beispiel.
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Ich glaube ich habe Ähnliches vor Augen wie du noda_flake Da gibt es gewisse Blasen auf Social Media, in denen immerzu „Raumverwaltung“, „Ressourcenverwaltung“ und „Orientierung“ erklärt werden, ohne die Beziehung zum Partner Hund an sich zum Thema zu machen und ich eigentlich (in den kleinen gezeigten Ausschnitten) ziemlich ideenlose Hunde sehe.
Hunde, die kein Spiel mit dem Menschen selbst vorschlagen dürfen, weil der Mensch sich als Ressource komplett verkopft selbst „verwalten“ soll, Hunde, die aus Prinzip nicht mitentscheiden dürfen, wann es zum Spaziergang rausgeht oder die auch wieder aus Prinzip ohne ersichtlichen Grund dahinter nur auf Decke A, B oder C liegen dürfen.
Ich finde das auch sehr schade. Ich möchte mit meinem Hund so leben, dass er Vorschläge machen darf. Er ist ja eh schon völlig von mir abhängig. Da will ich ihm gerne zugestehen, im sicheren Rahmen mitzugestalten. Er hat auch einfach oft so witzige Ideen. Die würde ich alle verpassen, wenn ich klein klein durchmanage.
Trotzdem sehe ich da keinen ausschließlichen Zusammenhang mit Strafe. Oder eher anders: vieles davon fällt für mich unter sinnlose Gängelei und Konfliktvermeidung/-verlagerung. Da wird so ein enges Netz gestrickt und so viele Nebenschauplätze aufgezogen, in denen der Hund ständig mit Verboten konfrontiert wird, ohne dass man sich auf Beziehungsebene mit dem Tier auseinandersetzt, sich abgrenzt, wenn es sein muss, eine Grenze strafend setzt, um das Thema im nächsten Schritt ad acta zu legen und wieder weiterzublödeln.
Als theo zu mir kam, hat er sich ja quasi gar nicht wie ein Hund verhalten. Der wurde vorher definitiv extrem gedeckelt und gestraft. Der hat ja nichtmal geschnuppert. Weder an mir, noch in meiner Wohnung. Erst nach vielen Stunden hat er sich getraut, mal die Küche abzuschnuppern. Als er merkte, dass ich ihn sehe, hat er es direkt wieder gelassen.
Als er das erste mal draußen einen fröhlichen Hüpfer neben mir an der Leine machte ( ich bin einfach mal etwas mit ihm ander Leine gelaufen), hat er sich direkt erschreckt und ist erstarrt und hat offensichtlich Strafe erwartet und mich angstvoll angeschaut. Er konnte es kaum glauben, als er bemerkte, dass er darf. Ich fand das extrem erschreckend und hatte das vorher noch nie so gesehen. So ein eigentlich gewitzter, lustiger Hund, der sich gar nicht traute, er selbst zu sein. Ich fand es faszinierend, was da dann für ein Hundecharakter rausbekommen ist, als er nah und nach merkte, dass er er selbst sein darf.
Natürlich in einem gewissen Rahmen 😅 sonst hätte ich hier wohl auch einen völlig überdrehten Hüti, der einem gerne in alles reinhackt beim interagieren und sich durch blödelei gerne entzieht, wenn es mal etwas anstrengender wird.
Und draußen wild durch den Wald rennen würde, weil das viel mehr Spaß macht als auf dem Weg zu bleiben.
Aber ist mir 100 mal lieber so als ein Tier mit kadavergehorsam, das "scheintot" neben mir herschlurft. Habe ich kennengelernt. Macht auch alles brav mit, aber ohne einen funken Leidenschaft oder gezeigte Lebensfreude.
Aber ich lerne auch immer noch dazu, wann es auch mal okay ist, 5e mal grade sein zu lassen, weil ich da auch eher zu zu viel Kontrolle neige, damit der Hund bloß nicht "stört".
Mir wurde auch schon gesagt man darf niiiiiiemals drauf eingehen, wenn der Hund einen bspw. Zum spielen auffordert. Find ich völlig übertrieben. Wenn ich auch grad Lust drauf habe, wird dann gerne gespielt, wenn nicht, dann nicht. Man muss ja nicht aus allem ein erziehungsding machen, sondern einfach mal miteinander leben und jeder darf mal einen Vorschlag machen, der dann eben aufgegriffen wird oder eben auch nicht.
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Ich hab noch eine „Nebenschauplatz-Frage“: Wie bzw. In welchem Sport (außer z.B. beim Mantrailing) kann der Hund denn kreativ sein?
Geht es nicht bei den meisten Sportarten darum, dass der Hund auf ein penibel auftrainiertes Kommando ein/e sehr klar definiertes Verhalten/Position zu zeigen?
Bin da echt sehr ahnungslos…
Ich kann nur als blutige Anfängerin vom Obedience sprechen. Natürlich ist irgendwann Präzision gefragt. Aber die einzelnen Übungen bestehen ja aus ganz detaillierten Verhaltensketten. Hier habe ich es im Aufbau deutlich leichter, wenn der Hund mir Lösungsvorschläge macht und mitdenkt. Erstmal überhaupt Vorschläge zu bekommen ermöglicht mir, durch präzise Belohnung oder das punktuelle Vorenthalten dieser, ein Verhalten zu shapen. Dann hat der Hund recht schnell raus, was ich von ihm will, weil er mitmacht und mitdenkt und schnell zum Ziel kommt.
Wenn er allerdings so gehemmt ist, dass er mich nur mit großen Augen anguckt, dann dauert es viel länger.
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Da will ich ihm gerne zugestehen, im sicheren Rahmen mitzugestalten. Er hat auch einfach oft so witzige Ideen. Die würde ich alle verpassen, wenn ich klein klein durchmanage
Es ist auch ein kleines bisschen davon abhängig, was für einen Typus Hund man hat.
Hat man Marke Stoffel, bringen die eher wenig eigene Ideen ein.
Hat man Marke Stratege, dann kann man sich das wunderbar zu Nutze machen.
Ich mag das bei meinen Hunden sehr, z.B. Hazeli, wenn sie sich über die Ressource Besuch gegenüber den anderen positioniert, aber eben nicht (mehr) gleich die Keule rausholt, sondern sich unauffällig nett "huch plötzlich krault Besuch dann einen anderen Hund" dazwischen schiebt und dann alles andere subtil regelt.
Oder Eggi, der zu gerne Besuch unnett kontrollieren würde, aber nicht darf, also probiert er eben aus, inwieweit er das nett hinbekommt.
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dazwischen schiebt und dann alles andere subtil regelt
Hird wird bei sowas der andere "weggeküsst" und mit dem Propeller auf Abstand geregelt. So merkt das einfach niemand! Im zweifel auch die Nichte, wenn sie auf seinem Teppich sitzt. Klappt meistens trotzdem nicht, weil ich ihn blöderweise ja durchschaut habe, aber es ist einfach zu süß (und andere kämen niemals auf die Idee, dass er da grade versucht, was durchzusetzen)
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Hab den Eindruck, es gibt noch genug Hundetrainer, die das propagieren. Und dass es funktioniert, wenn der Hund irgendwann kaum noch was tut, was nicht explizit erlaubt wurde, joa...
Oh, gar nicht mal „noch“, gibt gerade unter jungen TrainerInnen viele die so Denkweisen wie zB „solange ich nicht Ja sage ist alles verboten“ propagieren - und seeehr viele Anhänger haben.
Bei uns gibt es diese jungen Trainerinnen wie Sand am Meer und die Hunde sind wirklich im Dauer-Moderations-Modus.
Wehe man spricht von Hilflosigkeit, hui dann geht denen der Zapfen ab. Aber wenn man sich im Kinder Bereich mal einliest oder mit Fachpersonen spricht, merkt man erst was dieses krasse überbehüten mit der Lernfähigkeit und der Selbstständigkeit macht, was man da dem Hund antut.
Da bei vielen Strafe dermassen verpönt ist, und klares Grenzen setzen gleich mit Gewalt verbunden wird, greift man eben zu anderen Wegen. Nicht besser, nur subtiler und auch nur scheinbar "netter".
Falls du noch liest:
Was halt IMMER zu beachten ist, welchen Hund ich vor mir habe. Nur weil jemand (auch Trainer!) mit einem gewissen Typ Hund Erfahrungen gemacht haben und ihr Weg mit den Hunden funktioniert hat, gilt das nicht für alle Hunde.
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